Volltext Seite (XML)
Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. Aelteste Zeitung des Bezirks Diese« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtthaupkmannschafl, des Sladtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde ————— ' ^-1 >> Nr. 134 Dienstag, am 12. Juni 1934 100. Jahrgang Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - Millimelerzeile 6 Rpfg.: im Terttetl -le V3 - Millimeter breite Mlulmeterzeile 18 Rpfg. i Anzeigenschluß 10 Uhr norm. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— RM. - mit Zukragen: einzelne Nr. 10 Rpfg. - :: Gemelnoe-Verbands-Gtrokonlo Nr- 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippol-iswal-e Rr. 403 Postscheckkonto Dresden 12S48 Neuregelung des Erziehungswesens Wetter für morgen: Zunä^st noch vorwiegend heiter und trocken. Nachts sehr kühl, am Tage wärmer. Nach West drehende Winde. Erst später Zunahme der Bewölkung und Niederschläge. Dresden. Der bestbekännte Segelflieger und Inhaber des Leistungsabzeichens Otto Braeutigam—Dresden hat auf einem der Flieger-Landesgruppe XII (Sachsen) gehörigen Hochleistungssegler, Baumeister D. B. 10, einige bemerkens werte Segelflüge ausführen können. Am 6. Juni 1934 startete Braeutigam auf dem Heller, klinkte sich in 300 m Höhe vom schleppenden Flugzeug aus, erreichte eine Höhe von 1700 m und landete in der Nähe von Freiberg i. Sa. Zwei Tage später gelang Braeutigam wiederum ein Streckenflug, und zwar über eine Länge von 70 Kilometer. Ausklingung in 400 m; erreichte größte Höhe 1800 m. Die Landung erfolgte glatt in Zimpel bei Klippen in Schlesien. Der Schleppflieger Skeckhahn der Flieger-Landesgruppe XII (Sachsen) hat den Piloten Braeutigam in beiden Fällen wieder glatt in den Heimathafen Dresden - Heller zurück geschleppt. Heidenau. Am Sonnabend abend war auf der Emil- Häntzschel-Straße in Niedersedlitz der Kaufmann Herbert Bönisch aus Niedersedlitz mit seinem Motorrad gestürzt. Mit schweren Verletzungen war er ins Johanniterkrankenhaus Heidenau ge bracht worden, wo er am Sonntag verstarb. Bönisch wär bereits vor drei Jahren einmal auf derselben Straße mit dem Motorrad verunglückt, wobei er sich einen schweren Schädelbruch zugezogen hatte. Borna. 3m Bezirk der Amtshaupkmannschaft Borna sind nunmehr vom Innenministerium folgende Gemeinde- Bereinigungen mit Rückwirkung ab 1. April 1934 genehmigt worden: Altdorf mit Geithain, Carsdorf mit Pegau, Frauen dorf und Hermsdorf unter dem Namen Frauendorf, Mede- witzsch, Spahnsdorf und Lippendorf unter dem Namen Narsdorf, Deutzen und Röthigen unter dem Namen Deutzen, Wolftitz und Streitwald unter dem Namen Streitwald, Eula, Elstertrebnitz, Tannewitz, Trautzschen, Greitschüh, Costewitz und Oberwih unter dem Namen Elstertrebnitz, Großstolpen und Kleinstolpen unter dem Namen Großstolpen, Zauschwih und Weideroda unter dem Namen Weideroda und schließ lich Großpöhschau und Dahlitzsch mit Kleinpöhschau unter den Namen Pötzschau. ien erzogen noch in nationalsozialistischem Geiste gelehrt werden kann. Der deutsche Lehrer wird daher in Zukunft mit dem Staatsexamen nur «ine notwendige Vorbildung abgeschlos sen haben, nicht seine Bildung überhaupt. Bei ihm, der in täglicher unmittelbarer Fühlung mit der Jugend steht, heißt sie: Fortwährende Ergänzung und Uebung aller Kräfte. Die übrigen vier Ferienwochen werden dem Lehrer un eingeschränkt für seine Familie und zu seiner anderweiti gen Verfügung stehen. Das übrige Schuljahr ist nur noch durch wesentlich kür zere Ferien zu den Weihnacht»- und Osterseiertagen unter brochen werden, und zweitens wollen die Spatzen auch noch ein paar Kirschen haben. Weitere Gefahren drohen durch das un achtsame Fortwerfen der Kirschkerne, das schon oft manchem zum Verhängnis geworden ist. Sehr gefährlich ist es auch, unmittelbar nach dem Genuß von Kirschen Wasser oder andere Flüssigkeiten zu trinken. RÄnhardksgttmma. Wie anderorts, so waren auch hier Maßnahmen, die zu sparsamem Wasserverbrauch gebieten, nicht zu umgehen. Der Zulauf zu dem Hochbehälter leidet unter dem Reaenmangel. Nur durch Sparsamkeit der Wasserverbrauch« kann «die zeitweise Sperrung dxr Wasserlettu^ werden. U. a. ist besonders Begießen der Gärten, Waschen der Uutos, Wäschebleichcn, Straßebesprengen, Baden mit Leitung«. „ , wasser usw. zu unterlassen. Nach Möglichkeit sollen die Brunnen i Parteimitglieder fand die Weihe des Heimes statt, bet der in Anspruch genommen werden. ' u. a. auch Kreisleiter Pihschler—Dresden sprach. Aus Anlaß der Anwesenheit des Reichserziehungsmini- sters Rust in den Ländern Baden, Württemberg und Bay ern fanden in Karlsruhe, Stuttgart und München unter Hinzuziehung der beteiligten Referenten eingehende Bespre chungen über alle im Vordergrund stehenden Fragen des schul- und Hochschulwesens statt. Die Verhandlungen führ ten zu einer vollen Uebereinstimmung zwischen dem Reichs erziehungsminister und den Kultusministern der süddeut schen Länder hinsichtlich der in allernächster Zeit durchzufüh renden Reformmaßnahmen mit dem Ziele weiterer Verein heitlichung und Vereinfachung des Unterrichtswesens. Außer der vom Reichsminister Rust in seiner Münchener Ansprache bereits bekanntgegebenen Vereinbarung mit dem Reichs- iugendführer Baldur von Schirach über die Abgrenzung der zeitlichen Inanspruchnahme der deutschen Jugend durch Elternhaus, Schule und Staatsjugendtag standen die Fragen des Schuljahrbeginns, der inneren Schulreform, der Ber- waltungsoereinfachung auf dem Gebiete des Schul- und Hochschulrechtes sowie der Lehrerbildung im Vordergrund der Verhandlungen. Auf allen Gebieten ergab sich völlige Uebereinstimmung der Auffassungen. Seitliches und SiichMes Dippoldiswalde. Im Laufe dieser Woche, der Reichs verkehrswoche, finden allerorts Belehrungen der Straßen- benuher statt, Fußgänger sowohl wie Radfahrer und Kraft fahrer. Den Schülern unserer Volksschule wurde klassen weise gestern und heute an den Hauptverkehrspunkten durch Lie Organe der städtischen Polizei entsprechende Belehrung zuteil. Weiße Striche an Straßenkreuzungen zeigen an, wo und wie (nämlich gerade) die Straße zu überschreiten ist, weiße Striche in Straßenmitke an Kurven weisen darauf hin, daß stets die rechte Straßenseite von den Fahrzeugen zu benutzen ist. Da ist es ganz interessant, ein Weilchen sich an solcher Kurve aufzuhalten. Die meisten Fahrer schneiden selbst die unübersichtlichste Kurve (Sonnenbrücke, Oberhäslich usw.). Wieviel Unheil kann daraus entstehen. Die Verkehrsbelehrung findet auch außerhalb der Stadt und zwar dort durch die Gendarmerie-Beamten stakt. Dippoldiswalde. Bei Vornahme von Unterhaltungsarbeiien am städtischen Leitungsnetz auf dem Gerberplatze kam gestern der beim Städtischen Elektrizitätswerke beschäftigte Monteur Süß mit einer stromführenden Leitung in Berührung. Hierdurch erlitt er Brandwunden an der rechten Hand und am rechten Unterarme. Lebensgefahr besteht nicht. — Gestern mußte auf der Herrengasse ein betrunkener Krafkwagenführer angehalten werden. Ein ihm befreundeter Kraftwagenführer brachte ihn im Wagen des ersteren nach Hause. Dippoldiswalde. Christlicher Elkernverein: Nachdem schon am Nachmittag die Kinder durch Märchenerzählung und -lichtbilder erfreut worden waren, wie diese: „Der Wolf und die sieben Geih- lein", „Das kluge Schneiderlein", „Prinzestin auf der Erbse" und andere, sowie durch die Bilder über das Heldenleben Schlageters, wurden am Abend die Elternkreise durch den Familienabend er freut. Nach gemeinsamem Gesang „O selig Haus . . ." begrüßte Roche sun. den Redner Hildebrandt—Dresden, gab kurz Weg und Ziel für die kommende Arbeit an, und unter Dank leitete er über zu den Darbietungen des Kirchenchores, der wie immer freudig und freiwillig Feines bot „Erhaben, o Herr, über alles Lob, über alle Herrlichkeit . . ." und „Lobe den Herrn . . ." von Stein. Der Sekretär deS christlichen Elternvereins Dresden, Hildebrandt, sprach mit warmem Herzen über das, was war und ist im Blick auf die christliche Familie. Mir waren als Bolk von „Versailles", ein Bolk in Not, mit „verrotteter deutscher Kultur, zerrütteter Moral un- verkommener Kunst" (Hitler), haben seit 1933 aber eine Reformation an Haupt und Gliedern erlebt, wie sie als Merk des Führers der Anfang geworden ist zu einem Schaffen des „neuen deutschen Menschen. Dazu find wir als christliche deutsche Eltern aufgerufen. Die Familie steht heule nicht mehr unter papiernem, sondern unter wirklichem Schutz. Hitler nennt die Mutter den „wichtigsten deutschen Staatsbürger". Mit einigen teils furchtbaren Bildern und Strichen wurde der sittliche Tief stand geschildert, zu dem wir herunter „entwickelt und geführt" worden waren. Jüdischer und liberalistischer Einfluß waren er schütternd in ihren Wirkungen. Nun werden die Familie und das Kind wieder das kostbarste Gut und Pfand unseres Volkes, mit dem wir wuchern müssen. Die Aufgabe von uns Eltern ist in das Mort des Dichters In Feldgrau, W. Flex, gefaßt: „Führer sein, .heißt seinem Volke vorleben". Die Familie soll echte deutsche Kultur erhalten helfen, soll ein Geschlecht, stark und rein an Leib und Seele, Gott treu, heranziehen helfen, und der NS.-Staak würde es danken, wie Minister Frick sich geäußert hat. Nach der Pause kam der Lichtbildvortrag über Schlageters Heldertleben und -lod mit trefflichen Erläuterungen der guten Bilder über den Helden. Mit dem Horst-Messel-Gelöbnis klang alles Geschaute und Erlebte aus zu Nutz und Frommen von Volk und Gemeinde. — Die Zeit der Kirs chernte ist da, und da heißt es, ein paar Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um sich und andere vor Schaden zu bewahren. Zunächst sind es einmal die Unfälle und Versetzungen,, die alljährlich beim Pflücken der Kixschen vorkommen. Beim Pflücken prüfe man das Leitermaterial vor dem Gebrauch, gebe der Leiter einen sicheren Stand und versteife sich nicht darauf, auch die schier unerreichbaren Früchte an den äußersten Enden der Zweige noch zu Pflücken. Denn erstens kann das recht gefährlich Acht Wochen Sommerferien. — Lehrerschulung im Gemein- schastslager. In Ergänzung der Ausführungen, die der Reichserzie hungsminister Rust vor der bayerischen Lehrerschaft des NSLB. über die kommende Neueinteilung des Schuljahres machte, wird von amtlicher Seite mitgeteilt: Der plan einer Neueinteilung des Schuljahres, der auf Veranlassung und unter führender Mitwirkung des Reichs ministers Rust aufgestellt ist, sieht gegenüber der in Preu ßen geltenden Ferienordnung als wesentlichstes eine Ver längerung -er Sommerferien um etwa 4 Wochen vor. Die übrigen Ferienzeiten werden eine entsprechende Kürzung erfahren. Diese zusätzlichen 4 Wochen Sommerferien sollen der Lehrerschaft dazu dienen, sich alljährlich in Gemeinschafts lagern nationalpolilisch. wissenschaftlich und körperlich zu Überholen. Zn diesen 4 Sommerwochen soll sich der deutsche Lehrer in Gemeinschaft und Kameradschaft immer wieder von neuem die Kraft holen, um an der ihm anvertrauten deutschen Jugend die Aufgaben erfüllen zu können, die ihm der nationalsozialistische Staat zugewiesen hat. Um als Führer mcht nur in der Schule sondern im Leben selbst Vorbild sein zu können, erfordert es des im merwährenden Einsatzes aller Kräfte und einer Erprobung der ganzen Persönlichkeit. Eine solche Erprobung sollen da her die vier Wochen Gemeinschaftslager für den Lehrer ebenfalls darstellen. / Au» diesem Grunde ist die verlängerte Ferienzeit gleich zeitig auch gedacht als eine ständige, alljährlich wiederkeh- rende Leistungsprüfung, bei der sich zu ergeben haben wird, wer als Lehrer und Erzieher für sein verantwortungsvolles und hohes Amt noch die notwendige jungendliche Spann kraft besitzt, ohne die weder nach nationalsozialistischen Zie- IohnSbach. Am Sonntag hielt die hiesige Bogenschützengesell- > fchast ihr alljährliches Vogelschießen, das immer schon ein kleines I Volksfest für den Ort bildete, ab. Aus finanziellen Gründen wurde j von einem Weckruf abgesehen. Um 1 Uhr stellten die Schützen- brüder im Erbgericytsgastyof und holten von da aus ihren vor jährigen Schützenkönig Max Winkler ab. Unter den frohen Marschweisen der Brodthuhnschen Kapelle ging es nach dem Oberen Gasthof, wo sich der Militär- und der Turnverein ein reihten. Weiter ging es durch den Ort. Unterwegs brachte man dem Ehrenmitglied Karl Petzold, der an der Beteiligung gesund- heitshaiker verhindert war, noch ein Ständchen. Nach Eintreffen auf dem Festplatz entbot der Vereinsfahrer Nickel allen Beteilig ten herzlichen Willkommensgruß, ermahnte trotz der bewegungs vollen Zeit auch dem ältesten Verein im Orte die Treue und Achtung nicht zu versagen, da auch die Bogenschützengesellschafk die Pflege des Volkstums zu seiner besonderen Ausgabe gemacht habe. Zwei treubewährte Mitglieder, Gutsbesitzer Max Schwenke und Wirtschaftsbesitzer Alb.Gössel, konnte er auszeichnen, die 3O3ahre dem Verein angehören. — Bald flogen die Federn des Vogels in luftiger Höhe durch die wohlgezielten Schüsse und gegen '/-7 Uhr fiel der Königsschuß durch Gutsbesitzer Reinh. Zimmermann, der hierauf zum neuen König proklamiert wurde. Ein kurzer Einzug zum neuen Schützenkönig unter Begleitung einer Abteilung Tur ner mit Fahne, dessen stellv. Vereinsfahrer er ist, und ein fideler Ball bildeten den Abschluß -es Festes. Iohnsbach. Einen recht genußreichen Abend bot die Natlonal- Soz. Lausitzer Spielschar am Freitag abend im Erbgerichtsgasthof der hiesigen Einwohnerschaft. Sehr bedauerlich war nur, daß sich nicht mehr Besucher einfanden. Zu Beginn der Veranstaltung entbot O.G.-Leiler Herzog Spielern und Besuchern, als auch dem Referenten Pg. Bergner—Dresden einen herzlichen Willkommens- gruß, woraus der Spielleiter das Problem der Spielschar klar- legtt, dkL -azu dienen soll, Volksgesang, Volkstänze, Volktüm- lichkeit und deutsche Geschichte in das deutsche Volk wieder hinein- -zutragen intd damit dtzm Allgemeinwohl des deutschen Vaterlandes zu dienen. Swärgesänge von schönen deutschen Volksliedern als auch Einzelgesänge, bei welchen die klare Nachtigallstimme einer Mitwirkenden besonders hervortrat, Volkstänze nordischer als auch südlicher Gegenden fanden einen Beifall, wie man ihn nicht immer wahrnimmt. Die Gesänge waren z. T. mit Klavier und Violinbegleikung. Ebenso erfreuten einige Gedichtsvorträge, die der neuen Zeit angepaßt waren, die Besucher. Zwischen dem 1. und 2. Teil hielt Pg. Bergner—Dresden ein "/,stündiges Referat über die Bekämpfung des in der Jetztzeit so oft zutage tretenden Miesmachertums. Reicher Beifall wurde dem Redner am Ende seiner Ausführungen zuteil. Am Schluffe der Darbietungen wurde noch ein Schargesang mit schwingendem Gitarre-Glockettgeläut ge boten, das ebenfalls reichen Beifall fand. Der gemeinsam« Gesang des Horst-Wessel-LiedeS bildete den Abschluß der Veranstaltung. Hainsberg. In vierteljähriger Arbeit wurde am Fuße des Felsens, auf dem das Hainsberger Kriegereyrenmal -M-h östl HÄm für die DSD^P.-Ortsgruppe HÄnsb-ry ekiichtet,- das am Sonnkag-seine^'Besttmmung übergeben werden könnte. Nach einem gemeinsamen Kirchgang' der