Volltext Seite (XML)
Landesgejchaftsführer Voigt teilte mit, daß der BDA in Sachsen im vergangen Jahr über annähernd 499 Orts gruppen und Schulgemeinschasten verfügte; diese Zahl sei inzwischen auf 1000 angewachsen. Die bisher durchgcführ- ten VDA-Opfertage seien im besten Sinn Volksopfertage gewesen. Im Sommer werde der VDA mit einer Lotterie hervortreten und im Juni wolle der VDA zu einer Haus und Straßensammlung zur Unterstützung der deutschen Schu len im Ausland aufrufen. Seine übliche Pfingsttagung habe der VDA ins Rhein- und Moselgebiet ver legt; zu dieser großartigen Deutschtumskundgebung werde Der Landesverband Sachsen wahrscheinlich drciSonder- ; üge fahren lassen können. Ungewöhnliche Ausmaße werde auch das „Fest der deutschen Schule" annehmen, das vom VDA im September im ganzen Reich durchgeführt und als Tag des deutschen Volkstums begangen werde. Um der sächsischen Bevölkerung mehr Verbundenheit mit der Grenz bevölkerung zu ermöglichen, sei ein volksdeutscher F a h r t e n d i e n st eingerichtet worden der die Beteiligten auch in die Ost- und Grenzmark führen werde. Die Angehörigen der sächsischen Bevölkerung im Ausland sollen durch Volksdeutsche Heimatbriefc eine zwanglose Unterrich tung über heimatliche Vorgänge erfahren. Am Nachmittag fuhren die Pressevertreter durch die schönsten Teile der Sächsischen Schweiz. Bei einer Feier stunde am Felsenkessel beim Gasthof Schweizermühle sprach der Leiter der sächsischen Schulgruppen. Studienrat Dr. Hiller. Ar. Leg l-mm iM Sachsen Von der Pressestelle der Deutschen Arbeitsfront, Bezirk Sachsen, wird mitgeteilt: Auf feiner großen Deutschlandreisc. die der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Staatsrat Pg. Dr. Ley, in diesen Tagen wieder durch die deutschen Betriebe und Werkstätten unternimmt, au? der er vor allein die Betriebssichrer besucht und sie an ihre Wichen gegenüber Volk und Vaterland erinnert, kommt er auch für einen Tag nach Sachsen. Ain kommenden Montag, 23. April, wird Dr. Le» in Chemnitz einige Betriebe besichtigen. Am 18 Ahr wird er in der großen S a ch s c n h a l l c i n C h e m n i tz von 40 020 Betriebssichrer» und Gefolgschaften sprechen, hierzu sind die Betriebsführer aus ganz Sachsen eingeiaden. SetriekMer Men MsMschrten Wer will noch seinen Arbeiksgcnofsen Freude spenden? Von der Pressestelle der Deutschen Arbeitsfront, Bezirk Sachsen, wird uns mitgeteilt: Vor wenigen Tagen konnten wir der Oeffentlichkeit mit teilen, daß die NS-Gemcinschaft „Kraft durch Freude" in den Monaten Mai und Juni allein aus Sachsen zehn Urlau bersonderzüge in die schönsten Gegenden unseres deutschen Vaterlandes fahren lassen wird. Wie nicht anders zu erwar ten war, ist der Widerhall dieser Meldung im ganzen Sach senland ungeheuer groß. Zu Hunderten liegen in den ein zelnen Kreisen bereits die ersten Anmeldungen vor. Aber nicht nur einzelne Volksgenossen, nicht nur Familien mit Mann, Frau und Kindern sondern sogar ganze Belegschaften größerer Werke melden sich geschlossen zur Teilnahme an eMer Urlaubsfahrt. Auch hierbei zeigt sich wieder der neue Geist der Volksverbundenheit, die von dem größten Teil der sächsischen Betriebsführer bereits Besitz ergriffen hat. Meh rere Bekriebsführer aus dem Oberen Vogtland haben sich bereiterklärt, ihrer Belegschaft die Möglichkeit zu geben, geschlossen an einer Urlaubsfahrt tcilzunehmen und die ge samten kosten hierfür zu tragen. Allein aus dem Oberen Vogtland werden ungefähr tausend Volksgenossen an dem Genuß dieser wahrhaft großartigen sozialen Tal leilhaben. Auch im kreis Glauchau hat sich ein Betriebsfüh rer bcreiterklärt, seine 150 Mann starke Belegschaft acht Tage lang an einer Urlaubsfahrt leilnehmen zu lassen und hier für 2000 RM zur Verfügung zu stellen, die gleichmäßig auf die Belegschaft verteilt werden sollen. Es ist verständlich, daß bei den Arbeitskameraden und -Kameradinnen, die ans diese wunderbare Weise in den Genuß einer Urlaubsfahrt der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" kommen werden, hellste Freude herrscht. Die Hellen Augen und die Begeisterung ihrer Belegschaft werden den Betriebsführern der beste Dank für ihre opferbereite Tat sein, die als Borbild und Beispiel für wahre Verbun denheit mit dem schaffenden Volk, für die echte Betriebs- gemeinfchaft dienen kann Volkswirtschaft Gutes Ergebnis in Leipzig 150 Millionen RM Umsätze. In einer Schrift „Einschaltung der verarbeitenden Industrie n die Arbeitsschlacht" stellt der Geschästssührer des Werberats >er deutschen Wirtschaft Nuban das Ergebnis einer van ihm ge- neinsam mit dem Leipziger Meßamt veranstalteten Messe-Umfrage mschaulich dar. Zunächst wird iestgestellt. daß die verarbeitende Industrie sich in die Arbeitsschlacht eingeschaltet hat. Die Aus steller, soweit sie zu dieser Industrie gehören, melden eine Er höhung der Beschäftigungszahl um rund ein Fünftel. Allgemein wird die Messe als eine „gute Messe" bezeichnet. Der durch die Leipziger Frühjahrsmesse 1634 für die deutschen Aussteller erzielte Umsatz dürfte etwa 150 Millionen AM betragen. Ole gesamte Belegschaft der Aussteller dürfte im Durchschnitt aus >rei Wochen durch die Messcaufträge zusätzliche Beschäftigung sin- len. Das entspricht 16 bis 17 Millivnen Tagewerken. Fast all- zemein ist die Klage über einen starken Preisdruck der auslüu- lischen Einkäufer, lieber die Aussichten für das Auslandsgeschäft vird gesagt, neben dem Streben nach Qualität. Geschmack, Halt barkeit und Zweckmäßigkeit seien neue Ideen, neue Formen ein weiterer Schlüssel zum Weltmarkt Berliner Effektenbörse. Devisenkurse. Belga lBelgienf 58,46 (Geld) 58,-58 (Vrici), )än. Krone 57,54 57,66, engl Pfund 12.885 12.915, iranz. Fran ken 16.56—16,54. holl. Gulden 169,zl-3 169,77, ital. Lira 21,41 21,45, norm. Krone 64,74 64,86. östcrr. Schilling 47,20 47.80. ! poln. Zloty 47,275 47,375, schwed. Krone 66,38 66,52, schweiz. I Franken 80 an 81,12, tschech. Krone 10,38 10,40, Dollar 2.50v ! 2,508. , Amtlicher Grogmarkl für Getreide und Futtermittel zu Berlin. Am Berliner Gctreidegrohmarkl vom Montag waren wesem- stche Veränderungen nicht festzustellen. Aussuhrscheine lagen etwas ! schwächer. Am Meylmarkt nimmt das Geschäft einen normalen f Verlaus. Nach Hafer bestand einige Nachfrage. Ausländische FM- iermittel wurden für den laufenden Bedarf gekauft: 1S. April. Sonnenaufgang 4.58 Sonnenuntergang 19.02 Monüaufgang 6.34 Monüuntergang — 1521: (17. u. 18.) Luther auf dem Reichstag zu Worms. — 1822: Der Kartograph August Petermann in Bleicherod» geb. (gest. 1878). — 1843: Der Theologe Ernst Dryander in Halle a. d. S. geb. (gest. 1922). — 1852: Der Architekt Fried rich von Thiersch in Marburg geb. (gest. 1921)). — 1864: Erstürmung der Düppeler Schanzen durch die Preußen. — 1873: Der Chemiker Justus v. Liebig in München gest. (geb. 1803). — 1918: Ende der Schlacht bei Armentieres (feit 9. 4.). Namenstag: Proi.: Valeria». Kath.: Eleutherius. Rmidliml'vrosramm Reichsjeudcr Leipzig, Mittwoch, 18. April 12,00 Mittagskonzert; 13,25 Aus aller Welt (Schallplatte«); 14,25 Arische Märchen; „Die drei Liebhaber" (aus der indischen Kulturwelt); 14,45 Von Lenz und Liebe im neuen deutschen Liede; 15,25 Forscherschicksale: Gottbils Hagen; 16,00 Jugend- Nachmittag: „Wie Stanley Livingstone fand"; 16,40 Neue Schallplatte«; 17,00 Zu Unrecht vergessene Dichter: Peter Hille; 17,20 Cembalo-Musik; 18,00 Lachende Heimat; mitteldeutsche Dialekte in Lied und Prosa; 18,45 Fanget an! Hörberichte von der Arbeitsschlacht; 19,35 Moderne Baukunst; 20,00 Nachrichten; 20,10 Briefkasten; 20,30 Siufoniekonzert; 22,20 Programm nach Ansage; anschließend: „Unsere Saar — den Weg frei zur Ver ständigung"; 23,00 Tanzmusik. Deulschlandsender Mittwoch, 18. April. 9.00: Bei Deutschen in Ungarn. — 9.40: Kindergymnastik. — 10.10: Deutsche Volksinstrumcnte. — 10.50: Werke von Engelbert Humperdinck. — 11.30: Stunde der Hausfrau. — 15.35: Bücher des deutschen Schicksals. — 17.00: In der Volksbücherei. — 17.30: Aus Chopins Werken. — 18.00: Was uns bewegt. — 18.25: Zeitfuuk. — 18.45: Violinmusik der Romantik. — 19.30: Italieni scher Sprachunterricht für Anfänger. — 20.10: Aus Frankfurt: „Unsere Saar". — 20.30: Deutsche Balladen. — 21.00: Aus Leip- zig: Sinsoniekonzert. — 22.30: Viertelstunde Funktechnik. — 23.00 bis 0.30: Nachtmusik. Interessantes aus obigem Programm und von anderen Sendern: Mittwoch: 15.15: Kurzarbcikersiedlung (Köln). 17.50: Lübeck. — Büchen, Hörfolge (Hamburg). 18.10: Machen Maschinen Arbeitslose? (München). 18.35: Politische Zcitunqsschau (Dcutschlandsender). s 18.45: Fanget an!, Hörbericht von der Arbeitsschlacht (Leipzig). s 19.00: Wenn zwei sich den Kopf zerbrechen (München). ! 20.10: Unsere Saar — den Weg frei zur Verständigung (alle S.). i 20.30: „Kabale und Liebe", Trauerspiel von Schiller (Stuttgart). 20.30: „Das Ochsenmcnucll", Hörspiel von Hs. Fcineis (Franks.). 20.30: „Flotte Bursche", Operette von Suppe. ! 20.36: Dusolina Giannini singt Arien und Lieder (Leipzig, Brcs- : lau, anschließend Deulschlandsender). - 21.10: Der Affe sehr possierlich ist . . . (Franksurl). (29. Fortsetzung.) Aki war blaß geworden. Was sollte dieser infame Wisch? Was wollte man von ihm? Wer war diese Dame, auf die hier angespielt wurde? Kein Zweifel — niemand als Beate konnte damit gemeint sein. Wer aber war dieser anonyme Bricfschreibcr, der von seiner Liebe zu Beate Kenntnis hatte? Fortwerfcn! Ins Feuer mit diesem gemeinen Schreiben!, war sein erster Gedanke. Sein zweiter: Man mußte diesen Menschen heraussindcn, der derartige falsche Beschuldigungen in die Welt zu schicken wagte. Er war keinen Augenblick unsicher in bezug auf Beate. Wenn sie wllttich gemeint war, er würde sie doch nicht finden. In ein Lokal wie die „Taverne" ging ein Mensch wie Beatc nicht. Aber vielleicht würde sich der anonyme Brief schreiber irgendwie verraten oder stellen. Ein harter Zug grub sich um seinen Mund. Derartigen Schurken mußte das Handwerk gelegt werden, und zwar mit allen Mitteln. „Na, Jung, kommst du nun, oder kommst du nicht?" rief Frau Jochen energisch. „Soll denn mein Essen ganz verprutzcln?" „Ich komme schon, Mutter!" rief Aki mit crzwungcn- fröhlicher Stimme. Mutter Jochen sollte nicht wissen, was er da für Post gefunden hatte. Er wollte sie nicht beunruhigen. Erst mußte diese Geschichte zwischen ihm und dem unbekannten Briefschreiber ausgetragcn sein. Das Abendessen war vorbei. Aki hatte, nach seiner Ge wohnheit, Mutter Jochen von seinen Erlebnissen in diesen Tagen berichtet. Dann hatte die alte Frau noch die Zeitung gelesen und war endlich mit einem herzlichen „Gute Nacht!" in ihr Zimmer gegangen. Aki aber machte sich zum Ausgchen fertig. Leise, um Muller Jochen nicht zu stören, zog er sich seinen Abend anzug an und verließ gegen elf Uhr das Haus. Z w ö l f i e s K a p i t e l. Pünktlich um zehn Uhr hatte Frentzoß Beate abgcholt. Beale hatte keine Ahnung, was für eine Art Lokal cs war, in dem sic die Zufammcufvusl mit Tilly haben sollle. Aus den Rat Frentzoß', ocr seine bestimmten Absichten dabei halte, trug sie nur ein 'Abendkleid. Es war ein schwarzweißes Ehisfonklcid, über das sie einen weißen Abendmantcl gezogen Holle. k Sie sah sehr bleich aus, als sie nuu neben Frentzoß in dessen Wagen von dem Vorort Harvestcrhude der inneren Stadt entgcgenfuhr. i Frentzoß versuchte ein Gespräch anzuknüpfcn, Beate aber antwortete nur einsilbig. Da schwieg auch er. Er konnlc sich denken, in welcher Unruhe sic war. Aber diese Gcmiitsstimmung war ihm für seine Pläne gerade recht. Die „Taverne" war ein mondänes Nachtlokal -in Sankt Pauli. Von weitem schon sah Beate die Reklame der Vergniigungsetablisscmcnts. Beim Nähcrkommen leuch- ietcn die Schilder der verschiedenen Tingeltangels und Nachtcafös in weißen, roten und grünen Lichtern auf. „Nach Sankt Pauli?" fragte sie. Ein leises Gefühl des Unbehagens kroch in ihr hoch. „Ja, mein gnädiges Fräulein! Ich kann's nicht ändern! Derartige Lokale liegen nun alle in Sankt Pauli. Aber Sie sind ja in meinem Schutz. Es kaun Ihnen nichts geschehen. Es lag Ihnen doch daran, Fräulein Tilly zu sprechen. Oder haben Sie es sich anders überlegt? Wünschen Sie zurückzukehren?" Beate schüttelte heftig den Kopf. Die „Taverne" lag in einer Seitenstraße. Ein Portier in scharlachroter Uniform stand vor dem Eingang. Er nltc herbei und öffnete die Tür des Autos. Frentzoß stieg aus, hals der zögernden Beate. „Hier herein, mein gnädiges Fräulein, bitte!" Er schritt ihr einen kleinen Gang voraus. Vor ihnen gingen ein paar elegante Herren in Abcndanzügen mit nnigcn sehr geschminkten Damen. Beate wäre am liebsten umgekehrt. Aber Frentzoß hatte bereits die Tür zu dem kleiuen Tanzraum geöffnet. Dieser Tanzraum war kreisrund, nicht sehr groß und hatte als Wände nichts wie riesenhafte Spiegelscheiben. Ein großer Kristallkronlcnchtcr schwebte von der Decke herab über der Mitte des Raumes und drehte sich durch irgendeinen Mechanismus langsam um sich selbst. Dabei sprühten die vielen Lampen in verschiedenfarbigem Licht auf. Jetzt lag der ganze kleine Tanzraum in zartes Rosa gebettet. Das Rosa wechselte zu geheimnisvollem Violett, von Violett zu leuchtendem Grün und wieder zu strahlendem Weiß. In der Mille des Raumes war die Tanzfläche auf dein glänzenden Parkett ausgesvart. Elegante Paare, Herren im Smoking oder Frack, Tnmcn in lief ausgeschnittenen Ballkleidern, drehten sich zu ven Klängen eines schmachlenden Tangos. Nings um icu Naum, hinter einer Balustrade, waren die Sitzplätze ingcordnei. Dort saßen verschiedene Paare in aus gelassener TUmmung beim Sekt. Bunte Bälle flogen als Wurfgeschosse von einem Platz zum andern quer durch den Saal. Zu ihrem Erstaunen bemerkte Beate auf sämtlichen Tischen kleine Telephone. Was sollte man wohl hier mit diesen Telephonen an- ' fangen? Sic kanntc ein solches Lokal nicht und hatte von solchen Gepflogenheiten leine Ahnung. Aber sie hätte kein junges Mädchen sein müssen, wenn diese unbekannte Atmosphäre sie nicht wirklich interessiert hätte. Es war auch wirklich ein farbig schönes Bild, das sich ihr bot. So nahm sie bereitwillig mit Frentzoß an einem reservierten Tisch Platz und sah sich neugierig um. „Wozu sind diese kleinen Telephone?" fragte sie Frentzoß, der jetzt leise dem Kellner eine Bestellung ge macht hatte. „Ach, nur eine Spielerei, mein gnädiges Fräulein! Bitte, passen Sie auf!" ' Er nahm den Hörer ab, drehte an der kleinen Scheibe. Schon sah am gegenüberliegenden Tisch auf der anderen Seite des kleinen Saales ein schönes dunkles Mädchen auf, ergriff den Hörer. Beate hörte eine lustige Stimme etwas fragen, und Frentzoß antwortete: „Jawohl, den nächsten Rumba, bitte!" Nun verstand Beate. Dieses Tischtelephon verband elnen mit den anderen Tischen. Man konnte mit jedem unbekannten Menschen an einem der anderen Plätze reden. Eine drollige Idee war das, so mit Unbekannten zu tele phonieren!, dachte sie. In diesem Augenblick erschien der Kellner. Er brachte einen Eiskühler, in ihm, halb cingcgraben, mit einem weißen Tuch verhüllt: eine »Flasche Sekt. „Schenken Sie ein!" befahl Frentzoß. Schon perlte der eisgekühlte Sekt in den Gläsern. „Auf Ihr Wohl, mein gnädiges Fräulein!" Frentzoß trank Beate zu. Sie dankte etwas befangen und nippte nur an ihrem Wein. Plötzlich war die alte Befangenheit wieder in ihr. War sie denn hierher gekommen, um dieses fröhliche Treiben mit anzusehen? Ihr Hiersein hatte doch nur einen Zweck: die Unterredung mit dieser Tilly! Gerade wollte sic nach ihr fragen. Da kam ein gut ge wachsener, korrekt gekleideter junger Mann im Tanzanzug auf sie zu und verbeugte sich vor ihr. Erschreckt wollte sie ablchnen. Aber Frentzoß sagte leise: „Ich bitte Sie, gnädiges Fräulein, lehnen Sie nicht ob! Es würde hier unangenehm aufsallen und vielleicht zu Szenen sichren." Da stand sie ans und folgte dem Unbekannten zum Tanz. Ihre ursprüngliche Befangenheit schwand. Sie war eine leidenschaftliche Tänzerin. Die Mnsik der nngarifchcn Zigeunerkapelle war so gnt, wie sie sie selten gehört hatte. Und dieser junge Mann mit dem glatten dunklen Gesicht lanzle unbeschreiblich. Sic vcrgaß alles um sich her und gab sich dem Genuß des Tanzes hin. Sic wollte jetzt anch nicht denken, was ihr noch bevorstand. Die Unterredung mit Tilly würde schlimm genug sei». Warum sollte sie nicht einen Augenblick fröhlich sein und den Abend hier genießen?! kFottsetzmg folgt:)