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Weitzeritz-Jeilung -r^-kz-nimg und Anzeiger für Dippoldiswalde, Schmiedeber, u. U. Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält dle amtlichen Bekanntmachungen der AmlShaoplmannschafl, des Stadtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Dle SS Millimeter -rett« Milllmekerzeile S Rpfg.; im T»rtt«tt di» S3 Millimeter breite MMimeterzelle 1t Äpfg Anzeigenschluß 10 Uhr vormittags Nr. 10S Artliches und SWfches Dlppoldtswalde. Der erste Maiensonntag führte sich zu- nächst gar nicht besonders freundlich ein. Grau in grau war der Himmel, von dem freundlichen Sonnenschein der lchten Tage keine Spur. Gegen acht Uhr begann es zu regnen. Doch in der 11. Stunde trug die Sonne den Sieg davon, und es wurde doch noch e n rechter Sonnentag. Der Ausslugs verkehr, vor allem in die nähere Umgebung, wurde noch reckt lebhaft. Besonders die User der Talsperre nahmen viele Wanderer und Spaziergänger auf, und auch auf dem Wasser tummelten sich viele. Am Abend zeigte sich am westlichen Himmel Wetterleuchten. WipKviLiswalde. Wie wir hören hat das Landeskirchenamt nun doch noch entschieden, das; Pfarrer Muller in Dippoldis walde bleibt. Der Wunsch vieler geht damit in Erfüllung. Dippoldiswalde. In letzter Zeit wurde wiederholt nachts grober Unfug verübt. In der Nacht zum Sonntag gelang es der städtischen Polizei in 2 Fällen (Müllerschiller) auf frischer Tat zu ertappen. . , Dippoldiswalde, Zn einer Dienstbesprechung des Unter kreises 3 vom Kreis Dippoldiswalde machte Kreisleiker De- lang auch Ausführungen über die kommende Gemeindc- reform. Darnach werden in Zukunft Gemeinden unter 5000 Einwohnern nur noch ehrenamtliche Bürgermeister haben. Alle Bürgermeister aber werden von der Aufsichtsbehörde berufen, rind zwar auf 12 Jahre. An den meisten Orten wird als Beisitzer des Bürgermeisters der Orksgruppcnleiler fun gieren. Beide zusammen dürfen Gemeindeverordnete bestel len, die jedoch nur beratende Stellung haben. Diese Umbil ¬ dung tritt bereits im Zuni in Kraft. Dippoldiswalde. Seit etwa vier Wochen ist in unserer Clcdt eifrig sür den Lustsportvcrbaiid geworben worden, und eine Ortsgruppe des Deutschen L u f t s p o ri v e r b a n d e s konnte gegründet werden. Am Sonnabend trat diese junge Flie ger-Ortsgruppe in einer Versammlung zum ersten Male im Schützenhause an die Oeffcnllichkcit. In ihr sprach Major a. D. Rosenmüller, der stellv. Führer des Landesverbandes Sachsen des DLV., über „Zweck und Ziel des Lustsportes". Der Schützenhaus- sa«l war allerdings nur schwach besetzt. Die Halske des Saales nahm das Segelflugzeug „Hermann Göring" ein, das von allen Vorlragsbesuchern eingehend besichtigt wurde. Flugzeug-Modelle hingen von der Decke herab. Ortsgruppenführer Schubert hieß die Erschienenen willkommen zur 1. Orlsgruppen-Versammlung und gab bekannt, daß bald weitere Veranstaltungen folgen wür den, für die er besseren Besuch erhoffte. Major Rosenmüller über brachte der jungen Ortsgruppe die Grütze des Landesführers von Wedelslcdt und entbot auch dem Orlsgruppenführer, an defsen Person vor allem das Funktionieren einer Ortsgruppe liegt, einen Grütz. Dann gab er einen gedrängten Itebcrblick über die Entwick lung der Fliegerei im Deutschen Reiche und den anderen euro päischen Staaten. Unsere bei Kriegsende verhällnismäßig starke Fliegertruppe wurde zerschlagen, das Fliegen uns verboken. Die Abrüstung Deutschlands sollt« der Auftakt der Weltabrüstung sein, statt dessen rüsteten alle unsere Nachbarn auf, ganz befonders bei der Fliegertruppe. War man vom Kriege her gewöhnt, die Haupt bedeutung beim Jagdflieger zu sehen, wurden es in den letzten fünf IohreM die Bombenflugzeuge, die in Bezug auf Schnelligkeit, Steig fähigkeit und Traglast bedeutend ausgebaut wurden. Man will einen Krieg allein durch Einsatz der Bomber entscheiden. Geschwa derflüge sind jetzt das A und O der Flugkunft. Allen voran gehl Italien, das in seinen großen Geschwaderslügen über dem Mittel meer, über den Süd-Atlantik nach Süd-Amerika und rund um den Atlantischen Ozean ganz hervorragendes geleistet hat. Frankreich, ganz auf Fliegerangriffe seinerseits eingestellt, hat vier Flieger divisionen, von Lenen eine lediglich aus Bombcnregimentern be steht. Diese vier — sie sollen auf sechs gebracht werden — liegen längs der deutschen Grenze. Ihnen überlegen an Ausbildung sind die Italiener und Engländer. Letztere machen große Anstrcngun- gen, Frankreich in der Zahl einzuholcn. Belgien hat zwciFlicger- regimcnlcr, alles englisches und tschechisches Material. Polen steht besonders voran in der Flugkunst. Cie fahren eigenes Material aus einer Niederlassung der tschechischen Skodawcrke in Polen. Die Tschechen haben fast die gesamte Rüstungsindustrie der alten Danaumonarchie für sich gcreltck. In einem Einhcitslyp sür Tag- und Nachtbomber haben sie vorzügliches Material. Innerhalb 2g -t innlcn können die Flugzeuge von Prag, in 7 Minuten von der A'^llranzc über Dresden sein. Rußlands Fliegcrslotle, aus dem -iichts geschaffen, wird wohl bald zu beweisen haben, ob auch die A Dem allen gegenüber haben w i r nichts. Ls ist Landesverrat, wenn Besserwisser dies und jenes behaupten. Unsere Lrcnzcn liegen frei, natürlichen Grenzschutz bieten höchstens die M-cr ist kein Schutz, da Mutlerschisse Flug- bestimmten Punkten heranbiingcn können. Die Verkehrsflugzeuge können unmöglich zu Kriegszwecken verwendet bein^Ämnk^ üenug, nicht wendig genug, man kann «nd« Da uns zunächst nach Kriegs- Flieger zum Segelfliegen auf der Wasserkuppc in der Rhön zu sammen und haben dort vorbildliches gc eistet Sic haben d e s «erei hochgehalten, bis dann Reichskanzler Hitler di- Mach, Z'er- kmer scmer crstcu Handlungen Hermann Göring mit d" Lustmach, be,ran,e. Alle Lustspor,verbände und Vcrbandchen wurden im DLV. vereinig,. Allem voran stell,« Mi mslerpräsidenl Göring die Worte: „Das deutsch« M»k ,^ Volk von Flicgcrn werden." Das Ziel des DLV. ist: Verständnis Montag, am 7. Mai 1934 100. Jahrgang Lss ZmIM ist uni» b!M Hentsch! Feierliches Gelöbnis des Saarvolkes Zweibrücken, 7 Mai. Die große Kundgebung der Saarüeutschen ist von herr- fchstem Wetter begünstigt. Die im Jahre 1926 erbaute Lurn- und Festhalle, von deren Balkon Neichsininister Dr. Zoebbels seine Ansprache hielt, liegt quer vor dem Gelände, i Nif dem sich die Teilnehmer an der Kundgebung versammelt laben. Ueber die ganze Breite der Festhalle ist ein riesiger lldler mit ausgebreiteten Schwingen angebracht Darunter tehen in meterhohen Buchstaben die Worte: ,. D e u t > ch st die Saar!" Links und rechts von der Halle wehen )ie Fahnen des Dritten Reiches an hohen Masten. Der zroße Platz ist von 200 000 Festteilnehmern dicht übersät Zm Gegensatz zu ähnlichen Kundgebungen im Reich über- viegt die Zivilkleidung: die von der reichsdeulschen SA and SS. gestellten Ordner heben sich durch ihre Uniform wir den Teilnehmern ab. Seit Stunden war das deutsche Saarvolk ununterbrochen nach Zweibrücken zur Kundgebung -narschiert. Zu Beginn der Veranstaltungen sang nach dem baye- nschen Aoanciermarsch die Menge gemeinsam die 5 Strophe les Saarliedes. Nachdem der Badenweiler Marsch verklungen Dar, begrüßte Gauleiter Bürckel den Reichsminister Goebbels, der von den Anwesenden mit großem Beifall begrüßt wurde. Die große Rede, die Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Lr. Goebbels hielt, gestaltete sich zu einem großartigen, allen Hörern wohl unvergeßlichen, gewaltigen Bekenntnis der Zugehörigkeit des Saargebietes zum deutschen Mutterland. Der Minister überbrachte die Grüße des Reichspräsiden ten und des Führers, darüber hinaus aber zugleich auch die Grüße des ganzen deutschen Volkes, das sich mit den Saar ländern verbunden fühlt und in dieser Stunde vor aller Welt bekennt, daß die Menschen an der Saar Geist von deut schem Geiste sind. Die Zeiten sind vorbei, daß die deutsche Nation der Welt das schimpfliche Beispiel innerer Zerrissen heit und parteipolitischer Zerklüftung bot. Deutschland ist wieder eine Nation geworden, und es lebt in dieser Nation ein einiges und geschlossenes Volk. Dieses Volk ist in dieser Stunde uns allen hier verbunden, es sendet seine brüder lichen Grüße und es bekundet seine Entschlossenheit, auf sei nem Recht zu bestehen. Die Tatsache, daß am 1. Mai auch im ganzen Saarge biet trotz Terrors, Schikanen und behördlichen Drucks die Fahnen Adolf Hitlers wehten, soll der ganzen Welt ein ein deutiger Beweis dafür sein, daß nicht nur das deutsche Volk sich zum Saargebiet sondern daß auch das Saargebiet sich zum deutschen Volk bekennt. zur restlosen Rückgliederung ins Reich Ihr, meine Volksgenossen und Volksgenossinnen, die Ihr hier zusammengekommen seid, um das Bekenntnis zum deutschen Volkstum abzulegen, macht das Wort wahr: Deutsch die Saar immerdar. (Brausende Heilrufe.) Einig und geschlossen stehen wir auf dem Boden unseres Rechts und bekenne» vor aller Welt, daß keine Willkür und keine Gewalt uns von diesem Recht und seiner Verfechtung jemals abbrinaen kann! Sicher ist, daß alle anderen Staaten uns an Waffen überlegen sind; in einer Beziehung aber läßt das deutsche Volk sich von keinem anderen übertreffen: in der Entschlos senheit, mit allen Kräften und allen Mitteln sein nationales Leben der Welt gegenüber zu verteidigen. Dieses Deutsch land der Volksgemeinschaft hat seinen inneren Glauben wie dergefunden und deshalb ist auch die Frage Eurer Heimkehr ins Reich nicht mehr eine Sache der Parlamente, der Par teien ooer Kabinette, die heule kommen und morgen wieder gehen müssen, sondern sie ist die Sache des ganzen großen 66-Millionenvolkes deutscher Nation geworden. Wir haben deshalb allen Grund, in Beruhigung und in gesammelter Kraftrescrve der kommen: n Entwicklung entgegenzusehen. Vor allem Ihr saarländischen Arbeiter, die Ihr trotz ollen behördlichen Druckes hierhergekommen seid, könnt übcr- j zeugt sein: neben Euch und hinter Euch steht nicht etwa nur die deutsche Intelligenz, stehen nicht etwa nur die Adligen oder die Kapitalisten — es steht hinter Luch das Mllionen- heer der deutschen Arbeiter, die, nachdem sie wieder zum Deutschtum zurückgesunden haben, entschlossen sind. Euch zum Reich zurückzuholen und Eure Sache zu der eigenen zu machen. Wir alle kennen zu Luch nur ein Gefühl brüder licher Verbundenheit und wir wollen Euch gegenüber vor aller Welt bekennen: Soweit man in anderen Fragen der Außenpolitik auch gehen mag, will oder kann: in der Saarfrage kennen wir kein Zurückweichen und keinen Kompro miß. (Brausende Heilrufe.) Saarland ist deutsch! Saarland wird deutsch bleiben! Wir werden nicht ruhen und rasten, bis die Schranken der Willkür, die uns heute noch trennen, niedergerissen sind und Ihr wieder als Brüder des Blutes in den Verband des Reiches zurückkehren könnt! Der Minister wandte sich dann in aller Schärfe gegen die Behauptungen, daß im Reich der Terror herrsche und es deshalb das Beste sei, daß die Saarländer die Fremdherr schaft des Völkerbundes auch für die Zukunft freiwillig auf sich nehmen sollten. Ebenso scharf zerpflückte der Minister im Reich« zu erwecken sür die Gefährlichkeit unserer luslpolilischen Lage; die notwendige Einsicht in der Bevölkerung zu schossen, wie dringend not di- Forderung ist, daß wir ein Volk von Fliegern werden; Förderung des Interesses sür die Fliegerei auch in den Schulen durch Modellbau; Förderung der Segelfliegerei als Vor übung der Motorfliegcrci; Ausbildung von Motor-Flugzeug führern, Monteuren usw. Ilm das zu erreichen, ist ideelle wie ma terielle Unterstützung durch das ganze deutsche Volk notwendig. Als Beispiel könnten uns die Russen dienen, wo eine zivile Ver- ! einigung jährlich ein ganzes Geschwader Flugzeuge der Regierung schenkt. Darum gilt cs zu werben. Jeder einzelne muß cs tun, ! nicht sür sich, sondern im Interesse des Vaterlandes. Der Redner j betonte dann: Der DLV. appelliere an die Mitarbeit aller nativ- i nal bewußten Deutschen; er suche seine Mitarbeiter, vor allem die j Führer, in den Reihen der Nationalsozialisten. Mit der SA. halte der DLV. engste Kameradschasl. Werben und wieder Werben, ist : die Hauptsache, und wenn die Aufklärung in weitesten Kreisen ! Fuß gefaßt hat. dann werde Görings Wort wahr werden und der ! Text am schönsten deutschen FlicgerLcnkmal (in der Rhön): „Volk, fliege Du wieder, und Du wirst Sieger durch Dich allein." Dann würden wir wieder frei atmen können und von inneren und äuße ren Fesseln frei sein. Lin Sieg Heil aus den Führer beschloß den i Vortrag. Der Ortsgrnppensührcr bat auch seinerseits, cisrig zu werben und konnte bekannt geben, daß die Ortsgruppe schon Knapp ' Gl! Mitglieder zählt. Bereits Vlü Uhr ging die Versammlung zu Ende. Wendischcarsdorf. Die durch Schlaglöcher bekannte Dorf- straße wird von jedem Kraft- und Radfahrer immer vor sichtig durchfahren. So fuhr auch am Sonnabend abend gegen 3/47 Ahr der van einem Gutsbesitzer kommende Fahrrodhändler H. Voigt aus Dippoldiswalde in langsamen Tempo die ziem lich belebte Dvrsstrasze abwärts, umPmehr als zu dieser Zeit gerade eine Fcuerwehr-Ucbung beendet war. Trotz des vor sichtigen Fahrens geriet er doch in ein Schlagloch, dabei siel ihmLdcr Strohhnt vom Kopf, V. bremste wohl etwas zu - schnell. Dabei stieß das Vorderrad an einen Packstein, der Lenker drehte sich und Voigt, der als sicherer und vorsichtiger Radfahrer bekannt ist, stürzte. Dabei zog er sich sehr schwere Verletzungen im Gesicht, an den Händen und am Knie zu. In der Käsefabrik von Eger, in deren Nähe der Unfall passierte, wurde er von der Familie sofort hilfreich unterstützt. Später wurde die Dippoldiswalder Sanitätskolonne benachrichtigt. Nach Anlegen eines Notverbandes wurde der Verletzte zu Dr. Back gebracht, welcher die große Schnittwunde an der linken Augenwimper nähte und weitere Verbände an legte. Der Verletzte wurde dann in seine Wohnung gebracht. Glashütte, Aufgeboten wurde der Mechaniker Gerhard Walther Salomo mit der berufslosen Gertrud Dorothea Appelt, beide in Glashütte; der Handelsvertreter Heinrich Kurt Vogt mit der Arbeiterin Maria Martha Richler, beide in Glashütte. Glashütte. Auch hier sind schon die Früchte des von der NSV. betriebenen Hilfswerkcs „Mutter und Kind" erkennbar. Zwei Mütter kinderreicher Familien haben einen Erholungs urlaub angetretcn, von denen eine in Misdroy und eine in Dittersbach mehrere Wochen verbringt. Demnächst werden 20 erholungsbedürftige Kinder aufs Land geschickt werden. Wetter five morgen: Zn der Nacht zum Dienstag Gewitter, anschließend küh ler. Zunächst noch wolkig bei'südwestlichen Winden, später wieder Aufheiterung.