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Veitage sm -Ltitmy" Sonnabend, am 21. April 1934 100. Iahrgang Nr. 93 I^LLk6rue!c sämtlioker ^rtHroI unck Illustrationen verboten« Die Stufe rvirö wie-er über öem Rock getragen 29^ -'M 2937 2930 2935 293l "933 29.S iund- den l Zll- ieiten onen uhen jeder und Sig- Ee- n), la. a r) n. .6 e- !6 lshing- , nicht sei. Es gibt aber auch schlichte Blusen für den Vormittag. Amüsante Streifenwirkungen in Leinen, ärmellose Westen und zierliche Sportblusen au» Waschseide stehen dabei im Vordergründe. Der moderne Reliestrepp eignet sich Vorzüge lich zur Verarbeitung in Kimonosorm. Solche Blusen wer den, der orientalischen Grundidee folgend, gerne gewickelt und an der Hüfte zur Schleife gebunden. Unter den Wirk- und Strickblusen spielt die auf beiden Seiten tragbare farbenfreudige Weste eine große Rolle. Sind die beiden Farben richtig gewählt, so kann eine solche prüng- ekürzt ebhaft bevor- !punkt « Ver- rg für Sieich- legen- nreife ! eine Bize- autel, f dem nrelse 'S ge- rstcln- ^ngen n, die Unsere Modelle: Nr. 2930. Bluse aus Crepe-Satin mit Plisseetcilen. Nr. 2SZl. Bluie ""s gemusterter Seide mit Schleife und Puss. Lrmeln. vi« plsuaersclts Wahrheitsliebe prägt -as ganze Wesen. Die auaenblickliche Bluscnmode kann sich im Reichtum an kleinem Beiwerk nicht genug tun. Rüschen, Volants, Schlei- sen Knöpfchen sind in phantasievoller Weise angebracht. Das Blüsenmaterial, an und sür sich bereits wirksam, wird durch die gezierte Machart noch mehr hervorgehoben. Leuchtende Seiden, farbenfrohe Waschstosfe und gemusterter Tast, aus denen man Blusen fertigt, lassen diese eleganter erscheinen als manche- Kleid. Daher gilt die Seidenbluse in Kasakform mit kurzem oder halblangem Aermel heute als eleganter Abendanzug. mr.2S3d. Gemusterte Wepenviuie. Nr. 2936. Bluse aus zweierlei Stoss Nr. 2937. Bluse mit Verschnürung. Nr. 2SZS. Gestreifte Bluse, Streifen verschieden lausenv. Gr. 2939. Elegante Bluse mit Laternenärmeln und Biesen. Weste zu mehreren Röcken, Kostümen und Komplet» getra gen werden. Um den Uebergang zur Farbe des Rocke» her zustellen, setzt man an die seidene Bluse nicht selten ander»- farbige Schühchen an. Bestehen diese aus PlMeteileu, s« wiederholen sich dieselben auch am Aermel. — Im Gegen satz zu den Blusen sind die Röcke schlicht, unauffällig und sparsam im Stoss gehalten. Die unterhalb des Knie» aus- springenden Gehfalten sorgen für die nötige Weite. Al» typisches Blusenrockmaterial verwendet man Wolle mit Leinencharakter. 293s 2936 aus. Beige, gartgrau und hellrosa sind die hauptsächlichsten Far ben; als Material dient Waschseide, Ponzis, Bast und Shantung. Auch eine gehäkelte oder gestrickte Bluse mit betonter Passe in sportlicher Art kann empfohlen werden. Die Reliesmusterung der Strickart, läuft über der Schulter und aus dem Aermel quer,bei den übrigen Teilen längs. Diese Strickblufen werden jetzt ebenfalls mit Knöpfen besetzt. Die Nachmittagsblusen sind phantasievoll gehalten. Man gestal tet sie absichtlich reich und dekorativ aus, weil sie zum schlichten Material und Schnitt des Kostüms eine Gegenwirkung bieten sol len. Volants, Schleifen, Rüschen, Bindeeffekte, — je mehr desto besser, — geben ihnen das richtige Aussehen. Als besondere Neu heiten gelten Chintzblusen in Wejtcnsorm, ferner MoirLblusen, die, zu einem Seiden- oder Tuchrock getragen, einen Abendanzuz er geben können, und als ganz besondere Modenüberraschung Tast blusen in Blumenmusterung. Letztere erinnern an uralte Moden. Da sie jedoch viele Reize äuswelfen, und auch in der Anschüttung nicht teuer sind, entschließt sich manche Frau leicht zu einer solchen Neuheit. Die uni Tastbluse dagegen kann nicht genug empfohlen Wahre Worte sind bekanntlich selten schön, schöne Worte selten wahr. Der verinnerlichte Mensch kann nicht lügen; daher satten ihm Phrasen und Schmeicheleien schwer. Was er sagt, das stimmt und kommt tatsächlich aus seiner innersten Ucbcrzeugung hervor. Kin der, die das Leben noch nicht verdarb, reden in diesem Sinne, und gerade das macht ihren unbeschreiblichen Reiz aus. Hier ojscnbarcn sich Innerlichkeit und Unvcrdorbenheit in reinster Blüte. Der Wahrheitsliebende hat vor Andern viel voraus. Er kann Kri tik vertragen, da er in ihr weniger Haß und Feindschaft als Wahr heit verspürt. Daher legt er das Urteil Anderer, das ihm selbst gilt, nicht aus die goldene Wagschale und kennt auch nicht jene lieber- cmpsindlichkeit, die konventionellen Menschen eigen zu sein pslegt. „Der Denker muß die Wahrheit ausdecken, wenn auch die Umwelt gleich dem Kranken, in dessen Wunden man bohrt, dabei ausschreit", jagte Schopenhauer aus seinem unbeirrbaren Wahrheitsdrange Nr. 2932. Buye aus leichter, geblümter weide mit Flügelärmeln und angeschnittenem Iabotteil. Nr. 2933. Gemusterte Seidenbluse mit Pajscnteil, weich um den Hals liegend. Verschluß im Rücken. Nr. 2934. Karierte Taslbluse mit einsarbigem Tastbesatz. werden. Wie elegant wirkt ein olleres Kostüm oder Komplet, wenn man eine gelbe oder blahblaue Taftbluse mit ausaesransten Schlel- senenden am Halse darunter trägt! Die Steifheit des Materials und die anspruchslose Form, die der Tast erheischt, machen die eigenartige Eleganz dieser Blusen aus. Eine ähnliche Wirkung geht von den duftigen Organdyblüschen dieses Sommers aus, die ent weder in leuchtender ungemusterter Ausführung oder aber in Karos oder Blumenmustern zu sehen sind. Wer wegen üppiger Körver fälle eine so steise Stossart nicht verträgt, kann sich an den sehr eleganten gestickten Georgette halten. Dieser wird ähnlich wie Mull mit bunten Seidenpünktchen verziert. Die reizvollen Reliestrepps, die man schon im vergangenen Jahre als Blusenmaterial verarbei tete, sind auch diesmal stark vertreten. Die weiße Farbe wird nach Tunlichkeit vermieden. Sie wirkt neben den weichen Wollstoffen der Röcke zu hart. Deswegen wählt man lieber die Farbe der Eier schale, der Banane und des Biskuits. Auch creme- und elfenbeinern« Töne sind modern. An den zierlichen Weslensormen werden zwei bis drei Taschen angebracht. Man verschließt sie mit Knöpfen, mit Schnüresfekten oder setzt auch kleine Schleifchen aus heraus. Nur durch Wahrheit kann man zu Erfahrungen und zur Er kenntnis gelangen. Gerade letztere ist nach der vorbildlichen Ansicht der alten "Griechen dazu angetan, unseren eigentlichen Lebenszweck zu bilden. Nur sie kann uns vorwärts bringen und fördern. Keiner soll sich einbildcn, daß das, was er selbst nicht glaubt, ihm von Andern geglaubt wird. Nicht einmal ein kleines Kind glaubt uns das, was mir mit jener merkwürdigen aus eigenem Unglauben geborenen Miene Vorbringen. Wer Andere belügt, pslegt auch sich in Selbstlügen zu verstricken. Wie gefährlich diese sind und welch bösen Ausgang sic in jedem Falle nehmen, kann meist erst nach schwerem Lehrgeld ersaßt werden. Hingegen lohnt es sich stets, für die Wahrheit Opfer zu bringen. „Unwahrheit", sagt Goethe in „Wilhelm Meister , kann uns'ebenso in Verlegenheit bringen wie Wahrheit. Wenn mir abwägen, wie ost uns jene und diese nützt, so möchte es doch Immer der Mühe wert sein, sich ein für allemal de« Wahrheit zu ergeben." Schon Im Winter, wo Kajokkleider beliebt wurden, zeigte sich ein! unverkennbares modisches Bestreben, die Bluse neuerlich über dem Rock zu tragen. Die elegante Kasakbluse sür den Abend setzte sich sehr bald durch. Jetzt haben wir wieder eine ausgesorochene Blu- tenmode mit elegantem Charakter. Außer der sportlichen Einsteck- oluse, die natürlich am Vormittag, aus Reisen und Ausflügen stets am Platze ist, steht die dekorative Bluse, die dis an die Hüste reicht, im Vordergründe. Dazu kommen noch die zahlreichen Gebilde in Westenform, die wegen ihres jugendlich flotten Aussehens unge zählte Anhängerinnen ausweisen. Die Mode macht diesmal zwischen der Dor- und der Nach- mttaasbluse einen gewaltigen Unterschied. Da die meisten Frauen ihr Kostüm oder Komplet sowohl vor- als auch nachmittags tragen, kommt es bei der jeweiligen Umgestaltung zum entsprechenden Taaesanzug aus die dazu gehörige Bluse an. Für den Vormittag wählt man eine amüsante gemusterte Waschbluse mit roten oder blauen Kugelknöpschen und kurzem Aermel. Die Auswahl an der- artlaen Stoffen ist ungeheuer. Auch die seidene Sportbluse in Ein- ftecksorm mit Perlmuttknöpsen und gestepptem Kragen sieht gut Die Wahrhaftigkeit bildet die Grundlage jeglicher Sittlichkeit. Wer die Wahrheit liebt und niemals von ihr abläßt, wandelt aus dem geraden Wege der Schlichtheit und gerät niemals in das Fahr wasser der Oberflächlichkeit. Das Wesen solcher Menschen strahlt jene wunderbare Kraft aus, die aus tiefster Seele kommt und sich als Lauterkeit und Innerlichkeit dartut. Wahrheitsliebende Mcn- fchen handeln nicht des Scheins, der Umwelt oder der Meinung Anderer zuliebe. Ihnen ist jede Handlung Selbstzweck. Wer nie mals nach außen blickt und alles mit unbeirrbarer Sicherheit aus sich selbst heraus tut, bekundet reine Innerlichkeit. Bei derartigen Menschen erlebt man weder auf Launen noch aus Wandelbarkeit beruhend« Enttäuschungen oder unliebsame Ueberrafchungen. . für Aboqaeutea. Mäntel, Köstüme, Kleider 0,90 M., Blusen, Röcke, Klnderg«derobe, Wäsche 0,65 M. Zu beziehen durch dle GeschHIHele.