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Reinigen wollener Vserbevecken von vr. Marti« Lie Reinigung wollener Pferdedecken er» fordert in allen Fällen eine gewisse Vorsicht und Vertrautheit mit den üblichen Wasch regeln, wenn man , keine Enttäuschungen wie Versengen der Wolle, Verlieren der Forni usw. erleben will. Weisen Pferdedecken nicht ein zelne Flecken auf, sondern sind sie in ihrer Gesamtheit reinigungsbedürftig, schmutzig, so werden sie gewaschen. Dabei beachte man, aus welchem Material, ob aus reiner Wolle oder aus Mischgewebe, die Decken bestehen, und bedenke, dah reine Wolle sehr empfind lich ist gegen alle laugenhaften Flüssigkeiten, wie Soda-, Pottasche-, schlechte Schmier oder Kernseifenlösung, daß höhere Tempera turen die Wollfaser zerstören oder deformieren. Meist vertragen auch die Farben, mit denen sie gefärbt sind, keine Laugen; sie verblassen. Im allgemeinen verwendet man neutrale Seifen, wie z. B. „venetianische" oder „Mar seillerseife", Monopolseife oder gute, alkali freie Seifenflocken in dünnen Auflösungen. Für ölige oder fettige Pferdedecken eignen sich zur Reinigung ausgezeichnet sogenannte Lösungsmittelseifen, wie Benzitseife, da man mit ihnen in kalter Lösung arbeiten kann. Nie darf man wollene Pferdedecken kochen! Auch dann nicht, wenn sie mit Baunnvollfaser versponnen sind. Weiter achte man darauf, daß wollene Decken nie stark gerieben oder ausgewrungen werden. Man drückt sie mit den Händen, schwenkt sie in den Waschflüssig- keiten, z. B. einer Srifenlauge (10 g Seife in 2 Liter Wasser), spült danach wiederholt, zunächst in schwach lauwarmem und später in kaltem Wasser, aus, drückt das überschüssige Wasser, ohne zu wringen, heraus und trocknet. Dazu legt man die Decken in ihrer natür lichen Form, am besten auf ein sauberes Tuch. Beim Trocknen vermeide man unbedingt unmittelbar wirkende Wärme, wie direkte Sonne oder Ofenwärme. Sind die Pferdedecken mit zarten Farben gefärbt, so nimmt man anstatt der Seifen lösung eine Abkochung oder einen kalten Auszug von Seifenwurzel oder Quillajarinde. 500 8 Quillajarinde wirken bezüglich ihrer Waschkraft wie etwa. 1000 A gute Seife. Verblassen beim Waschen trotz vorsichtigster Behandlung die Farben, so frische man sie dadurch auf, daß man etwas Essig zum Spül wasser gibt. Liegen zur Reinigung recht gelbgewordene Pferdedecken vor, so bleicht man sie am vor teilhaftesten zunächst mit verdünnter Wasser stoffsuperoxyd-Lösung oder mit Natriumsulfit oder mit Natriumbisulfit oder mit Persil. Für besonders verfärbte, schmutzige Decken eignet sich zur Reinigung eine Vorbehand lung mit verdünnter Wasserstoffsuperoxyd« lösung und eine kurze Nachbehandlung mit einem Hydrosulfit, wie es im Handel in Form von Burmol, Colorex, Hyraldit, Blankit zu erhalten ist. Man richte sich genau nach den für die betreffenden Mittel gültigen Spezial gebrauchsanweisungen. Nicht unerwähnt sei, daß auf dem Markte befindliche sogenannte „Ueberseifen" die mo dernsten Stoffe zur Wollwäsche darstellen, da sie in keinem Falle der Wollfaser schaden. Das „Fewa"-Pulver stellt ein 'derartiges Mittel dar. — Es sei geraten, sich wegen des Bezugs vorgenannter Präparate usw. an eine Apotheke oder Drogerie zu wenden, die eine Gebrauchsanweisung gern geben werden. Neues aus Feld, Garten, Stall und Hos, Haus, Küche und Blumenzimmer Missen wir ausländisches Thomasmehl streuen? Deutschland besitzt genügend Kali und Stickstoff für seine. Landwirtschaft, ist aber auf die zusätzliche Einfuhr von Phosphorsäure an gewiesen. Seit Jahren werden große Mengen von ausländischem Thomasmehl eingeführt, die jährlich 35 bis 50 Millionen ReilHmark De visen verschlucken. Sie werden für eine Ware ausgegebcn, die als Fertigprodukt deutschen Männern Arbeit und Brot nimmt. Die Ein fuhr des Nährstoffes Phosphorsäure ist zwar nicht ganz zu umgehen, da wir in Deutsch land weder genügend Thomasmehl gewinnen noch genügend Rohphosphate haben, um an dere Phosphorsäutedünger herzustellen. Wir können aber statt des fertigen Thomasmehls Rohphosphate in verstärktem Maße einführen, die in deutschen Fabriken zu Phosphorsäure- düngern verarbeitet weiden und so deutschen Arbeitern Brot geben. Es werden dann zwei Drittel der für das fertige Thomasmehl ver ausgabten Beträge erspart. Im Superphos phat und besonders im alkalischen Rhenama- Phosphat, das die gleiche Kalkform wie das Thomasmehl enthält, sind der deutschen Land wirtschaft zwei Phosphorsäuredünger gegeben, die das ausländische Thomasmehl vollkommen überflüssig machen. Vergleichen wir die Ein fuhrzahlen von ausländischem Thomasmehl in den Jahren 1932 und 1933, so ergibt sich fol gendes Bild: 1933: 1012 530.2 r I. W. v. 32.27 M3. N5I - »u 31.87 ». r, 1832: 795757,2 I >. W. v. 21.775 „ NU - NU 27.36 p. I. 1933: -N 216 773.0 T ^-10.495 Mill. NU Die Mehreinfuhr betrug also im Jahre 1933 216 773 Toynen und die Mehrauswen dung dafür rund 10,5 Mill. RM. Setzen wir hiergegen die Tatsache, daß durch je 2000 RM. nach Deutschland eingesührle Waren eine deutsche Arbeiterfamilie brotlos wird, so können wir uns ausrechnen, wie wertvoll die Einfuhr und Der- arbcitung von Rdhphosphaten zu Rhenania- Phosphat und Superphosphat dem deutschen Volke werden könnte, wenn die Einfuhr von ausländischem Thomasmehl .unterbliebe. Erst wenn jeder einzelne helfen will und in seinem Wirkungskreis jede entbehrliche ausländische Ware ablehnt, wird der deutschen Wirtschaft wirklich geholfen. Darum muß jeder Dauer und Landwirt um die Einfuhr von auslän dischem Thomasmehl wissen und sie ablehnen, denn nur zu ost wird noch Thomasmehl ge streut, ohne daß man sich über seine Herkunft vergewissert hat. Schö. Moos im Rasen. Schöne Rasenflächen werden, wie man oft sehen kann, durch Moos sehr entstellt. Man hat schon viele Mittel angewandt, um das Moos zu vertilgen, meist aber ohne Erfolg. Ein wirklich erfolgreiches Mittel, das außerdem sehr einfach ist, haben wir im grünen Eisenvitriol. Davon lösen wir 10 g in einem Liter Asasser und überbrausen mit der Lösung das Moos. In einigen Tagen ist es dann tot und schwarz und kann entfernt werden. Dem Rasen schadet das Mittel nichts; im Gegenteil, er wird davon noch schöner und dunkelgrün. . Gü. Wi. Hühner werden besser nicht getastet und dafür durch Fallennester kontrolliert! Seitdem allen Hühnerhaltern die Möglichkeit gegeben ist, durch Fallennester ihre Hühner zu kon trollieren, dürfte das „Tasten" der Hühner endlich aus der Mode sein. Alle einschlägigen Firmen, die sich mit der Lieferung von Geräten usw. für die Hühnerhaltung befassen, bringen heutigentags zahlreiche billige und gute Fallen nester für den Klein- und Großbetrieb auf den Markt, so daß jeder Geflügelhalter sich leicht die nötige Fallennesteranzahl beschaffen kann. Auch in diesem Blatte sind mehrere Abhand lungen über den Selbstbäu von Fallennestern erschienen. Im übrigen gibt es auch genügend äußere Merkmale, nach denen die Geflügel halter die gute Legehenne herausfinden werden. Die Fallennesterkontrolle dürfte aber stets das einfachste und sicherste Mittel sein, die Lege leistung der einzelnen Hühner genau festzu- stellen, Also weg mit diesem „Tasten" der Hühner, das io viele Nachteile hat! Mit dem Finger, der dazu benutzt wird, können leicht durch Schmutz Darmreizungen hervorgerufen und Krankheitskeime von einem Tier auf das andere übertragen werden. Bei ungeschicktem Tasten können außerdem noch leicht innere Verletzungen verursacht werden. Ebenso ist das „Tasten" der Hühner von außen nicht mehr zu empfehlen. Allzu leicht können dabei innere Organe, z. B. die Leber, verletzt werden. Ferner kommt es öfters vor, daß man das Huhn, bei dem durch Tasten ein Ei am Abend oder am frühen Morgen festgestellt wurde, gesondert eingesperrt hat mit der Folge erscheinung, daß dieses Tier manchmal die schönste Jett der Futterfuche, z. B. morgens Das Aufpicken der Würmer usw., verpaßt. S. Spargelsalat. Gericht für vier Personen. Zutaten: U/- Pfund Spargel, Salzwasser, zwei Eßlöffel Oel, ein bis zwei Eßlöffel Essig, ein knapper Teelöffel Salz, zehn Tropfen Maggi's Würze, ein Achtelliter Rahm, gehackte Peter- silie. Zubereitung: Die Spargel werden g«. schält, gewaschen, in etwa L om lange Stücke geschnitten und in leicht gesalzenem, schwach kochendem Wasser weichgekocht. Man laßt sie aus einem Durchschlag abtropfen und mengt sie in der Salatsoße, die aus Del, Essig, Salz, Rahm, Maggi's Würze und Petersilie besteht, an. — Die Spargelbrühe verwendet man zur Suppe. B. 3. Betten in der Sonne. Wie gut schläft's sich in Betten, die rvghrenü des Tages Lust und Sonne streichelte.'WohIgemerkt, nur streicheltel Denn das ist das Richtige; nicht die armen Betten in der prallen Sonne zu dörren und dann mit einem Klopfer oder Stock bewaffnet auf sie einzuschlagen, um den sogenannten Staub herauszubelrommen. Jede Feder hat ein natürliches Fett, das ihr Elastizität und Zusammenhang verleiht? Brennt nun die heiße Eommersonne auf die Betten nieder, dann verklebt das Fett der Federn und sie trocknen aus, besonders wenn sie infolge Feuchtigkeit Ballen gebildet haben. Beim hatten Schlag des Klopfers werden die ausgcdörrten Feder kiele samt ihrem Mark zu Staub geschlagen. Dann wundert sich die fleißige Hausfrau, daß immer wieder Staub aus den Betten kommt, trotzdem sie doch so tüchtig durchgeklopft hat. Der vermeintliche estaub ist nichts anderes als die zerriebene Federsudstanz. Auch das Inlett wird durch zu starke Besonnung ge schädigt. Das „Daunendicktsein" besteht in einer dünnen Wachsschicht, die unter der Hitze natürlich leidet und bei öfterer heißer Be strahlung so schwindet, daß der zarte Flaum, statt die Betten zu füllen, im Schlafzimmer umherfliegt. Zum Lüften legt man die Betten auf Stangen, umgelcgte Leitern, Tische usw^ und wendet sie mehrmals um. Sonnenhitze ist absolut nicht nötig, nur viel frische, aber nicht feuchte Luft. Die Betten werden tüchtig ge rüttelt und geschüttelt und der hierbei sich zeigende Staub leicht abgcbürstet. M. Fn. Für die Büchei-freunde Der Fluch des Blutes. Menschen und Wölf« in russischer Zeitenwende. Roman von Egon Freiherr von Kapherr. Verlag 3. Neumann in Neudamm. Preis in Leinen geb. 4,50 kdi. Die südrussische Steppe ist der Schauplatz dieses eigenartigen Romans, in dem eine Parallele gezogen wird zwischen der Bestie Wolf und der Bestie Mensch. Beide gedeihen dort am besten, wo Unordnung, Aufruhr herrscht. Und die russische Revolution brachte in den Mischrassen Südrußlands die Bestie zur vollste« Entwicklung. Es sind grausige Bilder, die der Verfasser, der Menschen und Wölf« der Steppe genau kennt, uns vor Augen führt. Nur einigen Kerngestalten gelingt es, sich aus Leq Lhaos zu retten.