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ollen jenen Nichtangriffspakten unterscheiden, die sich seit zehn Jahren wertlos und heuchlerisch erwiesen hätten. Kleiner Wettspiegel Drei von vier Kommunisten, die sich am Sonnabend an dem Demonftrationsversuch vor der Londoner deutschen Botschaft de« tilligt hatten, sind vom Polizeigericht wegen beleidigenden Be- Der marxistische MMirbeschlvil Rechlsblock gegen Linksblock in Frankreich? Paris, 18. Juni. Der Beschluß der französischen sozialistischen Partei, mit den Kommunisten zusammen eine gemeinsame Aktion gegen den Faschismus und den Krieg einzuleiten, wird von der gesamten französischen Presse als der erste entscheidende Schritt zur Schaffung der „proletarischen Einheitsfront" und als ein politisches Ereignis von größter Tragweite bezeich net. Die soziale Revolution und der Klassenkampf würden damit nach Auffassung weiter Kreise in ein neues Stadium treten. Gekeilter Meinung ist man höchstens darüber, ob fort an zwei geschlossene Blocks — rechts und links — aufelnan- dervrallen werden, zwischen denen sämtliche Zwittergebilde verschwinden müßten, oder ob vielleicht zwischen diesen bei den Gruppen ein Sammelbecken für die wirklich aufbauen den Kräfte der Nation entstehen könnte. Für die nalionali- stischen kreise gibt es nur eine Lösung: Zwischen der na tionalen Einigung und dem revolutionären Block ist kein Raum für eine Mittelgruppe. Die Stunde der Entscheidung habe geschlagen, denn die Ereignisse würden sich überstürzen. Der offentlicbe Friede und die Zukunft der Nation stünden auf dem Spiel. Ueber eine mögliche Zwischenlösung äußert sich die links radikalsozialistische „Republique" und fragt: Werden wir eine Spaltung und die Bildung einer Reform-Partei als Mittelding zwischen Reaktion und Revolution erleben, die von dem wirtschaftlichen Realismus und politischer Freiheit getragen nach der Mitte und nach links übergreifen wird, Vie pazifistisch und national zugleich ist und sich bemüht, die Verbindung zu den verschiedenen Schichten der arbei tenden Bevölkerung aufrechtzuerhalten, einer Reform-Par tei, die durch eine stabile Mehrheit sich die Möglichkeit, autonom zu regieren, verschaffen könnte, ohne deshalb gegen «ine von der äußersten Rechten drohende Gefahr ein zeit weiliges Bündnis mit der sozialistisch-kommunistischen Front auszuschlagen? Von sozialistischer und kommunistischer Seite wird je denfalls versichert, daß man die gegenseitig eingegangenen Verpflichtungen loyal einhalten wolle, um der gemeinsamen Aktion „ein Höchstmaß von Erfolg" zu sichern. Bon gestern bis heute Englische Kriegsschiffe im Kaiser-Wilhelm-Lanal. Nach oorausgegangener Anmeldung liefen zehn Ein heiten der englischen Flotte, die von Stettin, Malmö und Halmstad kamen, in den Kieler Hafen und anschließend zur Kanawurchfahrt in die Holtenauer Schleuse ein. Die ersten Schiffe waren die Kreuzer „Leander" mit der Flagge des Koyteradmirals Nobel und „Orion". Die zweite Gruppe umfaßte den Kreuzer „Cairo", das Flottillenführerschiff „Kempenfelt" und sechs Zerstörer. Beim Passieren von Frie-richsort wurde der Lan-essalut von 21 Schuß gefeuert, der von der Strandbatterie erwidert wurde. Zu gleicher Zeit lief der deutsche Kreuzer „Köln", von See kommend ein, und feuerte «inen Salut von 13 Schuß, der von der „Cairo" erwidert wurde. Litauische Verschwörer begnadigt. Wie amtlich bekanntgegeben wird, hat das Feldgericht den früheren litauischen Generalstabschef Generalleutnant Kubiliunas, den stellvertretenden Chef der Militärfliegerei, Oberleutnant Narakas, und den stellvertretenden Chef des Husarenregiments, Oberstleutnant Backus, wegen „Bös willigkeit und Untätigkeit" bei dem Militärputsch am 7. Juni zum Tode verurteilt. Der Staatspräsident hat die Gnaden gesuche der drei Verurteilten berücksichtigt und die Todes strafe für Kubiliunas in lebenslänglichen schweren Kerker, für Backus in 15 Jahre und für Narakas in 12 Jahre schwe ren Kerker umgewarchelt. Die Verurteilten wurden -eara- dierk und gehen aller Ehrenrechte verlustig. Todesdrohungen gegen Sir John Simon. Der englische Außenminister Sir John Simon ist, wie „Daily Telegraph" meldet, in letzter Zeit mehrfach telepho nisch mit dem Tode bedroht worden. Infolgedessen wurde «ine besondere Polizeiwache am Hause des Außenministers aufgestellt. Erst kürzlich wurde Lady Simon von einem Unbekannten angeläutet, der erklärte: „Sir John Simon führt England dem Kriege entgegen. Er ist ein gezeichneter Mann. Ich werd« ihn vernichten." Brasilien» neue Versüssung verkündet. Die neue brasilianische Bundesverfassung wurde am Montag in einer Festsitzung des Parlaments feierlich ver kündet. Für die Sitzung waren nach Meldungen der Po lizei Ruhestörungen geplant, die jedoch von der Polizei im letzten Augenblick vereitelt wurden. Die Polizei drang kurz vor der Festsitzung überraschend' in die Geschäftsräume der „Legion des 5. Juli" ein, beschlagnahmte zahlreiche Hand granaten und Bomben und verhaftete eine Reihe von Mit gliedern dieser Organisation. China verlangt erneut Auslieferung des Generals Ma. Di« sowjetrussische Absage in der Frag« der Ausliefe rung des Generals Matschungjen und seiner Begleiter an die chinesische Vrooinzregierung hat in chinesischen politischen Kreisen große Unzufriedenheit hervorgerufen. Di« chin«sische Regierung beabsichtigt, ihren Geschäftsträger in Moskau an zuweisen, dieselbe Forderung noch einmal bei der russischen Zentralregierung zu erheben. Die chinesische Regierung hat an der Auslieferung des Generals ein besonderes Interesse, da «r wiederholt nach dem Zusammenbruch von ihm ent fesselter Aufstände nach Rußland geflohen war und nach seiner Rückkehr immer wieder den Kampf gegen di« chine sische Regierung eingeleitet hat. neymens uno Nuyeporuna zu je 40 Schilling, der vierte zu 1V Schilling verurteilt worden. § Die Königin d«r Niederlande hat zugleich im Namen der Thronfolgerin in einer Rundsuntansprache ihren Untertanen in HMand sowohl wie in den Kolonien ihren Dank für die warme Anteilnahme ausgesprochen, die das holländische Volk bei der Bei setzung des Prinzgemahls bezeugt habe. Wiederholt« Anschläge aus Ghandl» Leben haben die Poli» zeioerwaltung veranlaßt, besondere Schutzmaßnahmen zu treffen. Zwei Detektive in Zivil begleiten Ghanoi ständig. Außerdem wer den auf allen Stationen, wo Ghanoi sich aufhält, die Züge scharf überwacht. Allerlei Neuigkeiten Aushebung einer Falschmünzerwerkstalt. Die Kriminal polizei in Hamburg nahm wegen Münzverbrechens «in Ehe paar und eine Frau fest. Sie hatten falsche Zwei-Markstücke vertrieben. Die weiteren Ermittlungen führten zur Fest nahme des Herstellers des falschen Geldes. Auf dem Boden seines Hauses fand man eine Truhe mit umfangreichem Falschmünzermaterial. Der Mann, -er bereits 1932 wegen Münzverbrechens vorbestraft wurde, ist überführt und gestän dig, falsch« Zwei-Markstücke und 50-Pfennigstücke seit Mai d. I. in den Verkehr gebracht zu haben. Das restliche Falsch geld wurde beschlagnahmt. Raubüberfall auf einen Viehhändler. Auf den Vieh händler Albert Huelsmann aus Hervest wurde ein verwege ner Raubüberfall unternommen. Huelsmann verließ ain Morgen das Haus, um sich zum Großviehmarkt nach Essen zu begeben. In der Haustür wurde er von einem unbe kannten Manne Überfällen und zu Boden geschlagen, wo er besinnungslos liegenblieb. Der Täter entriß dem Ueberfallc- nen einen Leinenbeutel mit 3500 RM Bargeld. Lynchjustiz. In Bolton im Staat« Missouri wurde ein Neger, der an ein weißes Mädchen beleidigende Briefe ge schrieben haben soll, von der Menge ergriffen. Als er fliehen wollte, wurde er erschossen. Lin uraltes Kloster abgebrannt. Das uralte Kloster Megaßpelion bei Kalavrita auf dem Peloponnes, das durch seine herrliche Felfettkage bekannt ist, geriet aus bisher un bekannter Ursache m Brand und wurde völlig eingeäschert. Aus dem Gerichtssaal Waldbrandstifler zu Gefängnis verurteilt. Vor dem Schöffengericht Waren (Müritz) hatte sich Wil helm Jörß aus Charlottenhof wegen fahrlässiger Brandstif tung zu verantworten. Jörß ist geständig, am 7. Juli, während er die zum Gute Charlottenhof gehörigen Schafe hütete, sich ein« Pfeife mit einem Streichholz angezündet und das brennende Streichholz in das Gras geworfen zu haben. Er will das Streichholz ausgetreten haben und in der Meinung, daß es verlöscht sei, weitergegangen sein. Erst durch das mit rasender Geschwindigkeit um sich greifende Feuer, das er zu löschen versuchte, will er auf das von ihm angerichtete Unheil aufmerksam geworden sein. Der An geklagte wurde wegen seiner groben Fahrlässigkeit, durch die Millionenschaden entstanden ist, zu der gesetzlichen Höchst strafe von einem Jahr Gefängnis verurteilt. Vie Mordbrenner von Hopfgarten vor Gericht. Vor dem Schwurgericht Innsbruck begann der Riesen- prozeß gegen di« drei Mordbrenner von Hopfgarten, die vom März 1929 bis Mal 1932 nicht weniger als 38 Brände ange legt haben. Zahlreiche Bauerngehöfte, die Pfarrkirche, ein Sägewerk und das Lichtspielhaus von Hopfgarten sind von ihnen durch Brandlegung vernichtet worden. Die drei Bur schen im Alber von 24 bis 26 Jahren, Alois Lechner, Franz Bachler und Anton Clementi haben ferner mehrere Moroe und Raubmorde auf dem Gewissen. Verdächtige Fußspuren, die nach einer Brandlegung festgestellt wurden, führten schließlich zur Verhaftung. , Sächsische Nachrichten Rochsburg. Festtage auf der Rochsburg. Vom 14. bis 16. Juli fand auf der Rochsburg ein mit einem Heimatfest verbundenes Burgfest statt, zu dem sich eine große Zahl auswärtiger Besucher eingefunden hatte. Nach einem Begrüßungsabend am Sonnabend brachte der Sonntag einen gemeinsamen Kirchgang und eine Gefalle nenehrung. Anschließend zog ein Festzug, der aus etwa zwanzig Gruppen bestand und ein lebendiges Stück deut scher und.sächsischer Geschichte vermittelte, durch die Stadt. Viel Beachtung fand auch die Aufführung eines von Dr. Roth-Dresden verfaßten Festspiels „Burgcnschicksal". Am Das Einsturzunglück in Oppeln. Das Wahrzeichen Op pelns, der 60 Meter ho he Rathausturm, ist plötzlich eingestürzt. Glücklicherweise sind bei dem schweren Unglück Menschen nicht zu Scha den gekommen. - Sonntagabeüd waren die Rochsburg uno oer ganze urr herrlich beleuchtet. Ein Kinder- und Jugendfest bildete am Montag den Äusklang des Burgenfeste». Chemnitz. 50000 Rosen verkauft. Am Tag der deutschen Rose sind hier insgesamt 50 000 Rosen verkauft worden. 'Nie Bakeinnahme hierfür betrug 12 000 RM. Vie Reichslagung der Sattler und Tapezierer Die erste Reichstagung des Reichsinnungsverbandes für das Tapezierer-, Sattler-, Polsterer- und Dekorateurhand- werk, die anläßlich der 150-Jahrteier der Dresdner Tapezie rer- und Dekorateurinnung in Dresden stattfand, wurde in der Dresdner Kaufmannschaft durch den Reichsinnungs verbandsführer Franz Fischer eröffnet. Nach der Begrü ßungsansprache des Obermeisters der Dresdner Innung, Claus, erstattete Reichsinnungsverbandsführer Fischer den Rechenschaftsbericht. Er wies vor allem auf den erfolg ten Zusammenschluß der bisherigen Fachverbände hin und berichtete über die Tätigkeit der Reichsfachschulen in Frank furt a. M. und Hildesheim. Er betonte, daß künftig nur der, der deutschen Blutes und deutscher Abstammung sei, ein deutsches Handwerk erlernen dürfe. Stabsleiter Dr. Bretzler-Berlin behandelte den Aufbau des Reichsstandes des deutschen Handwerks. Sattlermeister Roos, der Landes handwerksführer für das Wirtschaftsgebiet Bayern, sprach über die „Nationalsozialistische Gemeinschaft im deutschen Handwerk". Wie Reichsinnungsverbandssührer Fischer be kanntgab, soll der Verbandstag des Reichsinnungsverbandes für das Tapezierer-, Sattler-, Polsterer- und Dekorateur handwerk künftig alljährlich stattfinden und die Reichsver- bandstaguug 1935 im Saargebiet abgehalten werden. Ausklang des Sebnitzer krelssängerseste» Auf dem Festabend des Sebnitzer Kreissängerfestes verlas Sängergruppenführer Gottfried-Sebnitz einige Gruß- telegramme, darunter ein solches vom sächsischen Wirtschafts minister Lenk. Eine Feierstunde besonderer Art war die Ehrung alter treuer Sänger, die 40 bezw. 50 Jahre dem deutschen Lied gedient haben. Die höchste Auszeichnung des DSV, den Ehrenbries für 50jährige Sängertreue, erhielten Ernst Müller und Emil Richter aus Altendorf, Emil Adler aus Graupa und Eduard Moser aus Deutschbroda. Für 40jährige Sängertreue wurden 300 Sänger mit der Gau ehrennadel ausgezeichnet. Sängerkreisführer Räfler-Dres- den konnte darüber hinaus die drei Festdirigenten Büttner- Pirna, Schmidt-Sebnitz und Leonhardt-Dresden für hervor ragenden Anteil an der Festgestaltung mit der Kreisehren nadel auszeichnen. Das Kreisehrenzeichen erhielt Sänger gruppenführer Gottfried-Sebnitz, die Kreisehrennadel Bür germeister Dr. Steudner-Sebnitz. Sängergruppensührer Gottfried verband seinen Dank mit der Anerkennung der verdienten Mitarbeit der Sängerfrauen, von denen eine Anzahl durch Ueberreichung eines künstlichen Rosenstraußes aus Sebnitzer Kunstblumen geehrt wurde. Im Namen der Frauen dankte stellvertretender Kreisführer Scheder-Dres- den. Der dritte Tag des Kreissängerfestes war am Vormit tag Ausflügen der Gäste gewidmet. Das letzte Konzert, die zweite Hauptausführung in der Festhalle, wurde allein von der Gruppe Sebnitz bestritten. Den Ausklang des Festes bildete der Abschiedsabend in der Festhalle, der von Chorge sängen und Darbietungen der Standartenkapelle 192 um rahmt war. Sängerkreisführer Räsler-Dresden stellte in seinen Abschiedsworten noch einmal den überaus glänzen den Verlauf fest. Mit dem Gesang des Liedes „Muß i denn, muß i denn" sand das Kreissängerfest seinen Abschluß. Die Lrnleaussichken in der Oberlausitz In der Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshaupk- mannschaft Bautzen erstattete Amtshauptmann Dr. Sievert auf Grund einer mit dem Kreisbauernsührer von Watzdorf unternommenen Rundfahrt Bericht über die Ernteaussichten im Bezirk. Fluren mit sandigem und steinigem Boden Ag- ten infolge der anhaltenden Dürre starte Schäden an Wie sen, Weiden und Feldfrüchten. In der Nähe von Teichen wurde noch befriedigender Grundwasserstand fepgestellt. Winterroggen verspreche in besseren Lagen eine Ernte von 60 bis 70 Prozent. Bei leichtem Boden werde in einigen Gemeinden der Roggen bei Notreife fast völlig ausfallen. Hafer, Weizen und Sommergerste ständen allgemein schlecht, in höheren Lagen jedoch verhältnismäßig gut. Teilweise mache sich Futtermangel bemerkbar und die Kartoffeln seien im Wachstum stark zurückgeblieben. Zur Durchführung der Spreeregulierung soll ein Fluß- bautrupp eingesetzet werden. Von den Kosten trägt der Staal 60 bis 70 o. H-, einen weiteren Teil die Unterhal tungsgenossenschaften. Der Bezirksausschuß stimmte dem Antrag zu, die restlichen 25 v. H. der Kosten, im Höchstfall 925 RM. aus den Bezirksverband zu übernehmen. End lich genehmigte der Bezirksausschuß die Zusammenlegung einer Reihe weiterer Gemeinden in der Amtshauptmann- icbalt - 'E' W