Volltext Seite (XML)
Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung und Anzeiger für Dippoldiswalde,Schmieöeberg n.U. Bezugspreis: Für einen Monat 2-— AM. mit Zukragen; einzelne Nr. 10 Rpfg- :: Gemelnde-Verbands-Glrokonto Nr. " - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 40S Postscheckkonto Dresden 125 48 Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amkshauptmannschaft, des Sladtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 4S Milltmete« srstte Milllmeterzelle v Rpfg.: >m Terttell Lis SL Millimeter breite Milllmeterzelle 1t Rpfg Anzeigenschluß 10 Uhr vormittags 100. Jahrgang Freitag, am 25. Mai 1934 Nr, 119 Erstarkende Volkswirtschaft Artliches M SWsches Dippoldiswalde. D e Amtshauptmannschaft bittet dringend, in Wald und Flur gefundenes Jungwild keinesfalls an zurühren oder gar dem Jagdberechiigten zuzutragen, da es bestimmt vom Muttertier wieder aufgesucht und gefunden wird, was aber nicht der Fall ist, wenn cs angerührt oder gar verschleppt wird. Die Jagdinhaber und Forstbeamten klagen darüber, daß ihnen häufig im Walde gefundene, eben gesetzte Nch- und Rotwildkälber gebracht werden, wodurch sie > dann vor die Notwendigkeit gesetzt werden, einen sehr kost- I spieligen und im Erfolg zweifelhaften Aufzuchtsversuch zu . machen oder das Tierchen zu töten, da es dann in den Wald - zurückgebracht kaum mehr vom Muttertier gefunden wird. § Dippoldiswalde. Eheschliessungen: Der Konditor Wil- ! Helm Bruno Erich Hassmann mit der Stütze Martha Lisbeth i Kmoch, beide aus Oschatz. Der Handlungsgehilfe Konrad Ernst Klemm mit der Schneiderin Marianne Elfriede Möbius, beide aus Dippoldiswalde. Der Maurer Otto Reinhard Oel- ! schlüge! aus Löwcnhain mit der Hausangestellten Louise Gertrud Stenzel aus Dresden. Der kaufmännische Angestellte Kurt Friedrich Ferdinand Eichentopf niit der Kontoristin Selma Dora Schiffel, beide aus Dippoldiswalde. Der kaufmännische Angestellte Otto Johannes Angermann aus Dresden mit der Weißnäherin Anna Ilse Bochmann aus Dippoldiswalde. Der Unterfeldmeister Mar Erich Andrä aus Großenhain mit der Stütze Marie Ilse Hennig aus Meißen. Der Bäckergehitse Paul Erich Müller aus Dresden mit der Hausangestellten Gertrud Elsa Börner aus Dippoldiswalde. Der Kinovorsührer Paul Rudolf Führlich aus Königsbrück mit Ottilie Gisela Hedwig Chodynsski aus Dippoldiswalde. Dippoldiswalde. Otto Hänsgen, Oberzählerwart am städtischen Elektrizitätswerk, kann am heutigen 25. Mai auf eine 25 jährige ersprießliche Tätigkeit als städtischer Beamter zurückblicken. Die Stadtverwaltung zeichnete den Jubilar durch ein seine Verdienste entsprechend würdigendes Glückwunsch schreiben aus. Seine näheren Mitarbeiter beglückwünschten ihn ani frühen Morgen an seiner Arbeitsstätte in herzlicher Weise bei gleichzeitiger Ueberreichung eines prachtvollen Blumen korbes. Die städtischen Beamten und Angestellten dankten ihm für treue Mitarbeit im Dienste unserer Stadt und erfreuten unter besten Segenswünschen ihr langjähriges und rühriges Vorstandsmitglied und Mitglied im vormaligen „Sächsischen Eemeindebeamtenbund" mit einem Geschenk, das sich der Ju bilar selbst gewählt und das sicher als späteres Familien erbstück in Aussicht genommen ist. Zahlreich waren überdies die wohlgemeinten Wünsche aus allen Kreisen der Bevöl kerung, ein Beweis, daß sich Otto Hänsgen großer Beliebtheit erfreut. — Das Wirtschaftsministerium hat den Bullenhallern Georg Seifert in Bärenstein S 27, Paul Zimmermann in Pretzschendorf O 2, deren Bullen im Jahre 1933 zum Decken von Rindern innerhalb einer Rinderzuchtgenossenschaft verwendet worden sind und sich durch besonders gute Eigen schaften ausgezeichnet haben, je einen 1. Staatspreis und dem Bullenhalter Konrad Geißler in Pretzschendorf 5 für seinen Bullen aus dem gleichen Grunde einen 2. Staatspreis in Ge stalt eines Preisschildes zuerkannt. Die Preisschilder sind den Preisempfängern mit einem Glückwunschschreiben der Amts- hauptmannschast übermittelt worden. Ehemalige Freimaurer und Arbeitsfront. Ehemalig, Angehörige von Freimaurerlogen können laut Anordnung des Organisationsamtes der Deutschen Arbeitsfront al: Mitglieder in die Deutsche Arbeitsfront ausgenommen wer den, wenn sie schriftlich die eidesstattliche Versicherung abge den, daß sie irgendwelchen Nachfolgeorganisationen der frü Heren Logen nicht angehören. Die Bekleidung von Führer stellen in der Deutschen Arbeitsfront durch ehemalige Frei maurer ist unzulässig. Die Anordnung gilt auch für alb bisher schon in die Deutsche Arbeitsfront aufgenommener Mitglieder. Oberhäslich. Gestern abend gegen >/l8 Uhr wurde auf der Saatsstraße in der Nähe des Gasthofes eine Frau mit einem Fahrrade von einem in Richtung Dresden fahrenden Kraftwagen angefahren und zn Boden geschleudert. Die Frau erlitt durch den Sturz leichte Hautabschürfungen im Gesicht, an beiden Armen und Beinen. Aerztliche Hilfe leistete Dr. Brenni der Vertreter von San.-Rat Dr. Voigt. Die Frau be- nahm sich auf der Straße sehr unsicher und dürfte den Un fall dadurch selbst hervorgerufen hahen. Glashütte. Die hiesige Krankenstube ist vorübergehend zur Wöchnerinnenstube geworden. An den Feiertagen war auf der Straße nach Luchau die Frau von Durchwanderern (zwei Zunahme der Beschäftigten im April um 640 000. Nach den neuesten Ergebnissen der von der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung bear beiteten krankenkassenmilgliederstalislik hat die Beschäftig tenzahl im April um rund 640 000 zugenommen. Damit ist ein Beschäfkigtenstand von 15 326 000 erreicht, der um 2 628 000 über der Vorjahrziffer vom gleichen Stichtag und um 3 389 000 über dem Tiefstand der Beschäftigung im Ja nuar 1933 liegt. Deutlicher noch als in der Entwicklung der Arbeits- losenzahl kommt der große Erfolg der Arbeitsschlacht in den Beschüftigtenziffern zum Ausdruck. Die Arbeitslolenzahl ist vom Jahresbeginn bis Ende April um 1 450 000 g e - funken, die Beschäftigtenziffer hingegen um 2039000 gestiegen. Welch ein bedeutsames Zeichen für die zu nehmende Stärke der deutschen Volkswirtschaft diese große Zunahme der Beschnftigungszisfer vom Januar bis April die ses Jahres lst, ergibt ein Vergleich mit den Vorjahren. In keinem Jahre, auch nicht in dem konjunkturgünstigen Jahr 1929, ist die Beschäftigtenziffer in den ersten vier Monaten des Jahres in einem derartigen Umfange gestiegen, wie im Jahre 1934. Kinder waren auch dabei) von einer Entbindung überrascht morden und mußte darauf mit ihren anderen Kindern nach Glashütte gebracht werden, wo hilssbereite Menschen ihr so gleich die beste Pflege angcdeiben ließen. Der Mann, ein so genannter Tippelbruder, hatte sich darauf von seinen Reise gefährten, die nach Bayern zu Fuß wollten, verduftet und ist in Lauenstein von der Polizei festgenommen worden. Die Frau befindet sich wohlauf in der hiesigen Krankenstube mit ihren Kindern. Frerkal. 2n der Sauberg-Siedlung auf der Horst-Wessel- Straße hat sich ein Kohlmeisenpärchen im Briefkasten am Gartentor eines Grundstückes häuslich niedergelassen. Um das Vogelidyll nicht zu stören, hat der Hausbesitzer einen zweiten Briefkasten anbringen lassen. Auch im Stadtteil Burgk hat ein Vogelpärchen jein Nest in einen Briefkasten gebaut. DresSen. Aus einem hiesigen Museum wurde vermutlich am 22. Mai von einer japanischen Neiterfigur eine wertvolle Lanzenspitze entwendet. Die Spitze ist aus weißem Metall, innen hohl, reich mit Ornamenten verziert und t O bis I5cm lang. Sie war auf einer Lanze von Elfenbein aufgesteckt, von der sie der Dieb abgezogen hat. Htirenfi'Iedeps-ol'f. Am 6. Juli soll das gesamte Grund stück des Turnvereins „Frisch Frei", das aus Restaurations- und Turnhallengebäudc, Geräteschuppen, Sportplatz Hof und Garten besteht, zwangsversteigert werden. Der Verkehrswert des Grundstücks mit Zubehör ist auf 49450 NM. geschätzt. Ehrenfriedersdorf. Das seit Zähren in Ehrenfriedersdorf be findliche Heimatmuseum, das wegen seiner wertvollen Aus stellungsstücke überaus sehenswert ist, wurde jetzt nach dem alten Greifensteinberghaus verlegt. Man hofft, daß cs durch die vielen Besucher der Greifensteine und der dortigen Freilichtbühne stärkste Beachtung findet. Nadiumbad Obcrschlema. Mit einer schlichten Feier wurden die neugeschasfenen Promenadenkeile zwischen dem Floßgraben und der Hindenburgstraße der Oeffentlichkeil übergeben. Die neuen Anlagen schließen sich an die in den Zähren 1929/30 er richteten an. Neustä'dlel i. E. Durch den seit einigen Zähren stetig zu nehmenden Vadcbekrieb am Filzkcich bei Neuslädkel ist eine starke Beunruhigung des Gebietes um den Teich, an dem zahlreiche seltene Wasscrvögel nisten, eingetrcten. Das Forstamt Hartmanns dorf Hal sich daher veranlaßt gesehen, einen Teil des Teiches und mehrere Hektar Wald in seiner unmittelbaren Umgebung als Naturschutzgebiet erklären zu lassen. Diesem Antrag ist statt gegeben worden. Durch eine guer über den Teich gelegte Vor richtung aus Holzstämmen wurde der Hintere Teil des Teiches von dem vorderen abgcsperrt. Pockau - Lengefeld. Unterhalb des Staatlichen Kalkwerkes Lengefeld verunglückte ein großer Kesselwagen der Firma Shell. Znfolge Versagens der Bremsen prallte der Wagen gegen einen Baum und überfuhr die Böschung. Der Fahrer wurde schwer- ! verletzt geborgen. Colditz. Ende dieses Monats wird die Verwahrungsanstalt Colditz (Schutzhafklager) aufgelöst. Die etwa 70 Znsassen werden dem Lager Sachsenburg zugewiescn. Die Beamten, die non der Korrektionsanstalk noch hier geblieben waren, sind mit Wirkung vom 1. Zuni ab an verschiedene andere Anstalten des Landes ver seht worden. Uebcr die weitere Verwendung des Colbitzer Schlosses ist zunächst noch nichts bekannt. Die Zunahme der Beschüftigtenziffer war besonders groß im März (plus 720 000) und im April (plus 639 000), in denen die Ärbeitslosenzahl um 574 000 und 190 000 gefallen ist. Insgesamt ist die Beschäftigtenziffer in diesen' beiden Monaten um 595 000 mehr gestiegen als die Arbeitslosen ziffer zurückgegangen ist. Dies zeigt, daß in den Frühjahrs- monaten zahlreiche Volksgenossen, die den Winter über ohne versicherungspflichtige Beschäftigung waren, aber durch selbständigen Erwerb oder durch Arbeit in der Familienge meinschaft ohne Inanspruchnahme der Unterstützungseinrich tungen der Reichsanstalt sich durchgeholfen Habens teils in der Wirtschaft Beschäftigung gefunden haben, teils zu den Arbeitsämtern gekommen sind, um sich als Arbeitsuchende eintragen zu lassen in der berechtigten Hoffnung, bei Besse rung der Beschäftig«« gslage auf dem Wege über die Ar beitsvermittlung der Reichsanstalt «ine Beschäftigung zu fin den. Die gegenüber der Abnahme der Arbeitslosenziffer be- i sonders starke Zunahme der Beschäftigtenziffer im April läßt s ferner den Schluß zu, daß die Wirtschaft für die Jugendlichen, i die Ostern aus der Schule entlassen sind, in erfreulichem Maße aufnahmefähig mar und daß es bereits im April ! gelungen sein muß, einen großen Teil dieser Jugendlichen in das Wirtschaftsleben einzugliedern. GemltW MMMOmgU ill Mm Ministerpräsident Klagges zum Thema „Kamps den Miesmachern". Zarburg-Wilhelmsburg, 25. Mal. Am Donnerstag abend sprach in einer Massenkundgebung der braunschweigische Ministerpräsident KlaggcS über das Thema „Kampf den Mies machern". Der Redner ging davon aus, daß niemand bezweifeln Künne, daß herrliche Erfolge erzielt wurden, wie sie wohl in keinem Lande der Erde erreicht morden seien. Der Führer habe erklärt, in vier Zähren gulmachcn zu wollen, was in 14 Zähren vergangener Zeit vernichtet worden sei, und dieser Befehl sei allen wirklichen Anhängern der nationalsozialistischen Bewegung Verpflichtung genug, um mit allen Mitteln Aufbauarbeit zu leisten. Der Redner führte als Beispiel eine siegreiche Armee an, die nach dem Siege alles daransetze, um Aufbauarbeit zu leisten und im Augenblick nicht daran denke, daß sich hinter der Front noch Gegner befinden könnten. Diese Gegner seien nicht etwa wirkliche Kämpfer, sondern Hyänen des Schlachtfeldes. Von den 150 prozentigen Nationalsozialisten sei u. a. behauptet worden, in der Zudcnsrage hätte die Regierung versagt. Es müsse doch zu- qcaeben werden, so betonte Ministerpräsident Klagges, daß die 3udcn aus allen öffentlichen Aemtcrn entfernt worden seien, und daß sic nirgends mehr einen Einfluß hätten. Man könne natür lich das jüdische Volk nicht vollständig ausrotten. Das sei aber auch gar nicht die Absicht der Nationalsozialisten. Der Redner beschäftigte sich dann eingehend mit dem Arbeitsbeschaffungs- Programm der Regierung. Wenn nach der Statistik feststehe, so jagte er, daß die Arbeitslosigkeit erheblich gesunken sei, so werde nach Durchführung des Aufbauprogramms des Führers, endlich einmal der Tag anbrechcn, an dem die Nörgler den Mund hielten. Die Ausführungen des Ministerpräsidenten fanden starken Beifall. s MV Tote bei einer Schlacht in Bolivien Wie aus La Paz (Bolivien) gemeldet wird, gibt die Re gierung bekannt, daß die Bolivianer in einem scharfe» Ge genangriff bei Fort Ballivian etwa 6000 Paraguayaner töteten und etwa 12 000 verwundeten. Die zweite bolivia nische Divifion schlug die zweite paraguyanifche Division ver nichtend. Der linke Flügel der varaguayanischen Straser- pedilion im Abschnitt von Lanad sei völlig umzingelt und die 7. Division befinde sich aus dem Rückzug. Schlagwetterexplosion in Moberschleslen Auf der Anna-Grube in Zschom bei Rybnik in Polnisch- Oberschlesien wurden durch eine Explosion schlagender Wetter zwei Bergleute gelötet und drei schwer verletzt. 431 SiWdenMometer geflogen Der französische Flieger Delmotte stellte eine neue Welthöchstleistung im Ge'schwindigkcitsslug über 100 Kilo meter auf. Delmotte erreichte einen Stundendurchschnitt von 431,664 Kilometer. Lr verbesserlc damit den bisher von dem Amerikaner Ldeil gehaltenen Weltrekord von 428,138 Kilometer. Wetter für morgen: Fortdauer des trockenen Wetters. Vorwiegend heiler. Nachts noch sehr kühl, tagsüber wärmer als bisher. Meist schwache Winde aus Nord bis Ost, später Südost.