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lr M. 103 Kuvze Nottzen Reichsbankpräsident Dr. Schacht. Ler javanische Außenminister Hirota empfing den litischen Tagesfragen des Fernen Osten . -in Köniasbera fand Lie feierliche Einweisung des Bi schofs von Königsberg, Fritz Kessel, durch den Reichsbischi Müller in der Schloßkirche statt. Wie aus Moskau gemeldet wird wurden am 1. Mai oer Roten Armee von verschiedenen Städten der Sowiet- °m n-g-1-m" -I »lu-z-uz«-l- s-cch-° Iib,,,,!chi. M. Flugzeuge sollen im Fernen Osten verwandt werden. -Im Donnerstag wurde wie alljährlich in ganz Polen der Gedenktag der ersten polnischen Verfassung von 1791 als Nationalfeiertag festlich begangen. Es fanden Umzüge son stige öffentliche Veranstaltungen und Militarparaden statt. den nächsten Tagen wird eins aus 14 Personen beste- denbe ungarische Wirtschastsaborbnung Moskau besuchen, nm dort an ärt und Stelle die russischen Aus- und Einfuhrmöglichkeiten, ins besondere aber die Möglichkeit der Ausnahme ungarisch-russischer Wirtschaftsbeziehungen 'zu prüfen. Der bisherige holländische Generalstabsches, Generalleutnant Scnsfardt, hat gemäß seinem schon srühcr eingereichten und von der Königin genehmigten Abschiedsgesuch seinem Posten nieder- gelegt. An seine Stelle ist Generalmajor Reynders getreten. Oie spanische Kammer sprach dem neuen Kabinett Samper das Vertrauen aus. Es wurden 217 Ja-Stimmen gegen 47 Nem- Stimmen bei vielen Enthaltungen abgegeben. Der Präsident der französischen Republik hat General De- benep empfangen, der wegen Erreichung der Altersgrenze aus dem Obersten Kriegsrat ausscheidct. Der Bischof Malkky ist auf Veranlassung der OGPU. aus Rußland ausgewiesen worden. Malizky saß mehrere Jahre im Gefängnis wegen angeblicher feindlicher Umtriebe gegen den Staat. Die Streikbewegung in den Vereinigten Staaten wächst wie der an In den verschiedenen Landcsteilen streiken etwa 18 000 Hafenarbeiter. Die New Yorker Hafenarbeiter haben eine Streik- abstimmung angeseßt. 2LL1. Mm ksi »N2 und dMtzen ^er 1. Mai, der symbolische Frühlingstag in früheren Reiten, ist seit Lem Wirken marxistischer Hetzer in Ler ganzen Welt ein Tag des Klassenkampfcs und blutiger Auseinander setzungen geworden. Wir brauchen nicht weit zurückzugehen, um uns dieser widerlichen Szenen auch bei uns in Deutsch land zu erinnern. Erst mi vorigen Jahre trat im Zeichen der nationalsozialistischen Idee ein neues Bild dieses 1. Mai in Deutschland in Erscheinung. Während früher dieser 1. Mai. die Kluft zwischen Arbeiterschaft und Bürgertum, zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer besonders schroff hcrvortre- ten ließ, wurde mit Adolf Hitler dieser Tag in Deutschland ein Tag der Volksgemeinschaft, der Freude, er wurde der nationale Feiertag des deutschen Volkes. Und wie stark die Idee dieses Tages aus die deutschen Menschen einwirkte, das konnte man am vergangenen Dienstag im ganzen deut schen Vaterland und darüber hinaus überall dort, wo Deutsche wohnen, feststellen. Der 1 Mai hat sein Bruderkampfge präge verloren, er ist das Symbol der Einigkeit, der Freude und der Ehre der Arbeit geworden. Vielleicht hat mancher nicht verstanden, weshalb dem Reichspräsidenten als dem Repräsentanten des Deutschen Reiches aus dem Ausland aus Anlaß dieses I. Mai so zahlreiche Glückwunschtelegramme zugegangen sind. Sie sind aber ein Beweis dafür, wie ge waltig der Eindruck des Auslandes über die Wirklichkeit ge wordene deutsche Einigkeit, über die erfolgreiche Nieder- kämpfung der unglückseligen Klassenkampfidee ist, und wie sehr man das deutsche Volk um diesen Erfolg beneidet. Denn während das deutsche Volk einmütig den deutschen Früh lingstag feierte, gab es im Ausland fast überall Zusammen stöße zwischen Marxisten. Kommunisten und bürgerlichen Elementen, gab es Unruhen Schießereien, Blutvergießen. Das deutsche Volk ist um seinen 1. Mai mit Recht zu beneiden. Denn wo sich ein Volk zu ernster einmütiger Arbeit und zu gemeinsamer Freude zusammenfindet, da können der Seaen und der Erfolg nicht ausbleiben. Der Wettstreit der Arbeit Das deutsche Volk tut gut. wenn es zur Beurteilung der Gegenwart Vergleiche aus der Vergangenheit heranzieht. Es ist noch nicht so lange her, da wußte das Ausland über Deutschland nur Schauermärchen zu berichten. Wenn man diesen Berichten hätte glauben wollen, dann hätte das deutsche Volk sich nach der deutschen Revolution in schlim meren Verhältnifscn befinden müssen als das russische. Im mer wieder fanden sich ausländische Presseorgane, die die Schilderungen deutscher Emigranten und jüdisäzer Hetzer zum Anlaß nahmen, um das neue Deutschland in den schwärzesten -tu schildern. Es ist deshalb besonders bedeutungs voll, daß gerade in diesen Tagen polnische und südslawische Journalisten Deutschland bereisen, um das heutige Deutsch land mit eigenen Augen zu schauen und das deutsche Volk bei seiner Arbe^ aufzusuchen. Obwohl dieser Besuch noch nicht zum Abschluß gekommen ist, läßt sich doch heute schon das eine sagen. daß diese ausländischen Journalisten über rascht und bewundernd diesem neuen Deutschland gegenüber stehen. Ein polnischer Journalist hat seiner Verwunderung in einer Ansprache m Hamburg beredten Ausdruck gegeben -schöbe"' eg keine bessere Gelegenheit gäbe, ein Volk kennenzulernen, als wenn man es in seiner Arbeit sicht und dadurch achten lernt. Und ein südslawischer Jour» Freitag, am 4. Mai 1934 100. Jahrgang Warum sammelt der Reichsluftschutzbund? Am 29. April war es ein Jahr her, daß dank der Ini tiative des Neichsluftfahrtministcrs Göring die schon beste henden Anfänge eines zivilen Luftschutzes im Reichsluftschutz bund eine neue Form fanden. Von diesem Zeitpunkt ab datiert bei uns die ernste, ins Volk hineindringende Arbeit der Luftschutzbewegung. Trotz einer ungeheuren Aufklä rungsarbeit, die auf allen Gebieten des Luftschutzes gelei- f stet worden ist, und trotzdem der NLB bereits in über das j ganze Reich verbreiteten Ortsgruppen Millionen von Mit gliedern erfaßt, ist es notwendig, noch einmal an Hand ganz weniger Zahlen auf die Unerläßlichkeit gerade des zivilen Luftschutzes hinzuweisen. Es ist eine ganz falsche Vorstellung, wenn gelegentlich gesagt wird, daß der Luftschutz eine Kriegsvorbereitung wäre. Demgegenüber muß darauf hingewiesen werden, daß unsere Gegner aus dem Weltkrieg (einschl. Italien) zur Zeit über rund 10 000 Militärflugzeuge verfügen. Davon besitzt Frank reich allen 4500, von denen etwa 1400 Maschinen in der Front und die anderen in Reserve stehen. In der aktiven Armee hat Frankreich 113 Fliegereinheiten im Landheer, 18 in der Marine und 34 in den Kolonien. Das aktive Heer verfügt unter seinen 1400 Maschinen über mehr als 200 Jagdflugzeuge, etwa 160 Tagbomber und 180 Nachtbomber, zu denen rund 500 Beobachtungs- und Aufklärungsflugzeuge kommen. Die Polen verfügen über annähernd 1000 militä rische Luftfahrzeuge und die Staaten der Kleinen Entente über 2400. Die russische Fliegertruppe wird zur Zeit auf etwa 4000 Flugzeuge geschützt. Diesen Luftheeren seiner Nachbarstaaten hat Deutschland nichts entgegenzusetzen, weil jede militärische Luftfahrt und außerdem auch jede Luftab wehrartillerie durch die militärischen Bestimmungen des Versailler Diktates verboten sind. Wie groß die Schwierigkeiten in der Gleichberechti gungsfrage für die militärische Luftfahrt sind, geht daraus hervor, daß auch in dem MacDonald-Plan, den Frankreich bekanntlich als eine Forderung der deutschen Aufrüstung ablehnte, die Gleichberechtigung Deutschlands in der Luft nicht vorgesehen war. Wir wissen, daß inzwischen Deutsch land durch den Mund seines Reichsluftfahrtministers diesen Gleichberechtigungsanspruch proklamiert hat und daß die Verwirklichung dieses Anspruches, auf lange Zeit gesehen, zu den Zielen der deutschen Politik gehört. Das ändert aber nichts daran, daß Deutschland noch auf unabsehbare Zeit hinaus Angriffen aus der Luft wehrlos preisgegeben ist. Aber selbst dann, wenn in der militärischen Flugabwehr alles getan wäre, was technisch und militärisch möglich ist, bleibt immer nach eine Gefahr der Bevölkerung durch Luftangriffe bestehen; das haben die englischen Manöver der letzten Jahre bewiesen. Jedenfalls kann man angesichts der schweren Luftbe- waffnung aller unserer Nachbarn nicht mehr im Ernst davon sprechen, daß eine Aufklärung der Bevölkerung über die Gefahren aus der Luft und eine Unterrichtung darüber, wie man diesen Gefahren wirkungsvoll entgegentreten kann, zu den Maßnahmen der Kriegsvorbereitung zu rechnen wäre. Auch der lahmen Begründung, daß ziviler Luftschutz gegen über den Gefahren moderner Luftangriffe gänzlich unwirk sam sein werde, tritt der NLB mit seiner sachlichen Auf klärung entgegen. Dieser Gedankengang steht etwa auf derselben geistigen Höhe wie der, daß man keine Feuerwehr brauche, weil es doch immer wieder Brände geben werde. Aber gerade dieses schwächliche Sich-Ducken vor einer dro henden Gefahr, dieses feige Beiseitegehen mit der Begrün- z düng: es nützt ja doch nichts!, hat zeitweise in weiten Krei- j sen der deutschen Bevölkerung eine bedauerlich große Wir- s kung gehabt. Wir wollen hier nicht all das nufzählen, was von dem ! RLB auf dem Gebiet des zivilen Luftschutzes an Organisa tionsarbeit, an Belehrung über Luftschutzräume und an Aus' bildung von Hausfeuerwehren und Entgiftungstrupps ge leistet ist; das sind erst Anfänge. Die Männer, die heute führend im Luftschutz arbeiten, wissen genau, daß die Auf gabe, die ihnen gestellt worden ist, zwar im vergangenen j Jahre einen ganz gewaltigen Schritt weitergebracht, daß j aber das Ziel noch lange nicht erreicht ist. Bekanntlich sind in dem Reichshaushalt für Luftfahrt, über den sich die Gegner jeder Abrüstung, besonders in i Frankreich, aufgeregt haben, 50 Millionen für Luftschutz s vorgesehen. Wir erinnern aber daran, daß Minister Göring j bereits erklärt hat, mit dieser Summe nicht entfernt aus- f kommen zu können. Wer sich eine Vorstellung davon machen j kann, welche organisatorischen Arbeiten und welche Menge l allein an sachlichem Ausbildungsmaterial für die verschie denen Lehrgänge des Luftschutzes nötig sind, der kann leicht ermessen, daß mit diesen Geldern nicht weit zu kommen ist. Der NLB hat es sich zum Ziel gesetzt, seine Ausgaben weitestgehend mit eigenen Mitteln zu bestreiten. Dazu dienen ihm die Beiträge seiner Mitglieder. Dazu sollen aber auch Sammlungen, wie sie am 9. und 10. Mat im ganzen Gebiet des Grenzlandes Sachsen staltfinden. beitragen. Es ist die PiliHt jedes einzelnen zu d .n Sammlungen des Reichsluft schutzbundes in Sachsen nach emen Kräften zu spenden. Die Zeiten, in denen der einzeln, beijeitcstehen könnte, während Aufgaben der Allgemeinheit zu lösen waren, sind gottlob vorüber. Heute greifen wir alle zu, wenn der Dienst an der Ecmeinschaftsidee das von uns verlangt. Wir reihen uns ein, ohne viel zu fragen und zu reden. Das ist der Geist des neuen Deutschland, und dieser Geist wird auch die gewaltigste Aufgabe des Luftschutzetzs einer Lösung entgegenführen. nalist hat am Berliner Ehrenmal das Wort gesprochen, daß wir im Kriege Gegner, aber nicht Feinde waren. Es würde besser um die Beziehungen der Völker zueinander stehen, wenn auch andere Länder ihre Pressevertreter beauftragten, die einzelnen Völker bei ihrer Arbeit und bei ihren Festen kennenzulernen, um zu ergründen, ob das gegenseitige Nicht- verstehen ein Ergebnis falscher Einstellung eines Volkes oder das Ergebnis diplomatischer Unfähigkeit oder politischer Unehrlichkeit ist. Erst wenn, wie Pilsüdski einst gesagt hat, die Zeiten des Wettstreits von Eisen und Blut vorüber sind und die Zeiten des Wettstreits der Arbeit an brechen, wenn die Völker sich im feierlichen Wettstreit der Arbeit gegenübertreten, dann erst wird die Grundlage der Verständigung und des Friedens unter den Völkern ge schaffen sein. Wenn Pvltt» die Köpfe verwirrt Leider sind wir davon vorerst noch weit entfernt. Seid einigen Tagen findet in Berlin eine Konferenz zwischen Vertretern der Gläubiger der lang- und mittelfristigen deut schen Auslandsschulden mit Vertretern der Reichsbank statt. Dr. Schacht hatte vor wenigen Tagen die Unsinnigkeit der Schulden- und Zinspolitik der deutschen Gläubiger nachge wiesen und erklärt, daß ein weiterer Devisentransfer eine Unmöglichkeit darstellt. Es ist das alte Problem, das in Versailles so leichtfertig aufgerichtet wurde, daß man näm lich Deutschland phantastische Zahlungen aufbürdete, ohne ihm die Möglichkeit zu geben, diese Summen erst durch einen entsprechenden Warenexport zu verdienen. Man mu tete Deutschland Zahlungen aus der Substanz zu, veran laßte es zu Reparationsanleihen gegen hohe Zinsen und tut heute erstaunt, daß die Substanz durch die Anleihen aufgesogen und für die Zinszahlungen bei fehlendem De viseneingang keine Mittel vorhanden sind. Man hat eben gesunde wirtschaftliche Erwägungen über Bord geworfen und gehofft, mit politischem Druck aus Deutschland Gold ströme herausziehen zu können. Das Ausland ist deshalb über Deutschland verärgert, Vernunftgründen unzugänglich und droht, wie z. B. England, mit Zwangsmaßnahmen. Der frühere italienische Finanzminister de Stefani hat in einem Presseaufsatz zu diesem Problem Stellung genom men und erklärt, daß Schacht vollkommen recht habe mit seiner These. Es ist noch völlig ungewiß, wie diese neue Transferkonferenz ausgehen wird. Darüber dürfte aber » MM HE» Gesundes Siedlungswerk Staatssekretär Feder über seine Ausgabe. Der Reichskommissar für das deutsche Siedlungswesen, Staatssekretär Gottfried Feder, sprach vor der Presse über das deutsche Siedlungswerk. Er führte u. a. aus: Das deutsche Siedlungswerk ist eine der vordringlich sten, wichtigsten und schwierigsten Aufgaben, die der Reichs regierung gestellt sind. Bisher bestand auf diesem Gebiete eine Zersplitterung, die sich aus der Vielseitigkeit der mit der Siedlung zusammenhängenden Aufgaben erklärt. Der Reichskanzler hat es deshalb für erforderlich gehalten, mit sofortiger Wirkung Vorkehrungen dafür zu treffen, daß un ter Ausnutzung aller vorhandenen Erfahrungen und un ter Zusammenfassung aller mit dem Siedlungswesen bisher beschäftigten Stellen bei dem Reichswirtschaftsministerium eine einheitliche sichere Führung des Siedlungswerkes für das ganze Reich gewährleistet wird. Ohne gegenseitigen Zusammenhalt, ohne einheitliche Führung konnten die bisherigen Stellen im wesentlichen nur den jeweiligen lokalen oder persönlichen Zwecken oder Absichten ihrer Auftraggeber und Interessenten dienen. Hier liegt die entscheidende Wendung im Siedlungswesen, hier liegt der Uebergang von der Zerrissenheit und Uneinheit lichkeit der bisherigen Siedlung zum deutschen Siedlungs werk, wie es der Kanzler bezeichnet hat. Siedlungen, und zwar Neusiedlungen, neue Landstädte sollen nur dort entstehen, wo die wirtschaftlichen Voraus setzungen für die weitere Existenz gegeben sind, für dau ernde Beschäftigung der angesiedelten Bevölkerung auf Grund örtlicher Rohstoffquellen, die an Ort und Stelle ver edelt werden oder durch Schaffung neuer Industrien oder durch Verlagerung schon vorhandener. Die Stadtrandsiedlungen mit ihren ost übermäßig wei ten Entfernungen zum Stadtmittelpunkt und zur Arbeits stätte können nur in dem Ausmaß gebilligt werden, als die ungesunden Altstadtquartiere niedergelegt werden kön nen, damit unsere Großstädte Licht und Luft — gewisser maßen also frische Lungen — bekommen. Die Großstadt ist der Iod der Nation! Die Auflocke rung der Großstädte, die Wiederbodenständig und Seßhast- machung der Bevölkerung, eine der größten bevölkerungs politischen Ausgaben des Dritten Reiches, die Erlösung aus Grohstadtelcnd und die Schaffung gesunder Lebensvedin- gungen, besonders für die heranwachsend, Generation, wird zur unabweisbaren Pflicht für eine volksbewußte Reichsregierung. Ihr soll das deutsche Siedlungswerk Lienenl