Volltext Seite (XML)
Stand der Spiele im Handball am 27. Mai 1934 Hema Lpaie gecv. unenilck. veri. köre Punkte Vezirksklasse: Staffel SB. Guls Muts 18 15 3 121 :6i 30.- 6 04 Fretlal 17 11 2 4 115:78 24 : 10 TB. Nossen 17 11 1 5 100:63 23: 11 C. B. F M. 18 11 1 6 109 :86 23:13 D. S. C. 18 12 — 6 104:86 24 : 12 Dr. Spieloereinigung 17 8 — 9 100:85 16:18 TB. Freiberg 16 6 — 10 86:127 12 :20 Tsckst. 4877 17 5 1 11 88:115 11: 23 TB. Lommatzsch 18 >> 2 14 63:124 6:30 BfL. Reichsbahn 18 2 1' 15 77:138 5:31 Staffel S: P. E. B. Dresden 16 15 1 — 127:56 31: I Tg. Zabn Heidenau 18 14 1 3 106:59 29:7 D. H. C. 18 14 — 4 113:88 28:8 Leubnitz-Ncuostra 18 10 1 7 77:70 21:15 SB. Dresdensia 18 8 1 9 90:110 17: 19 Tgmd Dresden 16 5 2 9 86:102 12 :20 Tbrd. Pulsnitz 17 4 2 11 75:106 10:24 Postsportoereinigung 17 5 — 12 61:99 10:24 TB. Klotzsche 18 4 — 13 88: 111 9:27 Sportlust Riesa 18 3 1 14 47:69 7:29 Fußball. j Tv. Niedergorbih 1 — To. Kötzschenbroda-West 1 9:3 (4 : 0). j Tv. Niedergorvitz 2 — Tv. Köhschenbroda - West 2 7:0 (4 : 0). ! ATB. zu Dresden 2 — Tv. Guts Muths 2 40 :0 <0 :0». ATB. 1 zu Dresden 3 — SB. Guts Muts Drcwag 0: 6 <0:5). Tv. s Wurgwitz I — Tv. Klipphausen-Sachsdors 18:2. Tv. Würg- > witz 2 — Tv. Klipphausen-Sachsdors 2 11 :2. > Deutschland schlügt Belgien 5:2 Die in Italien ausgetragene Fußball-Weltmeisterschaft nahm am Sonntag mit der Norrunde ihren Anfang. Sechzehn Mann schaften nahmen in acht Spielen den Kampf aus, wobei es im allgemeinen die erwarteten Ergebnisse gab. Deutschland traf in der Vorrunde in Florenz aus Belgien und siegte zum Schluß recht sicher mit 5:2, nachdem Belgien zur Pause noch mit 2:1 g'siihrt hatte. Oesterreich konnte gegen Frankreich erst in der tzeriängerung mit 3:2 gewinnen. Die übrigen Vorrundcncrgcb- ,jsse lauten: Spanien gegen Brasilien 3:1: Italien gegen USA ': 1: Tschechoslowakei gegen Rumänien 2:1: Ungarn gegen legypten 4:2: Schweden gegen Argentinien 3:2: Schweiz gegen Holland 3:2. 8. Sächsische Schweiz-Kanuregatta Aus der achtzehn Kilometer langen Elbstrecke Königstein bis Pirna wurde am Sonntag unter starker Beteiligung aus dem Reich die !>. Sächsische Schweiz-Faltbootregatta ausgefahren. Der heftige Gegenwind und der Hohe Wellengang machten allen Teilnehmern schwer zu schaffen; mehrere Boote kenterten, auch die Zeiten hatten unter dem Einfluß der Witterung zu leiden. Non den Senior-Rennen wurde der Einer eine sichere Beute des Breslauers Hilbig, der kürzlich bei den polnischen Meister schaften hervorragend abschnitt und auch diesmal seine Gegner in großem Stil nbfertigtc. Im Zweier blieben die Breslauer Kasubek-Ioneck wegen Erkrankung des letzteren dem Start fern In Abwesenheit der neuen polnischen Meister machten die Ber liner Vereine das Nennen unter sich aus. Hanisch-Horn von Postjportverein Berlin siegten vor dem VfK Berlin und Albntro- Berlin. Ruderregatta in Kötzschcnüroda An der bei Kötzschenbroda ausgetragenen Frühjahrsregatto des Sächsischen Elbe-Negatta-Vcroandes waren außer den hei mischen Vereinen aus Dresden. Pirna. Meißen und Rieia dar Der Kampf der Groszen beginnt. Momentaufnahme vom großen ' Aousrennrn kurz nach dem Start der großen Klasse. Zweiter von links: (Nr. 64) der Endsieger Guy Moll mit seinem Alfa Romeo. — Dritter von links einer der drei blitzschnellen P-Wagen. s Reich durch Breslauer, Torgauer und Weißenfelser Vereine Deulschböhmen durch die Klubs aus Leilineritz. Aussig unv Tet scheu vertreten. Von den beteiligten auswärtigen Vereine, - tonnte sich die Nudergescllschaft Breslau mit drei Siegen rech f vorteilhaft zur Geltung bringen. Nm besten schnitt aber de ! Dresdner Ruderverein ab, der sämtliche fünf von ihm bestrit tcne Rennen gewann; RV Dresden-Laubegast war zweima erfolgreich. In den Rest der Siege teilten sich die NudergeseU schäft Dresden, der Dresdner Ruderklub, der Meißner NÄ uni der Riesaer NV. Die Regatta wurde bei sehr starken! Gegen ; wind ausgefahren. Der erhebliche Wellenschlag machte den Boe ten schwer zu schaffen, und mehr als einmal kam cs vor, da ! die Boote im Ziel voll Wasser ankamen. Trotzdem verliefen di > Nennen reibungslos. Dederichs Bein amputiert. Eine große Rennsahrcrlaufbahu l hat nun jäh ihr endgültiges Ende gefunden: Dem Kölner Daucr- j sahrer Franz Dederichs mußte in Halle das linke Bein amputiert ! werden. Der Kölner war vor einigen Wochen auf der Hallenser - Lahn bei Dauerrennen zu Fall gekommen und wurde von einer s Schrittmachermaschine überfahren. Nun war alle Kunst der Arzte ! vergebens. Wochenlang schien es, daß Dederichs seinen Berus wie- s der einmal ausüben könnte, doch das Schicksal hat cs anders ge- j wollt. Der Reichssportsührer weilte in Schnepfenthal, wo zum Ge- ! denken an Turnvater Guts Muths eine Turnhalle cingeweiht : wurde. Dabei machte der Reichssportführer beachtenswerte Aus- s führungen. Er betonte, daß man nicht befürchten brauche, daß die I DT. in ihrem Bestand gefährdet werden dürfe. Die DT. stehe etzt vor einer Schicksalsstunde und die Aufgaben, die sie zu er- üllen habe, seien außerordentlich schwer. Es werde aber niemai- dahin kommen, daß die Turnerschast zerschlagen würde. ! - MMM-MSMlWW , Ncichsfendcr Leipzig: Mittwoch, 3V. Mai 12,00 Von Lenz und Liebe; 13,10 Märsche und Walzer ; 14,25 > Für die Landfrau: Weibliches Führertum; 15,00 Konzertstunde; : 16,00 „Die Nachtigall", ein Märchen von H. Ehr. Andersen: ! 16,40 „Vorsicht — Kugelblitz", Gespräche über eine merkwürdige s Naturerscheinung; 17,00 Franz Liszt: Sonate, h-moll, I7,.B - Arabische Märchen: „Prinz Kalis und die Prinzessin von China l 18,00 Die Akademie der Rassesorschung in Dresden; 18,20 Melo- ! dien von Paul Lincke; 19,35 Kunst und Geschichte: Mathias ! Grünewald: 19,55 Kulturpropaganda; 20,00 Nachrichten; 20,1-> z „Das Käthchen von Heilbronn", von Heinrich von Kleist; 22 1a Nachrichten und Sportfunk; 22,35 „Unsere Saar — den Weg , frei zur Verständigung; 22,55 Tanzmusik aus München. 9.40: Kindergymnastik. — 10.10: Deutsche Landschaft im Lied. — 11.39: Stunde der Hausfrau. — 15.15: Funkkasperl: Glück muß der Mensch haben! — 15.45: Nordisches Bauerntum aus der Wacht. — 17.00: Bon Göttern und Helden. — 17.50: Unsere Rät selecke. — 18.15: Der Start der deutschen Leichtathletik 1934. — 18.30: Unterhaltungsmusik. — 19.30: Italienischer Sprachunterricht für Anfänger. — 20.10: Berliner Programm. — 20.30: Orchester- skonzert. — 22.35: Viertelstunde Funktechnik. — 23.00—0.30: Aus München: Tanz in der Nacht. Interessantes aus obigem Programm und von anderen Sendern: Mittwo ch : 18.00: Wirtschaft unter der Zeitlupe (Köln). 18.20: Melodien von Paul Lincke (Leipzig). 18.35: Junge deutsche Dichtung: K. W. Waggerl (Frankfurt). 19.00: Tänze und Märsche (Köln). 20.15: „Das Käthchen von Heilbronn" (Leipzig). 20.30: „Minna von Barnhelm" (München). 20.30: Tanz im Grünen (Berlin). „Ich habe nie an Ihre Schuld geglaubt, Frau Maria. Aber Hans Joachim war wie rasend, wenn ich davon anfing. Er hatte Sie zu sehr geliebt, Halle sich in jener letzten Zeit ganz und gar zu Ihnen gefunden. Darum traf cs ihn um so furchtbarer. Er liebt Sie, Maria — vergeben Sie ihm." Das hatte Erik Molström ein anderes Mal gesagt. Maria lächelte wehmütig, erzählte dem treuen Freunde alles, wie es sich verhielt — verschwieg nichts, nichts. Erik Molström war starr. So einfach, wie sich dies alles erklären ließ! Und Hans Joachim hatte dieser Frau so Weh tun können! Wie sollte er das jemals wieder gutmachen? „Ich wollte Hans Joachim Gelegenheit geben, wieder gutzumachcn, Maria. Aus diesem Grunde kaufte ich Schloß Pcrnsbriict, weil ich wußte, daß Sic mit Ihrem Kinde hier lebten." Da hatte Maria müde den Kopf an die Schulter des Freundes gelegt. „Wie gut, wie unendlich gut Sic sind, Erik." Am zehnten Tage kam noch einmal eine furchtbare Ficberkrise. Es war Nacht. Still und friedlich war es draußen, nnd in breiten Wellen kamen linde, wohltuende Düfte herein. Maria hielt den Kranken, und in ihren zarten kleinen Händen war eine unnatürliche Kraft. Und in dem Fraucnhcrzcn war eine Liebe, die mit dem Tode kämpfte, die nicht hergab, was ihr noch einmal gehörte. Es war ein Ringen um Ungeheures. Nach Stunden lag der Kranke in Schweiß gebadet da. Maria fühlte nach den Verbänden. Wenn sic auch mir einen Zentimeter sich verschoben, konnte oer Verletzte ver bluten. Trotz des Anfbäumens war noch alles in Ordnung. Maria beugte sich über den Gatten, küßte ihn. „Ich habe dich lieb, Hans Joachim, so lieb." Dann saß sic wieder mehrere Stunden unbeweglich da, beobachtete ihren Kranken. Und sic.überlegte, was wohl geschehen müsse, wenn der Kranke erwachte. Sollte sie dann die Fremde, Schwester Irene, an das Lager lassen und sich selbst im Hintergründe halten? Ja, es war doch vielleicht das Beste so. Am anderen Morgen erhielt sic einen Brief. Er war von Lona und lautete: „Liebe Maria! Franzcsko hat es getan. Er traf mich mit Doktor Tcttenhcim. Und nun hat er mich mit fortgenommen. Eine Hölle ist cs, an seiner Seite zu leben. Wir sind in Sicherheit, aber ich wäre lieber tot. Das Leben, das ich von nun an führen werde, ist schlimmer als der Tod. Behalte Margeritte, sei ihr eine Mutter! Sie liebt Dich. Ich werde nie wieder auf Eurem Wege auf- tauchcn Lona." Maria dachte traurig: „Arme Lona!" Gleichwohl war sie froh. Nun gehörte ihr die kleine Margeritte. Und sie wollte dem Kinde eine gute Er ziehung zuteil werden lassen. In Delthoven wußten sie alles. Und sie kamen nicht und quälten Maria nicht mit neugierigen Blicken un^ Fragen. Nur Frau Delthoven sandte ganze Körbe voll ; guter Sachen und starken süßen Wein. Maria sollte ihn r trinken, um sich zu kräftigen. Georg kam jeden Tag und ' fragte, ob er irgend etwas tun könne. Und Maria reichte § ihm dann jedesmal die Hand. l „Ich wüßte jetzt nichts, Georg, aber ich danke Ihnen ) von ganzem Herzen." Und wieder war es ein stiller, schöner Abend. Maria s saß neben dem Lager. Der Kranke schlief. Und Maria i griff nach einem Buche. Nach einiger Zeit blickte sic auf, und da erschrak sie bis ins Herz hinein. Groß und klar ruhten des Gatten graue Augen auf ihr. Mit zitternden Knien erhob sich Maria. Leise fragte sic: „Wünschen Sie etwas?" Da hatte er die Augen bereits wieder geschlossen. Und Maria ging ins Nebenzimmer, bat: „Liebe Schwester Irene, nnn überlasse ich Ihnen unsern Kranken ganz und gar. Bitte, pflegen Sie ihn!" Aus der Schwester farblosen Augen ging ein prüfender Blick über sie bin. Irene erhob sich und sagte: „Gnädige Frau können sich ganz auf mich verlassen." Und ging ins Krankenzimmer. Maria aber ging zu ihrem Kinde, drückte es an sich, küßte cs inbrünstig, betete: „Lieber Gott va droben, gib ihn uns wieder! Ich will nie fragen, wie und wo er die Zeit seit unserer Trennung verbrachte, nur lieben will ich ihn." Dreizehntes Kapitel. Schon seit geraumer Zeit lag Stahl mit offenen Augen da. Seine Blicke waretz unruhig, mit Venen er die Schwester ansah. Die saß still neben ihm und schien zu lesen. Vielleicht hatte sie es gar nicht bemerkt, daß er auf gewacht unv bei klarer Besinnung war. Ein grübelnder Zug war in Stahls Gesicht. Lotte er geträumt, daß Maria ihn pflege? Aber Vas hier war voch Maria nicht? Und was war überhaupt los mit ihm? Grell, blitzartig stand die ganze erbärmliche Episode wieder vor ihm. Der Augenblick, in dem ein kleiner Mann mit gelbem, wutverzerrtem Gesicht ihn nicderschoß, weil er wahrscheinlich eifersüchtig auf ihn war. Wie lächerlich und unnötig das gewesen war! Als ob er noch eine Minute lang Gedanken für die oberfläch liche, leidenschaftliche kleine Frau gehabt hätte, die ihm va so deutlich Beweise ihrer Zuneigung gab. Vielleicht hätte er auch ein Abenteuer mit ihr gesucht, aber seit er wußte, vaß Maria hier weilte, war er innerlich viel zu auf gewühlt, um noch an anderes denken zu können, was ihm letzten Endes doch nur Ucberdruß und Ekel gegeben hätte, wie auch sonst in derartigen Fällen. Maria! Er hatte sie geliebt mit der ganzen großen Liebe des reisen Mannes, der die Welt, die Frauen kennt. Täglich wertvoller war sie ihm geworden, die schöne blasse Maria. Halb wahnsinnig vor Sehnsucht nach ihrer Liebe war er geworden, nachdem er sie verlassen, ohne sie auch nur zu hören. Und dann hatte er sich betäubt! Bild um Bild zog vorüber, und diese Erinnerung zog ihm die Mundwinkel herab in Schmerz und Verachtung. Wo aber befand er sich jetzt eigentlich? Er versuchte, sich aufzurichten. Die Schwester schrak empor, bat: „Bleiben Sie liegen, Herr Doktor. Sie sind selbst Mediziner und wissen am besten, was ein Rutschen der Verbände bedeutet." „Ach so, ja — gewiß, Sie haben recht. Aber sagen Sie mir doch, was ist denn eigentlich los mit mir?" „Man hat ans Sie geschossen, Herr Doktor. Eine Kugel befand sich dicht neben dem Herzen, die andere in der Schulter. Professor Zinkwald hat Sie operiert. Er ist inzwischen längst wieder in die Kreisstadt zurückgefahren, nur der alte Dorfarzt von hier kommt noch täglich. Ich habe Anweisung von Professor Zinkwald, nicht eher wicdcrzukommcn, bis Herr Doktor Stahl wieder gesund ist..." „So — na, dann weiß ich ja Bescheid über alles, und ich danke Ihnen, Schwester..." „Schwester Irene." „Also ich danke Ihnen, Schwester Irene, für die Mühe und Arbeit, die Sie mit mir gehabt haben." Schwester Irene sah ihn an. Ein dunkles Rot ging über ihr Gesicht. Sie schämte sich, weil sie hier allein den Dank entgcgcnnahm, der in noch viel höherem Maße Frau Doktor Stahl zukam, die ihn gut gepflegt und die viel mehr Opfer gebracht hatte wie sie, die Schwester Irene. Aber sie durste nichts sagen. So schwieg sie. „Nun aber nicht mehr sprechen", sagte sie und rückte dem Kranken die Kissen zurecht. (Fortsetzung folgt.)