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nötig, ! dem ahme wie mische istlich ischen stacht a 28 nken- c auf »MN- >» W Ee- Uni- ellek- Dr. bend viele inge- i kr anke tung men. liner üum essor , ge- inski der -ssor nger inne ichs- urde das und abe, gen. lden der mch mte ats- -kei des iine 'us- rde 100. Jahrgang Mittwoch, am 20. Juni i934 Nr. 141 im Gelben Meer Sächsische Nachrichten en Dies« Gewinne sind auf das Privatkonto des Angeklagten Dr. Gereke eingezahlt worden und zunächst unter der Be zeichnung „Darlehen", später einfach unter dem Titel „Ent-l nahmen Dr. Gereke" verbucht worden. Dies« Entnahmen stiegen bis zu 180 000 Mark im Jahre. Der Büchersachoerständige Donath erklärte in seinem Gutachten, daß sich in den Büchern, die von dem Mitange klagten Arthur Freygang geführt wurden, ein unglaub liches Durcheinander befunden hätte. Es seien die Gelder, der Zeitschrift für Verbandszwecke und die Verbandsgeldeo für Zwecke der Zeitschrift verwandt worden. Aus den Aus»! sührungen des Sachverständigen ergibt sich, daß vom Jahr« 1926 ab die Zeitschrift „Die Landgemeinde" kein Zuschuß-; unternehmen mehr war, sondern stets Ueberschüss« abwarf. Schweres BergwerkungM Tokio, 20. Juni. In einem Kohlenbergwerk in dem Ge biet von Matsuura hat sich eine Schlagwetterexplosion er eignet. Hach den bisher eingegangenen Meldungen werden 34 Bergleute vermißt. Sieben Bergleute haben schwere Brandveriehungen davongetragen. Auf die Aachricht, daß sich auch ein Japaner unter den Gefangenen befinde, wurde von Dairen sofort eia japani scher Kreuzer abgesandt, der mit voller Fahrt da« Geib« Meer aufsucht«. Anter den gefangenen Chinesen befindet sich auch der ehemalige Innenminister Shentlenlln. — Die englische Admiralität teilt mit, daß da» englische Srieg»- schiff „Veteran" in Marsch gesetzt worden ist, um die Jagd nach den chinesischen Piraten aufzunehmen, die 25 Mann- schüflen, Offiziere und Fahrgäste entführt haben. Lin Fahr gast namens Roß wurde von den Piraten schwer verwun det. Da» englische Kriegsschiff „Mitch" ist ebenfalls aus gelaufen, um ärztliche Hilfe für Roß zu bringen. Die Ad miralität teilt ferner mit, daß auch englische Marineflug- zeuae bei dr' Suche nach den Piraten eingesetzt werden. sen Namen getarnt waren. Es wurden G-Iündeübungen veranstaltet, Waffenübungen durchgeführt, die vom Ma schinengewehr über die Maschinenpistole bis zur 6,35er ! Selbstladepistole gingen. Es wurden illegale Aktionen ver- j anstaltet, bei denen Waffen mitgeführt wurden. Der vrd- nerdienst stand in festen Beziehungen zum Zentralkomitee der KPD. im Karl-Liebknecht-Haus. Dort saß Kippenber ¬ ger und auch Heinz Neumann. : der Verbindungsmann zur Zentrale. Di« Kommunisten wollten die bei einem Krawall vorgetommene Erschießung eines Arbeiter» rächen und faßten den Plan. Polizeihaupt- mann Anlauf, den Leiter des dortigen Reviers, ^umzu- Seeräuberstreit Auch eia früherer chinesischer Innenminister entführt. Pelplng, 2V. Juni. Der Kommandant der von See räubern üverfaltenen „S hunti« n", Kapitän Christian sen, gab eine Schilderung über die näheren Umstände der Beraubung seines Schiffes. Danach erklärten die Pira ten, Schmuggler aus Schantung zu sein und ihre Raubzüge al» Gegenmaßnahme gegen die chinesischen Zollbehörden zu unternehmen, weil diese «inen besonderen Zollkreuzer im Küstengebiet von Schantung eingesetzt hätten, wo ihr eigenes „Operationsgebiet" liege. Die Piraten haben an Bord keinerlei Sachschaden verursacht und sogar davon abgesehen, die Funkstation zu zerstören. Sie beschränkten sich darauf, den Fahrgästen Geld und Wertgegenstände ab zunehmen. Schiffsladung und Post sind nicht angetastet worden. Einige Bruchstücke ihres sonderbaren Ausputzes zu rücklassend, zogen die Räuber dann ab; den Frauen und Kindern, die sich an Bord befanden, geschah nichts. Amerikanische Vorstellungen schritt in der Schuldenfrage. Washington, 20. Juni. Der Staatssekretär des Aeußern Hull hat den amerika nischen Botschafter in Berlin angewiesen, bei der Reichs regierung gegen die deutschen Maßnahmen in der Frage der Auslandsschulden Protest einzulegen. Der Botschafter erhielt den Auftrags zu erklären, daß diese Maßnahme Deutschlands die Belange der Vereinig ten Staaten berühre. Die amerikanische Regierung bedauere, daß amerikanische Staatsbürger dadurch neue Verluste er litten und daß die Beziehungen zwischen Gläubiger und Schuldner durch sie beeinträchtigt würden. Die amerika nische Regierung sei in der Frage der Diskriminierung amerikanisck-er Gläubiger der Ansicht, daß sie alle Maßnah men ablehnen müsse, durch die amerikanische Gläubiger schlechter gestellt würden als die anderer Länder. Die ame rikanische Regierung sei verpflichtet, gegen solche Diskrimi nierungen zu protestieren. Die Tatsache, daß diese Gläubi- ger nicht nur Verluste erlitten sondern auch noch sehen müßten, daß di« Gläubiger anderer Staaten auf ihre Ko sten befriedigt würden, müsse bei zahlreichen amerikanischen Gläubigern den Eindruck erwecken, daß sie schlecht behandelt würden. Englischer Mariaebrsnch Britische Zerstörerflollille in Swinemünde eingelausen. Swinemünde, 20. Juni. Swinemünde steht im Zeichen des englischen Marine- -esvchv. Ls ist das erste Mal seit dem Weltkrieg, daß Swinemünde britische Kriegsschiffe zu Gast sieht. Diens tag gegen 10 Uhr lief eine von Scapa Alow kommende eng lische Zerstörerflottille in den Hafen ein und machte am Hohenzolleen-Bollwerk fest. Eine große Menschenmenge hatte sich zur Begrüßung eingefunden. Die zweite britisch« Zerstörerflottille, die unter dem Kommando von Kapitän Boddam-Whetham steht, besteht aus den Zerstörern „Kempenfelt" (Führerschiff), „Viceroy" „Valorous", „Venetia" und ..Vega". Nach dem Festmachen der Boote machte der britische Vizekonsul dem Führer der Zerstörerslottill« einen Besuch. Dann erfolgten die offiziel len Besuche des britischen Kapitäns Boddam-Whetham beim Festungskommandanten, .Kapitän zur See Götting, beim Bürgermeister, beim Landrot und Kreisleiter, beim Vor stand des Hafenbauamtes und beim Führer der deutschen Torpedoboote, Fregattenkapitän Fricke. Mittags erfolgen die Gegenbesuche an Bord des Führerschiffes „Kempenfelt". Die englischen Schiffe werden bis zum 27. Juni in Swinemünde liegen. Beisetzung de; ermordeten Minister; Warschau, 20. Juni. Im Heimatstädtchen des «rmordeten Innenministers General Pieracki, in Neu-Sandec in Westgalizien, fand das Begräbnis statt. Die Beisetzung erfolgte mit sämtlichen mili- täuschen Ehren, die einem Brigadegeneral und Ritter des höchsten polnischen Ordens, des Weißen Adler-Ordens, ge bühren. Ein« ungeheure Menschenmenge, sowie zahlreiche Abordnungen verschiedener Verbände und Organisationen nahmen an dem Begräbnis teil. Die Suche nach dem Mörder Die polnischen Sicherheitsbehörden haben im Zusam menhang mit der Ermordung des Innenminister» sowohl in den radikalen polnischen Rechtskreisen als auch unter den Ukrainern und nicht zuletzt den Kommunisten zahlreiche Ver- kaftungen und Haussuchungen voraenommen. Insgesamt dürften bisher mehrere hundert Personen sestgenommen worden sein. Wendung im Gerele-Prorek Die Aussagen der Entlastungszeugin falsch. Im Prozeß gegen den früheren Reichsminister Dr. Ge - reke kam es zu einer aufsehenerregenden Erklärung des Anklagevertreters. Oberstaatsanwalt Lautz erklärte, er habe vom Oberst Oskar von Hindenburg ein Schreiben bekommen, in dem der Oberst sagt, aus der Presse hab« er entnommen, daß Fräulein Margarethe Sprung Bekundun gen gemacht habe, die unvereinbar seien mit den Tatsachen. Oberst o. Hindenburg bittet, ihm in einer nochmaligen Zeu genvernehmung die Möglichkeit zur Richtigstellung dieser Be-> kundungen der Entlastungszeugin zu geben. ver Oberstaatsanwalt fügt hinzu, er habe noch weitere Beweisantröge zu stellen, zumal inzwischen auch durch an dere Feststellungen sich ergeben habe, daß die Bekundungen der Schwester Margarethe Sprung offensichtlich falsch seien« Das Gericht beschloß zu dieser neuen Lage Stellung zu nehmen, nachdem das Gutachten des Sachverständigen vvr- getragen worden ist. Kurze Rottzen >r .urtstages die Goethe-Medaille verliehen und mit einem herzlichen Schreiben zugehen lassen. Der Leiter der Presseabteilung des Auswärtigen Amt«s tn Berlin, Geheimrat Aschmann, ist am Montag aus Vene- Kg in Budapest eingetroffen, um an den Veranstaltungen sür di« deutschen Pressevertreter teilzunehmen, die gegen- Bärtig Ungarn besuchen. Bernbard -cur Lippe, der älteste Bruder des vor mals regierenden Fürsten Leopold Lippe, ist im Al ter non 62 Nabren nach angerem Leiden m der Unwerst- in Mwch-N M« «mung Mrd in Detmold stattsinden. , Nach einer Reutermeldung aus Taif (Hedschas) unter zeichneten der Imam von» Yemen und König Ibn Saud den Friedensvertrag. MMteile gegen MniW Der Richterspruch im Bülowplatz-Prozeß. Berlin, 20. Juni. Im Prozeß wegen der Ermordung der volizeihaupt-« mle Anlauf und Lenk wurde folgendes Urteil verkündet: )ie Angeklagten Michael Klause, Friedrich Broede und Max Nalern werden wegen gemeinschaftlichen Morde» zum Tode ind zu dauerndem Ehrverlust verurteilt. Wegen Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord werden! verurteilt: Die Angeklagten Erich Wichert und Bernhard Zachow zu je 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehr- ' »erlust. der Angeklagte Wilhelm Balzer zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust und der Angeklagte^ Serthold Werner zu 6 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust, die Angeklagten Hans Broll, Max Holz und studolf Konrad zu je 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren j khrverlust. Die Angeklagte Hildegard Matern ist wegen keihilfe zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die! klngeklagten Wilhelm Schünke und Walter Sass« wurden reigesprochen. Gegen die Angeklagten Albert Kuntz und Max Thunert wird das Verfahren eingestellt. In der Urteilsbegründung führte der Vorsitzende des Berliner Schwurgerichts. Landgerichtsdirektor Böhmert, u. a. aus: Es sind an dieser Stelle schon häufig politische Prozesse gegen kommunistische Kreise wegen Mordes und wegen Totschlags geführt worden. Es hat sich aber nie fest stellen lassen, daß eine einheitliche Leitung bestand, eine Or ganisation, die sich zu solchen illegalen Handlungen plan mäßig hergab. In diesem Prozeß ist es anders. Ls ist wohl das erste Mal, daß festgestellt worden ist, daß seit dem Jahre 1924 eine Organisation der KPD. bestand, die illegale Aktionen aussührte. Das waren die Organisationen, die sich als „Ordnungs dienst" oder als „Parteischutz" bezeichneten -'d unter die-' SeberMrms Karin Wring; Stockholm, 20. Juni. Die sterblichen Ueberreste der Gattin des preußischen Ministerpräsidenten Göring wurden von der Kirche in Lovö in der Nähe Stockholms nach dem Stockholmer Bahnhof übergeführt. In der Kirche fand eine kurze Feier statt. Pastor Engman betete ein Vaterunser und sprach den Se gen. Zum Schluß wurde das Lied „Ein' feste Burg ist un ser Gott" gesungen. Unter Glockengeläut wurde der Sarg aus der Kirche getragen. Unter den Anwesenden befanden sich die Geschwister der Verstorbenen und Vertreter der deutschen Gesandtschaft sowie der augenblicklich in den Stock holmer Schären weilenden deutschen Torpedobootsflottille. Auch eine Anzahl Bewohner des Ortes hatte sich zu der schlichten ergreifenden Feier eingefunden Dresden. Am Grab Ludwig Richters. Auf den' äußeren katholischen Friedhof an der Bremer Straße fand am Grobe Ludwig Richters am fünfzigjährigen Todes- >er und auch Heinz Neumann. Der Angeklagte Klause war tag des Künstlers eine Gedenkfeier statt. Der Generalinten- .... » - - - dant der Sächsischen Staatstheater, Geheimrat Dr. Adolph, und Oberbürgermeister Zörner legten in Anwesenheit der Angehörigen des großen Sohnes der Stadt Dresden Kränze , an seiner l-kten Ruhestätte nieder. Allein in Stanislau in Ostgalizien wurden nach einer Meldung über f00 Ukrainer und Kommunisten verhaftet. In Warschau wurden einige führende Mitglieder der National- demokratischen Partei, darunter ein Schriftleiter der „Ga zeta Warszawska". festgenommen. In Wilna ist es der Poli zei gelungen, eine Geheimsitzung der Kommunisten aufzu- heben und mehrere Teilnehmer, vornehmlich Juden, zu ver haften. Grohes Aufsehen hat besonders die Tatsache hervor- gerufen, daß nach den letzten Feststellungen der Polizei in ^5" . "" Herzen des polnischen Kernlandes, eine ukrainische Terrororgqnisation bestand, die in steter Ver- blndung mi Lemberg verblieb und ein« Menge Masst und Sprengstoffe besessen haben soll. Allein in Krakau ind m diesem Zusammenhang etwa 30 Personen, darunter üh- rende Mitglieder der geheimen ukrainischen Organisat on, verhaftet worben. Hierauf bat der Angeklagte Dr. Gereke, die Verhand- lung abzubrechen, da er nicht mehr fähig sei, ihr zu folgen.! Der Oberstaatsanwalt erklärte darauf, er wolle nur noch vor der Pause eine einzige Frage von Dr. Gereke beant wortet haben. Da sich der Sachverständig« in der Nachmit-s tagssitzung über Ausgaben äußern würde, die Gereke Im! Jahre 1925 gemacht habe, wünsche er vom Angeklagten zu wissen, wie hoch seine Einkünfte am 1. April 1924 gewesen feien. , . L» kommt hierauf zu außerordentlich erregten Zusam menstößen zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft, während deren Dr. Gereke in der Anklagebank ohnmächtig; znsammenbricht. Die Verhandlungen werden dann auki Sonnabend vertagt. , legen". Der Vorsitzende ging dann auf di« Vorbereitungen! ! für den Mordplan und die Rolle der einzelnen Angeklag ten hierbei ein. Am Sonntag der Tat sei eine Menschenjagd veranstal tet worden, wie sie verwerflicher nicht denkbar sei. Bereits von Z Uhr nachmittags bis S Uhr abends seil Hauptmann Anlauf verfolgt worden, bis die für den Mord! ! ausgesuchten Mitglieder de» Ordnerdienstes ihn zur Strecke ! bringen konnten. Das alles ist in öffentlicher Verhandlung ' festgestellt worden, und zwar aus Grund de» Geständnisses > vieler hier Angeklagter. Ziemer und Mielke sind die eigentlichen Mörder der - polizeiosflziere Anlauf und Lenck. Sie haben mit kalter lleberlegung diese pflichtbewußten Beamten ermordet. Ls ist aber nicht nur derjenige Mittäter, der die Waffe in der Hand hat und schießt, sondern auch derjenige, der die Tat fördert, sichert und erleichtert. Als Mittäter kommen alle in Frage, die die Tat als ihre eigene gewollt haben. Das - sind Rechlsgrundsähe, die seit Jahrzehnten in der deutschen - Recktiorechung feststehen. Veiles« zur „AveiHrritz - T eituns"