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- Erscheinungsdatum
- 1934-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193405027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19340502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19340502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-05
- Tag 1934-05-02
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Monat
1934-05
-
Jahr
1934
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Dunkelblau und Silber. Die dem Wagen folgenden Gewerbe I trugen vielfach ihre Arbeitskleidung und bolcn so ein buntes Bild. Der Reichsnährstand stellte 4 Festwagcn; der erste „Der Frühling zieht ins Land", gestellt von Günzel—Ulberndorf, veran schaulichte in bester Weise seinen Titel, junges Volk, das den Frühling uns bringt. Den 2. Wagen halte Rittergut Berreuth gestellt: „Grünfuttcr gibt gute Butter", den 3. die Ratsmühle Dippoldiswalde „Dem Tüchtigen gekört die Welt". Die Preis träger deS Nührslandcs bei den Reichsjugendwellkämpfen be völkerten ihn, der noch mit allerhand Ackergeräten geschmückt war. Der 4. Wagen aber, gestellt von Mallerer Parteigenossen, galt der Hühnerzucht „Kauft und «Hk deutsche Eier". Wer wollte diesem Gebot nicht folgen, denn große Nährwerte liegen im Hühnerei, und das deutsche Frischei ist doch allen anderen Eiern vorzuzichcn. Einen sehr netten Festzug-Teil halte auch die Organisation „Kraft durch Freude" zusammengeslellt. Hierum halte sich ganz besonders Pg. Haunstcin verdient gemacht und verdient alle An erkennung. Ein Schiff „Dr. Ley" fuhr Bolldampf voraus ins Land der Freude. Wieviel Erholung bringt solche Seefahrt dem abge- arbeilclen Arbeiter der Faust und dem überarbeiteten der Stirn. Es folgte dann ein Wagen „Erst die Arbeit", eine Tischlerwerk statt darstellend, und „Dann der Sport", Turner, Ruderer mit ihrem Boote, Aadfakrcr usw. Sekr nett war auch der Wagen „Selbsthilfe und Siedlung", ein schmuckes Häuschen, in dessen Garten Kinder freudig spielten, und zum Schlich ein Wagen der NSBO., „Unter diesem Zeichen stehen wir vereint". Alle Festwagcn haben viel Arbeit erfordert, aber was mit ihnen gesagt sein sollte, ist sicher auch erreicht worden. Einen weiten Weg mußte der Zug zurlicklegcn, bis er ans dein Marktplätze anlangle, so war cs aber auch allen möglich, sich den Zug, wer "wollte sogar wiederholt, anzusekcn. Auf dem Marklplatze wurde in Säulen aufs Rathaus zu nuf- marschiert und die Festwagcn fuhren links und rechts auf der Fahrbahn auf. Zur Namen der Ortsgruppe hieß Ortsgruppenlcitcr Pg. Preu- I her alle willkommen und drückte seine Freude über die zahlreiche Teilnahme aus, so groß, wie sie in Dippoldiswalde noch niemals bei irgend einer anderen Veranstaltung war. Der Rede des Führers nicht vorgreifcnd, drückte er den Wunsch aus, das; der Zusammenhalt, wie er an diesem Tage dokumentiert wurde, nicht nur für den 1. Mai gelten soll, sondern für alle Tage. Nur in der Volksgemeinschaft in einiger Geschlossenheit kann das Ziel erreicht werden, daß der Führer gesteckt hak. Er hat sie uns gebracht und dafür danken wir dem Führer und geloben ihm, treue Diener des National-Sozialismus im freien Deutschland zu sein. Ein dreifaches Sieg-Heil galt dem Führer. Dann sprach der Führer der Hitlerjugend, Sütz. Er wies hin auf die Reichsjugendwctlkämpfe und nannte die Namen der Preisträger, spornte aber auch alle an, sich im nächsten Jahre zu beteiligen und bat die Lehrherrcn, schon jetzt dahin zu wirken, daß dies ihre Lehrlinge im nächsten Jahre tun. Nicht Geschenke, wie früher, sind der Preis, er liegt im freudigen, siegendem Idealismus. Die Preisträger sind: 1. Landesehrenprcis: Rolf Erler, Schmiedeberg; Karl Ey mann, Kleincarsdorf. Bezirkssiegcr: Heinz Kluge, hier; Oswin Jäpel, hier; Gott fried Neumann, hier; Horst Sommerschuh, hier; Iohannes Weichelt, hier; Rolf Erler, Schmiedeberg; Karl Lehmann, Klein carsdorf; Täuber; Näcke; Schuffenhauer, Schmiedeberg; Alfred Winkler, hier; Sieber, hier; Querner, hier; Wutzler, Altenberg; Grumbt, Bärenfels; Wagner, Geising; Böhme, Seifersdorf; Höhle, Börnchen; Wolf, Liebenau; Gerda Seidel, hier; Johanna Lösch, Schmiedeberg; Suse Eichler. Dann wurde der Rede des Führers auf dem Tempelhofer Felde gelauscht. Die Itebertragung war recht gut und die atmo sphärischen Störungen waren nicht so, daß sie den Empfang be einträchtigten. Am Schluffe der Rede wurde jubelnd in das Herst- Wessel-Lied eingeftimmt. Der Hauptkeil des Fcstzugcs löste sich auf der Aue aus. Im Schützenhause bot die Fcstkapclle abends noch ein gutes Konzert und spielte anschließend zum Maicntanzc auf. Die Freiwillige Sanikätskolonne hatte anstrengenden Dienst, weniger beim Fesizugc, bedeutend aber während des AuscnihaUes des Zuges auf dem Marklplatze. Sie versorgte die Durstenden mit einem Trünke frischen Wassers und nahm sich der Erschöpften an. Eine Anzahl Personen muhte ins Rathaus gebracht werden, wo sic sich bald wieder erholten. Ein Fall war allerdings be sonders schwierig, sodaß ärztliche Hilfe herbcigcrufen werden mußte. Ein junges Mädchen, das schon in ärztlicher Behandlung ist, litt an Magcnkrämpfen; es machte sich eine Ueberführung ins Krankenhaus nötig. Den Absperrdicnst hakte im Verein mit der Polizei der SS.- Trupp Dippoldiswalde übernommen. Er war gut; allerdings hält auch das Publikum von sich aus jetzt mustergilkigc Ordnung und fügt sich den gegebenen Anweisungen. Vor dem Gang zum Stellplatz war in den größeren Betrieben i (mit über 20 Mann Belegschaft) die Vereidigung des Verkraucns- rates vor sich gegangen. Die Belegschaften einer größeren Anzahl kiesiger Betriebe fanden sich mit ihren Bclricbsführcrn nach Auslösung des Fest zuges noch zu einem Beisammensein mit einem Umtrunk zu sammen und legten so Zeugnis ab, daß auch sic in wahrer Ge meinschaft zusammenstehen.' Am Abend deS Sonntag waren wiederum viele Häuser festlich illuminiert. Der ruhige Abend ließ diesen Häuscrschmuck besonders gut zur Wirkung kommen. WM M MM „Die heutige Generation kann das stolze Ge fühl haben, daß sie ihre volle Pflicht getan hat und damit vor dem Urteil der deutschen Geschichte bestehen wird." Millionen deutscher Volksgenossen hatten sich am 1. Mai zum nationalen Feiertag zusammengefunden, um im Sinne des Führers und nach dem Willen seiner Negierung sich in der einen Idee zusammenzufinden, durch deutsche Arbeit sich den Weg zur deutschen Freiheit zu erzwingen. Ein Jahr deutscher Aufbauarbeit nach der Neugestaltung des Arbeits begriffs und des Arbeitswertes liegen hinter uns. Mit Ge nugtuung und Stolz hat das deutsche Volk den gemeinsamen Aufruf Hindenburgs und Hitlers zum 1. Mai zur Kenntnis genommen, in welchem diese beiden Führer des neuen Deuschland dem deutschen Volk ihren Dank zum Ausdruck bringen für die für alle Zeiten beispielhafte Leistung des vergangenen Jahres. Auf der Grundlage der Einigkeit aller Deutschen wurden „mit den Waffen des Friedens siegreiche Schlachten gegen Not und Elend, gegen Arbeitslosigkeit und Verzweiflung geschlagen." Und der heutigen Generationen wird in diesem Aufruf bestätigt, „daß sie ihr« volle Pflicht getan hat und damit vor dem Urteil der deutschen Geschichte bestehen wird." Durch diesen Aufruf erhielt der Mai-Tag des deutschen Volkes noch ein besonderes feierliches Gepräge. Es wirkte wie ein Festtagsgeschenk, das gegeben wurde, um die Fest- tagsfreude zu erhöhen. Und das ist in vollem Umfang der Fäll gewesen. Denn wenn Hindenburg und Hitler dem ganzen deutschen Volk ihren Dank aussprechen, wenn sie ihm die Gewißheit geben, daß es seine volle Pflicht getan hat, dann bedeutet das mehr, als diese Worte ausgesprochen. Es ist wie ein lebendiger Strom des Vertrauens, der das Volk mit seiner Regierung, mit seinen Führern verbindet. Dieser nationale Feiertag des deutschen Volkes, wie wir ihn soeben begehen durften, wird von hochhaltigster Wirkung sein. Denn er zeigte nicht nur die Verbundenheit der ein zelnen Stände und Berufe, er bewies vor allem, daß sich die einzelnen Volksschichten innerlich nähergekommen sind, daß die Volksgemeinschaft nicht lediglich ein Schlagwort son dern Wirklichkeit geworden ist. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die Tatsache, daß neben den offiziellen Feiern zahlreiche Vetriebsveranstaltungen stattfanden, in welchen sich Betriebsführer und Gefolgscl-aft zu frohen Stunden versam melt hatten. Die tiefe Kluft, die in der Vergangenheit zwi schen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geflissentlich aufgerichtst und durch die roten Maifeiertage systematisch vertieft wurde, i ist verschwunden. Mag es da und dort noch Persönlichkeiten in beiden Lagern geben, die den Sinn der neuen Wirtschafts front, den Geist der Deutschen Arbeitsfront noch nicht be griffen haben: Eines ist gewiß, die von der Regierung Adolf Hitlers vor einem Jahre ausgegebene Parole: „Ehrt die Arbeit und achtet den Arbeiter!" hat nicht nur den Be griff der Arbeit sondern auch die Bewertung der Arbeit und des Arbeitgebers von Grund auf verändert. Dafür hat uns dieser 1. Mai den eindrucksvollsten Be weis erbracht. Der Aufmarsch der Deutschen Arbeitsfront zum nationalen Feiertag war ein Aufmarsch aller am wirt schaftlichen Wiederaufbau tätigen deutschen Menschen. Der Unterschied zwischen Generaldirektor und Hochofenarbeiter zwischen „Chef" und kaufmännischem Lehrling besteht nicht mehr, wenn es sich darum handelt, die Faktoren deutschen Wirtschaftslebens in den Vordergrund zu stellen. Die Besei tigung dieser Unterschiede aber ist wichtig. Denn im Aufbau und in der Volksgemeinschaft kann der einzelne Mensch nicht danach gewertet werden, was er tut, sondern wie er es tut. Jede, auch die geringste Arbeit, ist ein Rädchen im Wirtschaftsprozeß, ist ein Baustein in dem Werk, das da heißt „Deutscher Wiederaufbau". Adolf Hitler hat bei dem Staatsakt auf dem Tempelhofer Feld den Sinn des Tages noch einmal umrissen. Er hat aufgezeigt, was einiger, zielklarer Wille einer Regierung, eines Volkes im Verlauf eines Jahres aufgebaut hat und welche Probleme neu angepackt werden müssen. Er hat dabei heroorgehoben, daß ein so gewaltiges Werk nur ge lingen kann, wenn Regierung und Volk, Führer und Ge folgschaft in einmütiger Zusammenarbeit zueinanderstehen und das eine große Ziel vor Augen haben: Deutschland! „Zum ersten Mal in unserer Geschichte ist der innere Bruderzwist beseitigt und die Einigkeit aller Deutschen erreicht." Das ist die Grundlage, von der aus allein der Wiederaufbau begonnen werden konnte. Wer diese Einig keit zu sabotieren versucht, versündigt sich gegen das deut sche Volk und gegen die deutsche Zukunft. Es sind Schäd linge am Deutschtum. Sie müssen bekämpft werden aus nationalen, aus politischen und aus wirtschaftlichen Grün den. Der gewaltige Aufmarsch in Berlin, der auch die alten Kämpfer der Arbeit in seinen Reihen sah, ist ein überwältigendes Symbol dieser „Einigkeit aller Deutschen", ist der Ausdruck des Willens zur Niederringung der deutschen Not und der deutschen Arbeitslosigkeit. GMes Würde geleistet Ausruf des Reichspräsidenten und der Reichsregierung. Der Reichspräsident und die Reichsregierung haben zum . Mai folgenden gemeinsamen Aufruf veröffentlicht: „Zum ersten Male in unserer Geschichte ist der innere Bruderzwist beseitigt und die Einigkeit aller Deutschen er reicht. Das unsere Väter seit Jahrhunderten ersehnt haben, ist damit Wirklichkeit geworden. Aus dieser Grundlage hat das deutsche Volk im letzten Jahre Grohes geleistet. Mit den wafsen des Friedens sind siegreiche Schlachten gegen Rot und Elend, gegen Arbeitslosigkeit und Verzweiflung ge schlagen worden. Die heutige Generation kann das stolze Gefühl haben, daß sie ihre volle Pflicht getan hat und da mit vor dem Urteil der deutschen Geschichte bestehen wird. Unser Dank gilt dem ganzen deutschen Volke für diese für alle Zeiten beispielhafte Leistung. Die Nation kann ihren nationalen Feiertag am 1. Mai mit Stolz und innerer Ge nugtuung begehen. Berlin, 30. April 1934. Der Reichspräsident, gez.: von Hindenburg Die Reichsregierung, gez.: Adolf Hitler." Ausrul des Vizekanzlers Vizekanzler von Papen hat zum 1. Mai folgenden Aus ruf erlassen: Es ist ein wunderbares Geschenk, fühlen und erleben zu dürfen, wie eine Nation, die eine Beute des Klas- senkampses zu werden schien, zu einer neuen Gemeinschaft zusammenwächst. Am 1. Mai 1933 standen wir am Beginn dieser Entwicklung, deren Tiefe und aufwühlendes Erleben wir doch schon ahnten. Heute, ein Jahr später, missen wir, daß unsere Hoffnung beglückende Wirklichkeit geworden ist. Der Wille des Führers hat dem Traum derNation,der inder Mahnung unseres Reichspräsidenten zur Einigkeit so häufig beredten Ausdruck fand, Erfüllung gegeben. Heute gibt es in deutschen Landen nichts mehr, was die Menschen trennt, sofern sie nur selbst den Glauben an Deutschlands Schicksal im Herzen tragen. Wenn es auch Meinungsverschiedenheiten noch gibt über Form und Weg — das Ziel steht unverrückbar fest. Zu diesem sieghaften Glauben führt der 1. Mai alle Schaffen den, wes Art sie auch seien, Hand in Hand. Und mit ihnen die, welche untrennbar zu uns gehören, — dl- Brüder von der Saar! „Grüne Polt" verboten Die im Verlage Ullstein erscheinende Zeitung „Die Grüne Post" ist auf die Dauer von drei Monaten wegen des Artikels „Herr Reichsminister, ein Wort bitte" von Thomas Trimm in der Ausgabe vom 2S. April 1934 ver boten worden. Hierzu wird von zuständiger Stelle erklärt, daß dieses Verbot notwendig gewesen sei, um die Autorität der na ¬ tionalsozialistischen Regierung zu wahren. Außerdem solle durch dieses Verbot die ehrliche Arbeit der deutschen Schrift leiter um die Hebung der deutschen Presse vor Schädlin gen des Berufsstandes geschützt werden. Der Artikel stelle eine einzige verantwortungslose Verunglimpfung der Ab sichten des Reichspropagandaministers Dr. Goebbels dar, die Gleichförmigkeit in der deutschen Presse aufzulockern. In keiner Zeile zeige der Verfasser den Willen, das Seine zu diesem angestrebten Ziele beizutragen, wie das zahlreiche andere Schriftleiter durch Artikel zum Thema getan hätten, die im Ton maßvoll, manchmal sogar scharf, aber im In halt ihrer Ausführungen ein aufrichtiges Ringen um die Probleme hätten erkennen lassen. Der Verfasser des Ar tikels sei zu feige, mit seinem wahren Namen an die Oeffentlichkeit zu treten. Er gebrauche ein Pseudonym, das schon im Gleichklang der Anfangsbuchstaben an die üblen Zeiten der Peter-Panter-Theobald-Tiger-Journalistik er innere. Der wahre Name des Verfassers sei Ekm Welk. Dieser Mann sei Hauptschriftlciter einer Zeitung, die in er ster Linie für das Landvolk bestimmt sei. Durch gekün stelte Wortbildungen versuche er in diesem Artikel, national sozialistische Begriffe, die heute jedem deutschen Bauern heilig seien, zu verdrehen und lächerlich zu machen. Dar über hinaus wage es dieser Mann, ein Ministerium, das stolz darauf sei, in besonderen» Maße volkstümlich zu sein, in der Oeffentlichkeit dadurch herabzusetzen, daß er es so darstelle, als ob die direkte Verbindung zwischen Volk und Ministerium nicht möglich sei. Anstatt dazu beizutragen, diesem nur für das Wohl des Volkes Tag und Nacht arbei tenden Ministerium und seinen Beamten die Arbeit zu er leichtern und aufklärend dahin zu wirken, daß es eben ohne eine gewisse Ordnung nicht gehe, spreche dieser Mann in seinem Artikel von „tausend Zimmern und Vorzimmern", um damit dem Reichsministerium artfremden Bürokratis mus zu unterstellen. Das Verbot sei weiter dadurch gerechtfertigt, daß auch nach Erlaß des Schriftleitergesetzes die Verlage durch zweck bewußte Personalpolitik die Pflicht hätten, am national sozialistischen Aufbau mitzuarbeiten. Der Verlag Ullstein sei dieser Aufgabe nicht nachge kommen, als er einen Mann wie Ehm Welk zum Haupt- schriftleiter ausgerechnet jener Landzeitung bestellte Ein Fahr RMsWWuMnd 2000 Ortsgruppen — 2,5 Millionen Mitarbeiter. Als am 29. April 1933 auf Anordnung des Luftfahrt ministers Göring der Reichsluftschutzbund gegründet wurde, war eine wichtige neue Ausgangsstellung für den großen Kampf um die Sicherung von Volk und Nation geschaffen. Es war der Beginn einer Arbeit, der 65 Millionen Volks genossen durch Selbstschutz Sicherheit vor der Luftwaffe bringen soll. Ein Jahr ist seit jenem Tage verflossen. Nun gibt der Neichsluftschutzbund Rechenschaft darüber, was er geleistet hat, und berichtet, wie er weiterhin der Forderung der Reichsregierung nach Sicherheit dienen will. Die Organi sation des zivilen Luftschutzes ist zu einem Faktor gewor den, der aus dem öffentlichen Leben des neuen Deutschland nicht mehr fortzudenken ist. Die erste Etappe ist erreicht: Der Reichslustschuhbund ist — ohne wesentliche finan zielle Unterstützung durch das Reich — zu einer Volkbewe gung geworden. In fast 2000 Ortsgruppen sind über 2^1 Millionen Volksgenossen ersaßt und für die tätige Mit arbeit im Selbstschutz gewonnen. Volksgenossen, die niemals etwas von der Notwendig keit des zivilen Luftschutzes und der Art der Selbstschutz maßnahmen wußten, sind zu tätigen Helfern geworden. Der Neichsluftschutzbund hat sich jedoch nicht darauf beschränkt, für den Gedanken des Luftschutzes zu werben. In prak tischer Kleinarbeit haben alle seine Gliederungen die Vor bereitungen des Selbstschutzes eingeleitet und betrieben. Die vordringlichste Selbstschutzmaßnahme, die Räumung der Hausböden von überslüfsigem und leicht brennbarem Ge rümpel, ist in großem Umfange bereits verwirklicht. Viele tausend Schutzräums wurden mit Hilfe von Rcichszuschüssen eingerichtet. Zehntausende von Amtsträgern des Bundes sind in den allgemeinen Fragen des zivilen Luftschutzes und vornehmlich in den Maßnahmen des Selbstschutzes praktisch, geschult worden. Au der Größe seiner Aufgaben gemessen, steht auch der' RLB. erst noch am Anfang seiner Arbeit. Es ist selbstver ständlich, daß er auch weiterhin mit allen Kräften bestrebt: sein wird, das Vertrauen zu rechtfertigen, das der Reichsluft--: fahrtminister in ihn gesetzt hat. MtWaMMWe MtMndigleiteii Grundsätzliche Ausführungen des Reichswirtschaftsministers. Auf der Bayerischen Jndustriellentagung in München sprach Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt über die dringlichen Fragen der deutschen Wirtschaftspolitik. Er stellte zunächst fest, daß es nicht auf augenblickliche Erleichte rungen änkomme, vielmehr müßten wir so handeln, daß eine andauernde Besserung eintrete, selbst wenn vorüber gehend neue Anstrengungen und Opfer auferlegt werden müssen. Wir wollen, so betonte der Minister, keine Scheinblüte, wir wollen eine von innerer Kraft getragene Gesundung als Quelle wachsenden Wohlergehens für unsere Kinder. Dazu müssen wir zuvor eine richtige Rechnung aufmachen und nicht gegen die Grundsätze menschlicher und wirtschaft licher Grundsätze verstoßen. Die Reichsregierung habe durch ein großangelegtes Ar beitsbeschaffungsprogramm der Wirtschaft den Impuls ge geben, der aus der fürchterlichen Stagnation und der alles zerstörenden Arbeitslosigkeit heraussühren soll. Der Erfolg dieser Aktion lei in großem und überraschendem Maße ein getreten. Einen gewissen Gefahrenpunkt sieht der Minister darin, daß man unter Vernachlässigung der oben gekenn zeichneten Naturgesetze in die Versuchung gerät, Betriebe zu errichten oder wieder in Gang zu setzen, die nicht lebens- jähig seien. Mit eiserner Faust müsse auch der Gefahr der Preis steigerung entgegengelrelen werden. Es gebe heute schon Gebiete, wo das Material knapp geworden sei, es gebe auch schon Berufe, wie z. V. im Handwerk, für die die erforder lichen Arbeitskräfte schwer zu bekommen seien. Hieraus könne leicht die Tenhenz zu Lohn- und Preissteigerungen
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