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Sonnabend, am 16 Juni »834 100. Jahrgang Nr. 138 2994 n und b LS91' 2990 3 und d 2993 2992 2989 «erla^schulttmustrr am für «bovnemeu. Mäaktl^ «öftüme, «etter 0F0 M. Musea. Rücke, «adergarderobe, Wüsche 0,VS M. Za beziehen durch di« SchhüMp«,.. .. Nr. 2989 Gr. 42. Geblümte Strand- UNsLkL MpvLtlL: Hose mit ärmellosem Leibchen und tiefem vorderen rmd Hinteren Ausschnitt Nr. 2990a Sr. 42. Rockhose aus weitzem Leinen oder Wollstoff. Sic wird der Bluse aufgeknöpft. Nr. 2880b Gr. 42. Bluse aus kariertem Leinen oder Kunstseide. Nr. 2SSZ Gr. 42. Aus gestreiftem Kattun ist dieser Lustanzug aus m. s,.--- «.WM.-M «L -NX Nr. 2SS2 Sr. 42. Strandanzug aus dunklem einfarbigem Leinen. Strandanzug mit kurzer Hose. Die Hose ist weit und mit Gürtel versehen. Die Jacke hat kurzen ein- Nr. 2994b Gr. 42. Aus weißem Leinen oder Wollstoss ist der Rock, gesetzten Aermel. der in der vorderen Mitte Vmchgeknöpst wird. « Wünsch« zu Illung im voraus gewäh Muod«. Iten Pir falsche, nämlich unerfüllbar« ob« , auf die ste unnütze Zeit und viel Rrrvrn- »ree Lehrgeld. Lt. Töne. Alle Farben -es Regenbogens spiegeln sich in den mannigfachen Strandhosen wieder. Die schlichte Bluse oder das leibchenartige Oberteil wirken dämpfend, Damit die gute Figur auch am Strande genügend hervortrete, wird die Hose ost mit handbreiter Sattelpasse gearbeitet. In diesem Falle wird da« Oberteil angeknöpft. Praktisch ist es, einen solchen Anzug durch einen Wickelrvck aus Leinen oder Rip» zu ergänzen, der in wenigen Sekunden den angezogenen Eindruck von Rock und Bluse vermittelt, da -er Blusenteil bestehen bleiben kann. Das diesjährige Badetrikot zeigt aparte Karos und Schot- Da dieses Kleidungsstück hauptsächlich im Gebrauch steht, da es die Frau vom frühen Morgen bis in die späten N-"bmittaasHunden, am Sonntag und Wochentag benötigt und ausnahmslos trägt, be deutet seine Anschaffung keinen überflüssigen Aufwand. Ganz be sonders elegant wirken weite weiße Flanellhosen, die im säubern Dünensand selbst nach wochenlangem Gebrauch tadellos aussehen. Wer etwas Waschbares vorzieht, hält sich an Lelnen, Rips und Kunstseide. Die einfarbige Hose mit seitlichem Buntstreisen gehört zu den neuesten Modeerscheinungen. Für den kurzen Aufenthalt im Boot Pflegt die kurze herrenmätzige Hose aus weißem oder schwar zem Köper getragen zu werden. Diese wird durch eine aparte Waschbluse mit flatternder Taftschleife vervollständigt. Auch der lweatersörmige Kasak aus leichter Baumwolle nimmt sich vorteil haft aus, weil der Eindruck des Angezogenseins, der im Boote wichtig ist, dadurch gewahrt bleibt. Die Ergänzung der Strandhofen sind mannigfacher Art. Aermel- lose Bastteidenbluschen, Helle dünne Zwirnjumper mit sportlichem rundem Halsausschnitt, Westen aus kariertem Leinen und Boleros aus Rivs stehen an erster Stelle. Der naturfarbene handgearbeitete Blusenjumper aus Hans wirkt so angezogen, daß er auch im Strand lokal getragen wird. Nsestckruck sämtlicher Artikel unck Illustrationen verboten! farbenfreudige Lebensfroheit verkörpert -ie Stran-tlei-ung! Paddel., Segelboot-, Bade- und Straßenkleidung: jede für sich ergibt einen streng umgrenzten Begriff. Bei den beiden Ersteren mutz strahlende, dem Matrosenanzug als Vorbild entlehnte Weitze al» Vorbedingung «elten-Flanell oder po röser Trikotstofs verkörpern auf diesem Gebiete höchste Ele ganz. In sonstigen Fällen hält man sich an Rips, Leinen und PikLe. Die flache Tellermütze und da» lustige Schulter tuch. das nicht selten einen tiefen Rückenausschnitt zu ver hüllen hat, bilden die Vervollständigung d«s Boot^ünzugs. — Am Strande hingegen hält man sich an bunte, ja grelle Hu Beginn des 19. Jahrhunderts verordnete ein klüger, sicherlich kochst weitsichtiger Arzt einer reichen nervenschwachen Patientin mehrere Seebäder. Da dies ein dis dahin noch nicht in der Praxis erprobtes Rezept darstellte, ließ sich die betreffende Dame eine Sanfte bauen, setzte sich ongekleidet sonders natürlich gar nicht mög lich und denkbar) hinein und wurde von zwei kräftigen Dienern vor- sichtig ins Wasser getaucht. Dieses Ereignis war so erstaunlich, daß es den Weg durch sämtliche Blätter der damaligen Welt machte. Wer ließ sich um diese Zeit wohl träumen, daß wenige Jahrzehnte später an jeder Meeresküste, jedem kleinen See und Teich, Bach, Fluß und Strom derartiges Treiben herrschen würde? Vergleicht Man jene Zeiten, wo die Frauen bei größter Sommerhitze geschnürt, ,ng bekleidet und mit großen Sonnenschirmen bewaffnet, ihre klei nen Töchter als getreues Ebenbild an der Hand, einhergingen, mit Le» Gegenwart, dann glaubt man, daß nicht ein Jahrhundert, son- v«m mindestens der zehnfache Zeitraum verstrichen sei. ' Heut« sind wir vom Scheitel bis zur Sohle, ja mit jeder Pore Unsere» abgehärteten Körpers auf Licht, Lust und Sonn» eingestellt. Di« ljchtdurchlSsslgsten Farben, Weiß, Gelb und Blaßgrün, sind ge- rad« gut genug, und unser Strandanzug darf tiefe Hals-, Rücken- UNj> Schulterausschnitte aufweisen. tenmuster. Trotzdem konnte die grotze Vorliebe für sehr Helle, insbesondere zartgelbe, weihe und rosa Trikot« nicht schwin den. Man fleht viel Verschnürungen und Reitzverschlüsse. Neuartig wirken Reliesmuster, die in diesem Sahre schräg- diagonal verlausen. Die» unterstreicht die Schlankheit der Trägerin. Der moderne Bademantelftosf lätzt sich von wei chem Velour kaum unterscheiden. Da diese» Material nicht gerade billig ist, begnüg man sich häufig mit schlichten kra genlosen Strandjacken. Diese sowie aparte gestreifte Leisten- jäckchen vermögen die Rolle eine» Bademantel» zu über nehmen. An Tagen, wo es zum Baven zu kühl ist, so daß man Sport be treibt und längs der Küste spazieren geht, kommt das hemdchen- artige Sommerkleid in sportlicher Machart zu seinem Recht. Es ist meist von oben bis unten durchknöpfbar, so daß man den Rock schlitzen kann. Ein solches Kleidchen vermag einen Strgndanzug zu ersetzen, da es zur Mahlzeit schnell über oas Badetritot gestreift wird. — Alles, was flattert und weht, sieht am Strande besonders stilecht aus. Die Schleife aus schottischem Seidenband, der weich« warme Wollschal in bunter Strekfenmusterung, das lustige Taschen» tüchlein, das aus der Brusttasche des Sporttleidchens yervorsieht» ergeben Eleganz und Chick. An der See spielt der wärmende Umhang eine wesentliche Rolle. Lange mantelartige Strickjacken — ost selbst verfertigt —, aparte wollene Tücher, Strickjacken und Tuchwesten erweisen sich al» brauch barste Bestandteile der Feriengarderobe. Der Hut muß fest un sicher sitzen. Besonders kleidsam nimmt sich der aufgeschlagene Leinenhut mit Stepporbeif. aus, Auch, Bastseide, Tast und Land können als Material dienen. Die flauschige Sportmütze mit Radel» garnierung paßt für die Reife, fürs Boot, den Strand und auch für Wanderungen längs der Meeresküste. Die Regel besagt, daß seelische Wünsche nach ihrer Erfüllung länger vorhalten als, materielle. Wer sich etwa Gesundung von -werer Krankheit oder das Eingehen einer Ehe wünscht, emp findet bei gutem Verlauf längere und nachhaltigere Freude als der, dessen Sehnen einer käuflichen Alltagssache galt. Bel dieser tritt dl« nit Spielzeug über- Abstumpfung und oas ausgleichende Ebenmaß der Gefühle weit füttert, so freut es sich auch mit dem, was es sich wünschte, nicht aus schneller ein. Wer auf diesem Gebiete allzu oft Enttäuschungen . lange. Denn eines jagt das andere, und die Ruhe de» Besitzes, die erlebte, nämlich erfuhr, daß ihn das Gewünschte nur solange er «» wichtigste Vorbedingung zur Freude, kann nicht Platz greisen. Wird nicht besitzt, zu erfreuen vermag, wird stumpf und dunwf. Er ver- ihm aber nur selten etwa» geschenkt und dies als Belohnung be- fällt der Wunschlosigkeit, einer nahen Verwandten der Gleichgültig» sonderer Leistungen durchgesuhrt, dann bekommt jede Gabe nach- reit, die jeden Fortschritt hindert, weil sie dem Voxwärt »streben im haltigen Wert. Denn nicht war die Dinge sind, sondern was wir Wege steht. So kommt es. daß für viele Menschen der Besitz selbst aus ihnen machen, ist wesentlich. nicht Immer das größte Glück bedeutet. Die allmähliche Erlangung, Daher erfordern sowohl, Geben als auch Nehmen besonderer da» Hangen und Bangen, ob man das ersehnte Ziel erreichen wirb, Kunstgriffe. Bezeichnenderweise fühlt ein wohlerzogener Mensch, bilden nicht selten weitaus glücklichere Momente. daß der Geber den Ausdruck von Freude verlangt, und er bedankt Di« Kunst de» Wünschens, der Dilettantismus beim Aufsetzen von sich in der Regel mit ein paar Worten, in denen er seine Freude ErsUllungsmöglichkeiten und die wichtigen damit im Zusammen- und Zufriedenheit vartut. Traurig ist es allerdings, wenn der Geber, hange stehenden Seelenmomente gaben allen menschlichen Philo der einen langgehegten Wunsch erjullte, schon noch kurzer Zeit Aus- sophen reichlichen Denkstoff. Auch im Märchen -von d«n drei sprüche wie etwa: „Wie konnte ich mir das nur so lange und sehn- Wünsch«»" kommt zmnwmdruck, wie schwer «» fuchtig wünschen?" hören muß. Da« Einbekensttnis, daß et mals sehnsüchtig gewünschter Gegenstand^««- feiner Erfüll» Wett verlor, laßt stet« einen traurigen pntetton mitschw Resignation und Unverständnis nämlich klingest niemals gut. ! Es gehört zur höchsten aller Lxbenskünste, über die Dinge, die - schwerer L i » L-, «L . ' . man sich lange wünschte, auch .nach deren Besitz Freude zu emp- ' " ' ' MuK fester erfüllte Mustfih Olt» Wert verlieren i ' , finden. Schon die Erziehung des kleinen Kindes kann hierzu guten .' >. . Boden vorbereiten. Wird ein Kind gedankenlos mit Spielzeug uber- -E» scheint tiefste Menschennatur zu sein, daß der unerfüllbare füttert, so freut es sich auch mit dem, was es sich wünschte, nicht Wunsch besonders oft und mahnend ins Bewußtsein tritt, während . ' ' - - " ' . der Gegenstand, dem unsere Sehnsucht galt, nach verwirklichtem Be sitz stmettet Bedeutung mehr ausweist. Aus dieser Tatsache läßt sich WM-daß in der Entbehrung ein gewisser Reiz liegt. In der Tat pflWn Menschen, die so reich sind, daß sie keine unersüllten Wünsche zu Haden brauchten, unser Mitleid herauszufordern. Ihnen entgeht -a« Ichönsts im Leben: die Svannunz, Hoffnung, Ermattung und da, schUehNche Erleben der Erfüllung. Alle Enttäuschungen, die der Arme hinsichtlich unerfüllbar bleibender Wünsche mitmacht, können da» beseligende Gefühl selten geglückter Begebenheiten nicht wett- machen. Der blasierte Mensch, der nichts mehr wünscht, well er alles kann, gehört zu den be» Hauern«vertesten Geschöpfen-auf Erden. b«schieden, entbehr« gern, was du nicht MmwLun^ .nlb^beyqrf genauer Befolgung. «^l^^b!!"kntbchtt und Mchsg darüber närKlt, verfällt oll- Dl leicht «« Reid, jenem schleichenden und zersetzenden Gist, das «eilage Mr „Iveitzeritz - Leitung"