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Zwickau. Jubilarehrung bei der Auto- Uni o n. Das zur Auto-Union gehörende Audi-Werk beging die Feier seines 25jährigen Bestehens. Aus diesem Anlaß wurden sieben Angehörige der Betriebsgefolgschaft für lang jährige Werkszugehörigkeit und gleichzeitig auch zwei Ar- beitsjubilare des Werkes Horch der Auto-Union geehrt. Das Audi-Werk beschäftigt zur Zeit OSO Arbeiter. Es stellte in den 25 Jahren seines Bestehens 30 026 Automobile her. Die diesjährige Erzeugung dürfte die Zittern der Borjahre be trächtlich überschreiten. Großschönau. B r a n d s« i-s t e r und Einbrecher. Hier brannte nachts die Scheune des Bauers Max Neumann nieder; etwa 250 Zentner Stroh und zahlreiche Maschinen sielen den Flammen zum Opfer. Am Tag nach dem Brand stellte sich dem Wachtmeister Otto in Bertsdorf der tsche chische Staatsangehörige Wiedner und gab an, die Scheune angezündet zu haben, um die bei dem Brand entstehende Verwirrung zu einem Einbruchsdiebstahl In eine Waffen- ' u"d Cisenhanolung auszunutzen. Mit den Lepohlenen Waf- Turmlmael und Wetterfahne eingetrafien noch In ihrer schützenden UmhtMng Pfarrer Müller eine kurz« «nspraA gfhalien hatte, chk mit besten Wünschen für Volk -nt Schriften wfw. bergenden-alsek Erbm erst kurz -er Arbeiten in -I« Tnrn»E «schoben, „die, v>«le wollen es gern wisten, einen vonMcm undene Höh« von 1 m bat Di« Arbeiten auf der höchsten Hoh« leitete wie schon E auch di.V m.eber Schloff-rm-ist-r Äeberstein. Gerade beim nInkr-Lauten wurde die Kugel das letzte Stück empor- aewoen und dann langsam über die Blihableiterstang« herab- oelallen Um 12 Uhr wurde die Wetterfahne wieder aufgesteckt. Kt^polbiswalde. Als gestern abend die Familie des Bäcker meisters Gönner zum Feuerwerk gehen wollte und eine Familien- Angehörige noch einmal in die Wohnung zurückkam, stand plötzlich ein Landstreicher hinter ihr und sprach um eine Gabe an mit dem Bedeuten, daß es ein größeres Geldstück sein müsse, da Bäckermeister Gönner doch König geworden sei. Ein ihm gereichtes kleineres Geldstück' wies er ab und ging. Osfenbar hat er die Zeit des Feuerwerks zu einem Raub zug ausnutzen wollen und ist durch die Rückkehr überrascht worden. Der Landstreicher ist am Nachmittag schon in einer Reihe anderer Anwesen des Kirchplatzes angetrosfen worden. Dippoldiswalde. Die bei einem hiesigen Gutsbesitzer beöienstete Hildegard W., die wiederholt unter Krankheit leidet, versuchte vermutlich infolge von Schwermut am Montag sich im Röllig teiche das Leben zu nehmen. Auf der Vogelwiese tätige Sanitäter beobachteten sie fortgesetzt und brachten sie schließlich nach dem städtischen Krankenhauje. Hennersdorf. Die Begräbniskasse Hennersdorf u. Umg. ist durch Beschluß einer Generalversammlung aufgelöst worden. Kampf gegen den Kartoffelkäfer. Auf einem Acker im Stadtbezirk Stade hat sich der Kartoffelkäfer gezeigt. Es handelte sich um einen kleinen Befallsherd, der erst im Ent stehen begriffen war. Durch sofortiges Eingreifen des Be- kämpfungsdienstes wurde nach der Anweisung, der Biologi schen Reichsanstalt unter Einsatz von SA., Freiwilligem Arbeitsdienst und Erwerbslosen die Gefahr wieder vollkom men beseitigt. Nicht nur der kleine Acker, auf dem die In sekten aufgetreten waren und der noch nicht einen Morgen groß war, sondern auch die umliegenden Kartoffelschläge von insgesamt acht Morgen Größe wurden vorsichtshalber ver nichtet. Der Boden wurde mit 90 000 Liter Rohbenzol und Schweröl getränkt. Die Umgebung ist unverzüglich genau abgesucht und schädlingsfrei gefunden worden. Sicherheits halber werden die Kartoffelfelder in einem Umkreis von zwei Kilometern mit Vleiarsenat bespritzt. Die ganze Gegend ist unter Ueberwachung gestellt. Die Tilgungsaktion war in nerhalb von sechs Tagen beendet. Dresden. TodessturzlndieEsse. Bei den Ab bruchsarbeiten an der Esse des früheren Fernheizwerkes stürzte der 27jährige Maurer Paul Schneider aus Radeberg- Land durch Ümkippen einer noch nicht befestigten Arbeits bühne etwa zwanzig Meter tief auf den Boden der Esse. Schneider mußte besinungslos wieder zur oberen Essen öffnung heraufgezogen und von hier über das Baugerüst nach unten gebracht werden; er starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Bad Schandau. Wollhandkrabben in der Kirnitzsch. Die Wollhandkrabbe, dieser aus Ostasien eingeschleppte ungebetene Gast, scheint sich auch in unseren kleineren Wasserläufen heimisch zu fühlen, denn in der Kir nitzsch konnte eine ausgewachsene Wollhandkrabbe gefangen werden. Osch«ch. Dieser Tage wurde die Gemeindejagd Daubnitz ver pachtet. Das höchste Gebot gab der Bauer Paul Schreiber mit 660 RM. ab. Der letzte Pachtpreis betrug 2250 RM., der Vor- kriegspachlpreis 1500 RM. Die Gemeinoeflur beträgt ungefähr 2300 Morgen. Der Zuschlag wurde noch nicht erteilt. — Am Sonnabend kam die Jagdnutzung der Gemeinde Starih zur Ver pachtung. Ein Gebot von 275 RM. sfrüher 520 RM.) erhielt vom Kreisjägermeister keinen Zuschlag. Der Kreisjägermeister wies darauf hin, daß ein solch geringes Gebot dem Werke der Jagd nicht entspricht. Leipzig. Am Dienstag stießen auf der Kreuzung Körner- und Elisenstraße zwei Kraftwagen zusammen. Ein stadtaus wärts fahrendes Auto streifte den Lieferwagen einer Käserei, wobei beide Wagen umstürzten. Dabei fielen die Käse auf die Straße. Die Krafiwagenführer konnten sich unverletzt aus den umgestürzten Wagen befreien. Biwtzen. Auf freier Straße verunglückte am Montag der Motorradfahrer Noack aus Putzkau, offenbar infolge eines plötzlichen Unwohlseins. Er fiel vom Rade und schlug mit dem Kopf gegen einen Baum, wodurch er sich einen tödlichen Schädelbruch zuzog. Bautzen. In Rackel geriet vermutlich durch Funkenflua aus einer mit Schweröl betriebenen Maschine ein mit Korn beladener Erntewagen in Brand und wurde völlig vernichtet. Ein Ueber- greifen des Feuers aus In der Nähe stehende Scheunen konnte verhindert werden. . hohensiein-Lrnfilhal. 100 Jahre Schützenkom- panie. Die hiesige Privilegierte Schützengesellschaft Garde kompanie beging am Sonnabend und Sonntag in festlicher Weise die Feier ihres Hundertjährgen Bestehens. Nach einem Begrüßungsabend am Sonnabend brachte der Sonn tag einen großartigen Festzug. Elsterberg. Rittergut wird aufgeteilt. In einer nichtöffentlichen Sitzung der Stadtverordneten wurde beschlossen, das im Besitz der Stadt befindliche Rittergut Coschütz an die „Gemeinnützige Siedelungsgesellschaft Säch sische Bauernsiedlung G. m. b. H." in Dresden zu verkaufen. Die Gesellschaft will, aus dem Rittergut mehrere Bauern- siedlunaen schaffen. en yav« er mit einem Heiter einen Uebertall aus den Kas- terer einer Großschönauer Autolinie ausführen wollen. Weil ich aber der Genosse an der Ausführung der Tat nicht betet- tarn wollte, versuchte Wiedner, sich durch Öeffnen der Puls- oder das Leben zu nehmen. Der Selbstmordversuch blieb erfolglos und Wiedner stellte sich leibst der Polizei. Außer der Brandstiftung gab er noch die Beteiligung an mehreren Diebstählen zu. Man nimmt an, daß die Brandstifter auch für mehrere Einbruchsdtebstähle, die in letzter Zeit in Groß schönau begangen worden sind, al» Täter m Frage kommen. Riesa. Kind tödlichüberfakren. In Zeithain wurde der achtjährige Sohn Horst de» Friseurmeisters Böhme von einem Strohpressenfahrzeug überfabren. Ein Rad ging dem Jungen über den Kovf und verursachte einen schweren Schädelbruch, der den sofortigen Tod zur Folge hatte. Leipzig. Junges Mädchen vermißt. Vermißt wird seit dem 14. Juli die am 25. September 1919 geborene Frieda Marianne Karl, Leipzig-Thonberg, Reitzenhainer Straße 63, wohnhaft. Beim Antreffen lasse man sie in Schutzhaft nehmen. Bildung einer sächsischen Gaugruppe de» Reichsver bandes Deutsche Jägerschaft (Lpr.) Das Sächsische Wirtschaftsministerium gibt im Sächsischen Verwaltungslatt bekannt, daß auf Grund des Reichsjagdaesetzes die Inhaber der für die Zeit vom 1. Sep- tember 1934 bis 31. März 1935 ausgestellten sächsischen Jahresjagdkarten in eine sächsische Gauaruppe des zu bil denden Reichsverbandes Deutscher Jägerschaft zusamMenge- schlossen werden. Die Gaugruppe ist bis zu ihrer Eingliede rung in den Reichsverband eine selbständige Körperschaft des ösfentlichen Rechts, die der Aufsicht des sächsischen Gau jägermeisters untersteht. Sie hat die Aufgabe, ihre Mitglie der zu weidgerechten Jägern zu erziehen und dafür zu sorgen, daß der von den Vätern übernommene Wildbestand in seinen Arten unvermindert auch künftigen Geschlechtern erhalten bleibt. Die Satzung erläßt der Gaujägermeister für Sachsen, den Vorsitzenden des Gauverbandes ernennt der Gaujäger meister. verbot verschiedener Verbände (Lpr.) Das Sächsische Ministerium des Innern hat auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 die „Neichsschast deutscher Pfadfinder" und die Vereinigung „Runa", Bund für Runenkunde und arisch-germanisches Weistum, samt Unterorganisationen für das Land Sachsen mit sofortiger Wirkung aufgelöst und verboten. Wer sich als Mitglied der aufgelösten Organisationen weiter betätigt, sie aus andere Weise unterstützt oder den durch sie geschaffenen organisa torischen Zusammenhalt weiter ausrechterhält, wird bestraft. Rationalsozialistische Schulung der Theologie-Studenlen Landesbischof Coch erläßt an die Theologie-Studenten der Universität Leipzig folgende Aufforderung: „Für jeden Studenten, der zu einem akademischen Beruf im Dritten Reich Zugang haben will, ist eine entsprechende politische Vorbildung und Klarheit unerläßliche Voraussetzung. Das gilt auch für den evangelischen Theologen. Unsere Kirchge meinden stehen auf dem Boden des Nationalsozialismus und verlangen von den Geistlichen, daß sie selbst National sozialisten sind. Ich mache es deshalb allen evangelischen Theologie-Studenten zur Pflicht, für eine entsprechende na- tionalsozialistische und politische Schulung vor dem Eintritt in ihr Amt zu sorgen. Das geschieht am besten durch die Teilnahme an den politischen Erziehungslagern der Studen tenschaft, an denen sich sämtliche Studenten der Theologie, soweit das möglich ist, beteiligen möchten. Wie mir bekannt ist, findet vom 8. bis 30. September 1934 wieder ein derar tiges Erziehungslager statt. Ich begrüße es lebhaft, wenn die sächsische junge Theologenschaft von dieser Gelegenheit im weitesten Umfang Gebrauch macht. Der junge evange lische Theologe soll in Zukunft seinen Gemeinden, in die er kommt, die Einheit nationalsozialistischer und christlicher Lebenshaltung vorleben." Letzte Nachrichten Die UeberlchMmmung in Weftgalizien Das Hochwasser steigt weiter Die Ueberschwemmungskalastrophe in Westgalizien nahm im Laufe de» Dienstag an Umfang zu, weil ein wol kenbruchartiger Regen anhält und sich riesige wassermassen aus den Gebirgen in die Flüsse ergießen, die aus den Ufern getreten sind, vis jetzt läßt sich der Umfang der Katastrophe auch nicht annähernd übersehen. Besonders steht noch nicht fest, wie viele Mensche» der Flut zum Opfer gefallen sind; vermutlich wird die Zahl der Menschenopfer recht erheblich sein. Der Verkehr mit dem Üeberschmemmungs- gebiel ist unterbrochen, weil die Brücken größtenteils zer stört und die Fernsprechleitungen vernichtet sind. Der Was- fersland der Flüsse nimmt weiter zu; die Gefahr wächst von Stunde zu Stunde. Zn Krakau ist ein großzügiges Hilfs werk eingeleitet worden. Militär, Polizei und Miliz wur den eingesetzt und eilten der Bevölkerung zu Hilse. Das vec- kehrsministerlum hat den Zugverkehr streckenweise gesperrt, weil die Gleise vom Wasser größtenteils unterspült sind und die Brücken niedergerissen wurden. Rach Tarnow und Kra kau sind aus Warschau hilfszüge abgegangen. Das staat liche Schlffbauwerk bei Tarnow ist stark gefährdet. Zn Kra kau wurden die Lebensmittelvorräte beschlagnahmt, weil die Zufuhr unterbunden ist. Die niedriggelegenen Stadtteile Krakaus muhten bereits geräumt werden. Den stärksten Wasserdruck erwartet Krakau in der Rächt zum Mittwoch. KMMre EraWten-ABosiW 5 Tote und 26 Verletzte in Saisons-Laffitte. Paris, 18. Juli. Ein schweres Lxplosionvunglück hat sich aus dem Artillerieschießstand von Maisons-Laffitte ereignet. Durch die Explosion einer Granate wurden fünf Soldaten gelötet. 26 wurden außerdem verletzt, davon 12 schwer. Kriegsminister Marschall Pötain, General Weygand und der Militärkommandant von Paris, General Pretelat, haben sich sofort nach Bekanntwerden -es Unglücks nach Maisons- Lassitte begeben, um die Untersuchung einzuleiten. Die Ex plosion ist auf das unvorsichtige Hantieren mit einem Geschoß durch einen Unteroffizier zurückzuführen. Der Unteroffizier hatte auf dem Schießstand einen Blindgänger gefunden, den er seinen im Kreis« um ihn iteyenAen Kameraden zeigt«. Plötzlich steh er da» Geschoß fallen, da» sofort explodiert«, und vier Soldaten In Stück« riß, während 27 ander« ver letzt wurden. 8in«r von ihnen starb kurz nach der Ueber- führung ins Milftärlazarett von St. Germain. 12 ander« haben so schwere Verletzungen erlitten, daß man an ihrem Auskommen zweifelt. Schwer bestrafte Anoorfichttgreit kattowih, 18. Juli. In einem kleinen Ort bei Olkusch er eignete sich ein furchtbares Unglück, dem vier Menschenleben zum Opfer fielen. Die vier Sinder des Landwirte« Lo- rauek im Alter von 13 bl» 17 Zabren hatten sich in der Küche zu Bett gelegt, al» die Mutter im Süchenofen noch einmal Feuer machte. Vie Frau ließ di« Ofentür offen und legte sich im Rsbeuraum gleichfalls zur Ruhe nieder. Als sie nach mehreren Stunden erwachte und in die Küche ging, fand sie ihre vier Sinder tot in den Betten vor. Sie waren dem aus strömenden kohlenoxydga» zum Opfer gefallen. »ar Mlenleuer tu Demmin Da, Riesenfeuer ist wahrscheinlich infolge überkochenden Teer» entstanden. Außer der Tischlerei find auch ein Spei cher einer Gelreidegroßsirma, drei im gleichen Block liegend« Wohnhäuser und da» Geschäftsgebäude der Getreidegroß- firma den Flammen zum Opfer gefallen. Zn der Stadt waren durch Funkenslug an verschiedenen Stellen Brände entstanden, die aber bald gelöscht werden tonnten; auch der Kirchturm der Stadlkirche wurde von den Flammen erfaßt. Der Schaden geht in die hunderttausend«, Bei den Löschar beiten wurden mehrere Feuerwehrleute und freiwillige Hel fer verletzt. Cholera wütet in Indien Simla, 18. Juli. Rach großen lleberschwemmungen ist in vielen Bezirken die Cholera ausgebrochen und hat Tau sende von Opfern gefordert. Zn der letzten Juni-Woche wur den au» den Ienlralprovlnzen allein 1055 Todesfälle ge meldet. In ganz Indien wurden in der ersten Juli-Woche 5155 Erkrankungen an Cholera, davon 2799 mit tödlichem Ausgang, beobachtet. DzmLwkLvseLlLZ Lut ein NissisLLM UrLÜnerk. New Pork, 17. Juli. In Kosciusko (Mississippi) wurden vier Großtransformatoren der Mississippikraftwerke Lurch eine Dynamitexlosion schwer beschädigt. Die Polizei vermutet einen Anschlag der radikalen Textilarbeiter Drei Streikende wurden veryaftet. Dis LirsLIaZs in Lau DiLvrisko. San Franzisko, 17. Juli. Im Hafen von San Franzisko steht auf einer Strecke von 9 km die Nakionalgarde zum Einsatz bereit. Eine Notwendigkeit zum Eingreifen Hal sich Indessen bis her nicht ergeben. Da frische Lebensmittel außerordentlich rar geworden sin», nimmt die Bevölkerung zu Konserven Zuflucht. Das Eintreffen mehrerer Autos mit Lebensmitteln läßt Hoffnung auf ein« Besserung der Verhältnisse aufkommen, -och befürchtet man, Laß es zu einem freien Verkauf aarnicht erst kommen wird. Auf Veranlassung des Bürgermeisters Rossi haben sich Ausschüsse gebildet, die sich mit der Lebensmittelversorgung der Bevölkerung befassen. Der Mangel an Transportmitteln steht diesem Plan hindernd entgegen. Es besteht auch die Befürchtung, daß radikale Elemente bei solchen Transporten zu Sabotageakten übergehen und daß Raubüberfälle auf Lebensmitkelvorräte einsetzen, obgleich die Streikleitung versichert hat, daß niemand Hungers sterben würde. Einige Restaurants haben ihre Pforten wieder geöffnet in der Hoffnung, -ah die eingeleitelen Vermitklungsverhanvlungen zu einem Erfolg führen. In einem Hafengebäude, das der Sammelpunkt der radikalen Streikelemenle zu sein schien, nahm die Polizei 200 Personen fest. Nach der Erklärung eines Mitgliedes des Rooseveltschen Schlichlungsausschusses ist dieser mit der Abfassung einer Ent schließung beschäftigt, die darauf hinausläuft, sämtliche Streit fragen nach sofortiger Wiederaufnahme der Arbeit einem be sonderen Schlichtungsausschuß zu unterbreiten. Der loä w äen Derxsv. Bern, 17. Juli. Wie aus Gietsch <Oberwallis) gemeldet wird, sind aus einem Gletscher an der Rhone-Quelle plötzlich große Wassermassen hervorgebrochcn. Ein Ehepaar und ihr acht jähriger Sohn wurden von den Fluten hinweggelragen. Während die Frau gerettet' werden konnte, wurden -er Vater und der Junge nur als Leichen geborgen. Der DivsturL ä§8 OxxeInsrkLtLLU8i,urme8. Das Ergebnis der ersten Untersuchungen. Oppeln, 17. Juli. Wie das Presseamt der Stadt Oppeln zu den Untersuchungen über die Ursache des Einsturzes des Rat- hausturmcs mitteilt, erstreckten sich die Ermittlungen u. a. aus die Durchsicht der Vorgänge beim Bau des oberen Teiles des Rak- hausturm-s in den Jahren 1863/64. Schon damals habe man Bedenken gegen die Standsestigkeit des im 14. Jahrhundert er bauten unteren Teiles des Turmes gehabt. Diese Bedenken seien damals durch ein Gutachten zerstreut worden, so daß der sehr schwere.Aufbau auf dem alten Mauerwerk hochgeführk worden sei. Dieses Mauerwerk sei jedoch anscheinend so schlecht gewesen, daß der neue obere Teil auf die Dauer von ihm nicht mehr ge tragen werden konnte. Ein Verschulden treffe weder einen Bau beamten noch den Bauunternehmer. krüvLxLu im Lpsisseis. Massenvergislung auf einem Abendfest. — 6 schwere Fälle. Sofia, 17. Juli. In der Hafenstadt Burgas am Schwarzen Meer nahm eine Abendveranstaltung im Ossizierskasino ein schlimmes Ende. Als die Feier in vollem Gange war, brachen der Reihe nach zahlreiche Gäste unter furchtbaren Schmerzen zu sammen, während viele andere von schweren Uebelkeitserschei- nunaen befallen.wurden. Als sich herausstellte, daß die Unfälle auf den Genuß von vergiftetem Speiseeis, das den Gästen gereicht worden war, zurückzuführen seien, brach eine allgemeine Danik aus. Da sich bei nicht weniger als 75 Personen zum Teil schwere Vergiftungserscheinungen zeigten, wurden sofort alle erreichbaren Aerzte herbeigerufen. Dadurch konnte schweres Unglück verhütet werden. Der Zustand von sechs. Personen ist indessen noch äußerst besorgniserregend. Unter den Schwerkrannen befinden sich auch der Garnisonkomman-ant und seine beiden Kinder. Die Untersuchung ergab, daß es sich um eine Kupfervergistung handelt; das Eis war in einem Kupsergefäß ausbewahrt und durch Grünspan giftig geworden. Der Kasinowirl wurde verhaftet.