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yasten Bemühungen der aus den Nachbargebieten herbei- gezogenen Feuerwehr-, Militär- und Milizkräfte 12 An wesen völlig einäscherte. 25 Familien sind obdachlos ge worden. Im Dorfe Kostotzo in Mittelserbien brach ein Brand aus, der in kurzer Zeit 25 große Wohnhäuser mit allen Nebengebäuden einäscherte. Das Feuer wurde durch spielende Kinder verursacht. Der starke Wind und die Dürre begünstigten die Ausbreitung des Brandes, durch den eine Anzahl reicher Bauern an den Bettelstab gebracht wurde. Das polnisch« Städtchen Wlodzimirce an Ler fowjetrusslschen Grenze ist von einer Feuers brunst fast völlig eingeäschert worden. Nur einige Verwal tungsgebäude konnten gerettet werden. Insgesamt sind 200 Wohnhäuser mit Nebengebäuden in Asche gelegt morden, lieber 2000 Personen sind obdachlos. Henry Motto« Stanley (Zum 30. Todestage am 10. Mai.) Von Werner Lenz Bevor der verlogene Friedensvertrag von Versailles die Welt vergiftete, war mehr noch als in Europa in Ueber- "see das Zusammenarbeiten aller Kulturnationen notwendig und fruchtbar. Daher ergibt es sich, daß die Forschungs reisenden aller Völker über des Heimatlandes Grenzen und selbst über chauvinistische Gefühlsgrenzen hinaus in aller Welt geachtet und geehrt zu werden pflegen. Für uns Deut sche sind neben Marco Polo, Columbus, Vasco da Gama und Frithjof Nansen vielleicht am populärsten die engli schen Farschungsreisenden — und von diesen neben James Cook die durch ihr Geschick verknüpften Livingstone und Stanley. James Rowland — das ist der ursprüngliche Nam« Stanleys — entstammt der Grafschaft Wales. Zu Denbigh ist er am 28. Januar 1841 geboren. Eine harte, entbeh rungsreiche Jugend erzog ihn frühzeitig zur Selbständig keit und zu willensstarker Tatkraft. Als Kriegsbericht erstatter wirkte er zunächst für den „New Park Heralü". Der amerikanische Zeitungsoerlag erkannte die Fähigkeit und die Zähigkeit dieses Mannes und betraute ihn im Jahr« 1871 mit der Durchführung einer Forschungsreise nach Ost afrika, deren wichtigstes und — das darf nicht fehlen beim Pankes — „sensationellstes" Ziel die Wiederauffindung des verschollenen Missionars und Afrikareisenden David Living ston« ist. Der Umsicht und kühlen Klarheit Stanleys gelingt die Erfüllung seines Hauptauftrages sowie die Durchfüh rung der damit verbundenen Sonderaufträge. Schon im November trifft er den Verlorenen in sehr hilfloser Lage an, stattet ihn neu aus und unternimmt mit dem berühmten Entdecker des Nyassa-Sees und der Viktoriafälle eine er folggekrönte Wasserreise auf dem Tanganjika-See. 1873 trennen sich beide, und Stanley kehrt um. Der Ruhm seiner Befreiung?- und Erlösungstat veran laßte den „New Port Herald", im Verein mit dem Lon doner „Daily Telegraph" Stanley erneut zu einer Expedi tion auszusenden, um des inzwischen verstorbenen Living stones Werk zu Ende zu führen- Stanley übertrifft auch diesmal alle Erwartungen. Er, der bereits einen alten geographischen Irrtum dahin aufzuklären vermochte, daß Ler Tanganjika nicht zum Nilsystem gehöre, umschiffte den riesigen Victoria-Nianza — „Nianza" heißt See — und stellte dessen Einheitlichkeit fest. Sodann entdeckte er den Edwardsee und erreicht schließlich die Quellflüsse des Kongo. Auf dem Weg« zur Mündung des Kongo in den Atlantik erkannt« Stanley, daß hier ein erschließbarer Verkehrsweg für Zentralafrika unter seinen Füßen liege! Und er er schloß ihn nicht nur wissenschaftlich, sondern auch verkehrs technisch und öffnete damit das gesamte Kongobecken wirt schaftlich für den Europäer durch seine Mitarbeit in der von König Leopold H. ein Jahr vorher (1876) gegründeten „In ternationalen Afrikanischen Gesellschaft". Ferner gründete «r seinerseits 1878 die „Studiengesellschaft für den oberen Kongo". Eile tat not; denn schon hatte Frankreich einen Teil des Kongolandes mit Beschlag belegtl Stanley grün dete einige wichtige Stationen und begann mit großer Tat kraft, eine Weganlage von der Mündung ins Land hinein anzulegen. Durch geschickt formulierte Verträge mit Neger häuptlingen sicherte sich Stanley weitgehendsten politischen und kolonisatorischen Einfluß auf das Land. Da auch Portugal sich — und zwar besonders für das Mündungsgebiet des Kongo — interessierte, auch schon ei nen Vertrag mit England abgeschlossen hatte, der aber dem Widerspruch der meisten anderen Staaten begegnete, beries Deutschland die weltberühmt gewordene Kongo-Kon ferenz. Diese tagte 1884/85 in Berlin. Sie hatte voi allem e i n wichtiges Ergebnis: sie reinigte die elektrisch ge ladene politische Luft und verhütete drohende Kriege, du sich nur zu leicht in jener Zeit entzündet hätten. Wichtix für die afrikanische Frage im allgemeinen, für die Arber Stanleys im besonderen und noch mehr im Interesse de- belgischen Königs und seines Volkes, war die Anerkennunc der von Stanley für seine „Gesellschaft" geleistete Pionier arbeit. Der Kongostaat wurde feierlich aus der Taufe ge hoben und seine Grenzen garantiert. Der Meistinteressem der „Asociation internationale du Congo", König Leopold II. verdankte seine „Privatkolonie", wie Helmolt den Kongo staat mit Recht nennt, dem Engländer Henry Morton Stan ley. — Unmittelbar danach konnte der große Forscher nocl eine Tat vollbringen: Er suchte, fand und befreite den deut schen Forscher und Arzt Emin Pascha, Dr. Eduard Schnitzer aus der schwierigen Lage, in die er als Statthalter de> Khediven für die Aequatorprovinz nach dem sudanische; Mahdi-Aufstand gekommen war. Als vor 30 Jahren Stanley in London die Augen schloß endete mit ihm das Heldenleben eines Ritters und Kämpfer! für die Geltung der weißen Rasse in der Welt. Wie findet die Biene ihre Futterquelle > Mancher wird schon beobachtet haben, daß die Biene in Kreisen um eine Futterquelle herumfliegl, ehe sie sie verläßt. Das geschieht immer dann, wenn sie eine neue Futterquell« entdeckt hat, und man hat deshalb vermutet, daß dieser Kreisflug der Biene dazu dient, sich die Lage der Futter quelle genau einzuprägen, um sie später wiederzufinden. E. Opfinger hat scharfsinnige Versuche angestellt, die diese l». Siffrtz»««.) Plötzlich sagte Schwester Beate: „Ich wollte Ihnen nur Mitteilen, das; Ihre Frau Stief mutter gestern abend den Herrn Professor Stahl in seine: Privatwohnung besuchte!" Maria fühlte, wie ihr der Boden unter den Füßcr schwankte. Und dabei fand sie kein Wort. Nichts. Ge danken rasten durch ihr Hirn. Was sollte geschehen? Was mußte sie sagen? Wae konnte sie selbst tun, um Dinas Ehre und damit die dec Vaters zu schützen? Maria blickte in das Gesicht Schwester Beates. Abei deren Augen sahen starr gerade aus. Und eine Frage kair über Marias Lippen, über die sie sich zunächst keim Rechenschaft zu geben vermochte. „Schwester Beate! Kennen Sie die junge Frau meine- Vaters näher?" „Nein! Doch ich kenne sic, weiß, wie sie ist, und daß sic sehr schön ist. Das Letztere gibt ihr noch lange nicht das- Recht, den General von Alten zu betrügen." Maria zuckte heftig zusammen. Schwester Beate fuhi fort: „Andere, die ihm eine gute Frau gewesen wären, du ein Leben lang ihm die Treue hielten, die Hal er nichi sehen wollen." „Wen meinen Sie, Schwester Beate?" „Das tut nichts zur Sache. Hauptmann Ludwig von Alten kannte einmal ein Fräulein von der Korlatz- Buschenbruch. Ich werde es nicht dulden, das; Dina von Alten sich erfrecht, ihren Mann zu betrügen." Maria dachte: Arme, liebe Beale, darum also! Wic lange bist du nun schon einsam. Und dann sagte sie laut, bestimmt: „Dina war nicht bei Professor Stahl." Neben ihr tönte ein leises Lachen, das unheimlich klang. Dann sagte Schwester Beate: „Ich hasse Dista von Alten. Ich werde die Waffe gut nützen." „Sie irren sich. Oder nein, Sie irren sich nicht. Aber Dinas Beweggrund war ein anderer. Ja, sie war bei Professor Stahl! Um meinetwillen. Meine Eltern wußten, daß ich Professor Stahl liebe und — und — schon einige Male bet ihm war. Dina wollte mich überraschen. Ich hatte aber gerade Nachtdienst, und so war ihr Weg um sonst. Von ihrem Besuch weiß ich durch Professor Stahl." Still war es in dem weiten, dunklen Anstaltsgartcn Ein junges unberührtes Mädchen hatte seine Ehre selbst befleckt durch dieses falsche Bekenntnis. Hatte sich er niedrigt, tief, tief, nm eine andere zu retten, um den ge liebten Vater vor Schande zu bewahren. Oder war cs, weil sie Professor Stahl retten mußte? Schwester Beate wandte sich ihr mit einem Ruck zu. „Sie lügen ja, Schwester Maria." „Ich lüge nicht. Ich liebe Professor Stahl!" „Das ist das Einzige, was ich Ihnen glaube, Schwester Maria." „Schwester Beate?" Maria richtete sich hoch auf. Abwehr Ivar in ihr gegen diese Frau, die eine Angelegenheit der Familie von Alten zu der ihren machte. Schwester Beate wurde unsicher. Doch der unbändige Haß gegen Dina ließ sie um ihre Waffe kämpfen. „Sie wollen-sich opfern, Schwester Maria? Glauben Sie doch nicht, das; dieses Opfer Ihnen etwas nützt. Oder rechnen Sie auf Professor Stahls Dank?" „Ich halte unsere Unterredung für beendet, Schwester Beate. Sie werden um meines Vaters willen schweigen. Und wenn nicht, so ist es auch gleich. Meine Verlobung mit Doktor Stahl wird sowieso morgen bekanntgegebcn." Maria schritt davon, ihre schmale Figur hoch auf gerichtet. Schwester Beate aber blickt* ihr mit großen Augen nach. In Maria aber kreiste nur der eine Gedanke: „Wird sic schweigen?" Und dann kam ein anderer! Auch der Pförtner kann Dina erkannt haben. Nein, es ist völlig falsch, jetzt noch glauben zu wollen, daß Schwei gen über Dinas furchtbare Unbesonnenheit aebreitet werden kann. Unbesonnenheit? Maria überdachte noch einmal alles. Vielleicht kam nicht einmal Unbesonnenheit in Frage. Vielleicht — war Dina schon viele Male bei Professor Stahl gewesen? Maria preßte beide Hände auf die schmerzende Stelle in ihrer Brust. Sie blieb stehen, über legte fieberhaft, sah Licht aus dem Hause Stahls schim mern, hastete plötzlich durch den Garten, ließ sich vom Pförtner die kleine Seitcnpforte aufschlicßen. Der Pförtner wunderte sich nicht im geringsten. Das kam oft genug vor, daß Schwestern hinüber mußten, um den Professor zu holen. Telephon war da, aber der Chef arzt wünschte es nicht, daß am Abend noch das Telephon schrillte. Na ja, er mochte schon manchmal abgespannt sein nach einer schweren Operation. Er, der Pförtner, hätte solch einen verantwortungsvollen Beruf nicht haben Vermutung als richtig erwiesen und darüber hinaus inter essant« Erkenntnisse über die Orientierung der Bienen ge bracht haben. Er hat Bienen auf einem Tisch gefüttert und von dort, sobald sie sich niodergesetzt hatten, mit den Futter schälchen auf einen viele Meter entfernt stehenden gleichaus sehenden zweiten Tisch transportiert. Von dort flogen sie nach Beendigung des Saugens fort, indem sie ihren Orientie- rungsflug machten. Beim zweiten Besuch kehrten sie zur Ab flugstelle, d. h. -dem Ort des zweiten Tisches zurück. Offen bar haben sich also die Versuchsbienen vor dem endgültigen Abfliegen die Lage des Tisches und der Umgebung optisch eingeprägt. Es wäre aber falsch anzunehmen, daß diese Orientierung nur beim Abflug stattfindet. Auch der An flug dient ihnen dazu. Das zeigte sich bei der mehrfachen Wiederholung des gleichen Experimentes mit denselben Bie nen. Hätten nämlich diese Bienen die Futterquelle mehrfach besucht, so flogen sie trotz des Transports an den Anflugs ort zurück, also an den Ort des ersten Tisches. Orientierung beim Anflug und Abflug verbinden sich also miteinander in der Weise, daß zuerst der Orientierungsflug beim Abflug überwiegt, vom dritten Besuch aber ungefähr an die Bienen fast nur noch sich von den bei ihrem Anflug gewonnenen optischen Eindruck leiten lassen. Vorsicht. „Das Zimmer gefällt mir sehr gut, nur hätte ich lieber eins im vierten Stock." „Warum denn?" .Ich habe einen Schneider mit einem lahmen Beinl" Letzle Nachrichten n 'MMMM köiM vor äm käckMllt. ""B u dape st, 7. Mai. 3n der Haushaltaussprache am Mon tag äußerte sich Ministerpräsident Gömbös auch über außenpoli tische Fragen. 3m Dienste des R«visionsgedankens mußten, so! sagte er u. a., im Karpathenbecken die Grenzen zurückgewonnen werden, die die Leistungsfähigkeit und die wirtschaftliche und kul turelle Wohlfahrt der Nation sicherten. Der Ausbau der Freund schaft mit Italien habe sich als richtig erwiesen. Dafür liefere auch das Abkommen von Rom einen Beweis. 3m Bewußtsein seine«! Verantwortung, erklärte der Ministerpräsident unter stürmischen» Beifall, könne er mitteilen, daß in Rom im Großen und Ganzen eine Aebcreinstimmung geschaffen worden sei, und zwar zugunsten Ungarns. Mussolini habe in seiner Genialität erfaßt, daß im Kar pathenbecken ohne Ungarn eine Lösung nicht denkbar sei. Ent gegen seiner früheren Auffassung sei er zu der Ueberzeugung ge kommen, daß die ungarisch-österreichische Freundschaft am natür lichsten sei, weshalb er mit dem österreichischen Bundeskanzler dis beide Länder betreffenden Fragen besprochen habe. Das Abkom men von Rom sei jedenfalls ein Schritt gegen die Autarkie, diesem Krebsschaden auch anderer Länder. 3n den Streit zwischen Oester- reich und Deutschland dürfe sich Ungarn umso wemger einmengen, als es mit beiden durch große 3ntcressen verknüpft sei. Natürlich würde sich aber Ungarn dagegen wehren, wenn innerpolitische Ten denzen anderer Länder sich in Ungarn! Geltung verschaffen wollten. Man müsse sich jedoch dessen bewußt sein, daß nicht weit von Un garn ein 70 Millionen zählendes deutsches Volk lebe, das stets! mögen, denn wenn mal wer starb, dann war noch oben drein der Arzt schuld. Wenn der sich auch genug auf geopfert hatte, um den Kranken dem Leben zu erhalten. Er, der Pförtner, kannte das. Und der vorherige Chef arzt war ein redseliger alter Herr gewesen, der sich zu weilen ein paar Minuten mit dem Pförtner unterhielt. Der neue Chefarzt machte das nicht. Na!, aber dafür um gab ihn so allerlei Interessantes. Das war doch gestern abend die Frau von Alten ge wesen? Na, ihm konnte es ja egal jein, was da so um ihn her vorging. Er würde es auch nicht weitcrerzählcn. Nur seine Frau, die mußte cs wissen. Die interessierten solche Sachen. Und die sagte cs höchstens dann ihrer Schwester, deren Mann Hausmeister im Gymnasium war. Maria hetzte durch den Garten, der zu Professor Stahls Wohnung führte. Sie war keiner klaren Ueberlegung mehr fähig, wußte nur das eine: Sie mußte sich opfern, damit der Vater und Dina nicht in einen Skandal kamen. Und — auch nicht Professor Stahl! Der Diener Stahls öffnete ihr, ließ sie ohne weiteres an sich vorbei, weil er glaubte, daß der Professor drüben dringend gebraucht werde. Dann ging er schnell, um dem Herrn zu melden, daß eine Schwester da sei. Eigentlich war cs auch schlimm. Der Herr Professor war bereits in Abendkleidung und wollte in den Klub. Nun mußte er wieder irgendeinem fremden Menschen Helsen, der ihm nichts angtng, der tod krank hierher kam, sich retten ließ, nachher noch über die hohe Rechnung murrte »no sich im Leben nie wieder beim Professor sehen ließ, wenn es ihm gut ging. „Was ist los?" Professor Stahl blickte ungehalten auf feinen alten Getreuen. „Eine Schwester von drüben möchte Herrn Professor sprechen." „Hereinführcu!" Und dann stand Schwester Maria im Zimmer, blickte mit großen, reinen Augen auf den Mann, der im Abend anzug überaus gut aussah. Erstaunt kam er ihr einige Schritte entgegen. „Schwester Maria? Sic wünschen?" „Ich habe gestern abend vom Dienstzimmer der Nacht schwester aus die Frau meines Vater hier gesehen. Ich bin nicht gekommen, um mir das Recht anzumaßcn, Ihnen Vorwürfe zu machen. Doch der Pförtner hat Dina sicher lich gekannt. Und — Schwester Beate sagte mir vorhin, daß sie Dina auch gesehen hat. Schwester Beate ist eine Jugendliebe meines Vaters. Sie haßt Dina! Und um alles Weitere zu vermeiden, habe ich gesagt, das; ich allein die Schuldige sei. Ich sei schon mehrere Male hier bei Ihnen gewesen. Ich liebte Sie, und die Verlobung würde moraen bckanntaeaeben."