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Volkswirtschaft j Devisenkurse. Belga (Belgiens 58.46 (Gelds 58,58 (Bries), dän. Krone 57,64 57,76, engl. Pfund 12,91 12,94, sranz. Franken 16,50 16,54, holl. Gulden 169,48 169,82, ltal. Lira 21,42 21,46, norm. Krone 64,84 64,96, österr. Schilling 47,20 47,30, poln. Zloty 47,25 47,35, schwed, Krone 66,53 66,67, chweiz. Franken 80,92 81,08, span. Peseta 34,24 34,30, tschech, Krone 10,38 10,40 Dollar 2.505 2,511. Amtlicher Berliner Schlachlvichmarkt. Auftrieb: 1503 Rinder, daninter 351 Ochsen, 446 Bullen, 706 Kühe, und Färsen, 3042 Kälber, 3431 Schafe, 17151 Schweine. — Preise für einen Zentner Lebendgewicht in Reichsmark: Ochsen: 17. 4. 13. 4. 1. vollst., cmsgcmästcte höchsten Schlachtwerts jüngere — 33 2. sonstige vollflcischige 30—32 30—32 3. fleischige 27—29 27—29 4. gering genährte 23—26 24—26 Bullen: 1. jüngere vollflcischige höchsten Schlachtwcris 29 29—30 2. sonstige vollsleischige oder ausaemäste^ 27—28 27—28 3. fleischige 24—26 24—26 4. gering genährte 21—23 21—24 Kühe: 1. jüngere vollflcischige höchsten Schlachtwcrts 15-27 25—27 2. sonstige vollsleischige oder ausgemästete !O—23 20—24 3. fleischige 16—19 16—19 4. gcring genährte 10—14 10—15 Färsen: 1, vollst, ausgcmästcl- lmcklttm Scklacktwcrks 31—32 31—32 2. vollsleischige 28—29 28—30 3. fleischige 25—26 25—27 4. gcring aenäyrlc 21—23 21—24 Fresser: 1. mäßig gcnährtcs Jungvieh 16—2, 17—22 Kälber: 1. Doppellender bester Most — - 2. beste Mast- und Saugkälber 55—58 55—58 3. mittlere Mast- und Saugkälber 42—52 42—52 4. geringere Saugkälber 30—40 30—40 5. geringe Kälber 15—25 16—26 Schafe: 1. beste Mastlümmcr (Stallmasthammel) 39—40 40—42 2. beste junge Masthammel (Stallmasthammel) 36—38 38—39 3. mittlere Mastlämmcr und ältere Masthammc 32—35 36—37 4. geringe Lämmer und Hammel 22—31 27—35 5. beste Schafe 29—30 31—32 6. mittlere Schaß 27—28 29—30 7. geringe Schafe 22—25 20—28 Schweine: a 1 Speckschweine 50 5l a2 vollfl. über 300 Pfund Lebendgewicht 40—42 46 2. vollsleischige von 240—300 Pfund 38—40 37—39 3. vollsleischige von 200—240 Psund 36—38 34—37 4. vollsleischige von 160—200 Psund 33—34 32—34 5. fleischige von 120—160 Psund 30—31 30—31 6. fleischige unter 120 Pfund — — 7. Sauen 35—37 34—37 Marktverlaus: Bei Rindern mittelmäßig, bei Kälbern in guter schwerer Ware glatt, sonst ruhig, bet Schafen langsam: j bet Schweinen ziemlich glatt. — Wegen des nationalen Feiertages am 1. Mai 1934 wird der Dienstagmarkt aus Mittwoch, den 2. Mai I 1934, verlegt. Marktzeil für alle Tiergattungen von 9 bis 11.3k I Ubr. (30. Fortsetzung.) Kaum saß sie, als schon wieder ein junger Mann er schien, um sie Zu dem englischen Walzer zu bitten. Er war ebenso tadellos gekleidet wie der erste. Er hatte ein etwas blasses Gesicht, war blond, aber er tanzte ebenso wunder bar wie ihr erster Tänzer. „Aber wir wollten doch Fräulein Tillh sprechen", sagte sie, zwischen zwei Tänzen, mahnend zu Frentzoß. Sie schämte sich beinah, daß ihr der Tanz jetzt unter diesen Umständen soviel Freude machte. „Fräulein Tilly wird wahrscheinlich mit ihrer Nummer noch nicht fertig sein, mein gnädiges Fräulein!" beruhigte Frcntzos;. „Tanzen Sie ruhig weiter. Damit geht die Zeit am besten hin. Ich werde Fräulein Tilly noch einmal im Theater anrufen lassen, um sestzustcllen, wann wir sie er warten können." Er erhob sich und verneigte sich leicht gegen Beate. Ehe sie etwas sagen konnte, ging er schon auf den Saal ausgang zu. Beate blieb etwas verlassen zurück. Es war ihr plötz lich unheimlich hier inmitten dieser sorglosen, lachenden und trinkenden Menschen ohne Frentzoß. Er war ja der einzige, den sie hier kannte. Aber schon verbeugte sich wieder der erste Tänzer vor ihr, und sie folgte ihm. Hinter dem Vorhang einer kleinen Loge verborgen, stand Frentzoß. Er hatte d escn Platz gewählt, weil er von hier aus sowohl den Eingang beobachten konnte, durch den Aki kommen muhte, als auch Beate. Und jetzt — seine Augen schlossen sich schmal zusammen —. wirklich, da stand Mi Wernoff am Eingang. Er überragte in seiner Gröhe die jungen Leute hier. Frcntzoh beobachtete ihu gespannt. Wcruofss Blicke spähten scharf im Saal umher. Jetzt zuckle er zusammen. Frcntzoh wusste, nun halte er Beale gesehen! Beale Nuflädt im Arme eines der hier angestell ten Eintänzer, im Arme eines Gigolos. Befriedigt lächelte Frederic von Frcntzoh. Er konnte sich genau vorstellen, was in Weruosss Seele vorging. Mil Absicht halte er und Tilly dieses Lokal gewählt. Wernoff kannte es nnr zu gut. .Hier halte er ja als Tänzer mit Tilly seine berühmte Nummer getanzt — damals, ehe , er sich mit Tilly veruneinigt hatte. Er kannte die Stamm- s güstc des Lokals. Er kannte die Gigolos und ihren Ruf. j Es muhte für ihn ein schreckliches Gefühl sein, Beale hier i in dieser Umgebung zu sehen. Frentzoh hatte sich nicht getäuscht. Akis Herz war vor ! Entsetzen geradezu erstarrt, als er Beate erkannt Halle. j Turnen und Sport Lani M die „Lnbewnnten" „Der erste „Tag des unbekannten Sportsmannes" liegt har ter uns. In allen Teilen des Reiches haben unter Leitung mei ner Beauftragten und mit Unterstützung der Fachverbände Prü fungen der Langstreckler stattgefunden. Zchntaußmdc von Radfah rern kämpften aus Deutschlands Landstraßen, Zehntauscnde von Läufern und Gehern mähen aus deutschen Wettkampsanlngeu ihre Kräfte. — Sie alle gaben ihr Bestes. Den Siegern wurde der Er- folg erst nach schweren Kämpfen zuteil. Niemand wollte sich schla gen lassen, sie alle wollten beweisen, dah sie zu großen Leistun gen sähig sind. Doch unerbittlich forderten die Kümpfe eine Scheidung zwi schen Besseren und Schlechteren. Die erste Auslese ist nun vor- aenommen. Sieger und Plazierte halten sich bereit zu neuen Kämpfen, Ich werde sic ruscn. Aber ehe mein Ruf au die Sie ger dos gestrigen Tages ergeht, gilt mein Dank den unbekannten Sportsmännern, auch denen, denen am Sonntag ein Erfolg ver sagt blieb. Ihnen sei gedankt, daß sie den Kamps nicht scheuten und bis ins Ziel hinein an sich selbst glaubten Behaltet diesen Glauben, Ihr Unbekannten I Arbeitet selbst bewußt an Euch, bis ich Euch wieder rusel Denkt daran, daß nur dem Fleißigen ein Ersolg beschicken ist!" (gcz.) von Tschammer Im internationalen Boxsport gab cs eine Reihe wichtiger Entscheidungen. In Leicester st pstc der deutsche Schwergewichts meister Bincenz Hower gegen von Mulatten Larry Gains und mußte eine glatte Punktniederlage über 12 Runden hinnchmen. — Der schwärze Weltmeister im Bantamgewicht, Al Brown, eilt in europäischen Ringen von Sieg zu Sieg. In Paris fertigte der Kubaneser den Franzosen Kid Francis überlegen nach Punkten ab. — Weniger Glück hatte der amerikanische Halbschwergewichts- Weltmeister Maxie Rosenbloom, der in Oklahoma City von dem Amerikaner Clyde Chastain nach Punkten bezwungen wurde. Sein Titel stand dabei allerdings nicht auf dem Spiel. — Frankreichs Amateurboxstasfcl, die auf ihrer Deutschlandreise noch ohne Sieg ist, konnte auch ihren vierten Start in Dresden nicht erfolgreich gestalten und verlor gegen eine dortige Staffel im Gesamtergeb nis 4 :10. Leim Reisturnier in Nizza beteiligten sich am zweiten Tage wiederum füns deutsche Neiterusfiziere am Jagdspringen um den Preis der Herzogin von Aosta, in dem jeder Reiter zwei Pferde unmittelbar hintereinander in vier Minuten über einen mit 13 schweren Hindernissen gespickten Kurs zu bringen hatte und die Gesamtsehlerzahl gewertet wurde. Sieger blieb der Franzose Capt. Claus, der sowohl auf Irish Quaker als auch aus Volant ohne Fehler geblieben war. Bester Deutscher war Oblt. K. Hasse als Siebenter, dem aus Der Mohr 8 und auf Olas 4 Fehler unter laufen waren. Eine besondere Auszeichnung erhielt Oblt. Brandt, der aus Tora den schnellsten sehlerlosen Ritt des Tages aus führte; leider brach ihm bei seinem Ritt aus Baron ein Bügel, jo daß er vorzeitig ausscheiden mußte und dadurch um seine guten Siegesaussichten gebracht wurde. Europa-Rundslug. Nach Ablauf der Meldefrist sind beim Polnischen Aero-Club sllr den Europa-Nundflug 1934 insgesamt 44 Flugzeuge genannt worden. Die deutsche Vertretung ist mit 12 gemeldeten Maschinen die stärkste, der die polnische mit 11, die französische mit 10 und d:e italienische Stossel mit sieben Flug zeugen folgen, lieber die Typen, die Deutschland in diesem jchwerslen europäischen Fiugwcttbewcrb vertreten, ist nach nichts bekauntgcgeben. Die Strecke des Wettbewerbs, der vom 28. August bis 15 September ausgetragen wird, bcträat 9500 Km. und führt über ganz Europa. Er hcitte erst geglaubt, seine Augen müßten ihn trügen — aber nein, das Bild, das sich ihm bot, war Wirklichkeit. Das war Beate, das war ihr schönes blondes Haar, ihr liebliches Gesicht, ihre ganze reine, zarte Gestalt. Das Mädchen, das er vergöttert hatte, das ihm hoch über allem Irdischen zu stehen schien, tanzte hier mit einem dieser bezahlten Gigolos! Schmerz und Scham brannten in ihm auf. So hatte der infame, anonyme Bricfschreiber doch recht gehabt, daß er Beate hier finden würde? Wie war cs nur möglich, daß sie hierher kam? Sie mußte vou hier fort. Keinen Augenblick durfte sie länger Hierbieiben. Wenn irgendwelche Bekannte aus dem Nystädtschen Hause sie hier sahen, war es mit Beates gutem Ruf ganz vorbei. Kein junges Mädchen aus der Gesell schaft durfte cs wagen, sich hier in diesem Nachtlokal zu zeigen. Aber wie sollte er es anfangen? Was sollte er ihr sagen? Er schämte sich für sie, daß er sic hier finden mußte. Er mußte erst mit sich ins reine kommen, wie er es am besten anfing. Hier durfte sie ihn nicht sehen. Er zog sich behutsam zurück. Frentzoß sah von seinem Versteck aus, wie er den kleinen Gang zur Bar hinunter schritt. Dieser Augenblick war für ihn das Signal, seinen Plan weiter zu verfolgen. Rasch ging er an der kleinen Balustrade entlang bis zu einer Logcntür, die im Hintergründe des Saales lag. Er öffnete sie. Er befand sich in einem kleinen Extra zimmer, das mit schwellenden Seidcnmöbcln ausgestattct war. Hier saß Tilly. Sie sah ihm gespannt entgegen. „Na, ist's soweit?" fragte sie. Er nickte hastig: „Beate tanzt im Augenblick mit Fredy. Wernoff ist so eben gekommen. Er hat die beiden gesehen." „Na — und sein Gesicht?" fragte Tilly gierig. „Das können Sie sich denken, Fräulein Tilly — gerade zu entsetzt!" Tilly lachte höhnisch auf: „Hab' ich mir gedacht — so ein Tugcndschaf wie der gute Aki! Na, nun bringen Sic mir mal das audcre Schäfchen, die Beate, her, ich werde ihr schon etwas er zählen!" Gerade Ivar Beate vou ihrem Täuzcr wieder zu ihrem Platz gebracht worden. Sie war in schrecklicher Verlegen heit. Tollte sie hier allein an ihrem Tische sitzen und aus Frentzoß wanen? Das war ihr sehr peinlich. Ohnehin stellte sic schon fest, daß viele Blicke der hier anwesenden Herren ihr folgten. Sollte sie ihren unbekannten Tänzer aufforderu, bei ihr Platz zn nehmen? Sic atmete ans, wie sie jetzt ans dem Hintergrund Frentzoß schnell ans sich zu- kommcn sah. Frentzoß gab dem Gigolo eine» nnmcrklichcn Wink mit den Augen. Der verstand und verbeugte sich abschied- 19. April. Sonnenausggng 4.55 Sonnenuntergang 19.04 Monduntergang 0.48 Mondaufgang 7.27 1560: Der Reformator Philipp Melanchthon in Wittenberg zest. (geb. 1497). — 1882: Der Naturforscher Charles Dar win in Dawn bei Beckenhain gest. (geb. 1809). — 1885: Der Afrikarcisende Gustav Nächtigest bei Kap Palmas in West- rfrika gest. (geb. 1834). — 1906: Der französische Physiker Pierre Curie, Entdecker des Radiums, in Paris gest. (geb. 1859). — 1931: Der Asicnforscher Einst Trinkler in Bremen gest. (geb. 1896). Namenstag: Proi. hermogcncs, kath. Werner. ai RuMM-Drogrstsm Ncichsscndcr Leipzig, Donnerstag, 19. April 11,20 Anleitung zur Familicnsorschung; 12,00 Mittagskan- zert z 13,25 tteberträgung aus dem Capitvl zu Leipzig: Kinoorgel 14,15 Tiere unserer Heimat; 14,25 Wilhelm Vershosen: „Pog genhof": 14,45 Zur Unterhaltung; 15,10 Klaviermusik; 16,00 : Nachmittngskonzert; 17,00 Für die Jugend: „Meine letzte Fahrt auf dem Kreuzer „Breslau-Midilli": 17,25 Liederstunoe; 18,00 Originale im alten Heer; 18,15 Militärmärsche: 19,00 Bunte Stunde: 20,15 Ein Abend am Weimarer Muscnhos; 21,15 f „Fronleichnam . , 120 Tote": 21,40 Waldhornmusik; 22,00 Nachrichten: 22,20 Programm nach Ansage; anschl. Oesterreich' 22,40 Funkstille. Dcukschlandscndcr Donnerstag, 19. April. 9.00: Berufs- und Fachschuisunk. — 9.40: Bücher des dcntschcn Schicksals. — 10.10: Nicdcrdcntsche Dichter in Wort und Lied: Itaus Groth, Fritz Rcntcr, John Brinkmann, Joh Meyer. — !0.50: Körperliche Erziehung. — 1130: Musik unserer Zeit. — 15.45: Bücher des denstchen Schicksals. — 17.30: ..Licdc mit Me- hanik und Federkraft". — 18.00: Gedttchtnisktunüc sür Max von Schillings. — 18.30: Stunde der Schalle. — 19 00: „Der Arbit er findet sein Blich". — 19.20: Wunschkonzert ans Schallplatten. 19.40: Aus München: Oesterreich-Vortrag. — 20.00: Kernspruch. — 20.15: Stunde der Nation: Ans Leipzig: „Ein Abend am Weimarer Muscnhof". — 21 15: „Der Bcttclsludcnl". — 22.30: Leibesübungen im freiwilligen'Arbeitsdienst. — 23.00: Aus Ham- mrg: Uutcrhattnngs- und Tanzmusik. — 21.00—1.00: Deutsch- ands Jugend grüßt den Führer. Interessantes aus obigem Programm und von anderen Sendern: Donnerstag: 17.35: Spießern, Muckern und Moralimslen zum verdaulichen Nachtisch (Breslau). 17.45: Jungvolk unter sich (Hamburg). 18.00: Rcichsaulübahncn iin Werden (Hamburg). 19.00: Bon findigen Malern und gewitzten Musikanten (Leipzig, 1 Stuttgart). i 19.60: Lieder, die uns Hörer cinsandlcn (Köln). s 21.15: SA. marschiert, Festkonzert (Königsberg). 21.15: Unser täglich Bro! gib uns heule! Hörspiel aus dem Wup pertal von Edgar Masta Moog (Köln). 21.15: „Der Betlclsiudcnt", Querschnitt ans Schallplatlcn (D.-S.). 21.20: Bunter Buchcr-Narrcnspicgcl, Hörfolge (Berlin). , 22.30: Die Förderung Ler Leibesübungen im FAD„ Major Su- ' ren (Dcukschlandscndcr). nehmend gegen Beate. Kanin war er außer Hörweite, sprach Frentzoh leise: „Fräulein Tilly ist soeben gekommen, mein gnädiges Fräulein! Darf ich Sic Zu ihr führen? Ich habe ein kleines Zimmer reservieren lassen, damit Sie ganz un gestört mit ihr reden können." Er zog Beates Arm durch dcu seinen. Sie folgte ihm willenlos. Hätte sie sich nur nicht auf dieses Abenteuer eingelassen! Ihr war so bange zumute. Aber uuu war cs eittmal geschehen. Man konnte nicht mehr zurück, — Sie gingen durch einen kleinen Korridor, dann öffnete Frentzoß die Tür zu dem kleinen Zimmer. Eine junge Dame in einem weinrotcn Abendkleid, mit tief aus geschnittener Taille, erhob sich. „Das ist Fräulein Tilly!" stellte Frcntzoß"vor. Beate sah in ein schönes, dunkles Frauengcsicht, das nur durch einen unfeinen Zug um den etwas zu üppigen Mund ent stellt wurde. Sie empfand sofort eine heftige Abwehr gegen diese Tilly, die sich jetzt mit einer geschmeidigen Bewegung er hob und mit liebenswürdig schüchternem Lächeln auf Beate zukam. Diese Schüchternheit Tillys war teils gespielt, teils aber echt. Ihre Selbstsicherheit schwand auf einmal an gesichts Beates stiller Lieblichkeit. Sie empfand — von Beates Welt zu der ihren führte keine Brücke. Das machte sie für den ersten Augenblick unsicher. Beate faßte sich zuerst. Sie durfte diesem Mädchen nicht zeigen, wie es in ihr aussah. Nichts von ihrer Abneigung durste zum Vorschein kommen, und nichts von dem brennenden Schmerz. War cs Eifersucht — oder etwas Tieferes? Genug — sie litt entsetzlich bei dem Gedanken, in dieser Tilly Akis Freundin vor sich zu habcu. So also mußte man ausschen und sein, um auf einen Mann zu wirte»? Dann war alles, was sic sich im ge heimen von Aki und ihrer Zukunft geträumt hatte, kindisches Zeng gewesen. Dann mußte sie ihr Herz uud ihren Stolz ganz fest in sich bewahren. Niemand durste wissen, wie es in ihr ansschaute. Mit aller Gewalt nahm sie sich zusammen. So ruhig sic kouute, sagte sic, Tillys Haud flüchtig mit der ihren berührend: „Also, Fräulein Tilly, ich slehe zu der Aussprache zur Versüguug! Bitte!" Sic deutete auf das kleine Sosa und setzte sich selbst sehr gerade in einen der kleinen rolscidencn Sessel. Ohne daß sie cs wußte, lag in ihrer Miene ein starker Hochmut. Tilly cmpsaud das sofort. Die bessere» Rcgu»ge» i» ihr, die leise Scham verginge» im Augenblick. Törin, die sie war, sich von einem hochnäsigen Ding wie dieser kleinen Nystädt imponieren zu lasse». Was war die scho»? Die wohlbehütcte Tochter eines schwerreiche» Vaters. (Fcntsctzung folg!)