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kommen ist und das ganze deutsche Volk erfüllt hat. In diesem Jahre können wir prüfen und vergleichen, wie sich wie draußen in der Natur der deutsche Frühling siegreich durchgesetzt hat und neues Leben aus den Ruinen marxisti scher Zeit erblühen ließ. Nicht, daß der deutsche Frühling kam, war das größte Wunder — denn er hatte sich seit lan gem angekündigt — sondern daß er sich in dieser kurzen Spanne Zeit so r e st l o s durchsetzte, daß der neue deutsche Geist nicht nur die seit langem Gläubigen erfüllte, sondern daß er sich ausbreitete über das ganze deutsche Volk. Ist es mit der Durchsetzung des neuen Geistes im deut schen Volk nicht genau so gewesen, wie es uns die biblische Geschichte über das neue Reich Christi erzählt? Es sind manche Zweifel, manche Ablehnung, manches Abwarten zu tage getreten, nach dem Wort des Heilandes: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder sehet, glaubet ihr mir nicht! Nun, es sind in Deutschland in dem einen Jahr nationalsozialistischer Regierung Taten und Zeichen geschehen, die ans Wunderbare grenzen. Das Chaos wich der Ordnung, die Verzweiflung der Hoffnung, die Zwietracht — ach, diese böse deutsche Zwietracht — der Volksgemeinschaft, der wirt schaftliche Stillstand dem Wiederaufbau, die Gott- und Zucht losigkeit der religiösen Erneuerung und der moralischen Wie dergeburt. der Bolschewismus und Marxismus dem deutschen Sozialismus, die Feigheit und der Internationalismus deut schem nationalen Willen für Freiheit und Gleichberechtigung. Diese Zeichen und Wunder haben überzeugt. Wie sagte doch erst kürzlich Dr. Goebbels in Zweibrücken: Es ist ein Reich cyristlicher Gesinnung und christlichen Tatwil - lens. Wenn die Tat, der stärkste Ausdruck des neuen deutschen Geistes, an uns herantritt, wenn wir erkennen, daß hinter den Worten auch Erfüllung steht, dann schwinden um uns herum die Zweifel, die Ablehnung, der Kleinmut. Ob es sich um unser kleines persönliches L.den oder um das Leben der Volksgemeinschaft oder gar um die Beziehungen der Völker zueinander handelt, überall beobachten wir die Durchsetzung des wirtschaftlichen politischen und kulturellen Lebens mit dem neuen Geist. So ist es in Deutschland Pfingsten geworden. Eine Erneuerung hat eingesetzt und eine geistige und seelische Er hebung, die uns frei macht von allen Schlacken, die sich in der Nachkriegszeit angesammelt hatten. Deshalb tritt an uns eine heilige nationale Pflicht heran: Wie seinerzeit die Jünger Christi den Geist zu verbreiten und das Werk zu vollenden bestrebt waren, so müssen wir nach den Warten Adolf Hitlers in Potsdam „alle wirklich lebendigen Kräfte des Volkes als die tragenden Faktoren der deutschen Zukunft erfassen und uns redlich bemühen, diejenigen Zusammenzu fügen, die eines guten Willens find'. Rundsunl-Vrogramm Reichssender Leipzig: Dienstag, 22. Mai 9,00 Für die Frau: Von Matten und Teppichen; 11,3V Winke für die Landwirtschaft; 12,00 Mittagskonzert: 13,10 Bal- lettmusiken; 14,45 Paul-Klengel-Stunde; 16,00 Nachmittags- tonzert; 17,00 Unglücksfälle beim Baden und Wassersport; 17,20 Rakete und Naumscbiff: 17.55 Friedrich Wilbelm. der aroke I Kursürst; 18,15 Unterhaltungskonzert; 10,35 Jungarbeiter- klu gen; 20,00 Nachrichten; 20,15 Stunde der Nation: „Die Söhne , ves Johann Sebastian Bach"; 21,00 „Die Karte des Herrn Sa- volta", ein heiteres Spiel; 22,00 Nachrichten und Sportfunk: 22,30 Alte deutsche Bauernmusik; 23,00 Nachtmusik. Reichoscnder Leipzig: Sonntag. 2». Mac, Psmgmonntag 6,15 Hamburger Hasenkonzert; 7,00 Aus Dressen: Pfinqst- ingen; 8.15 Pfingsten im alten Brauchtum; 8,35 Morgenmusik; .0,60 Das ewige Reich der Deutschen; 11,30 „Erschallet ihr Lie- wr", Kantate von Johann Sebastian Bach; 12,00 Platzmusik, msg. von der Kapelle der 4. Nachrichtcnabtlg.; 13,00 Mittags- onzert; 14,35 Heinrich Schlusnus singt; 15,00 Geschäft ist Ge- chäft; 15,35 Joseph Haydn: Lerchenquartett; 16,00 Nachmittags- onzert; 17,00 Ucbcrtragung von der Rennbahn Dresden-Reick; .7,20 Mnndolinenkonzert; 18,00 Wauderwege im Osterzgebirae; '8,30 Lob des Weines in sechs Jahrhunderten; 19,30 Der Al- irechtshnmmer in Ohrdrufs; 19,55 Svnderfporlfunk; 20,00 „Der orenc Walzer"; Operette in drei Akten; 22.00 Nachrichten und Sportfunk; 22,30 Tanzmusik. Neichsscnder Leipzig: Montag, 21. Mai, Pfingstmontag 6,15 Bremer Hnfcnkvnzcrt; 8,30 Katholische Morgcnandacht; 115 Madrigal-Gesänge; 11,30 Hermann Äurte liest ciaene Werke; 12,00 Platzmusik auf dem Augustusplatz zu Leipzig; !4,30 Lnndcsbaucrnsührer Eggeling spricht über die Bedeutung »es Reichs-Nührgesetzes; 14,50 Deutsche Hausmusik in alter Zeit, >5,30 Arabische Märchen: Der Barbier und seine sechs Brüder; >5,50 Deutschland und Polen; 16,10 Zur Unterhaltung; 16,30 Wanderlieder; 17,00 Lausbubengeschichten: „Der vornehme Knabe"; 17,30 Das EmDc-Orchestcr spielt; 18,30 Bou alten deut- chen Städten; 19,00 „Judith und Holofernes", nach der Tra- lesti von Johannes Nestroy als Posse mit Gesang; 20,00 Volks- mmlicher Opernnbend; 22,00 Nachrichten und Sportfunk; 22,30 Tanzmusik. Vom Boxkampf Schmeling—Paolino. Zuser Bild zeigt den Deutschen im Angriff. Der Spaniel (links) duckt einen rechten Haken Schmelings ab. 20. Ivrtkrkmrs- „Vater, die Mutter hat Bruno so geliebt. Wenn sie wüßte, daß er als heimatloser Artist in der Welt da drau..." Des Vaters Faust sauste auf die Schreibtischplatte. „Ein Artist?! Ein Artist ist er? Das hat er fertig gebracht? Der einzige Sohn des Generals von Alten ist Artist? Und das wagt ihr mir überhaupt auch nur zu sagen? Ich warne dich, Maria! Sprich nicht wieder von ihm!" Und Bruno war sogar in der hiesigen Stadt auf getreten. Er hatte sie gebeten, zu ihm zu kommen. Er mußte die Schwester wenigstens Wiedersehen. Und Maria tat noch etwas. Sie bettelte den Hofrat so lange, bis er den General von Alten aufsuchte. „Wundervolles Pferdematerial! Ich sehe cs mir auf jeden Fall an. Es ist ein berühmter Zirkus, und Himpert erzählte mir Wunderdinge von den Pferden dort. Sehe ich mir an!" Der General wollte mit. Pferde interessierten den alten Kavalleristen immer. So kam es, daß Bruno von Alten seinen Vater wenigstens einmal scheu konnte. Dann ging es weiter. In alle großen Städte Europas. Vor kurzem schrieb Bruno, daß er mit dem Zirkus nach Amerika reise. Da würden seine Briefe wohl etwas spär licher eintreffen. Vom Tode des Vaters schien er noch nichts zu wissen. Hatte er denn ihren ausführlichen Brief damals nicht er- yauenr Unv sie hatte za von icher gewußt, vaß sie dem Bruder die Hälfte von ihrem ererbten Vermögen aus zahlen würde. Und das wollte sie auch noch heute. Henrik Molströms Frage: „Kennen Sie einen Artisten Bonelli?" Diese Frage hatte nichts anderes bedeutet, als das Hans Joachim von der Existenz ihres Bruders Kenntnis erhalten, und daß er froh war, nun einen Grund zu haben, sich von ihr zu trennen. Sie mußte es tragen. Obwohl — welches Recht hatte Professor Stahl, ihr zu verbieten, daß sie sich mit ihrem Bruder traf? Oder daß sie einander schrieben? War das nicht einzig und allein eine Angelegenheit der Familie von Alten gewesen? Hier kannte kein Mensch ihren Bruder! Der Vater hatte sich damals hierher versetzen lassen, weit fort aus dem Ostpreußischen, wo er damals in Garnison gestanden. Und in der FaMse svax pie mehr die Rede von dem gewesen, der die Grenzen seines Stan des in jugendlichem Leichtsinn überschritten hatte. Trotzdem! Was ging das alles die Menschen an? Und wäre es nicht besser gewesen, Hans Joachim Hütte sie zur Rede gestellt? Maria lächelte verächtlich. Das war ja ein ganz anderer Grund, der ihren Gatten oon ihr trieb. Er wollte frei sein von dem allen, wollte nicht mehr zurück. Und wer wollte es ihm denn ver denken? Lange genug hatte er sich ihr gegenüber zur Liebe gezwungen. Und nun ergriff er eben die passende Gelegen heit und löste sich von ihr. So einfach war das. So sehr einfach, daß man wirklich nicht länger darüber nachzu grübeln brauchte. Maria überlegte! Hier konnte sie nicht bleiben, so lieb ihr diese Wohnung auch geworden war. Doch es war eine Dienstwohnung, und dann — hätte sie sic auch aus anderen Gründen nicht behalten. Sie wollte sich eine kleine Wohnung irgendwo mieten. Aus dieser Stadt mußte sie fort. Hier würde sie es nicht aushalten. Und man würde es ihr ja wohl auch nachfühlen können. Sie besprach sich zunächst einmal mit Tante Katharine, die natürlich die Wahrheit erfahren mußte. Die alte Dame war außer sich. Sie war so schon ganz unglücklich gewesen über all das Unglück, das über die Familie hereingebrochen war. Dieses Letzte, Schlimmste glaubte sie nicht ertragen zu können. „Kind, das mit Bruno kann doch aber unmöglich der Grund sein", sagte sic, nachdem sie sich wieder gefaßt hatte. „Ich kann mir gar nicht denken, daß gerade dein Mann sich da zum Richter über Bruno und damit auch über dich aufwcrfen will. Er kennt den Fall doch sicherlich zu wenig, um sich ein Urteil bilden zu können. Meinst du nicht? Aber es ist doch furchtbar, Kind! Wie kann er dich mir jetzt hier allein zurücklassen? Mein Gott, das sicht ihm doch so un ähnlich. Oder..." Die alte Dame saß plötzlich ganz still da, wagte die Nichte nicht anzublicken. Maria sagte ruhig: „Jstzt kommst du wahrscheinlich dem wahren Grunde nahe, Tante Kathrine. Hans Joachim wollte alles hinter sich abbrechcn. Und dazu gehörte in erster Linie seine Ehe, die nur noch eine Fessel für ihn war." „Kind, Kind! Wohin verirrst du dich nur? Das kann es doch nicht sein. Ihr hattet euch doch lieb." „Ich hatte ihn lieb! Ich habe ihn geliebt, als ich ihn das erste Mal sah. Er aber — wurde mein Mann, weil ich ihn dazu trieb. Jetzt weißt du es, Tante Katharine." Die alte Dame war starr, dann legte sie den Arm um die junge Frau. Sleichbleibende Tagessolge 6,00 Für den Bauer; 6,15 Gymnastik; 6,45 Konzert; 7,15 Lo sung. Tagesnachrichten, Zeitangabe; 7,25 Nachrichten aus Mittel- Seutschland; 7,35 Frühkonzert; 9,00 Funkgqmnastik >ür Haus frauen; 9,20 Lokale Tagcsnachrichten; 10,45 Werbenachrichteiri ver Reichspostreklame; 11,50, 13,15 und 14,00 Tagesnachrichten! und Zeitangabe; 14,45 und 18,45 Wirtschnftsnachrichten; 20,00 Nachrichten oder Kurzbericht vom Tage; 22,00 Nachrichten und ' sportkunk. Deukschlandsender. Täglich wiederkehrende Darbietungen. 5.45: Wetterbericht für die Landwirtschaft. — 5.50: Wieder holung der wichtigsten Abendmeldungen. — 6.00: Junkgymnastik. — 6.15: Tagesspruch. — 6.20: Irühkonzerl. — Gegen 7.00: Neueste Nachrichten. — S.00: Sperrzeit. — S.45: Leibesübungen für die Iran. — 10.00: Neueste Nachrichten. — 10.50: körperliche Er ziehung oder fröhlicher äindergarlen. — 11.15: Seewelterberichl. — 12.00: Wetterbericht für die Landwirtschaft. — 12.10—14.00: Mittagskonzcrl. — 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Seewarle. — 14.00: Sperrzeit. — 14.45: Neueste Nachrichten. — 16.00: Nach mittagskonzert. — 18.00 (außer Sonnabend): Das Gedicht und Wetterbericht für die Landwirtschaft. — 20.00: Kernspruch: an schließend Kurznachrichten. — 22.00: Wetter-, Tages- und Sport nachrichten. — 22.45: Seemetterbericht. Sonntag, 20. Mai. 6.10: Tagesspruch. — 6.15: Hamburger Hafenkonzert. — 8.00y Stunde der Scholle. — 8.55: Deutsche Feierstunde. — 10.05: Wet tervorhersage. — 10.10: Sperrzeit. — 11.00: Edda-Uebertragung. — 11.15: Seemetterbericht. — 11.30: Aus Leipzig: Bachkantate. — 12.10: Aus München: Siandmusik aus der Feldherrnhalle. — 12.55: Zeitzeichen der Seewaric. — 13.00: Musik zum Mittag. — 14.00: Maifahrt und Schützenfest. — 15.05: Eine Viertelstunde Schach. — 15.20: Stunde des Landes. — 16.00: Aus Königsberg: Nachmittagskonzcrt. — 18.00: Plautermann meint. — 18.30: Liebe und Trompetenblasen. — 19.40: Sport des Sonntags. — 20.00: Fröhliche Pfingsten. — 22.20: Wetter-, Tages- und Sport nachrichten. — 22.45: Seemetterbericht. — 23.00: Aus Stuttgart: Tanz- und Volksmusik. Montag, 21. Mai. 6.10: Tagesspruch. — 6.15: Bremer Hafenkonzert. — 8.15:i Stunde der Scholle. — 8.35: Reichsnührstandsschau in Erfurt. —j 8.55: Besinnliche Stunde. — 9.35: Funkstille. — 10.05: Wetter-! vorhersage. — 10.10: Sperrzeit. — 11.00: „Worpswede". — 11.15: Seemetterbericht. — 11.30: Kammermusik. — 12.10—14.00: Aus Breslau: Mittagskonzert. — 12.55: Zeitzeichen der Sccwarte. —! 14.00: Kinderliedersingen. — 14.20: Kinderfunkspiele. — 15.00: Virtuose Pfingstlcckcrbisscn. — 15.40: Reichsmodellwettbowerb auff der Wasserkuppe. — 16.00: Aus Stuttgart: Nachmittagskonzert. > — 17.00: Die Zunft der Peitschenknaller. — 17.50: Fröhlicher' Pfingstball bei den Tieren. — 19.35: Aus dein Münchener Na-i tionältheater: „Aida". — 21.10: Wetter- und Tagesnachrichten. — 22.00: Sportnachrichten. — 23.00: Seewetterbericht. — 23.15 bis 1.00: Nachtmusik. Dienslag, 22. Mai. 9.00: Sperrzeit. — 10.10: Das deutsche Volkslied. — 11.30: Paul Warnke zum Gedächtnis. — 11.45: Klaviermusik der Roman-! tik. — 15,15: Für die Mutter. — 15.30: Mutter und Kind. — 17.00: Iugendsportstunde. — 17.20: Bücherstunde. — 17.35:! Wunschkonzert auf Schallplatten. — 18.20: Die gegenwärtige^ Rechtslage. Reichsjustizkommissar Dr. Frank II. — 18.35: Politik fche Zeitungsschau. — 19.00: Im Maien. Volksliederspiel. — 20.15: Stunde der Nation. Aus Leipzig: „Die Söhne des Johann Seb„ Bach". — 21.00: Orchesterkonzert. — 23.00: Aus Königsberg:! NaäUkon.icrt. (Weiterer Rundfunk siehe Hauptblatt) „Ueberlege dir doch, was du sprichst, Maria! Das kann, doch nicht wahr sein, was du da eben sagtest!" „Es ist so. Höre weiter, Tante Katharine!" Und Maria sprach sich alles vom Herzen herunter. Sprach sie wirklich? Nein! Es war ein einziges, anklagendcs Weinen! , Dann war es still um die beiden Frauen, und nur das! gleichmäßige Ticken der alten Uhr war hörbar. Dann endlich sagte die alte Dame: „So also war das alles? Wenn ich eine Ahnung ge habt hätte! Und dein Vater! Mein Gott! Und — Maria, dein Opfer war nicht ganz umsonst gebracht. Wenigstens dein Vater wußte nichts von Dinas Treubruch. So blieb wenigstens er ahnungslos. Wenn nun auch hinterher das Gerede und der Klatsch an seinem Grabe sich noch empor- canken. Maria, dunkle Mächte waren auf deinem Wege. Aber du bist jung. Du wirst und mußt all das Schwere vergessen. Du darfst auch nicht an der Liebe zu deinem Manne zugrunde gehen. Er — wäre das nicht wert. Er, der dich verlassen konnte." Maria schwieg noch immer. Sie strich nur leise über die welken Hände der Tante. Tie sagte jetzt: „Ich nehme an, daß du nicht Wohnung in dieser Stadt nehmen willst. Ich begleite dich also. Wir können irgendwo leben, wo uns niemand kennt. Und — ich könnte dem Klatsch und Tratsch hier nicht siandhalten. Dir wird es such so gehen." Maria sagte leise: „Was die Menschen sagen und deinen, ist ganz gleich. Aber ich will verschollen sein, wenn Professor Stahl eines Tages doch wieder in die Stadt hier zurückkehren sollte. Und — sein Kind soll Frieden haben." „Maria! Arme, liebe Maria! Auch das noch!" sagte die Tante erschüttert. Ueber Marias Gesicht liefen die Tränen. Schwer, hemmungslos. Endlich schwemmten sie das steinerne Leidj hinweg. „Wie konnte er dich verlassen!" Tante Katharine sagte cs, und sie blickte voll heißen Mitleids auf die Nichte. „Er wußte cS ja nicht." Maria sagte es säst unhörbar. „Er wußte es nicht? Dann — wäre vielleicht doch alles anders gekommen?" Maria schüttelte den Kopf, wischte sich die Tränen fort. „Nein, Tante Katharine! Was hätte es für einen Zweck gehabt, ihn halten zu wollen? Er war froh, endlich einen Grund zu haben, sich von mir trennen zu können. Hans Joachim hat Dina eben doch mehr geliebt, als ei j selbst gewußt hat. Nach ihrem Tode hat er es erkannt. Und er hat ja auch in der Verhandlung geschwiegen. Noch heute weiß kein Mensch, ob Professor Stahl sich nicht doch