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»eichen des heutigen Festes, — das ein deutscher Künstler uns geschaffen hat — besehen, dann soll es Ihnen folgendes «gen: Sichel und Hammer sind einst die Symbole des deut schen Bauern und des deutschen Arbeiters gewesen. Hochmut und Unvernunft eines bürgerlichen Zeitalters haben diese Symbole preisgegeben und verloren. Jüdisch-internationale Ziteraten stahlen endlich die Werkzeuge schaffender Menschen md waren nahe daran, deren Träger endgültig ihren Plä nen und Zielen zu unterwerfen. . nationalsozialistische Staat wird diese unselige Ent wicklung überwinden. Der Hammer wird wieder zum Sym bol des deutschen Arbeiters und die Sichel zum Zeichen des putschen Bauern, und der Geist muh mit ihnen einen un lösbaren Bund bilden, so wie wir seit anderthalb Jahrzehn- sen dies predigten und propagierten. (Lang anhaltende Bei- allskundgebungcn.) Und so sind mir an diesem Tage nicht nur zur Feier -er deutschen Arbeit sondern damit auch eines neuen dcut- chen Menschen zusammengetreten. Wir wollen, wenn schon ün ganzes Jahr in tausend Ankündigungen in Presseartikeln and Reden der Geistesarbeiter gepriesen wird, an diesem Lag den Ruhm jener Millionenarmee mitfeiern, die als un- >ekannte und namenlose Soldaten der Arbeit im Schweiße ihres Angesichts getreulich mithelfen, in Stadt und Land, ms dem Äcker, in'der Fabrik und in der Werkstatt, die Gli der zu schaffen, die unser Volk mit Recht in die Reihe der Kulturnationen der Welt hineinheben und in Ehren beste hen lassen. Wir wollen aber diesen Tag auch nicht oorüber- zehen lassen, ohne erneut in voller Einmütigkeit vor der zanzen Welt das gemeinsame Lebensrecht von uns allen zu lertreten. (Erneute Beifallskundgebungen. Das deutsche Volk hat, angefangsn non seinem ehrwür digen Reichspräsidenten bis zu jedem Arbeiter und jedem Bauern, nur einen einzigen Wunsch, durch seine Arbeit nach seinem Willen glücklich und selig zu werden. Es kennt keine Rache und wünscht keine Eroberungen. Es möchte jedem Volke die Hand zur Verständigung und zur Versöhnung reichen. Allein es wird auch ewig unbeirrbar sein eigenes Le- bensrccht verteidigen und gegen jedermann in Schuh neh men. Es wird vor allem niemals Verzicht darauf leisten, ein Volk mit gleichen Rechten zu sein, sowie es auch jederzeit gewillt ist, für die Erhaltung des Friedens und der Wohl fahrt auf dieser Welt nicht geringere Opfer zu bringen, als andere Rationen sie zu bringen ebenfalls bereit sind. «Das Beifallklatschen schwillt immer erneut an.Z Wir wollen meine deutschen Volksgenossen und -geiios- sinnen, die Sie in dieser Stunde in den Zehntaufenden un serer Städte, Marktflecken und Dörfer den 1. Mal mitfeiern, aber auch nicht vergessen, demütig dem zu danken, der un- durch ein ganzes Jahr unsere Arbeit so erfolgreich gedeihen lieh, und wollen ihn bitten, auch für die kommende Zeit un serem Volk seinen Segen nicht zu versagen. Vor allem aber möge die Vorsehung unsere sehnlichste Hoffnung in Erfüllung gehen lassen, daß unsere deutschen Menschen sich immer mehr zusammenfinden, in gegenseitiger Rachsicht und in gegenseitigem Verstehen, um endlich das Ziel zu erreichen, für das unser Volk seit Jahrtausenden kämpfte viele Generationen litten und Millionen sterben mußten! Ein fteres beuWss Nott w emeM Mlm (Ununterbrochener, nicht cndenwollendsr Beifall.) Bei den letzten Worten des Führers erhoben sich die Massen auf den Tribünen wie ein Mann. Zwei Millionen reckten steil den Arm zum Schwur in die Höhe, und sangen voll tiefer Ergriffenheit das Lied der nationalsozialistischen Revolution. Unter dem begeisterten Jubel der Menge ver lieh dann der Führer mit seiner Begleitung das Feld. Dic Reichswehrkapelle spielte den Großen Zapfenstreich: Ich bete an dic Macht der Liebe. Das Deutschlandlied folgte. Die abschließenden Worte sprach Staatsrat Schuh mann, der u. a. ausführte: Heule wissen wir beglückend das eine: Deutschlands Ar beiter hat zurückgefundcn zur Ration, um sie nie wieder zu verlassen. Weit wir das aber wissen, wissen wir auch, das- Deutschland wieder den Platz in der Well bekommt, der ihni gebührt. Und so fassen wir alle unsere Wünsche zusammen in dem einen einzigen Ruf: Unserem Volk und Vaterland unserem Führer und Reichskanzler, ein dreifaches Lieg-Heil! Dann begann der Abmarsch der Ehrcnbataillone, an der Spitze dis fünf Musilrorps der Reichswehr, die über dic Flughafen- und Berliner Straße nach dem Lustgarten ibrer Weg nahmen M S!WUW!MhUttg im LusLWtten Den Abschluß des Berliner Festprogramms bildete die große Schlußkundgebung im Lustgarten. Hier hatten sich schon während der Feier auf dem Tempelhofer Feld dichte Menschcnmasfen gesammelt. Vor der Schloßrampe war die Stabswache „Göring" angetrcten. Gegen 1» Uhr marschierte von der Kaiser-Wilhelm-Strahe die Berliner SA unter Führung von Oberführer Fiedler in breiter Font unter Vorantritt von Musikkapellen auf. Kurz vor 19,18 Uhr traf, von der Menge stürmisch be grüßt, Ministerpräsident Göring ein. Unter den Klängen des Präsentiermarsches geleitete der Polizeigeneral Daluege Göring auf die Schloßrampe, von wo dieser eine Ansprache l hielt. Der Ministerpräsident ging auf die Bedeutung des 1- Mai ein und erläuterte die beiden Begriffe Nationalis mus und Sozialismus, von denen einer ohne den anderen nicht denkbar ist. Dort, wo der Kommunismus sät, dort stirbt ein Volk, darum haben wir ihn geschlagen; vernichtet f ist er noch nicht, das wollen mir aber im zweiten Jahr voll- i enden. Der Kampf um das Schicksal der Nation um den ! einzelnen Volksgenossen muß weitcrgeführt werden, und so wie der Führer diesen Kampf durchgcfochte» hat, konnte er das nur tim, weil er das Vertrauen der Gefolgschaft besaß. Und so, wie ihn einst das Vertrauen durchglühte, so weiß er, daß das Volk ihm gedankt hat und daß es diesen Lank durch eines nur abstatten konnte, das größte, das herrlichste Dankesgeschenk, das es gibt: das restlose Vertrauen, daß es sein Schicksal in seine starken Fäuste gelegt hat, daß es blind zu vertrauen weiß, daß es damit dem besten Deutschen sein Schicksal anvertraut hat. Ein Volk, ein Reich werden, das war sein Schlachtruf, und wir stehen nahe an diesem Abschnitt eines Sieges. j Achtum SmraWmmmgrbertchtiglt! I Vom 3. bis 12. Mai Meldezeit bei den Polizeireviere». Der Berliner Polizeipräsident teilt mit: „Der Zeitpunkt, an dem die Saarbevölkerung nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages im Wege der Volks abstimmung über ihr künftiges Schicksal entscheiden soll, rückt heran. Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest; lällig ist s aber die Volksabstimmung vom 10. Januar 1935 ab. Ab stimmungsberechtigt ist ohne Unterschied des Geschlechts, wer f am Tage der Unterzeichnung des Versailler Vertrages, also i am 28. Juni 1919, im Saargebiet gewohnt hat und am Ab- stimmunnstage wenigstens 20 Jahre alt ist. An alle iin Reich außerhalb des Saargeblels wohnhaf ten Personen, die am 28. Juni 1919 im Saargebiel gewohnk haben und vor dem 11. Januar 1915 geboren sind, ergeht nunmehr die Aufforderung, sich in der Zeit vom Donnerstag, den 3. Mai, bis Sonnabend, den 12. Mai, bei den für ihre Wohnung zuständigen Polizeirevieren an Werktagen in der Zeit von 8 bis 16 Uhr zu melden. Am Sonntag, den 6. Mai, und am Donnerstag, den 10. Mai (Himmelfahrt), werden - dic Polizeireviere für diesen Zweck von 8 dis 11 Uhr offcn- i gehalten. Diese Aufforderung gilt auch für Personen, die sich I schon früher als Saarabstimmungsberechtigte gemeldet haben, l Personalausweise und, soweit möglich, Nachweise über den I Wohnsitz am 28. Juni 1919 (An- und Abmeldebescheinigun ? gen, Vcschästigcmgszeugnisse usw.) sind mitzubringen." SeMRWWe KWStMiMsMue „Attentat auf den Präsidenten Knox?" Die Tageszeitung „Deutsche Front" in Saarbrücken schreibt folgendes: „Im Interesse der Währung der öffent lichen Ruhe und Sicherheit an der Saar machen wir Rcgie- rungskommission und Polizei auf folgendes aufmerksam: „Die Separatisten und Emigranten planen für die näch sten Wochen systematisch durchzuführende Provokationen und Ueberfälle auf die deutsche Saarbevölkerung, die besonders in der Zeit vom 30. April bis 6. Mai in gesteigertem Maße unternommen werden sollen. So wurden bereits seitens der KPD. und SPD. sogenannte Achtergruppen gebildet, die mit Schwarzpulver gefüllte Gefäße in die Dienststellen der „Deutschen Front" werfen sollen. Dreier-Gruppen sollen die Führer der Deutschen Front anrempeln und diese, sobald sie Antwort geben, niedergeschlagen. Ein Emigrant trägt sich geradezu mit einer phantastischen Absicht. Er als Führer einer Organisation will auf den Präsiden- len der Regierungskommission ein Attentat ausführen. Knox soll nicht gelötet werden. Es ist lediglich beabsichligk, Knox, wenn auch nur auf Tage, zur Riederiegung seiner Amtes zu zwingen. Die entstehende Unruhe soll benutzt werden, um auf die Saar einen separatistischen Anschlag auszuführen. Die Burschen phantasieren von einer „Republik Frei-Saar", die am 6. Mai ausgcrufen werden soll." „Wir sind gern bereit, der Polizei.den Namen des Rä delsführers aufzugeben. Wir sind weit davon entfernt, diese separatistischen Aktionspüne tragisch zu nehmen. Ihre Aus führung würde zweifellos an dem eisernen Willen der Saar- oeutschen scheitern, aber wir erwarten von der Regierungs- kommission, daß sie Vorsorge trifft, um diese unsauberen Pläne im Keime zu ersticke». Es handelt sich in erster Linie um Landfremde und nicht abstimmungsberechtigte Elc- j mente, ehemalige rheinische Separatisten, flüchtige Verbre cher und einiges einheimisches Gesindel. Die Polizei ist in der Lage, diese Burschen im Handumdrehen kaltzustellen." ! Ise mimMM MWW MerrMZ BarlameM MsgMattet Die letzte Tagung des österreichischen Parlaments fand im Sitzungssaal des Herrenhauses, dem ehemaligen Reichs rat, statt. Der von der Regierung ernannte Präsident Dr. Ramek eröffnete die Sitzung vor einem fast leeren Saal. Kaum 70 Abgeordnete waren anwesend. Die Sitzung wurde mit einer Erklärung des Präsidenten eröffnet, wo nach der Nationalrat die am 2-1. März 1933 unterbrochene Sitzung wieder aufnehms. Der Präsident stellte fest, daß die 72 Mandate der Sozialdemokraten erloschen sind. Unmittelbar nach der Erklärung des Präsidenten gab der Abgeordnete der Großdeutschen Partei, Dr. Hampl, fol gende kurze gcschüftsordnungsmüßige Erklärung ab: „Die Einberufung der Sitzung des Rationairates ist nach der geltenden Geschäftsordnung verfassungswidrig. Weder dic Negierung noch der Bundespräsident haben nach der Geschäftsordnung das Recht, die bisherige Wägung des Rationairates zu schließen, und eine Tagung einzubcrusen. Unter den gegenwärtigen Umständen bot sich für die Re gierung kein anderer Weg, als dem Bundespräsidenten die Auflösung des Parlaments vorzufchlagen und unver züglich Reuwahlen anszuschreiben." Präsident Dr. Ramek erklärte, er könne sich der Auf- fassung der Großdeutschen Partei nicht anschließen. Die > Sitzung des Nationalrates sei daher rechtmäßig und für den - Nationalrat bindend. Ohne weitere Befragung des Hau- s j ses stellte der Präsident von sich aus einseitig fest, daß das ! hohe Haus mit seiner Auffassung einverstanden sei, und schloß die erste Sitzung. ; Der Präsident begann die zweite Sitzung mit der Vcr- ! eidigung der eigens für dic eine Sitzung ncngewählten Er- s satzmänner der Christlich-Sozialen Partei und teilte dem s Nationalrat mit, daß die Regierung die seit dem März vori- f gen Jahres erlassenen 471 Notverordnungen dem National- > rat zur Billigung vorlcge. Gleichzeitig lag dem Haus die Notverordnung der Regierung vor, mit der die neue Bun desverfassung Oesterreichs bereits in Kraft gesetzt worden - ist. Ohne weitere Aussprache wurden dic 471 Notverord nungen und die neue Bundesverfassung dem Verfassungs ausschuß überwiesen. Der Verfassungsausschuß trat sofort zusammen, um — ein einzigartiger Fall in der Geschichte des Parlamentarismus — in einer kurzen Sitzung van kaum einer halben Stunde die 471 Notverordnungen und die neue Bundesverfassung durchzuberaten und anzu- nchmen. , Feierlicher Protest der GMdeuWen In der Schluß-Sitzung gab der Führer der Grohdcut- Ichen Partei, Dr. Foppa, im Namen der Partei eine feierliche Protesterklärung ab, die von dem Haus und den Tribünen mit eisigem Schweigen ausgenommen wurde. „Wir erheben feierlich vor unserem Volk, vor der gan zen Welt Einspruch gegen ein Regime, das, ohne über eine Mehrheit des Volkes in diesem Staat zu verfügen, sich über ein Jahr außerhalb der Verfassung gestellt hat und mit Brachialgewalt und Bajonetten den wahren Volkswillen zu beugen versuchte. Wir erheben feierlich Einspruch gegen die oerfassungs- und gesetzwidrigen Beschränkungen der geistigen und kör perlichen Freiheit. Wir erheben Einspruch gegen die maß lose Verfolgung unschuldiger Menschen, Männer, Frauen und Kinder, gegen die willkürliche Vernichtung von Exi stenzen, gegen das jeder Humanität hohnsprechende Geisel verfahren, gegen das System der Konzentrationslager und vor allem gegen das Denunziantentum. Wir erheben Ein spruch gegen die heutige Tagung des Parlaments, das die Verfassungswidrigkeiten eines Jahres legalisieren soll, das eine bereits oktroyierte Verfassung, deren Inhalt in diesem Hause noch niemandem bekannt ist, sanktionieren und ein Verfassungsgesetz beschließen soll, das der Regierung eine Blankovollmacht für ein gleichfalls unbekanntes Verfas- sungsübergangsgesctz gibt. Wir erheben Einspruch gegen diese Tagung, weil das Parlament verfassungswidrig cinbe- rufen ist. Wir erheben Einspruch dagegen, daß die großen Errungenschaften der Verfassungsreform von 1929, die für eine Gefamtänderung der Verfassung eine Volksabstimmung oorsieht, durch ein illegales Parlament und eine illegale Abstimmung beseitigt werden sollen. Weder der mit dem Hei ligen Stuhl abgeschlossene Vertrag noch ein anderer Staats vertrag kann auf dem jetzt von der Regierung vorgeschlage nen Wege bindende Kraft erlangen, weil die verfassungs mäßige Kontinuität nicht gegeben ist. Die nationalgesinnte Bevölkerung Oesterreichs will eine autoritäre Staatsfüh rung, aber sie wünscht und hofft sich diese Staatsführung auf der Grundlage der wahren Volksgemeinschaft und des gesamten Volksvertrauens. Die Bundesregierung wird die nationale Bevölkerung nicht zur Ueberzeugung bringen kön nen, daß sie die Mehrheit des Volkes hinter sich hat, so lange dies nicht durch eine freie Volksabstimmung bewie sen wird. Der Führer der Großdeutschen Partei fordert sodann von der Negierung die sofortige Durchführung einer freien Volksabstimmung, da sich dadurch allein der wahre Wills des Volkes ermitteln lasse. Dann allein werde Oesterreich jene Regierung erhalten, die dem Willen des gesamten: Volkes entspricht, und hinter dieser Negierung wird dann das gesamte Volk mit begeistertem Aufbauwillen stehen. Dann werde auch der heute herrschende innere Zwiespalt, der un seligste, der je über die deutsche Ostmark hereingebrochen ist, ein Ende finden. Wir appellieren in der letzten Stunde an den Bundes präsidenten, jede Art von Rassewidrigkeit abzulehnen. Er trägt vor Gott, dem Staate und dem Volke die Verantwor tung. Wenn die österreichische Regierung seit einem Jahr ihr Vorgehen mit dem Rotstand der Verteidigung der Selbständigkeit und Unabhängigkeit Oesterreichs gegenüber dem Deutschen Reich begründet, so stellen wir feierlich fest, daß die Selbständigkeit Oesterreichs durch die deutsche Reichs- cegierung keinen Augenblick bedroht war und daß das Schlagwort von der gewaltsamen Gleichschaltung Oesterreichs nichts anderes ist als ein internationaler Kampfruf aller Feinde des Deutschen Reiches. Aus tiefer Verbundenheit mit deni gesamten deutschen Volke lehnt die überwiegende Mehrheit des deutschen Volkes in Oesterreich diese Art der Verteidigung der Selbständigkeit Oesterreichs aus dem Geist des Gewalkdikkats von St. Germain ab. Der Führer der Großdeutschen wies sodann darauf hin, daß die Nationalversammlung am 12. November 1918 einstimmig den Artikel 2 der Verfassung angenommen hat: „Deutsch-Oesterreich ist ein Bestandteil der deutschen Repu blik" und erklärte, die Selbständigkeit und Unabhängigkeit Oesterreichs wäre nie besser gesichert als durch die Außen politik des Bundeskanzlers Dr. Seipel, der verkündet hatte, eine Verteidigung der wahren Selbständigkeit Oesterreichs fei nur mit deutjcher Rückendeckung möglich. Ls sei das unveräußerliche Raturrecht des österreichi schen Volkes, seine Beziehungen zum Deutsche» Reich so innig zu gestalten, wie es seinen völkischen Zielen und seinem na tionalen Selbsibestimmungsrecht entspricht. Wir grüßen in dieser entscheidenden Stunde mit dem Bekenntnis unserer Treue und leidenschaftlichen Liebe zu unserer österreichischen Heimat trotz aller Rot doch frohen Mutes unsere Brüder im Deutschen Reich und geloben, aus unserem völkischen Vor- posten auszuharren, bis die Lebensforderung des österrei chischen Volkes erfüllt ist: Heine Lösung der österreichischen Frage ohne das Deutsche Reich, keine Lösung des mitteleuro päischen Pcobiemcs ohne Deutschland." * Die neue Bundesverfassung Oesterreichs wurde im Bun desgesetzblatt als 239. Verordnung der Regierung ver öffentlicht. Die Verfassung beginnt mit den Worten: „Im Na men Gottes des Allmächtigen, von den: alles Recht ausgeht, erhält das österreichische Volk für seinen christlichen deutschen Bundesstaat auf ständischer Grundlage diese Verfassung." Die neue Bundesverfassung, die aus 182 Artikeln besteht, wird von der Regierung auf Grund des kriegswirtschaftlichen Er mächtigungsgesetzes vom 24. Juli 1917 veröffentlicht. Die Verordnung, die von der Regierung mit der Verfassung in Kraft gesetzt wird, enthält nur den einen Satz: „Die Be stimmungen der in der Anlage kundgsmachten Verfassungs urkunde bildet die Verfassung des Bundesstaates, gez.: Doll fuß, Fey usw " Somit entfällt in der neuen Verfassung das Wort: „Republik." MgeWntes MMMsg-HO Auf Grund der vom Landbmid eingenommenen grund sätzlichen Steilung zu der neuen österreichischen Verfassung haben der Innenminister Kerber sowie der Staatssekretär sür das Justlzwesen, Klaas, unmittelbar vor der Schluß- sihuna des Rationalrates der Regierung ihre Demission ein- zereicht. Der Bundeskanzler Dollsuß hat jedoch die Demission nicht angenommen und die beiden Minister in Gegenwart der Mitglieder der Regierung ersucht, trotz ihrer Strttuna- nahme in der Regierung zu bleiben, da er auf ihre weitere Mitarbeit nicht verzichten wolle.