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Gerichtssaal Das Urteil im Leipziger Stadkbankpcozeß In dein großen Prozeß, in dem unsaubere Machenschaf ten beim Bau der Großgarange „Goldene Laute" in Leipzig verhandelt wurden, fällte die Große Strafkammer des Land gerichts Leipzig folgendes Urteil: Wegen Vergehens nach 8 12, Abs. 1, des Gesetzes über den unlauteren Wettbewerb wurden verurteilt: der Baumeister Emil Stoye zu 30 000 Reichsmark Geldstrafe oder zehn Monaten Gefängnis, der Zimmermeister Wilhelm Stoye zu 15 000 RM Geldstrafe oder fünf Monaten Gefängnis, der Ingenieur Stolzenburg zu 18 000 RM Geldstrafe oder sechs Monaten Gefängnis, der Klempnermeister Wagner zu 3000 NM Geldstrafe oder 60 Tagen Gefängnis, wegen Begünstigung der Architekt Warnsdorf zu 2500 RM Geldstrafe oder 50 Tagen Gefäng nis, wegen Betruges der Tischler Prager und der Kaufmann Enck zu je zehn Monaten, der Ingenieur Heller zu fünf Monaten Gefängnis. Sämtliche Verurteilte wollen Beru fung einlegen. Folgende Vorgänge lagen dem Prozeß zu Grunde: Der Elektrokaufmann Oskar Grimm schuldete der Stadtbank im Jahre 1924 rund 18 000 RM: die Schulden erhöhten sich durch weitere Kredite und die hohen Zinsen nach und nach auf 400000 RM. Trotz dieser hohen Verschuldung gab die Stadtbank über 2,5 Millionen RM Gelder, um den von Grimm oorgeschlagenen Bau einer Großgarage durchzufüh ren. Grimm hoffte, auf diese Weise seine Schulden decken zu können. Nach den Feststellungen des Gerichts sollen sich die damaligen Stadtbankdirektoren durch die von Grimm in Aussicht gestellten Schmiergelder in Höhe von 10 Prozent der Rechnungen der Baugewerke zur Hergabe der Gelder haben bewegen lassen. Prager und Enck schlugen außer der Provision noch 150 RM je Zimmer den Rechnungen zugun sten Grimms zu, ebenso handelte Heller. Diese Provisionen und Schmiergelder wurden dem Schuldenkonto Grimms bei der Stadtbank gutgeschrieben. In der Verhandlung vertei digten sich die Angeklagten damit, daß im Baugewerbe da mals Schmiergelder allgemein üblich gewesen seiöü. Der Hauptschuldige Grimm hatte sich der Verantwortung durch die Flucht entzogen. Die Verluste, die die Stadtbank durch diese Machenschaften erlitt, sollen sich auf rund 40 Millionen Reichsmark belaufen. Volkswirtschaft Berliner Effektenbörse. Bei stillem Geschäft war die Haltung am Aktienmarkt der Berliner Effektenbörse vom Sonnabend nicht einheitlich, überwie gend aber etwas schwächer. Rückgängig waren zumeist Zellstoff-, Schissahrts- und Textilwerte sowie die Aktien der Maschinen fabriken. Auch Montanwerte lagen fast durchgängig schwächer. I. G. Farben, die gut behauptet eröffneten, waren später eben falls gedrückt. Bon Kaliwerten konnten Salzdetfurth 2,50 Pro zent gewinnen. Am Elektromarkt gaben Lohmeyer 3 Prozent her, während Schuckert erholt waren (plus 2 Prozent). Gebessert waren Bemberg, Deutscher Eisenhandel, Deutsche Atlanten, Conti Gummi, Schles Elektrizität und Gas sowie Checkische Heyden. Am Rentenmarkt büßte Neubesitzanleihe 0,3 Prozent ein, da gegen konnte sich Aitbesitz behaupten. Verein. Stahlobligationen verloren 1,37 Prozent. Im allgemeinen waren am Rentenmarkl I««,,! N !> I die Veränderungen mcht erheblich. Sreuergu.fchems notierten bei anhaltender Nachfrage unverändert. Am Geldmarkt stellte sich Vlankogcld sür erste Adressen aus 1 bis 4,25 Prozent. Am Devisenmarkt konnte der Dollar seine Erholung fort- setzc». Die amtliche Berliner Notierung zog aus 2,501 (2,498) an. Auch das Pfund war mit 12,79 etwas fester (a. B. 12,77). Devisenkurse. Belga (Belgien) 58,40 (Geld) 58,52 (Brief), bän. Krone 57,04 57,16, engl. Pfund 12,775 12,805, franz. Fran ken 16,50 16,54, holl. Gulden 169,53, 169,87, ital. Lira 21,29 21,33, norm. Krone 64,19 64,31, öfterr. Schilling 47,20 47,30. poln. Zloty 47,25 47,35, schwed. Krone 65,93 66,07, schweig. Franken 81,02 81,18, span. Peseta 34,24 34,30, tschech. Krone 10,42 10,44. Dollar 2,498 2,504. Amtlicher Erotzmarkt für Getreide und Aultermittel zu Berlin. Für Hafer war am Berliner Getreidegroßmarkt vom Sonn abend wieder stärkere Nachfrage vorhanden, der nur ein kleines Angebot gcgenüberstand, so daß der Konsum höhere Preise be willigte. Für Futtergerste zeigte sich ebenfalls größerer Bedarf. Der Roggenablatz in der Provinz ist weiterhin durchaus befrie digend. Ausfuhrscheine für Roggen stellten sich per zweite Mai- Hälfte bis Juli aus 118 bis 118,75, Weizenscheine aus 156 bis 157,25. Notierungen vom 12. Mai 1934. Für 1000 Kg.: Weizen märr. Gesetz!. Mühleinkpr. frei Berlin — R ll 165 W II 188 R III 166 W III 191 N IV 168 W IV 193 zraugerste gute Gesetz!. Mühleinkpr. frei Berlin 172—176 W II 194 ab Station 163—167 W III 197 Sommergerste mittel W IV 199 » frei Berlin 166—170 Roggen märk. ab Station 157—161 frei Berlin — Hafer neu R II 157 frei Berlin 167—171 R III 160 ab Station 158—162 R IV 162 Weizenmey! Type 7tzO Preisg. II Für 100 Kg.: 26,25 Roggenmehl Type 815 Preisg. II 22,50 Preisg. III 26,70 Preisg. III 22,95 Preisg. IV 27.00 Preisg. IV Weizenkleie 23,25 11,90 Roggcnkleie 11,25 Dresdner Börse vom 12. Mai. Die Sonnabcndbörse schloß in ruhiger aber fester Haltung. Ver. Zünder 3,75, Eebr. Hörmann 3 und Expreß-Stammaktien 2 Prozent höher. Am Rentenmarkt traten nur wenige Veränderungen aus. 15. Mai. Sonnenaufgang 4.06 Sonnenuntergang 19.48 Mondaufgang 4.29 Monduntergang 22.38 1773: Der österreichische Staatsmann Fürst o. Metternich in Koblenz geb. (gest. 1859). — 1816: Der Maler Alfred Rethel in Haus Diepenoend bei Aachen geb. (gest. 1859). — 1832: Der Komponist Karl Friedrich Zelter in Berlin gest. (geb. 1758). — 1859: Der Physiker und Entdecker des Radiums, Pierre Curie, in Paris geb. (gest. 1906). — 1862: Der Dra matiker Artur Schnitzler in Wien geb. (gest. 1931). — 1932: Der japanische Ministerpräsident Inuaki in Tokio ermordet. Namenslag: Prot. u. kath.: Sophia. Rmidsmll-Programm Rcichsscndcr Leipzig: Dienstag, 15. Mar 9,00 Säuglings- und Kinderkleidung im Frühling und Som mer: 10,10 Schulfunk: „Die englische Miß und das deutsche Fräulein": 11,30 Winke für die Landwirtschaft: 12,00 Mittags konzert; 13,10 Schallplatten: 14,15 Belauschtes Leben, Burhüe- rlcht; 14,55 Jugendstunde: „Wie wir Deutschland erwandern": 15,15 Zu Unrpcht vergessene Dichter: Charles Sealssield; 16,00 Unterhaltungskonzert' i7,30 Bücher sür die HI: „Die deutsche Folge"; 18,00 Die italienische Armee; 18,20 Bunte Stunde; 19,35 Friedrich der Große als Landesherr; 20,00 Nachrichten; 20,l5 Stunde der Nation: Lanner—Strauß"; 21,00 „Die Brüder vom guten Vollmondgesicht'', Hörspiel; 22,00 Nachrichten und Sport; 22,30 Nachtmusik aus Königsberg. Deulschlandsender 9.00: Sperrzeit. — 10.10: Frontkämpfer erzählen der Ju- ! gcnd... — 11.30: Weltbewegende Erfindungen. — 15.15: Für i die Frau. — 15.40: Crzicherfragen. Deutscher Mensch und deutsche ! Landschaft. Prof. Dr. Ernst Kaiser. — 17.00: Jugenderlebnisse. — s 17.20: Lebensformen auf anderen Planeten. — 17.40: Schallplat- ien-Brettl. — 18.30: Die Mutter in der neuen Volksordnung. — l8.40: Politische Zeitungsschau. — 18.50: Das Gedicht, anschließend Wetterbericht für die Landwirtschaft. — 19.00: Aus Hamburg: harzer Heimatstunde. — 20.15: Stunde der Nation: Aus Frank furt: Unbekannte klassische Tanzmusik. — 21.00: Musikalische Kurz- ! weil. — 21.20: Deutsches Bekenntnis. Kantate. — 22.30: Helft den deutschen Jugendherbergen! — 23.00—23.40: Künstler von Rus: Rudolf Watzke singt. Interessantes aus obigem Programm und von anderen Sendern: Montag: 15.30: 5. M. Bauer: Aus seinem Roma« „Achlsiedel" (München). 17.00: Dichter als Arbeiter: Karl Bröger (Leipzig). 19.00: 3m Koklenpotl, Hörfolge (Deulschlandsender). 19.00: Ergo bibamus (Frankfurt, Stuttgart). 19.00: Glühend in Lieb' und Haß (Hamburg). 19.00: Die Regensburger Domfpatzen fingen Volkslieder (Münch.) 19.20: Der Bildberichter der Bewegung, Heinrich Hosfmann er ¬ zählt (Berlin). 19.40: Oesterreich (Breslau, München, Stuttgart; 22.20: Leipzig). 20.15: Stunde der Nation: Zwischen Fichtelgebirge und Schnee koppe (alle Sender). 21.00: Maisingen der. Hitlerjugend (Köln). 21.00: Hinaus in die Ferne (Königsberg). 23.00: Schöpferische Jugend (Deutschlandsender, Frankfurt, Mün chen). Dienstag: 17.00: Unser Berlin im Mai: In Treplow ist Musike (Berlin). 17.55: Hörbericht aus einer obcrschlesischen Zementfabrik (Breslau) 18.40: Politische Zeitungsschau (Deulschlandsender). 19.00: Gespräch um einen Neubau (Berlin). 19.00: „An einen: Tag im Frühling" (München). 19.30: Die fünf Dragoner, Hörfolge (Frankfurt). 19.50: Fußballtraining zur Weltmeisterschaft (Köln). 21.00: Funkbrettl englisch — deutsch (Köln). 21.00: Die Barberina tanzt (Frankfurt, Stuttgart). 21.00: „Intermezzo" (Leipzig). 21.00: Ede rettet die Lacksabrik (Berlin; Hamburg, Königsberg). 21.20: Pole Poppenspäler (Hamburg). 21.20: H. Spitz: Deutsches Bekenntnis (Deutschlandsender). 21.20: Auch du hast einen schweren Krieg geschlagen (Königsberg). 21.30: Die Welt ohne Papier, Hörfolge (Berlin). 22.30: Helft den deutschen Jugendherbergen (Deulschlandsender). 24.00: Aus „Der fliegende Holländer" (Frankfurt, Stuttgart). (15.F««m>») »Maria, immer Maria! Sie ist eine unbedeutend, Gans. Ich werde — das auf —" »Du wirst schweigen! Und zwar sofort! Marta steh! in ihrer Reinheit so hoch über dir, daß ich es nicht dulde Laß auch nur ein gehässiges Wort aus deinem Mundi fie streift.* »Du willst doch nicht behaupten, daß sie dir etwas Lein kann?* »Es soll eine gute Ehe werden; dafür werde lös lorgen", sagte er fest. Dina schlang beide Arme um ihn. »Gehöre mir wieder, Hans Joachim. Ich kann nichi leben ohne dich!* Er machte sich los. »Du lebst famos ohne mich, Dina; das hast du rm Genüge bewiesen.* »Und wenn ich Heute frei wäre?* »Das hätte mich nicht berührt. Ich liebe dich nick: mehr.* „Oh, du, du! Hast du denn alles vergessen?* „Durchaus nicht. Die Stunden sind mir eine bleibend« Warnung. Je leidenschaftlicher einem eine Frau ihr« Liebe versichert, desto vorsichtiger muß man sein." „Du bist ein herzloser Teufel." „Durchaus nicht. Ich sehne mich nach Liebe und Glück*, sagte er grausam. Da schwieg sie. Aber sie rief dem Chauffeur zu: „Halten Sie! Ich möchte noch ein Stück laufen.* - „Weiterfahren, Fritz. Die gnädige Frau Hai sich nichi überlegt, daß es schon spät ist. Ich muß sie unaekährdei nach Hause bringen.* Der Wagen glitt weiter. Und dann stieg Dina aus, ohne dem Professor die Hand zu geben. »Wir werden ja sehen", sagte sie leise, zischend. Da lachte er freundlich: »Veste Grüße an den Schwiegcrpapa", sagte er und öffnete ihr die Tür des Vorgartens. Ohne ein weiteres Wort ging sie an ihm vorüber „In den Klub, Fritzi" Als er spät in der Nacht nach Hause kam, sagte ihm sein «lter Diener, daß man aus der Wohnung des Herrn Generals schon wiederholt angerufen habe. Der Professor rief sofort an. Dina meldete sich. „Mein Mann ist tot. Der Arzt hat soeben Herzschlag festgestellt. Maria und Tante Katharine sind hier. Bitte, komme!" Herzschlag? Gerade in dieser Nacht? Und Dina? Wollte sie nicht frei sein? Wenn Dina —! Wie er war, im Abendanzug, fuhr Professor Stahl sofort in die Wohnung seines Schwiegervaters. Es war so! Einwandfrei Herzschlag. Der fürchterliche Verdacht fiel in nichts zusammen. Wenigstens war Dina unschuldig. Aber — hatte der alte Mann sich erregt? Jetzt erst kam Stahl dazu, seine Braut zu begrüßen. Still und starr sah sie ihn an. Sie sah aus, als sei alles erstorben in ihr. Stahl wandte sich an die Dienstboten. Sie hatten nichts gehört. Keinen Streit. Der Herr General hatte gegen elf Uhr geklingelt, hatte Tee verlangt. Da war die gnädige Frau kurz zuvor nach Hause ge kommen. Als man ihm den Tee brachte, war der Herr General ganz ruhig gewesen. Kein Zeichen von irgend einem Unwohlsein oder gar einer Aufregung. Professor Stahl unterließ alles Weitere. Sein zu künftiger Schwiegervater war still und ahnungslos aus dem Leben gegangen, ohne zu wissen, was für neue Wirr nisse sein Tod schuf. Denn jetzt war Marias Opfer hinfällig geworden. Sie liebte ihn, er wußte es. Aber ihr Mißtrauen würde größer sein als,ihre Liebe. Und das mußte er tragen. Denn sie hatte Dina in jener Nacht bei ihm gesehen! Der Tod des Generals löste allgemeine Trauer aus. Man hatte ihn überall hoch geachtet, wenn ntan ihm auch seinerzeit seine zweite Ehe sehr verargt hatte. Und Dina stand abseits. Man wandte sich mit allem an Maria. Sie wurde gefragt, ihr drückte man in erster Linie das Beileid aus, um sie scharten sich die vielen Verwandten. Und mit einem rätselhaften Lächeln stand Dina da Maria nahm sich vier Wochen später nur die An denken, die persönliches Eigentum ihrer Mutter gewesen waren, und die sich noch im väterlichen Haushalt bc- fandeu, soweit Dina sic sich nicht bereits angeeignet hatte. Alles übrige ließ sie Dina. Sie wollte nichts weiter. Doch sie erhielt ihr Erbe ungeschmälert ausbezahlt. Ihr Vater hatte sein Haus put bestellt. Dina erhielt nur den Pflichtantcil, nichts weiter. Sie sagte nichts. Aber sie äußerte den Wunsch, aus mehrere Wochen zu verreisen. Niemand hielt sie zurück. Die Wohnung aber löste sie vorläufig nicht auf, was Tante Katharine unklug fand, denn sie war sehr teuer. Das Personal aber hatte Dina entlassen. * ZI Nun war sie fort. Niemand wußte, wohin sie gereist war. An einem schwülen Abend — es lag ein Gewitter in der Luft —, da war Professor Stahl wieder im Heim der Damen, und Maria sagte: „Tante Katharine, ich möchte gern ein paar Minuten mit Hans Joachim allein sein. Es ist etwas ganz Wich tiges zu besprechen. Sei nicht böse, Tantchen, dob vorläufig noch nicht wissen darfst!" Die Tante erhob sich. „Ich verschwinde also. Und — rede deinem Verlobten nicht etwa zu, daß eure Hochzeit wieder verschoben wird! Ganz still und ruhig kann die kleine Feier schon stattfinden. Ihr könnt ja dann später noch einmal ein Fest geben. Es verdenkt euch kein Mensch, wenn ihr endlich das schöne Heim bezieht. Und dein Vater würde es nur für recht befinden, wenn du geborgen bist", sagte sie eindrtngU^. Dann ging sie schnell hinaus. »Nun, Maria? Was ist es, das du mir sagen wolltest?* fragte Stahl freundlich. Maria erhob sich. Die großen braunen Augen waren gesenkt. »Hans Joachim, du sollst frei sein. Nun brauchst du das Opfer nicht zu bringen. Du brauchst dich nicht an mich zu ketten. Vater ist tot — was hätte es noch für einen Zweck, wenn wir uns beide unglücklich machten? Und —< Dina ist heute frei!" Aus finsteren Augen sah er auf sie nieder. In den letzten Wochen hatte er sich so an ihre stille, sorgende Haus mütterlichkeit gewöhnt, daß er sich direkt danach gesehnt hatte, endlich mit ihr allein in seinem schönen Heim zu sein. Und nun stellte sie ihn plötzlich vor diese Tatsache, daß sie eine Verbindung mit ihm nicht mehr wollte. „Maria! Dinas so plötzlich gekommene Freiheit be rührt mich nicht im geringsten. Ich würde Dina niemals heiraten, wenn du das doch endlich glauben würdest! Und — ich bitte dich heute noch einmal, Maria, meine Frau zu werden. Ich bitte dich heute, trotzdem doch Dina heute frei ist! Damit du sichst, daß es mir ganz gleich ist, wo Dina heute lebt." Da hoben sich die breiten Lider Marias. Sie zitterte plötzlich am ganzen Körper. Da nahm er sie in seine Arme, küßte sie. „Kleine Maria, du bist mir ein solch lieber, werter Kamerad! Verlaß mich nicht, Maria!" Still lag sie an seiner Brust, und ein seliges Glücks- empfindcn war in ihr. Die Schranke, die von jeher zwischen ihnen gewesen» die war heute endlich niedergerissen worden.