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ein nasser Pudel. Aber Und ein zweiter Kübel mehr heraus. Triefend ein scho Har sagt Ereignisse bezugnehmen, aber manische „Maifest" erinnern. auch vielfach an das altger- So besonders die Feste, die An mei er I kan und jur schl Sä an! aer Zvg< Har mir Sch- gen vor Ha ihr wär mo! er l mer B'sä das i jo um ihn Die Hüften. Fuchses, Der rrommen sich nu- Na Hal Mi unl der sohr wär ich ter rls har >er peb teL pfi Ne )en rer Ikrc jroi -reu Gei nie- ent Oer Jei rer ucr ft! rer wä US ron Zoi Ne rlle rrir rri int int Pfi ?ir nei zrü jch> hin es. Ric Zoi Wenn sich im Tal die weißen Nebel breiten, Glüht auf den Bergen ichon die Morgenröte, Daß sie die Nacht mit ihren Strahlen töte, Um einen Sonnentag froh zu bereitem Und was im Weltendunste tief verborgen, Wacht auf in wunderbarer Klarheit, Durchleuchtet von dem Geist der Wahrhell, An einem wonnesamen Frühlingsmorgenl An einem Morgen in dem holden Maien So pfingstlich schön und gottgeboren. Wie ihn der Herr der Schöpfung auserkoren. Um unsere Seelen seinem Dienst zu weihen. Herr, gib mir Kraft, daß ich die Weihsstunden In Deinem Sinne ganz empfinde, Und meine Sünden tätig überwinde. Bis ich mich selbst in Deinem Geist gefunden. Jörg Beßler-Gera. Hofbäuerin stemmte beide Arme in die rundlichen Ihre blauen Augen funkelten wie die Lichter eines der eine gute Beute wittert. Bauer, der soeben den Hut vom Kleiderhaken ge- hatte, wandte sich um und warf seiner Ehehälfte „Jessas! Iessas! Brrr!" Der Loisl schüttelte sich wie die Resi war noch nicht fertig. „Grüaß di Gott, Pfingstl!" Wasser folgte. Der Loisl brachte kein Wort naß, mit eingezogenem Kopf und hochgewölbtem Rücken wie eine Katze, wenn's donnert, fo stand er vor seiner ge strengen Ehehälfte. Die Resi aber rieb sich die Hände wie einer, der ein gutes Werk getan hat und befriedigt auf seine Tagesarbeit zurückblicken kann. „So," sagte sie ruhig, „jetzt is guat!" Dann faßte sie den Wasservogel (in Bayern wird der Pfingstl auch Wasservogel genannt. Die Red.) unter den Arm und führte ihn wie ein Hirt sein Lämmlcin in einen verschlag neben dem Stall. „So," wiederholte sie im gleichen Ton unerschütterlicher Ruhe und Zufriedenheit. ,,D' Knechtskammer is leer, und irockene Kleider findst aa! Brauchst di nel z' verkühlen! sind jetzt schlaf dein' Saurausch aus!" Wir wissen nicht, was in diejer Nacht in der Mühle, m Waldbauernhof, beim Niederegger und beim Iachauer wrging. Sicher aber ist, daß am nächsten Morgen, am Pfingstsonntag, beim Kirchgang, die Loni, die Traudl, die Marie und alle die anderen stattlichen Frauen der Resi ein >efonders bedeutsames „Grüaß di Gott!" zuriefen, das von nnem verständnisinnigen Blick begleitet war. Die Kirch« war zum Brechen voll, und der alte Pfar- :er iah mit väterlicher Zufriedenheit über seine Gemeinde. Za, an solchen Tagen merkte man eben doch, daß sie alle rechtschaffene Christenleut' waren, wie es sich gehörte. Und >ie Bauern — der Pfarrer musterte verstohlen die tief ge leigten Gesichter — waren heut auch ganz besonders an- lächtig. Sonst hörte man da und dort halb unterdrücktes Zähnen oder gar einen Schnarcher, aber heute saßen sie kill und schienen jedem Wort brav zu lauschen. Nur die Frauensleut' hätten etwas andächtiger sein können! Lo hen und Tuscheln gehörte eben doch nicht in die Kirche, das nutzte er der Resi und ihrer Nachbarin bei der nächsten beicht' ins Gewissen reden! Noch mehr Grund zum Staunen aber hatte der alte Pfarrer, als am Nachmittag der Pfingstl in feierlichem Hugo umhcrgcführt wurde. ' Sonst waren manche Aus- vüchse oorgekommcn, viel Lärm und Geschrei, heute aber wllzog sich alles so sanft und ruhig, als seien die Bauern vahrhastig vom Geist des Pfingstfestes durchdrungen. Der in vielen Dörfern des Thüringer Waldes gefeiert werden, wozu die Teilnehmer häufig noch in ihren langen Gothaer Mänteln und den „Heidlappen" um den Kopf oder auch mit der „Bandmlltze" erscheinen. Zum Schluß sei noch von einer besonders originellen Pfingstsitte berichtet, der wir in der Gegend von Altkirch im Elsaß begegnen. Dort räumt man den Frauen am Pfingstmontag das Recht ein, ungehin dert mit den Männern ihrer Umgebung Possen zu treiben. Man kann sich vorstellen, welch ausgiebigen Gebrauch die Altkircher Frauen von dieser nur einmal im Jahre wieder kehrenden Gelegenheit machen. Zusammenfassend ist festzustellen, daß allen Pfingstbräu chen das eine Motiv gemeinsam ist, die Freude über die wiedererstandene Natur und die Vernichtung der Winter herrschaft, ein Ereignis, das gleichermaßen bedeutungsvoll ist für den Bauern, Hirten und Städter. Die Pfingsttaufe „So, so , da schau her! Dös is wohl 's Allerneust, am Pfingstsamstag ins Wirtshaus zu gehn! Ober do hob i aa noch a Wörtl mitz'redn, moan i... lümmel genannt. Ueberhaupt macht sich zu Pfingsten häu fig >'üe Gewohnheit bemerkbar, Namen von Haustieren scherz weise auf Personen zu übertragen. Jeder kennt den mit Gold und Bändern geschmückten „Pfingstochsen", daneben gibt es aber auch „Pfingstesel", „Pfingstkiähen", „Pfingst füchse" und dergleichen. Meist werden diese schönen Na men denen zugedacht, die das Unglück haben, am Pfingst morgen als letzte von der Familie aus den Federn zu ge langen. Eine weitverbreitete Pfingstsitte ist es. die Brunnen aus- znschmücken. Hierzu verwendet man aus besonderen Blu men gefertigte Kränze und Girlanden. An manchen Orten bestehen noch heute besondere Brunnenfeste. Man reinigt dabei die Trinkquellen und ziert die umstehenden Bäume mit Kerzen und Fackeln. Für den Dienst, den die jungen Leute dadurch der Gemeinde erweisen, erhalten sie Gaben, teils gus der Gemeindekasse^ teils von den Bürgern. - Erwähnenswert sind die noch in manchen Gegenden bestehenden Pfingstspiele, die meist auf historische lokale rinen Blick tief gekränkter Unschuld zu. „Ins Wirtshaus — am heiligen Pfingstsamstag", meinte er vorwurfsvoll, „Muaßt net gar soviel Schlechts von mir denken, Bäuerin! Proben müafsen wir holt — sonst nix!" Proben???" verwunderte sich die Resi. „Ja, woas renn proben ?" Der Loisl lächelte verschmitzt. „I wollt Di überraschen morgen", sagte er geheimnis- voll. „Ober weil schon wieder an den Maßkrug denkst, Resi I bin Pfingstl morgen! Und damit alles guat klappt, muaß i holt heut proben, woaßt!" Die Augen der Bäuerin waren kugelrund geworden vor Staunen. „Ja, sowas!", sagte sie überrascht. „Ober 's gibt doch genuag ledige Burschen im Dorf, und es ist doch von alters per Sitte ". „Dein Loisl is halt immer noch der strammste von alle Burschen" unterbrach sie der Hofbauer. „Und deshalb soll i Pfingstl sein! Wird sich aa so gehören, wenn oaner eine Bäuerin dahoam hat, die Maikönigin g'wesen is und 's chönste Madel weit und breit " Das Gesicht der Resi hellte sich so jäh auf, wie wenn in einem bösen, verregneten Tag plötzlich die warme Sonne durch dicke Wolken scheint. „Schau, doß di net verspätst, Loisl", sagte sie sanft und friedfertig. „Wenn du morgen Pfingstl bist, muaßt natürli ;eut noch proben — dös is ganz selbstverständli " Diensteifrig öffnete sie ihm die Tür. Aber als der Bauer mit zwei langen Sätzen, um eine Kleinigkeit zu schnell, hinaustrat, meinte sie langsam: „Wie ong wirds denn dauern, das Proben?" Der Loisl wandte sich etwas verlegen um. „Nöt gar o lang," sagte er unsicher. „Ober natürlich kann der reichste Kauer von der Gemeinde nöt als erster gehn — dös muaßt chon begreifen. Resi!" — Als er gegangen war, saß die Hofbäuerin einige Zeit Uli in Gedanken. Ach ja das war eine schöne Zeit gewe- «n damals, als sie Psingsttönigin gewesen war und die burschen nur so um sie herum scharwenzelten. An jedem Finger hält' sie einen haben können wenn sie nur gewollt >ätt aber sie hatte nur Augen gehabt für den Loisl! Er var halt doch der stattlichste von allen und war's geblieben ns heute! Kein Wunder, daß man ihn zum Pfingst! be- timmt hatte. Immer noch machten ihm die Madeln schöne Augen, und die Lieiel hatte ihr noch gestern gejagt: „Woaßt. Resi." hatte sie getagt, „er ist doch eigentli ein recht fescher Mann, dein Loisl! Und koa Wunder is es not. wenn die burschen im Dors eifersüchtig aus ihn sind!" Die Lieiel! Eigentlich könnte sie jetzt doch mal gleich -inübergehen in die Mühle und ihr das neueste Ereignis wzählcn. Die wurde staunen, und Zeit zum Plaudern mar mch genug da heule abend! Aber die Liesel empfing sie etwas beklommen „Grad voll!' i zu dir." sagte sie hastig. „Denk dir bloß. Rcsii, mein Ps-ngstl war diesmal der Hannes, rechtschaffener Leute tmd, aber sehr arm, der älteste von sechs Geschwistern, md er hatte sich nicht schlecht in Laub eingehüllt, in Er- vartung der vielen Wasfergüsfe, wie es die alte Sitte ver- anate. Ah-? als er nun sein Sprüchlein hersagte: „Pfingstl ha, Pfingstl ha! Der Pfingstl is da! Nehmt's a Krüagl voll Wasser und schütt's eam brav a! A Krüagi voll Wasser ist no nöt gnua! A Brocken Schmalz wie a Rotzkopf g'hört aa dazua! Und a Schilling Eeier und a Laib Brot! So Hot der Pfingstl koa Ns-'", >a regnete cs nur vercmzelie Spritzer, aber statt der in rüheren Jahren reichlich fließenden Wassergüsse strömten >eute Liebesgaben auf den Pfingstl hernieder, daß der Pfarrer Mund und Augen aufriß. Die Resi hatte eine iesige Speckseite herbeigeschleppi. die Loni opferte einen zroßen Topf voll Schmalz, und die Liesel, die Frau des zeizigen Müllers, der sonst den Pfennig dreimal herum- wehte, ehe er ihn ausgav, überreichte dem überraschten Pfingstl nicht nur ein Säcklsin Mehl, sondern auch einen trotzen Brotlaib und einen eigenhändig gebackenen Pfingst- -uchen, dessen Duft allen lieblich in die Nase stieg. Der Müller aber stand dabei, schalt oder wehrte nicht, sondern ieß alles geschehen, wie einer, der ein Schicksal auf sich limmt, dem man nicht in den Arm fallen kann. Als der Pfarrer gegen Abend noch einmal durchs Dorf sing, um eine Kranke zu besuchen, da fand er den Müller ,uf der Bank vor seinem Haus sitzen, genau so in Ge- >anken vertieft und mit nachdenklichem Gesichtsausdruck vie am Morgen bei der Pjingstpredigt und am Nachmit- ag beim Herumgehen des Pfingstl. Das war doch merk- vürdig! Der alte Herr blieb stehen. „Ihr habt mir eine große Freude gemacht heut", sagte -r freundlich. „Wer andächtig ist bei der Predigt, dem mutz mch die Arbeit gelingen!" Und als der Müller zu Boden blickte: „Seit fünfzig Zähren arbeite ich jetzt in der Gemeinde. Aber heut, glaube ch, daß Ihr den Sinn der Pfingstbotschaft verstanden habt:- Ilusgießung des heiligen Geistes —" Er brach verwundert ab. denn der Müller zuckte merk- ich zusammen und machte ein Gesicht, als hätte er aust ünen Kiesel gebissen. Ausgießung des heiligen Geistes", fuhr er dann ort, als der Müller noch immer schwieg, „das heißt, des Geistes der Liebe zum Nächsten, des Geistes der christlichen laufe! Aber heute weiß ich, daß auch ihr Bauern alle be- zrifsen habt, was das bedeutet!" Der Müller sah verlegen zu seinem Seelenhirten auf.! dann sagte er treuherzig: „Das mag scho stimmen, Hochwürden. Früher Hot un- «reins net so recht wissen können, woas dös is, Äusgie- zung des Pfingstgeistes und so . . . Diesmal ober san- nir olle in der Pfingstnacht dahoam getauft worden i >ös vergeß i meiner Lebtag nimmer!" Else Möbius Mann is morgen Pfingstl! Er ichielt zwoar auf dem linken Auge — ober weil er aso ein stattlicher Mensch is, Hot man ihn gewählt, sogt er! Und vor einer Biertelstund' is er zum Proben gangen —" Die Nesi stieß einen fürchterlichen Fluch aus. „Erzlump, uijerabligerl" schloß sie endlich erschöpft. Aber dann faßte ne die Freundin am Arm. „Jetzt gehn mir zur Annamirl," iagte sie. „Und i glaab', doß es morgen nöt nur oanen Pfingstl geben wird," setzte sie mit d?r Miene einer Pro phetin hinzu. Die Annamirl kam ihnen mit strahlendem Gesicht ent gegen. „Die Freid," sagte sie beglückt, „doß ihr zwoa mi besuchen kommt! Ganz alloa bin i! Denkt euch, mein Mann is Pfingstl morgen, weil er holt der stattlichste Mann is im Dorf, und do muaß er holt noch proben heut abend !" Auch die Traudl, die Marie, die Lonie und wie sie alle hießen, die blitzsauberen jungen Bäuerinnen im Ort — sie alle waren allein an diesem Abend, und jede erzählte stolz, daß ihr Mann morgen Pfingstl sein müsse, weil er halt doch der sauberste und stattlichste Mann in der Gemeinde sei. Und heute abend müsse er nun noch proben für morgen, das fei doch ganz natürlich! „Rache muß kalt genossen werden." sagte die Nesi hoch deutsch. um ihren Worten mehr Würde und Feierlichkeit zu verleihen. „Und zusammenhalten müssen wir, da gibt's goar nix! Jede verspricht mir jetz' in d' Hand, daß sie nix von dem, was sie heut abend erfahren hat, ihrem Mann erzählt, wenn er hoam kimmt." Und mit halblauter Stimme enthüllte die Resi ihren plan, der einstimmig mit Jubel begrüßt und angenommen wurde. Dann trennten sich die Bäuerinnen mit einem viel sagenden „Aus Wiederschaun morgen!" „Rache muß kalt genossen werden." wiederholte die Resi für sich, als sie nun allein wieder daheim saß. Mitternacht war längst vorüber. In der Ferne tönten gedampfte Män nerstimmen. Sie kamen näher und mischten sich mit dem Geräusch schwerer, aber recht unsicherer Schritte. Die Resi iprang mit einem kühnen Satz aus dem Bett, streifte den roten Unterrock über und postierte sich vorsichtig hinter dem lüreingang. Eine nicht sehr melodiöse Männerstimme sang selig und entrückt vor sich hin Aha! Einen „Mordsbrand", einen Rausch brachte er auch noch nach Hause vom-„Proben"! Ra warte, mein Liaber! Draußen versuchte jemand, das Schloß zu finden, aber vergeblich. Jetzt wurde die Türklinke heruntergedrückt, und die Stimme des Loisl tönte wie die Stimme eines armen Sünders: „Bist' gar schön, Bäurin, mach' mir doch auf!" Aha, jetzt hatte er doch das Schloß gefunden. Quiet schend drehte sich der schwere Schlüssel. Jetzt öffnete sich angsam die Tür. „Wenn's regnet im Himmel, dann wirst naß!" zischte die Resi zwischen den Zähnen, und schwapp! ein Kübel eis kaltes Wasser ergoß sich über den Eintretenden.