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WeHeritz-Jeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. ^7711—. ! Bezugspreis: Für einen NArml 2.—RM. - mit Zutragen; einzelne Nr. 10 Rpfg. - - :: Gemeinde-Mrbands-GirokonkoN^ - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalüe Nr.4O3 5 > Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Mati enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschafl. des Sladlrals und des ' Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Dte 4S Millimeter drette - - Millimeterzelle 8 Npfg.: lm Terttell -le 95 - - Millimeter breite Mllltmeterzeil« 18 T ? Anzeigenschluki 10 Uhr vorm. - ........ ' Nr. 165 Mittwoch, am 18. Juli 1934 100. Jahrgang -ertliches und SWlchcs Dippoldiswalde. Am Kreisturnfest in Meisten nahmen vom Allgemeinen Turnverein Dippoldiswalde 28 Turner mid 20 Turnerinnen teil. Sie kehrten alle vollbefriedigt von mrm Er lebten in die Heimat zurück. Ihre Arbeit war nicht umsonst gewesen, ihr Streben mar durch das günstige Abschnnden des Unterkreiies Weitzeritztal beim Unterkccisturnen belohnt worden. — Das im Grundbuche für Mittelkreischa Blatt 74 eingetragene Grundstück (eingetragener Eigentümer am 2. März 1034, dem Tage der Eintragung des Versteigerungsvermerks Schuhmacher Moritz Johann Schuster in Kreischa) soll an, 4. September 1934, vormittags 10 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 6,6 Ar groß und nach dem Verkehrswert auf 5750 RM. geschätzt. — Die Brand- versicherungssunsme beträgt 7700 RM. Das Grundstück liegt in Miltellreischa an der nach Quohren führenden Stratze und besteht aus einem Wohngebäude mit Werkstattanbau,Hofraum und Garten. — Elektrische Gefahren. Die an das Leitungsnetz angeschlossenen elektrischen Anlagen in den Häusern führen zwar nur niedergespannte, nicht lebensgefährliche Ströme; immerhin müssen diese Anlagen ordnüngsgemätz behandelt werden, da sonst die Gefahr besteht, datz. Personen empsind- liche elektrische Schläge sowie Brandwunden erhalten und Schadenfeuer verursacht wird. — Lebensgefährlich sind unter allen Umständen die Transformatoren, deren Nebenapparate und Zuleitungen in den Anschlagsäulen auf den Straßen und in besonderen Räumen im Innern der Häuser unterge bracht sind. Diese Säulen und Räume werden zwar ver schlossen gehalten, so datz eine Berührung der die lebensge fährliche Hochspannung führenden Teile unter gewöhnlichen Verhältnissen nicht möglich ist. Es wird jedoch sehr davor ge-, warnt, an den Transformatoren oder in deren nächster Nähe Arbeiten vorzunehmen. Sollten die Türen der Transformatoren- Stationen ofsenstehend gefunden oder durch die bezeichneten Einrichtungen verursachte Unfälle beobachtet werden, so ist unverzüglich die nächste Polizeiwache und das Elektrizitäts werk zu benachrichtigen. — Lebensgefährlich können auch die Stromleitungsanlagen der Straßenbahn werden. Es wird deshalb vor der Berührung aller Teile dieser Anlagen ge warnt. Insbesondere ist die Berührung von herabgefallenen Fahrdrähten oder von gerissenen Telephon- oder Telegraphen- drühten, welche auf der Fahrdrahtleitung aufliegen, wegen der damit verknüpften Lebensgefahr zu unterlassen. Reinhovshaln. Bom Turnverein Reinholdshain u. U. be teiligten sich am vergangenen Sonntag unter Führung des Dereinssührers Fischer 33 Turner und Turnerinnen am Kreis- turnfest in Meißen. Die» ist gewiß eine große . Zahl für den Verein und zeugt von dem regen turnerischen Geist der Mit glieder. Mit dem Nachtzug kehrten die Teilnehmer am Sonn tag wieder in ihre Heimat zurück. Alle Turnbrüder und Turn- fchwestern standen noch unter dem Eindruck dieses herrlichen Turnfestes und werden nunmehr mit neuem Mut und Eifer an ihre turnerische Arbeit gehen. vt Kurort flipsdork. Am Sonnabend und Sonntag ist in den Gemeinden Kurort Kipsdorf, Bärenburg und Bärenfels ein lustiges Kinderfest. Oswald'Hempel, uns allen als Dresdner Kasperle bekannt, ist mit Eifer dabei, eine fröhliche Bauernhochzeit auszurichten und viele fleißige Hände helfen ihm. Am Sonnabend abend gibt es in Bärenburg Polter abend, Konzert, festliche Illumination und am Sonntag wird die kleine Bärenburger Braut festlich unter dem Jubel aller Gäste in Bärenfels eingeholt. Ein glanzvoller Hochzeitszug in Kurort Kipsdorf und fröhliches Treiben auf der Festwiese wird alle Herzen froh machen. Abends Bauernball und großes Feuerwerk. Alle sind dazu eingeladen. Außer den üblichen Sonderzügen verkehrt ein Reichsbahnsonderzug ab Dippoldis- walde 1253 Uhr, ab Schmiedeberg 13" Uhr, an Kurort Kipsdorf 1325 Uhr. E^shütt«. In der Nacht zum Sonntag haben Diebe in der Billa des Fabrikbesitzers Gert Lange, welcher mit seiner Familie in den Ferien weilt, große Unordnung geschossen, «-ix ? "eben Wertgegenständen auch nach Bar- ^°?en. Was abhanden gekommen ist, läßt sich k-nn „^"Abwesenheit der Familie Lange noch nicht genau feststellen. Ermittelungen sind im Gange. In derselben "Achemlich von denselben Dieben ist auch in über der Villa liegenden Lauben und Schuppen der Klein- Die Neuordnung der Getreidewirtschaft Ausreichende Versorgung. — keine allgemeine Brotpreis- Lrhöhung. Die Verordnung zur Ordnung der deutschen Ge treidewirtschaft, die am 16. Juli in Kraft getreten ist, wurde von Ministerialdirektor Moritz vom Reichsernährungsmi- uisterium vor Pressevertretern erläutert. Am 16. Juli hat das Roggenwirtschaftsjahr begonnen, am 16. August beginnt das Weizenwirtschaftsjahr. Die Verordnung bringt in vier Punkten Neues. Sie regelt den Verkehr des Getreides vom Hofe des Bauern zum Markt, sie schafft neue organisatorische Grundlagen für den Verkehr des Getreides, sie schöpft den Begriff des Festpreises voll aus, indem der Preis zukünftig nach oben und unten begrenzt ist, sie bringt endlich Festpreise für alle vier Getreidearte,< und zwar jetzt auch für Hafer und Futtergerste, während Braugerste und Industriegerste auch weiterhin nicht in das Festpreissystem einbezogen werden. Weitere Bestimmungen betreffen den Verkehr und die Verarbeitung von ausländi schem Weizen und die Roggenausmahlung. Bis zum 31. Ok tober wird vorgeschrieben, daß jeder landwirtschaftliche Be trieb mit mehr als 5 Hektar Größe an Roggen 30 Prozent der Ablieferung des letzten Jahres abzuliefern hat, an Weizen 25 Prozent. Bis zu diesem Zeitpunkt soll die neue Organisation der Getreidewirtschaft fertig sein, die dann vom 1. November ab den weiteren Rest des Jahres in Zeitabschnitte einteilt und feststellt, was in dieser Zeit an Getreide aufzubringen ist. In Berlin wird eine Hauptoer einigung der Getreidewirtschaft geschaffen, von der ln den Bezirken der Landesbauernschaften Getreidewirtschaftsver bände ressortieren. Die Mühlenvereinigung wir- der Haupt vereinigung angeschlossen. Die gesamte Organisation unter? liegt der vollen Aussicht des Reiches, insbesondere besteht! eine Genehmigungspslicht des Ministers für alle Preis« undi Preisspannen. Trotz des Minderertrages der Getreideernte soll in die sem Jahr der Preis nicht der Lrtragsminderung angepaßt werden, weit dies zwingend eine nicht geringe Brotprei»-! erhöhung zur Folge hätte. Eine Erhöhung des Roggen preises sür den Bauern wird dadurch erreicht, daß der Aus mahlungsgrad des Roggens auf 75 Prozent erhöht wird. Der Roggenpreis wird Im Jahresdurchschnitt um etwa 6 RM pro Tonne erhöht, ausßerdem erhält der Bauer für die ersten Ablieferungen einen erhöhten Preis. Der Veizenpreis wird um 10 RM erhöht. Diese geringen Preiserhöhungen, die sich auf den Kon sumenten nicht auswirken sollen, bedeuten sür den Land wirt keinen Ersatz für einen Ausfall. Dem landwirtschaft lichen Betrieb wird damit, wie der Referent erklärte, etwas zugemutet. Die Rücksicht auf die Bedürfnisse und aus die Kaufkraft der Bevölkerung zwingen dazu. Der Landwirt schaft soll andererseits durch allgemeine Maßnahmen gehol fen werden, namentlich in den Gebieten, in denen die Dürre folgen sich als Katastrophe herausstellen. Nachdrücklich stellte der Referent fest, daß .eine allgemeine Brotpreiserhöhuna unter allen Um ständen unterbunden wird, was nicht ausschließe, daß da und dort «ine örtliche Korrektur vorgenommen werden müsse. Angesichts des Opfers, das der Bauer bringt, müßten notfalls auch die übrigen an der Getreidewirtschaft beteiligten Kreise, die, Getreidehändler, Müller und Bäcker, zu Opfern bereit sein. Eine ausreichende Versorgung sei im übrigen gesichert. gärten eingebrochen worden mit mehr oder weniger Erfolg für die Diebe. Glashütte. Der Stadtverordnete Friseur William Herfter hat seinen Rücktritt aus dem Stadtverordnetenkollegium erklärt. Dies wird demnächst das Stadtverordnetenkollegium beschäftigen, desgl. eine besonders wichtige Angelegenheit, die von der Ein wohnerschaft mit großem Interesse verfolgt wird: die Wieder wahl des Bürgermeisters Gotthardt. Die Stellungnahme de* Stadtverordneten zu einem diesbezüglichen Antrag dürste nicht schwer fallen, wenn man sich die außerordentliche Rührigkeit des Bürgermeisters gerade im Hinblick auf das Sanierungs werk der Stadtgemeinde und der Arbeitsbeschaffung nochmals vergegenwärtigt und wenn die Auffassung hiervon, welche von dem größten Teil der Einwohnerschaft vertreten wird, sich auch die Stadtverordneten zu eigen machen. Glashütte. Unter der Leitung von Kantor Große, Schmiede berg fand kürzlich ein« Tagung des Kreises Dippoldiswalde der evangelischen Kirchenmusiker hier statt. Den Teilnehmern, welche in hiesiger Kirche versammelt waren, hatte sich freund licherweise Pfarr« Beer zu einer Führung durch diese zur Verfügung gestellt. Nach seinen Erklärungen ist die Parochie Glashütte bereits 1519 gegründet worden. 1522 begann der Kirchenbau, 1535 wurde die Kirche geweiht. Alte Gemälde, Glasgemälde, eine Bergmannskanzel, auch alte Notenheste sind als Zeugen aus jener und den folgenden Zeiten vor handen. Die Orgel stammt aus dem Jahre 1792 und wurde von einem Schüler Silbermanns, Christian Kaiser, gebaut. Orgelbauer Barth, Dippoldiswalde sprach anschließend über Gegenwartsfragen im Orgelbau, vom Standpunkt des Orgel bauers aus. Kantor Ficke bereitete dann den Teilnehmern unter Mitwirkung des Kirchenchores eine kirchenmusikalische Feierstunde in der Kirche und zeigte, daß auch hierorts die Kirchenmusik durch wertvolle Bausteine zum Aufbau einer evaugelischeu Volkskirche beiträgt. Kreisobmann Kantor Grohe richtete danach Worte des Dankes und der Anerkennung an Chor und Leiter und forderte zu weiterer treuer Mitarbeit auf. Die Tagung nahm dann im Stadtho el „Zur Post" ihren Fortgang, wo der amtliche Teil der Kirchenmusikertagung seine Erledigung fand. Menberg. Ein Verkehrsunfall ereignete sich am Sonn lagnachmittag am Berghof Raupennest. Ein junger Motor radfahrer aus Pirna, der einen Soziusfahrer mit sich führte, kam aus Richtung Altenberg gefahren. An der Ausfahrt des Berghof Rauprnnest (an der KVG.-Haltestelle) wollte gerade ein Chemnitzer Kraftwagen, der vom Parkplatz kam, auf di« Zinn wälder Staatsstraße in Richtung Altenberg einbiegen. Der Motorradfahrer, der sich in schneller Fahrt befand, wurde dadurch unsicher und geriet mit Auspuffrohr und Fußraste an einen auf der rechten Straßenseite befindlichen Prellstein. D.r junge Mann trug einen komplizierten Oberschenkelbruch davon. Der Mitfahrer auf dem Soziussitz hatte mehr Glück und erlitt nur Hautabschürfungen und Prellungen. Die In sassen des Autos hatten zunächst den Unfall noch gar nicht bemerkt. Die Schuld an dem Unfall ist beiden Teilen zuzu messen. Frekial. Bei fast jedem Gastspiel eines Zirkusbetriebes hört man die Klage, daß die Nachmittagsvorstellungen unk» besonders die des letzten Abends stark verkürzt gezeigt werden und das Publikum schon während der letzten Vorstellung durch Abbrucharbeiten in seinem vollen Genuß gestört wird. Die Leitung des Zirkus Krone erklärt uns hierzu, daß sie ein solches Gebühren selber aufs schwerste verurteilt. Sowohl nach mittags wie auch in der letzten Vorstellung wird in diesem Unternehmen das absolut gleiche Programm gezeigt wie in jeder anderen Abendvorstellung. Während der letzten-Abend vorstellung erfolgt lediglich der Abtransport des Materials und der Tiere, die für die Vorstellung nicht mehr benötigt werden. Da» groß« Vorführungszelt selber bleibt vollkommen unberührt stehen, bi» die letzte Programmnummer abgelaufen ist. Es kann also jeder getrost die Nachmittags- oder letzte Abendvorstellung besuchen, ohne im Zirkus Krone befürchten zu müssen, daß er einen Teil des Darbietungen nicht sehen wird. Freital. Am Montag hat Dr. Arthur Rhane den Vorsitz de» Arbeitsamts Freital übernommen, nachdem er durch Ver fügung des Präsidenten der Reichsanstalt' für Arbeitslosen versicherung zum kommissarischen Vorsitzenden bestellt worden war. Der bisherige Vorsitzende Direktor Peter ist an das Arbeitsamt Dresden versetzt worden. Dresden. Im Alter von 78 Jahren ist in Hannover der Kgl. Sächs. Generalmajor a. D. Karl Freiherr v. d. Bufche- Streithorst gestorben. Bei Kriegsausbruch trat er als Oberst und Kommandant bei der Mobilen Etappenkommandantur V im 19. Armeekorps ein. 3m Jahre 1917 erhielt er den Charakter als Generalmajor. Heidenau. Währenddes Gewitters am Sonntagnachmittag fuhr ein Blitzschlag in den Blitzableiter der Lutherkirche, sprang dann aber auf die elektrische Leitung über. Die Schalttafel wurde unbrauchbar gemacht. Isolation und Holzrahmen ge rieten in Brand. Bon Nachbarn wurde dies bemerkt, so datz das Feuer schon im Keime erstickt werden konnte. flölssctienbroda Die vom Kraftverkehr Freistaat Sachsen vor einigen Monaten eingerichtete Kraftomnibus-Stadtlinie in Kötzschenbroda ist mit Ablauf des 15. Juli eingestellt worden, wie verlautet, hat sich die Einstellung des Betriebes notwendig gemacht, da die Linie allmonatlich einen beträchtlichen Zuschutz erforderte. Wetter für morgen Zeitweise auffrischende Winde aus südlichen Richtungen; Ge witterneigung, sonst meist heiter und trocken. Sehr warm.