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,»ew«ggrllnv« v«r Tat zu tun. Die Deutsche Front lehnt «s selbstverständlich ab, sich diese Gewalttat eines geistig ver» wirrten Menschen an die Rockschöße hängen zu lassen. Di« Landesleitung wird in einer offiziellen Erklärung in schärf» ster Form gegen derarttge Unterstellungen Front machen. Daß man trotzdem die veuisch« Front in Zusammenhang mit diesem Vorfall zu bringen versucht, schein» au« einer Haussuchung hervorzugehen, die im Gebäude der Deutschen Front vorgenomm« wurde. Lin starkes Polizeiaufgebot, darunter etwa 20 berittene Landjäger, riegelte diesmal die Waterloostrabe ab und besetzte sogar die Vorgärten der Säu fer. Vie mit der Aktion betrauten Beamten gaben als ihren Auftrag an, sie hätten die Räume zu prüfen und zu ver siegeln. Auch auf der Redaktion und in der Wohnung des Chef redakteurs des „Saarbrücker Abendblattes" wurde eine Haussuchung vorgenommen, hier wegen „intellektueller Ur heberschaft oder Mittäterschaft Wie groß die Nervosität und Ratlosigkeit der Regierungsstellen ist, geht aber auch dar aus hervor, daß die Kriminalpolizei sich nicht gescheut hat, eine Haussuchung sogar in den Räumen der Saarbrücker Zweig stelle des Deutschen Nachrichtenbüros vorzunehmen, eines Büros mit Nachrichten aus dem In- und Auslande Wäh rend der Aktion wurden die Zugangsstraßen und die Straße selbst durch ein starkes Polizei- und Landjägerausgebot ab gesperrt. Dieses ungeheuerliche Vorgehen kennzeichnet wohl am besten die Wahl- und Ziellosigkeit der polizeilichen Maß- nabmen. Wieder Friede m Varis Zwischenfall Tardieu—Chautemps vorläufig beigelegt. Im Kabiettsrat wurde ein Ausgleich in dem Zwi schenfall Tardieu—Chautemps herbeigesührt. Minister- präsideut Doumergue richtete an die Regierungsmitglie der den dringenden Aufruf, das Burgfriedenskabinett in seiner bisherigen Zusammensetzung weiterbestehen zu lassen, andernfalls er die Schlußfolgerungen ziehen und auf jede weitere politische Betätigung verzichten müßte. Entweder Beibehaltung des Burgfriedenskabinetts oder Rücktritt derGesamtregierung und Bildung eines anderen Kabinetts unter einer anderen Persönlichkeit. Herriot verlas eine Erklärung, wonach die radikal- sozialistische» Minister auf ihren Posten verbleiben. Jedoch müsse die Lage, die sich aus den Ereignissen ergebe, im Oktober der radikalsozialiistischen Partcitagung unter breitet werden. Der Zwischenfall Tardieu—Chautemps ist damit vor läufig beigelegt. »Monte Rola" wieder flott Da die Annahme der Schisfsleitung. daß Beschädi gungen des Schiffsbodens nicht vorhanden find, durch die Untersuchungen bestätigt wurde, hat die „Monte Rosa" die Fahrt fortgesetzt. Nach dem aufgestellten Reiseprogramm ist das Schiff noch bis zum 4. August unterwegs. Dillinger wmde verraten Die Suche nach den Anhängern. New Dort, 25. Juli. Die amerikanische Oeffenklichkeit beschäftigt sich überaus stark mit dem Ende des Banditev- führers Dillinger. Allem Anschein nach ist die Polizei durch Informationen von zwei früheren Sträflingen und einer Frau auf die Spur des „Staalsfeinds Nr. 1" gekommen. Nähere Auskünfte über die Personen, die zur Ergreifung Dillingers beigelragen hatten, werden von der Polizei ver weigert. Vie man hört, dürsten die drei jedoch den Preis in höhe von 15 000 Dollar erhalten, der aus den Kops Dil linger» ausgesetzt war. ! Dillinger scheint sich in finanziellen Schwierigkeiten be funden zu haben, denn in seinen Taschen sind nur sehr ge ringe Barmittel gefunden worden. Die Leiter der von Dillinger beraubten Banken haben sich^nach Chicago be geben, um dort für den Fall ihre Ansprüche anzumelden, daß von der Bundespolizei noch Gelder Dillingers gesundem werden. Die Polizei bemüht sich, auch der übrigen Mitglieder der Dillinger-Bande habhaft zu werden. Noch vor kurzem hat Dillinger mit einigen Mitgliedern seiner Bande einen Richter aufgesucht und ihn gebeten, ihm doch Material für einige Kriminalromane zur Verfügung zu stellen. Bei dieser Gelegenheit kundschaftete Dillinger die Räumlichkeiten des Richters aus, aus denen kurz nach dem Besuch Waffen und Munition entwendet wurden. Verschiedenes Noch über fünf Millionen Sklaven in der Welt. In England wird am 31. Juli feierlich der Tag der 100. Wiederkehr der Aufhebung der Sklaverei begangen werden. Die Gattin des englischen Außenministers, Lady Simon, ge hört zu den führenden Vorkämpferinnen gegen die Sklaverei in der Welt. Anläßlich des 100. Jahrestages des britischen Anti-Sklaoerei-Gesetzes erklärte Lady Simon, daß es leider trotz des Kampfes gegen die Sklaverei in den wichtigsten Kulturnationen noch Kis heute nicht gelungen sei, die Sklave rei in der Welt endgültig auszurotten. Gewiß habe England vor 100 Jahren die Sklaverei in den Grenzen des Imperiums beseitigt, und Amerika habe 1865, Brasilien 1888 und Nepal in Indien 1024 die Sklaverei abgeschafft. Das ändere aber nichts an der Tatsache, daß man noch heute aus der Welt mit mehreren Millionen, vermutlich mehr als fünf Millio nen Sklaven zu rechnen hake. Allein in China gebe es jetzt noch zwei Millionen Sklavinnen. Dazu kämen sicher ebenso viel Sklaven in Abessinien und 700 000 in Arabien Weiter bestehe, ein grotesker Zustand, ausgerechnet in dem Lande der Freigelassenen, in Liberia, gegenwärtig noch Sklaverei. Im einzelnen hob Lady Simon hervor, daß Abessinien den zweifelhaften Ruhm für sich in Anspruch nehmen könne, gegenwärtig das einzige christliche Land in der Welt zu sein, das heute noch Sklaven hat. Sogar christliche Priester hiel» sich dort Sklaven für ihren Haushalt. Geradezu schänd» es,, daß es Großhändler für Sklaverei gebe, die eigene Sttaoen-Zuchtanstalten unterhielten. In China hab« sie, Lady Simon, sich selbst davon überzeugen können, daß man »klaoen zum Preise von einem halben englischen Schilkina kür jedes vollendete Lebensjahr erwerben könne. Lie voll -e» Ferien leben Es liegt nun einmal fest: jedes Jahr um die gleiche Zeit hat die Saison in den verschiedenen Badeorten zu be ginnen, d. h. bis zu diesem Tag müssen alle Vorbereitungen, die die Anforderungen der nächsten Monate stellen, beendet sein. Jedes Pensionszimmer muß bezugsfertig sein, jedes Hotel seine Pforten geöffnet haben und auch sonst alles für ! den feierlichen Empfang S. M. des Gastes Nr. 1 fix «und I fertig dastehen. Allerdings ist das mit dem ersten Gast oft ebenso wie mit dem Vollmond, der im Kalender steht. Wenn der Himmel voller Wolken hängt, sind beide am Erscheinen verhindert. Aber mit den Wolken muß eine Kur verwaltung genau so rechnen, wie der Magistrat einer Klein stadt mit oem kalenderwidrigen Fernbleiben seines erwar- reten Vollmondes. Beide Male kosten Wolken Geld. Dem einen bleiben die Gäste fort, der andere muß die Laternen ansteck->n lallen. Das Haus, so heißt es fachmännisch, muß jedoch auf jedem Fall „klar sein zur Saison". — Und das bedeutet u. a., daß auch Kellner, Zimmer- und Hausmädchen, Haus diener, Küchen-, Büro- und kurz das gesamte Saisonpersonal engagiert und an Ort und Stelle sein muß. Der Badeplatz ist seinem harten Winterschlaf entrissen und mit den ersten warmen Sonnenstrahlen zieht nunmehr neues Leben ein. Es lohnt sich, dieses große Erwachen eines Badeortes einmal mitzuerleben und die Menschen, die nun erwartungs- und hoffnungsvoll auf „ihre" Saison blicken, oder auf diese Saison gleich Spielern gesetzt haben, in ihrem oft wechsel reichen Schicksal kennenzulernen. -Ein großer Teil von ihnen sind Wanderer in ihrem Beruf, haben oft seit Jahren, ja, auch seit Jahr zehnten keine bodenständige Beschäftigung mehr, und ziehen von Kurplatz zu Kurplatz. Manche haben sich schon im Laufe der Jahre ihre feste „Tour", ihre immer wiederkeh rende Sommer- und Wintersaison gesichert und wissen auch, wo sie in der Zwischenzeit Beschäftigung finden. Das sind die Glücklichen. Für viele, für den größten Teil aber be deutet der Sommer die einzige Erwerbsmöglichkeit des Jah res, und sehnsuchtsvoll warten sie schon während der langen Wintermonate auf die kommende Badesaison. Stellen diese Saison-Beschäftigten den einen Teil der wandernden Berufe, so stellen die Saison-Unternehmer die andere, ebenso wichtige Gruppe dar. Budenbesitzer, Eis oder Milchhallenpächter, Photographen, Friseure, Andenken- und Badeartikelgeschäfte, Leihbibliotheken, Berkaufsstände für Tabakwaren, Lebensmittel und alles andere, was eine plötzlich entstehende Stadt benötigt, schießen aus der Erde. Schon Monate vorher kommen sie aus allen Gegenden zur Besichtigung der verfügbaren Räume und zur Vertragsab- schließung. Man darf nicht übersehen, -aß die wenigen Mo nate an manchen Plätzen ja bis zu 30 000 Badegäste brin gen, so daß der Geschäftsmann hier mit Recht Verdienst möglichkeiten sieht. Ein großer Teil der Räume ist jedoch schon seit Jahren in festen Händen. Die Inhaber, entweder einheimische oder fremde Geschäftsleute, geben nicht ohne zwingenden Grund ihre Filialen auf und sind während des Hauptgeschäftsmo nats meist selbst „drüben" und benutzen diese Zeit — häufig mit ihrer Familie — als eigene Erholungsreise. Daneben aber kommen auch Leute mit irgendwelchen neuen Ideen, die wie leichtfertige Rennbahnwetter alles auf eine Karte setzen. Gewinnen sie, dann beginnt ihre Wanderlaufbahn von Bad zu Bad, von Sommersaison zur Winter aison, dann reihen sie sich ein in die Gruppe der Wanderge chäfte; ver lieren sie, dann sitzt der Vermieter mit -er Miete fest und mit ihm auch das vom Mieter verpflichtete Personal. , Fast ausschließlich die einheimische Bevölkerung stellt die Dienstleute, Hausdiener, Hilfspersonal und KutsüM. Anders ist es jedoch mit dem Bedienungspersonal in den Ho tels, Pensionen und Einzelhandelsgeschäften, die Wert auf großstädtisch geschultes und gewandtes Personal legen müs sen. Sind doch die Badegäste häufig nicht nur anspruchs voll, sondern auch rechte Querköpfe und Nörgler. Selbst diese sollen nach bester Möglichkeit zufriedengestellt werden. Nicht zu übersehen ist die große Zahl der Musiker, die teils im Kurorchester, teils in den zahlreichen kleineren Tanzkapel len Unterkommen finden. Auch Zeitungen eröffnen ihre Filialen und schicken genau wie die Banken ihr Personal. Neben diesen aber ziehen noch eine große Anzahl ohne festes Engament aufs Geratewohl hinaus; unter ihnen be sonders Kellner. Diese Wanderer sind zufrieden mit dem, was sie in den „Stoßtagen" — das sind die Sonnabende, Sonntage und einige Saisonhauptwochen — verdienen. Sie alle aber haben schon mehr als einmal die große Enttäu schung kennengelernt. Sie alle haben schon „schief gele gen" oder „verpfuschte Saison" gehabt. Saisongeschäfte, Saison- oder Wanderberufe, sie bleiben in jedem Jahr ein neues Risiko. Sächsisches Landwirtschaftliche Ausstellungen genehmigungspflichtig Wie die Landesbauernschaft Sachsen mitteilt, bedürfen sämtliche Ausstellungen und Lehrschauen, auf denen land wirtschaftliche Erzeugnisse jeglicher Art gezeigt werden jol- len, der Genehmigung des Reichsnährstandes. Dasselbe gilt für Tier- und Blumenschauen u. ä. Alle derartigen Schauen und Ausstellungen, deren Durchführung im Frei staat Sachsen bis zum 31. März 1935 geplant ist, müssen deshalb bei der Landesbauernschaft Sachsen, Dresden-A. 1, Sidonienstraße 14, angemeldet werden. Für diejenigen Aus stellungen und Schauen, die bis 31. Dezember 1934 statt finden sollen, sind ebenfalls bei der Landesbauernschaft Sachsen bis spätestens 5. August 1934 Antragsformulare für eine Genehmigung beim Werberat der deutschen Wirt schaft anzufordern. Die Genehmigüngspflicht gilt auch für die Beschickung fremder, d. h. nickt vom Reicksnäbrstand veranstalteter Ausstellungen; sinngemäß gelten hierfür die vorgenannten Bestimmungen. Wie die Landesbauernschaft Sachsen mitteilt, befinden sich die Geschäftsräume der Hauptabteiluna 4 jetzt in Dres- den-A. 1. Büraerwiese 20, nicht mehr 22; Fernsprecher 15 301 und 23 185. Geschäftszeit von 7 bis 15 Uhr, Sonn abend von 7 bis 14 Uhr. Vereinheitlichung und Kennzeichnung der Buttersorlen Dem Sächsischen Verwaltungsblatt vom 24. Juli 1934 ist ein Merkblatt über die Vereinheitlichung und Kennzeich nung der Buttersorten von Dr. Ratjen, Mnchwirtschaftsver- band Sacksen. als Anlage beigegeben. Alle mit der lieber- wachung des Verkehrs mit Nahrungsmitteln befaßten poli zeilichen und sonstigen Dienststellen werden auf dieses Merk blatt besonders aufmerksam gemacht und angew esen. der Beachtung der Butterverordnung vom 20. Februar 1934 und der hierzu vom Reichskommissar für die Vieh-, Milch- und Fettwirtschaft mit den beteiligten Wirtschaftskreisen vereinbarten Regelung ihre besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Vereinigung von Gemeinden (Lpr.) Folgende Gemeinden haben sich, wie eine Ver ordnung des Sächsischen Innenministeriums seststellt, mit Wirkung vom 1. Juli 1934 vereinigt: Kirschau und Klein- postwitz unter dem Namen „Kirschair'. Oberputzkau und Nie derputzkau unter dem Namen „Putzkau", Oberkaina und Boblitz unter dem Namen „Oberkaina". Paßditz und Liebon unter dem Namen „Paßditz". Escheseld und Kleineschefeld unter dem Namen „Escheseld", Zschöllau mit der Stadt Oschatz, Silberstrabe und Oberhaßlau unter dem Namen „Silberstraße", Sachsenberg und Georgenthal unter dem Namen „Sachsenberg". Brände durch Blitzschlag Durch Blitzschlag entstand in dem Anwesen der Witwe Günzel in Laußnitz bei Königsbrück Feuer. Wohnhaus, Scheune und Stall wurden vollständig eingeäschert. Frau Günzel wurde vom Blitzschlag getrosten und betäubt. In Großrückerswalde bei Annabera wurde die große Scheune des Bauers Wilsch das Opfer eines Schadenfeuers, das durch Blitzschlag entstanden war. Tauben, Bienenstöcke und landwirtschaftliche Geräte verbrannten. Das angren zende Wohnhaus konnte nur mit Mühe gerettet werden. — Durch zündenden Blitz kam in der Scheune des Landwirts Max Dost in Streckewalde ein Brand aus, der in kurzer Ziel das mit Heu und Futtervorräten gefüllte Gebäude in Schutt und Asche legte. Der Besuch Dr. Leys dl Sachsen Das Presse- und Propagandaamt der Deutschen Ar beitsfront, Bezirk Sachsen, teilt mit: Seit mehr als vier Wochen befindet sich der Führer der Deutschen Arbeitsfront und Stabsleiter der PO der NS DAP, Pg. Dr. Robert Ley, auf einer großen Reise durch Deutschland, um einerseits auf großen Appellen zu den poli tischen Leitern der NSDAP zu sprechen und andererseits die in der Deutschen Arbeitsfront vereinigten Arbeiter der Stirn und der Faust um sich zu versammeln. Zu Hundert tausenden, ja Millionen schaffender deutscher Volksgenossen und -Genossinnen hat er im Verlauf dieser Reise bereits ge sprochen. Immer hat er ihnen etwas neues zu saAen, und immer zieht sein Wort Riesenmassen, ganze Städte und Gaue, in den Bann. Nachdem Pg. Dr. Ley im Gau Sacksen die politischen Leiter vor einigen Wochen besichtigt hat, kommt er nunmehr am Montag und Dienstag, den 30. und 31. Juli 1934, zum Besuch der Deutschen Arbeitsfront nach Sachsen. Am 30. Juli, mittags 12 Uhr, wird er in Dresden eintresten, um nach Besichtigungen der Dresdner Dienststellen der NS- BO und der DAF und einiger Betriebe um 18 Uhr aus der Jlgenkampfbahn zu sprechen. Am selben Tag wird er abends um 20 Uhr in einer Riesenkundgebung inLöbauzu den dort versammelten Betriebsführern und Gefolgschaf ten der sächsischen Lausitz sprechen. Am Dienstag, den 31. Juli, wird Pg. Dr. Ley in Zwickau eine große Schachtanlage und in Hartenstein das Bergarbeiterheim besichtigen. Anschließend findet nachmit tags 15 Uhr eine Bergarbeiterkundgebung in Oelsnitz statt. Nachmittags 18 Uhr wird Pg. Dr. Ley in Zwickau und abends 20 Uhr in Döbeln zu den aufmarschierten Mitgliedern der DAF sprechen. Mit den Kundgebungen ist überall die Weihe der ersten sächsischen DAF-Fahnen ver bunden. Es ist von großer Bedeutung, wenn die in der Deut schen Arbeitsfront zusammengescklossenen sächsischen Be- triebsführer und Betriebsgefolgschasten an diesen beiden Tagen wieder einmal zu Hunderttausenden ausmarschieren werden, um den Führer der Deutschen Arbeitsfront zu hören und zu sehen. Nicht der Aufmärsche und ihrer Zahl wegen veranstalten wir diese Appelle; sie sollen vielmehr zeigen, wie weit die Gemeinschaft in den Betrieben bereits feste Formen angenommen hat. indem Angestellte, Arbeiter, Lehrlinge usw. in einer Front betriebsweise unter Führung des Betriebsführers geschlossen zu den Kundgebungen auf marschieren. Sie sollen dem Ausland gegenüber, das heule schon frohlockt in der Erwartung, uns durch wirtschaftliche Maßnahmen in die knie zu zwingen, zeigen, daß das ge samte schassende deutsche Volk einig wie e i n Wann hinter seiner Regierung steht. Den Kritikern im Innern, de» Het zern und Nörglern sollen sie die ungeheure Macht de« in der nationalsozialistischen Deutschen Arbeitsfront zusammen geschlossenen Arbeiterlums zeigen. Endlich aber sollen die ausmarschierenden Männer und Frauen der Arbeit durch ihr Beispiel die noch abseits stehenden, an Hemmungen irgendwelcher Art leidenden Volksgenossen mitreihen und zu gleichem Tun im Sinn der Betriebs- und Volksgemein schaft veranlassen. In diesem Sinn aufgefaßt, werden die Reisen des Füh rers der Deutschen Aroeitsfront durch Sachsen, seine Be sichtigungen und die Riesenaufmärsche in Dresden. Löbau, Oelsnitz, Zwickau und Döbeln zu gewaltigen Bekenntnissen der sächsischen Betriebssichrer und Gefolgschaften zu- meinschaftsarbeit der Deutschen Arbeitsfront werden. Bischofswerda. Todesfahrt. Der 21 Jahre alte Paul Hörnig aus Bretnig war mit seinem Freund auf dem Kraftrad zum Besuch seiner in Burkau wohnhaften Eltern gefahren. Hörnig wollte dann auf dem Kraftrad des Freun des, obwohl er des Fahrens unkundig war, eine Spazier fahrt unternehmen. In einer Kurve sauste er an die Bord kante und wurde in die Schaufensterscheibe eines Kauf hauses geschleudert. Hörnig war sofort tot.