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SaarMimmungsberechtigte meiden! Die Reichsregierung erläßt folgenden Aufruf: Der Zeitpunkt, an dem die Saarbevölkerung nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages im Wege der Volks abstimmung über ihr künftiges Schicksal entscheiden soll, rück» heran. Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest; fällig ist die Volksabstimmung vom 10. Januar 1935 ab. Abstimmungsberechtigt ist ohne Unterschied des Ge schlechts, wer am Tage der Unterzeichnung des Versailler Vertrages, d. h. am 28. Juni 1919, im Saargebiel gewohnt hat und am Abstlmmungstag wenigstens 20 Jahre alt ist. An alle im Reich außerhalb des Saargebietes wohn haften Personen, die am 28. Juni 1919 im Saargebiet ge wohnt haben und vor dem 11. Januar 1915 geboren sind, er geht die Aufforderung, sich in der Zeit von Donnerstag, den 3. Rlai bis Sonnabend, den 12. Mai bei ihrer Gemeindebe hörde (Einwohnermeldeamt), in den Städten aus den Poli zeirevieren ihres jetzigen Wohnsitzes zu melden. Das güt auch für Personen, die sich schon früher als Saarabstimmungsberechtigte gemeldet haben. Personalaus weise und, soweit möglich, Nachweise über den Wohnsitz am 28. Juni 1919 (An- und Abmeldebescheinigungen, Beschäfti gungszeugnisse usw.) sind mitzubringen. Wo und zu welchen Tageszeiten die Meldungen entgegengenommen werden, wird durch jede Gemeinde rechtzeitig besonders be'anntgege- ben. Ein rweMer Verbot Die Regierungskommission des Saargebieles Hal die Zeitung „Deutsche Front" auf die Dauer von zwei Wochen verboten. Dis Verbot erfolgte, weil die Zeitung bei Schilderung der Vorgänge am Abend des 1. Mai gelegentlich des Vor falles mit der roten Fahne in der Bahnhofstraße geschrieben hatte: „Herr Macht gab nun erst recht den Befehl zu ener gischer Räumung, die auch eigenartiger Weise dementspre chend durchgeführt wurde". Dadurch habe das Blatt in nicht mißverständlicher Weise dem Befremden Ausdruck gegeben, daß Beamte der Polizei dem Befehl ihres Vorgesetzten Folge leisteten, was eine schwere Gefährdung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit darstelle. Ferner hat das Blatt davon ge sprochen, daß „immer noch marxistische Landesverräter ibr ohnmächtiges Lügengewäsch schreiben^ * Die Zeitung „Deutsche Front" ist das führende Organ der Saarländer, die sich zur Deutschen Front zusammenge- fchlossen haben. Das Verbot ist wieder ein Beweis für die Parteilichkeit der Regierungskommission. Die geschilderten Vorfälle entsprechen durchaus der Wahrheit. Die einseitige Stellungnahme des Regierungspräsidenten Knox wird durch dieses unglaubliche Verbot, durch das sich aber die Saar länder in ihrem Deutschtum nicht wankend machen lallen erneut bestätigt. slevolution in Jemen Der Imam von den Aufständischen ermordet? London, 4. Mai. Nach den letzten Meldungen aus Arabien scheint de. Krieg in der Wüste sein entscheidendes Stadium erreicht zu haben. Die Truppen des Wahabitenkönigs Ibn Saud, die mit Tanks und Flugzeugen vorzüglich ausgerüstet fein sollen, befinden sich nach erbitterten Kämpfen in raschem Vordringen. Die zahlenmäßig schwächeren und auch schlech ter ausgerüsteten Jemenen leisteten zwar überall tapferen Widerstand, der jedoch jetzt völlig gebrochen zu sein scheint, i Nach welkeren Meldungen soll in Jemen infolge der militärischen Niederlage eine Revolution ausgebrochen sein. Der Imam von Jemen selbst soll, wie verlautet, von seinen eigenen Untertanen getötet worden sein, nachdem sein Pa last in Saana von den Aufständischen gestürmt worden war. Nach einer anderen Darstellung soll nicht die militäri- s sche Niederlage zur Revolution geführt haben, sondern von j einflußreichen Kreisen sei der Aufstand entfesselt worden, weil sie insgeheim Anhänger des mächtigen Ibn Saud seien, von dem sie die Schaffung eines freien islamitischen Welt- reiches erhoffen, und den Krieg zwischen den arabischen ( Brudervölkern mißbilligten. Bon gestern bis heute Gedenktafel zu Ehren des Führers in den Siemenswerken. Im Dynamowerk der Siemensfabriken in Siemensstadt s wurde eine Gedenktafel angebracht, durch die die Erinnerung > an den Besuch des Führers am 10. November 1933 wach- , gehalten werden soll. Die Tafel befindet sich an der Stelle des Werkes, an der der Führer bei seinem Eintreffen auf dem Werkgelände von der Firmenleitung sowie von der ! Gefolgschaft begrüßt wurde und längere Zeit verweilte. Die i Bronzetafel zeigt das Relief des Führers undj trügt folgende ; Inschrift: „Von diesem Werk aus sprach am 10. November - 1933 der Führer Adolf Hitler vor der Gefolgschaft der Sie- f menswerke zu allen arbeitenden Volksgenossen des Deut schen Reiches." Tagung der Arbeilsdienstführer in Potsdam. Unter Leitung des Reichsarbeitsdienstführers Staats sekretärs Hierl sind in der Reichsschule des deutschen Ar beitsdienstes zu Pötsdam im Neuen Palais die Gauarbeits führer der 30 deutschen Arbeitsgaue und die Abteilungsleiter der Reichsleitung des nationalsozialistischen Arbeitsdienstes zu einer Arbeitstagung zusammengetreten. Abkürzung von Ieitungsoerboten. Der „Amtliche Preußische Pressedienst" teilt mit: Das Geheime Staatspolizeiamt hat das gegen die „Essener Volks zeitung" und die „Kölnische Volkszeitung" verhängte Verbot in der Weise abgekürzt, daß beide Zeitungen am Donners tag, den 3. Mai, wieder erscheinen können. Im übrigen wird darauf aufmerksam gemacht, daß in Zukunft bei sinn entstellenden technischen Fehlern von politischer Bedeutung gegen die Schuldigen mit schärfsten Mitteln vorgegangen wird. Handwerk im neuen Reich Zum Jahrestag der Gründung des Reichsstandes. Der Reichshandwerksführer W. G. Schmidt-Wiesba den hat zum Jahrestag der Gründung des Reichsstandes des deutschen Handwerks einen'Aufruf erlassen, in dem es heißt: Heute vor einem Jahr wurde in einer feierlichen Kund gebung der Reichsstand des deutschen Handwerks gegrün det. Mit dieser Proklamation und mit dem Namen Reichs stand hat das deutsche Handwerk den Marsch in das Dritte Reich Adolf Hitlers angetreten. Reichsstand, das bedeutete zunächst: Schluß mit Fehl und Ueberorganisation! Das Handwerk sollte fortan eine < einheitliche Führung und eine klare, feste Gliederung ha- l den. Auf diesem Wege sind wir im letzten Jahre weit - vorangekommen. Neichsstand, das bedeutet weiter: Schluß s mit dem Klassenkampf der Arbeitnehmer und der Arbeit- i geber! Die Standesgenossen, Meister, Gesellen und Lehr- i linge, müssen miteinander leben als nationalsozialistische s Volksgenossen und als Arbeiter am gleichen Werk. Reichs- i stand, das bedeutet schließlich: Schluß mit der Unordnung s in der Wirtschaft! Nicht nur in den Betrieben soll der ! deutsche Sozialismus verwirklicht werden — auch im Ver- s hältnis der Betriebe untereinander und zwischen Erzen- s gern und Verbrauchern sollen nationalsozialistischer Geist und : nationalsozialistische Ordnung herrschen. Was das heißt, i das wollen wir zunächst im Handwerk zeigen. Wertarbeit, ; Preisehrlichkeit und Qualitätsarbeit sollen für jeden Hand- ! werter ebenso selbstverständlich werden wie zuverlässige und pünktliche Bedienung des Kunden. Handwerker! Meister, Gesellen und Lehrlinge! Das s eine kann niemand leugnen: Am Schluß des ersten Jahres s des Reichsstandes stehen wir Handwerker im ganzen schon anders da als unter dem alten System. Aber wir sind erst am Anfang einer langen, schweren Arbeit und einer Ent- ! Wicklung, die nicht nach Jahren sondern nach Jahrzehnten j und Generationen gemessen wird. Dennoch wollen wir schon im zweiten Jahre eine Leistung zustande bringen, mit der wir getrost vor den Führer treten können. Der Füh ¬ rer soll das deutsche Handwerk baldigst in mustergültiger nationalsozialistischer Haltung und Ordnung finden. Heil Hitler! handwert und handel tahren nach Berlin zur Ausstellung „Deutsches Volk — deutsche Arbeit" Um dem sächsischen Handwerk und Handel den Besuch der Ausstellung „Deutsches Volk — deutsche Arbeit" in Benin zu ermöglichen, stellt der Verband Sächs. Bäckerinnungen „Saxonia" für Sonnabend, 12. Mai, mehrere Sonderzüge für eine Fahrt nach Berlin zusammen. Die Abfahrt erfolgt ab Dresden, Chemnitz und Leipzig gegen 18 Uhr. Die Ein zelheiten und die genauen Abfahrtzeiten sind im Programm angegeben, das mit der Fahrkarte jedem Teilnehmer zuge- slellt wird. Die Ankunft in Berlin erfolgt Sonnabend gegen 21 Uhr. Der Abend kann von den Teilnehmern nach Belieben ver bracht werden. Am Sonntag ist außer einer Havelfahrt nach Potsdam ein Besuch der Ausstellung „Deutsches Volk — deutsche Arbeit" vorgesehen. Die Rückfahrt findet gegen 18,50 Uhr ab Anhalter Bahnhof statt. Der Gesamtpreis betrügt für die Eisenbahn-Hin- und Rückfahrt, Ueberuachtung mit Frühstück einschl. Bedienungs geld, Dampferfahrt, Eintritt in die Garnisonkirche und Ein tritt in die Ausstellung ab Dresden Hbh. RM 13,20, ab Coswig, Bez. Dresden, RM 12,80, Priestewitz RM 12,60, Nöderau RM 12; Chemnitz RM 14,20; Mittweida RM 13,70, Waldheim NM 13,20, Döbeln RM 12,90, Riesa RM 12,10, Leipzig RM 14,20, Wurzen RM 13,40, Oschatz RM 12,60. Anmeldungen sind bis spätestens 5. M a i an den Reiseleiter des Saxonia-Verbandes, Max Grund mann, Dresden-A., Krenkelstr. 6, zu richten. Gleichzeitig ist der entsprechende Betrag auf das Postscheckkonto des Ge nannten Dresden Nr. 176 68 cinzuzahlen. An dieser Sonderfahrt sollen alle teilnehmen: Meister, Meisterin, Geselle und Lehrling, um darzutun, wie der Ge danke der Betriebsgemeinschaft sich innerhalb des sächsischen Handwerks, Handels und Gewerbes bereits durchgesetzt hat. Prinz von Pleß in Strafhaft. Der Präsident des Deutschen Volksbundes in Ostober schlesien, Prinz von Pleß, hat im Gefängnis der Stadt Pleß die ihm Zuerkannte Gefängnisstrafe von drei Wochen ange treten. Die Verurteilung des Prinzen Pleß erfolgte, weil ihm vorgeworfen wurde, den Danziger Staatsbürger Di rektor Krogoll ohne Genehmigung der zuständigen polnischen - Behörden in seiner Brauerei beschäftigt zu haben. Deutscher Kommunist aus Dänemark ausgewiesen. Der deutsche Kommunist Rolf Konrad Hagge, der heim lich nach Dänemark gekommen war und während eines Aufenthaltes bei einem dänischen Kommunisten in einem Kopenhagener Vorort verhaftet wurde, ist wegen Uebertre- tung des Fremdengesetzes zu zwölf Tagen Gefängnis ver urteilt worden. Nach Abbüßung der Strafe soll er nach , Deutschland ausgewiesen werden. Garnisonverlegungen in Oesterreich. In den letzten Tagen fanden in Oesterreich bemerkens- ' werte Garnisonverlegungen statt. So wurde nach Gmunden im Salzkammergut, das durch fast zwei Wochen,täglich der Schuh gegen die Lungenentzündung. Der Leiter des Biochemischen Instituts in Stockholm, der deutsch-schwedische Gelehrte und Nobelpreisträger Professor von Euler, entdeckte ein neues Vitamin, das einen wirksamen § Schutz gegen den Erreger der Lungenentründung gewähren > soll. Schauplatz politischer Kundgebungen war, eine Kompagnie des 7. Alpenjäger-Regiments aus Wels verlegt. Nach Völ kermarkt in Kärnten, bekannt als heihumkämpfter Ort in der ehemaligen Abstimmungszone, kommt eine Kompagnie des 11. Alpenjäger-Regiments. Französisch-italienische handelsbesprechungen. Der italienische Handelsminister wird am 19. Mai in Paris erwartet, um mit dem französischen Handelsminister die Wirtschaftsbesprechungen fortzusetzen, die gelegentlich der Mailänder Messe begonnen morden sind. Auf feiten der Franzosen scheint man im Interesse einer besseren Gestaltung der französisch-italienischen Beziehungen zu großen Zuge ständnissen bereit zu sein, weil man hofft, daß sich dadurch auch die politischen Beziehungen bessern werden. Allerlei Neuigkeiten Kraftwagen im llntergrundbahnschachl. Ein nicht all- tüg' vr Verkehrsunfall ereignete sich in der Belle-Alliance- Su ,'e in Berlin. Dort fuhr ein Privatkraftwagen beim Ausweichen vor einem Radfahrer gegen das Geländer des Untergrundbahneinganges und stürzte in den Schacht. Der Wagenführer kam mit dem Schrecken und leichten Verletzun gen davon: Der Wagen wurde völlig zertrümmert. Großseuer in Leipzig. Aus bisher noch unbekannter Ursache brach auf dem Gelände des Verladebahnhofes Leiv- zig-Kirchstraße ein Brand aus, der in den dort lagernden Holz- und Kohlenvorräten reiche Nahrung fand und in sehr kurzer Zeit große Ausdehnung annahm. Ein riesiges Holz lager wurde vollständig ein Raub der Flammen. Ebenso brannten verschiedene Lagerschuppen nieder. Die Löscharbei ten gestalteten sich infolge der riesigen Hitze und wegen des Wassermangels sehr schwierig. Ein Angreifer in der Notwehr erstochen. In dem Gast hof Elbterrasse in Heinrichsberg (Kreis Wolmirstedt) kam es nachts zu einer großen Schlägerei. Der Gastwirt und seine Ehefrau wurden niedergeschlagen. Der Sohn des Gastwirts stach einen der Angreifer in der Notwehr nieder, der den erlittenen Verletzungen erlegen ist. Die Mordkommission der Landeskriminalpolizei hat drei Personen festgenommen.. Zwei davon wurden wegen Mordversuchs festgenommen. Augsburg schwer geschädigt. In der Sitzung des Augs burger Stadtrates teilte der Oberbürgermeister mit, daß der Stadt Augsburg durch den Brand der Sängerhalle ein sehr großer Schaden erwachsen sei, weil die Versicherungssumme von einer Viertelmillion bei weitem nicht ausreiche, um eine neue modern« Halle zu erbauen. Der Stadtrat beschloß, daß zur Erlangung von Vorschlägen für eine neue Halle ein Die erste Thingstätte Deutschlands wurde in Heringsdorf an der Ostsee unter gro ßer Beteiligung der Be völkerung feiert-^ ge- ' weiht.