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MtwM Wer Deutschland Der wärmste April seit vielen Jahren. Das Wochenende hat ganz Deutschland sommerlich war- .nes Wetter gebracht. Am Montag stieg die Quecksilbersäule in Berlin um die Mittagszeit sogar bis aus 27,4 Grad, in Westdeutschland und im Süden des Reichs, so in Aachen und Karlsruhe, wurden Temperaturen bis zu 30 Grad gemessen! Die großen Strandbäder in der Umgebung Berlins ha ben bereits ihren Betrieb eröffnet, und das Strandbad Wannsee konnte schon am Sonntag mehrere 100 Besucher aufweisen. Nach Auffassung der Meteorologen wird die sommerliche Wärme voraussichtlich noch einige Tage an- üauern und hie und da zu Gewittern führen — Die auf den Zustrom von Luftmassen aus subtropischen Breiten nach Europa zurückzuführende Wärmewelle hat auch Frankreich und England erfaßt. Aus Paris, London und anderen Großstädten werden Rekordtemperaturen gemeldet. Die Statistik der Meteorologen meldet, daß die Tem peratur von 27,4 Grad im April im letzten Jahrhundert nur einmal, im Jahre 1880, erreicht worden ist. Das war aber an einem späteren Apriltage. Am 25. April 1926 wurden dann in Berlin sogar 28 Grad Wärme gemessen. gcngehalten, daß diese Anzeige einen Tag später erfolgt sei. Es wird hierfür ein Zeuge vom Verteidiger benannt. Wei ter verliest der Vorsitzende eine ganze Reihe von Personen, bei denen sich der Zeuge in der Zeit vom 2. bis 6. Januar in Berlin besuchsweise eingefunden hat. Der Verteidiger erklärt, jene Besuche seien tagsüber festgestellt worden, es sei aber noch nicht nachgewiesen, wo sich der Zeuge nachts befunden habe. Es kommt dann zu einem interessanten Zwischenfall zwi schen Liebig und dem Baron von Woltershausen. Liebig er klärt, daß einnial von auswärts eine Hose per Nachnahme für den Baron angekommcn sei. Dieser habe ihn gefragt, ob er kein Geld habe, um die Nachnahme von 30 Mark aus zulegen. Er bekomme nämlich sein Geld erst morgen und den „Alten" (Hauptmann Werther) wolle er nicht an pumpen. Baron von Woltershausen fährt fürchterlich erregt auf und schreit: „Das ist nicht wahr, das habe ich nicht gesagt!" (Er wird oom Präsidenten wegen seines ungebührlichen To nes zurechtgewiesen.) Liebig beharrt jedoch aus dieser Dar stellung und gibt an, daß der Baron von Wolfershausen ihm das ausgclegte Geld in zwei Raten zurückgezahlt babe Wolterrhauseaer Mordurszrtz Das Alibi des jungen Barons. Zu Beginn des 10. Verhandlungstages in Schweinfurt verlas der Vorsitzende einen neuen Beweisantrag des Ver teidigers. Der Verteidiger führt darin aus, der Zeuge Leh nert habe erklärt, es sei eine gefährliche Sache für Frau Werther, Liebig zu bezichtigen, weil dieser ein glänzendes Alibi hätte haben können. Demgegenüber würden geladene Zeugen bekunden, daß Frau Werther am TNordabend sich auffällig von Liebigs Daheimbleiben überzeugt hätte. Außer dem wird in dem Beweisantrag darauf hingewiesen, daß der langjährige behandelnde Arzt von Frau Werther nach seiner Vernehmung vor dem Untersuchungsrichter in Mün chen „bearbeitet" worden sei. Der Arzt habe dann seine Sachverständigenzeugenaussage dahingehend ergänzt, daß er Iran Werther einer falschen Bezichtigung nur in Ohn- machts-, Angst- oder Schreckzuständen für fähig halte (8 51). Darüber beantragt die Verteidigung, den Arzt Dr. med. Salzmann-Kissingen zu laden und zu vernehmen. Hierauf wird in die Vernehmung des Zeugen Baron von Walters Hausen fortgefahren. Vorsitzender: Sie haben von Ihrer Mutter beim Besuch im Gefängnis einen Zettel in den Mund bekommen? Der Zeuge bejaht dies. Vorsitzender: Was hat denn darauf gestanden? Zeuge: Auf dem Zettel hat nur gestanden: Lieber Junge, besorge mir einen Detektiv. Vorsitzender: Eigentümliche Sache. Wenn nichts an deres darauf gestanden hat, ist das doch eine ganz unver fängliche und belanglose Sache. Da möchte man schon glau ben, daß etwas anderes darauf gestanden hat. Ich mache Sie darauf aufmerksam, wenn Sie beeidigt werden, geht das auf Jyren Eid. Zeuge: Nein. Die Sache war mir selbst unangenehm. Vorsitzender: Haben Sie nicht mehr Zettel bekommen? Zeuge: Nein. Vorsitzender: Haben Sie einen Zettel hinein geschmuggelt? Zeuge: Nein. Eingehend fragt nun der Verteidiger den Zeugen nach den verschiedenen Fingerabdrücken im Schloß, die von Ba ron von Woltershausen stammen. Der Zeuge wird sehr ner vös. Er betont immer wieder, er sei damals im Schloß überall hingekommen. Bei dem Kampf um das Alibi des Barons von Walters- Hausen geraten Verteidiger und Staatsanwalt hart anein ander, besonders, nachdem der Zeuge erklärt hatte, daß er am zweiten Einbruchstage (Nacht zum 7. Januar) eine An zeige bei der Berliner Polizei erstattet habe, da das Dienst mädchen vermißt war. Vom Verteidiger wird ihm cntge- und aus Nom eingetroffen. Der König schritt, jubelnd' be grüßt, die Fronten ob. Dann wurde unter einem Trom melfeuer von Böllerschüssen, das zahlreiche Fensterscheiben des neuerbauten Rathauses zum Platzen brachte, die Fahne auf dem Turm gehißt. Der König erklärte dann oom Bal kon des Rathauses aus Sabaudia für eingeweiht. Sabaudia wird vor allem wegen seiner schönen Lage zwischen alten Eichenwäldern und Gartenanlagen, die an einen Lagunen see unmittelbar am Meere grenzen, zweifellos die anmu tigste der drei neuen ländlichen Gemeinden werden. Im nächsten Jahre wird die dritte Neugründung, Pontinia, cin- gewciht werden. Zusammenstöße auf der Insel Rhodos. Nach Meldungen der Athener Presse ist es im Dorfe Salachi auf der Insel Rhodos zu Zusammenstößen zwischen italienischer Polizei und griechischen Einwohnern gekommen. Den Meldungen zufolge sollen die Ausschreitungen fünf Tote und 25 Verwundete gefordert haben. Auch Wasserflugzeuge sollen eingesetzt worden sein und Salachi mit Bomben be legt haben. Als Grund wird die Beeinflussung der Wohl des Gemeindevorstandes durch Italiener angegeben. Auf den Inseln des Dodekanes sei die Erregung sehr groß. Von italienischer Seite liegt noch keine Bestätigung der ariccbi- schen Meldungen aus Rhodos vor. Kammersänger und Staatsjchauspieler. Der preußische Ministerpräsident hat folgende Künstler der Berliner Staatstheater zu preußischen Kammersängern bzw. zu preu ßischen Staatsschauspielern ernannt: Heinrich Schlusnus, Rudolf Bockelmann, Jaro Prohaska, Helge Roswaenge, Marcel Wittrisch, Frieda Leider, Maria Müller, Margarete Klose, Käte Heidersbach, Gustav Gründgens, Werner Krauß, Friedrich Kayßler, Lothar Müthel, Maria Koppen- zoefer, Emmi Sonnemann. Mit dieser Ernennung ist eine langfristige Bindung an die Berliner Staatsbühnen und rin Ehrenfold verbunden. Iu Afghanistan ist ein Mann namens Anünjan ausgetreten, der behauptet, Ansprüche auf den afghanischen Thron erheben zu können, da er der Halbbruder des früheren Königs Aman Ullah sei. Die Regierung hat für die Festnahme der geheimnisvollen Persönlichkeit eine Belohnung in Höhe von 1000 Pfund Sterling ausgesetzt. Das japanische Marineministerium hat bei der Regierung be antragt, neue Kredite für den Bau von drei neuen Kreuzern und einem Flugzeugmutterschiff zu bewilligen. Sächsische RschmchLess Dresden. 4 0 0-J a h r f e i e r der Hutmacherin- uung. Das 400jährige Jubiläum der Hutmacherinnung wurde mit einem Festakt unter Leitung des Ehrenobermei sters Max Büttner im Keglerhaus begangen. Obermeister Otto Buchholz wandte sich in feiner Festrede u. o. gegen die hutlose Mode und sprach über das Ziel der Innung, der Schönheit und Zweckmäßigkeit der Kopfbedeckung wieder zur Geltung zu verhelfen. Die Glückwünsche der Stadtver waltung überbrachte Stadtrat Reichart. Kürschnermeister Kröber-Berlin sprach als Vertreter des Reichsverbandes deutscher Hutgeschäfte. Die Jubiläumsfeier schloß mit einer Festtafel und einem Festball im Keglerhaus. Reichspräsi dent von Hindenburg hatte ein Glückwunschtelegramm ge sandt. Leipzig. Der Kanal nach Torgau. In «uner Sitzung des Kanalvcreins Berlin-Leipzig wurde mitgctsilt, daß nach Auskünften an zuständiger Stelle der Kanalbau plan Leipzig—Torgau—Berlin durchaus nicht als überholt und sinnlos angesehen werde; im Gegenteil, die Vorarbeiten sollen nach wie vor gefördert werden. Dieser Plan werde, wenn die Zeit zur Verwirklichung gekommen sei, ganz be stimmt in Angriff genommen werden. Zum Vorsitzenden des Kanalbauoereins wurde an Stelle des zurückgetrstenen Oberbürgermeisters Dr. Belians Oberregierungsbaurat Prof. Dr. ing. Makowsky-Leipzig gewählt. Burgstädt. Lastkraftwagen abgestürzt. In. der Nähe der Eisenbahnbrücke bei Hartmannsdorf verlor auf der Staatsstraße ein Lastkraftwagen, der mehrere 100 Zentner Sand geladen hatte, ein Rad. Der Wagen durch brach das steinerne Brückengeländer und stürzte, sich über schlagend, etwa zwölf Meter auf die Schienen hinab. Es ist als ein Wunder zu bezeichnen, daß bei dem Unglück niemand nennenswert verletzt worden ist. 50-Jahrseier der VDA-Orksgruppe Löbau Die Ortsgruppe Löbau des Volksbundes für das Deutsch tum im Ausland veranstaltete anläßlich ihres 50jährigen Bestehens einen Festabend. Ortsgruppenführer Amtshaupt mann Dude-Löbau gab einen Rückblick auf die Entwicklung der Löbauer VDA-Ortsgruppe. Der Landesführer des VDA, Oberbürgermeister Zürne r-Dresden, hielt die Fest ansprache, in der er die Aufgaben und Ziele des VDA um riß. Unser Führer Adolf Hitler, der selbst Grenzlanddeutscher sei, wünsche, daß die blaue Front des VÄA neben die braune Front der SA gestellt werde. Auch durch den Stellvertre ter des Führers, Rudolf Heß, der Sohn auslandsdeutscher Eltern sei, werde die Gewähr dafür gegeben, daß in Deutsch land die Belange der im Ausland lebenden Volksgenossen in der rechten Weise behandelt würden. Werbung für das Deutsche Jugendherbergswerk Zu dem Reichswerbe- und Opfertag für das Jugendher- bergswerk am 21. und 22. April soll jeder Deutsche wissen, was das Jugendherbergswerk bedeutet und wie notwendig die Mitarbeit aller Volksgenossen an der Schaffung von Jugendherbergen ist. Jeder Deutsche soll daher die Werbe schrift zum Reichswerbe- und Opfertag des Jugendher bergsverbandes erhalten, die in anschaulichen und eindrucks vollen Bildern die bisherigen Erfolge des Jugendherbergs werks zeigt. Um diese Werbeschrift wirklich in jede deutsche Familie zu bringen und dadurch überall für das Jugendher- bergswerk zu werben, hat das Sächsische Ministerium für Volksbildung im Einvernehmen mit dem Wirtschaftsmini sterium angeardnet, daß sich alle Schulen in den Dienst der Werbung zu stellen und, soweit die Schrift in den Schulen unter die Schülerschaft vertrieben werden soll, die hierzu erforderliche Genehmigung zu erteilen haben. Erinnerung an den Erwerb der deutschen Kolonien Das deutsche Volk begeht, in diesem Jahre die Erinne rung an den Erwerb der deutschen Kolonien vor fünfzig Jahren. Einer Anordnung des Reichsministers des Innern entsprechend soll auch in den Schulen in einer gemeinsamen Feier des kolonialen Erinnerungsjahrcs in geeigneter Weise gedacht und die deutsche Jugend auf die Bedeutung der deutschenKolonien und die Notwendigkeit ihrerWiedergewin- nung hingewiesen werden, und zwar soll das in den säch sischen Schulen nach Anordnung des Volksbildungsministe riums und des Wirtschaftsministeriums am 24. April geschehen, als an dem Tag, an dem Reichskanzler Fürst Bismarck das Telegramm an den deutschen Konsul in Kap stadt richtete, durch das die ersten kolonialen Erwerbungen in Südwestafrika unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt wurden. In denjenigen beruflichen Schule», die an diesem Tag keinen Unterricht abhalten, ist an den vorher gehenden Unterrichtstagen die Geschichte des Erwerbs, der Entwicklung und des Verlustes der Kolonien zu behandeln. In jeder Schule Rundfunk Die Neuformung der Bildungsarbeit aller Schularten wird in steigendem Maß eine Unterstützung durch die Sen dungen des deutschen Rundfunks für die Schule finden. Diele Schulfunksendungen sollen dem Lehrer für den Klassenun- terricht Kernstoffe aus allen Unterrichtsgebieten zur Ver fügung stellen; im besonderen sollen Hörbilder aus der deutschen Geschichte, aus Heimat- und Volkskunde, Grenz- und Auslandsdeutschtum, Stätten deutscher Arbeit, aus dem deutschen Kunstschaffen in Sprache und Musik dem Lehrer wirkungsvolle Anhaltspunkte geben, die Unterrichtsarbeit im Geiste der Nationalsozialistischen Revolution vorwärts zutreiben. Das Sächsische Ministerium für Volksbildung weist deshalb im Einvernehmen mit dem Wirtschaftsmini sterium alle Volks- und höheren Schulen, Berufs- und Fachschulen an, sich diese Hilfe zur Verlebendigung eines gegenwartsnahen Unterrichts nutzbar zu machen. Zu diesem Zweck ist mit allem Nachdruck anzustreben, daß jede Schule mit den nötigen Empfangsgeräten ausge- siattet ist- Die Postämter sind ermächtigt, allen Schulen auf Antrag für die Einrichtung sowie den Betrieb ihrer für Schulzwecke bestimmten Rundfunkempfangsanlage, die in den Schulräumcn eingerichtet worden sind oder noch einge richtet werden, Rundfunkgenehmigung zu einer ermäßigten i Gebühr von monatlich 80 Rpf. (statt 2 NM) zu erteilen. ; Oa die Schulen bisher nur in geringem Umfang von der s Ermäßigung Gebrauch gemacht haben, wird den staculichen ' Schulen zur Pflicht gemacht, entsprechende Anträge zu stel- : len, und den übrigen Schulunterhaliungsträgeru ist empfoh len morden, in gleicher Weise vorzugehen. Eröffnung der HJ-Wcrbewoche in Dresden Unter dem Leitwort „Aufbruch der Jugend" wurde die vom 16. bis 22. April währende Werbewoche der Hitler- Jugend am Sonnabend mit einem Sternmarsch und cmer großen Kundgebung der HI an der Vismarcksäule in Räck nitz bei Dresden eingeleitct. Unterbannsührer Hans Abt vom Bann 100 sprach über Wesen und Wollen der Hitler- Jugend. Ein Sprcchchor mahnte zur Einigkeit. Das Horst- Wessel-Lied und das Lied der Hitler-Jugend klangen auf. Wit einem Sieg-Heil auf den Führer schloß die eindrucks volle Kundgebung. Am Sonntagoormittag marschierte der ! Bann 108 der HI auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz vor dem ! Japanischen Palais auf, wo eine Paroleausgabe stattfand. Auf dem Neumarkt errichtete der Unterbann IV/100 ein Zeltlager. Der Bann 100 veranstaltete am Sonntag auf der Jlgen- kampfbahn ein großes Sportfest. Nach dem feierlichen Ein marsch wurden bereits in den Morgenstunden auf dem fahnengeschmückten grünen Rasen erbitterte Wettkämpfe ausgefochten. Die Fechtschule der HI führte unter Leitung des Hochschulfechtmeisters Staberoh Uebungen vor. Rennen und Fußballspiele folgten. Mehrere Mannschaften starteten zum Gepäckmarsch rund um den Großen Garten. Gebiets führer Ludwig feierte zum Schluß die Sieger in einer An sprache und überreichte ihnen Eichcnkränze. In das Sieg- Heil auf den Führer stimmten die jugendlichen Sportler be geistert ein. Die Kapelle der HI umrahmte das Sportfest init Marschmusik. Mit dem gemeinsamen Gesang des Kampfliedes der Hitler-Jugend „Unsere Fahnen flattern uns voran" schloß die Veranstaltung. Wellenänderung des Dresdner Senders Seit dem 23. Januar dieses Jahres verwendet der Rundfunksender Dresden die Deutschland gehörige Welle 1465 Kiloherz (204,8 Meter). Um die bestehenden Empfaugs- schwierigkeiten möglichst schnell zu beheben, wird dem Dresd ner Sender demnächst vorläufig die Welle 1285 Kilohcrz (233,5 Meter) zugeteilt werden, bis endgültig entschieden werden kann, welche Maßnahmen für Dresden in Zukunst zu treffen sind. Die Welle 1285 Kiloherz (233,5 Meter) ist im Luzerner Plan für Belgien und Griechenland vorge sehen, wird aber zur Zeit von diesen Sendern noch nicht benutzt. Auf ihr arbeitet der englische Rundfunksender Aber deen mit kleiner Leistung. Mit den drei genannten Sendern ist Uobereinstimmung über die vorübergehende Benutzung Welle durch Dresden erzielt morden. Hochsommer im April Der Monat April, sonst verrufen als Monat mit einem Wetter von Kältegraden bis Frühlingsmärme, zeigt in die sem Jahr sein angenehmstes Gesicht, besser gesagt, er zeigt es noch. Das bisher frühlingswarme Wetter, nur wenig unterbrochen von bestem Wachsregen, steigerte sich am Sonn tag und Montag bis zum hochsommerlichen Wetter, das den Höhepunkt am Montag erreichte; in der Dresdner Innen stadt wurden bereits morgens um 7 Uhr 16 Grad Wärme, in den Außenbezirken 18 Grad Wärme gemessen, in den 1 Mittagsstunden zeigte das Thermometer sogar 27 Grad an. ! Diese ungewöhnliche frühe Wärme treibt die Blüten heraus; in der Umgebung der Stadt, vor allem in den Obstbaugebie ten ober- und unterhalb an der Elbe, stehen die Kirschbäume in Blüte und auf den Höhen dürfte die Blüte, wenn das Wetter weiterhin warm bleibt, am Dienstag oder Mittwoch durchbrechen. Die Blütezeit liegt in diesem Jahr also um etwa drei Wochen früher als sonst- Hoffen wir, daß die Befürchtungen der Bauern und Obstbaumbesitzer wegen einer doch noch eintretenden Frostzeit mit ihrem Blütentod sich nur teilweise bewahrheiten, denn sonst wäre es um die kommende Obsternte sehr schlecht bestellt. Im vergangenen Jahr erreichte der April eine Höchstwärme von nur 18 Grad. Den frühesten Sommertag stellte man in Dresden am Avril 1913 mit 28 Grad Wärme fest. Tödliche Verkehrsunfälle In der Gegend von Reinsdorf bei Zwickau wurde der 22 Jahre alte Erich Günzel aus Niederwürschnitz im Straßengraben tot aufgefunden. Er war vermutlich mit seinem Kraftrad gegen einen Baum gefahren und tödlich gestürzt. In Wilkau auf der Kirchberger Straße stieß ein mit ! zwei Personen besetztes Kraftrad mit einem Radfahrer > zusammen. Der 30jährige Radfahrer Harald Börner aus s Lockwa wurde dabei tödlich verletzt. Die beiden verunglück- § ten Kraftradfahrer liegen mit schweren Verletzungen im i Zwickauer Kreiskrankenstift darnieder. Auf der Annaberger Straße in Schwarzenberg s stieß der Kraftradfahrer Rudolf Bretschneider aus s Buchholz auf seinem Rad mit einem Personenkraftwagen zusammen. Er wurde schwerverletzt ins Krankenhaus Anna- j verg eingeliefert, wo er bald darauf starb. Seine Begleiterin s kam mit leichteren Verletzungen davon. In Brockwitz bei Meißen verunglückte der 39 Jahre s alte Arzt Dr. Lindenberg aus Brockwitz tödlich. Auf > der schlüpfrigen Straße kam er mit seinem Motorrad zu Fall und erlitt einen Schädelbruch, dessen Folgen er im Krankenhaus bald darauf erlag. Eröffnung der Raffenalademie Festlicher Tag für die sächsische Landeshauptstadt. Vor >em Deutschen Hygiene-Museum wehten am Sonnabend- wrmittag von hohen Masten die Fahnen des Reiches, Sach- ens und der Stadt Dresden. Sie kündeten ein besonderes freignis an, einen Markstein in der Entwicklung und Ver-