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Kirchensriede Botschaft des Reichsbischoss. Berlin, 15. April. Der Neichsvischof hat, wie der Evangelische Pressedienst mittcilt, folgende Botschaft zum kirchlichen Frieden erlassen: Die wiederhergestellte Einheit in Volk und Staat ver langt nach geordneter Einheit im äußeren Leben der evan gelischen Kirche. Bekenntnisstand und Glaubensgut unse rer Kirche, die uns wichtigste Verantwortung sind, werden wir um so besser und treuer pflegen können, wenn organi satorisch in der Kirche Ordnung gehalten wird. Nachdem auf der Grundlage der Neuregelung des Ver hältnisses von Staat und evangelischen Kirchen die Bahn weiter aufbauender Arbeit frei gemacht ist, soll unter Trennendes in der Vergangenheit ein Strich gezogen werden. Es werden daher die schwebenden Verfahren, die aus kirchenpolikischen Gründe» anhängig gemacht worden sind, eingestellt werden mit Ausnahme jedoch derjenigen Ver fahren, die slaakspolilischen Einschlag haben. Es wird auch in eine Ueberprüfung bereits abgeschlossener Verfahren cin- gelrelen, sobald Ruhe und Frieden in der Kirche eingekehrk find. Zu dem Kirchengefetz zur Befriedung des kirchlichen Lebens und der Botschaft des Reichsbischofs wird u. a. mit geteilt: Unter dem 13. April 1934 ist das wichtige „Kirchen- geset; zur Befriedung der kirchlichen Lage" erlassen morden. Dieses Gesetz ist geeignet, die im politischen Leben hergestellte Einheit in Volk und Staat auch im äußeren Leben der Evan gelischen Kirche herzustellen. So wenig durch das Gesetz Be kenntnisstand und Glanbensgut der deutschen evangelischen Christen angetastet werden, so energisch wird in der Kirchen organisation auch durch dieses Gesetz Ordnung geschaffen. Wer ungeachtet des hierdurch bezeugten Willens zum Frie den dennoch in Auflehnung gegen die notwendige äußere Ordnung den Frieden stört, wird die volle Strafe des Ge setzes zu tragen haben. AMMtremW der Boller Rebernahme der Rechlsauskunfksskellen durch die Recht abteilung der Reichslcitnng der RSDAP Im ehemaligen Bürgerschaftssaal des Hamburger Rat hauses fand am Sonntagmittag in Anwesenheit des Reichs justizkommissars, Staatsminijter Dr. Frank, die feierliche Uebernahme der Rechtsauskunft- und Rechtsberatungsstel len durch die Rechtabteilung der Reichsleitung der NSDAP statt. Mit der Leitung der Abteilung NS-Rechtbstrcuung der Rechtabteilung der Reichsleituna der NSDAP ist der Amtsleiter der Rechtabteilung und Gauführer des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen, Rechtsanwalt Dr. Raeke-Hamburg, beauftragt worden. Die NS-Rechtbetreu- ung hat ihren Sitz in Hamburg. Reichsjustizkommissar Dr. Frank erklärte u. a.: Der Na tionalsozialismus beansprucht die Totalität des deutschen So ziallebens ebenso für sich wie das im weiten Bereich des politischen, wirtschaftlichen und sonstigen Lebens der Nation geschieht. Dabei sind wir als deutsche Rechtsdiener völlig dem Nationalsozialismus verbunden durch die ganz klare, nüchterne und harte Tatsache, daß der Nationalsozialismus im Recht vom ersten Tag seines Wirkens an die sicherste Grundlage seines Aufbaues und Werkes erkannt hat. Ich habe im Rahmen der Reichsleilung der RSDAP in der mir unterstehenden Rechtsabteilung ein Amt für die Rechls- belreuung des deutschen Volkes geschaffen und habe den Par teigenossen Raeke-Hamburg, zum Leiter der Rechlsbetrcu- ung des deutschen Volkes ernannt. Ich führe kraft der mir vom Führer erteilten Vollmacht Pg. Raeke hiermit in sein Amt ein. Ium Sih dieses Amtes habe ich Hamburg be stimmt. In den kommenden Wochen werden schon an 2009 Rechtsbelreuungsstellen im ganze» deutschen Reichsgebiet eingerichtet. Da sie ausschließlich mit Rechtsanwälten be seht sind, haben Volk, Partei und Staat die sichere Gewähr, daß die Auskunft, die den Volksgenossen zuteil wird, in voll kommener Uebereinstimmung mit der Rechtslage und der Rechtsordnung steht und dem Volksgenossen eine wertvolle Hilfe sein wird. Rechtsauskunftsstellen von Vereinen und kleinen Organisationen werden wir nicht weiter gestatten, denn ich halte diese Art der Heranzüchlung kleiner Recbks- beratungszirkel für eine wahrhafte Gefährdung der Rechts sicherheit. Dollfuß übernimmt die Heimwehren Eingliederung in die vaterländische Front. Wien, 16. April. Amtlich wird bekanntgegeben: „Line eingehende Aussprache zwischen Bundeskanzler Dr. Dollfuß und dem Bundessührer der heimwehren, Star- Hemberg, hat die Grundlage für die Vereinigung und Ver schmelzung aller vaterländischen Gruppen im Rahmen der vaterländischen Front ergeben. Das wird auch in den nächsten Organisationsmahnahmen, die schon im einzelnen festgelegt sind, zum Ausdruck kommen." Dieses Kommunique bestätigt die schon längst erwartete Unterstellung der Heimwehren unter die vaterländische Front Dr. Dollfuß'. Das aber bedeutet das Ende der Heimwehr als eines selbständigen Faktors. In Regierungskreisen wird dem Abkommen die größte Be deutung beigemessen, was aus folgenden Aeußerungen her vorgeht, die der Bundesleiter der vaterländischen Front, Dr. Stepan, einem Vertreter der „Politischen Korrespon denz" gegenüber getan hat: „Das Abkommen ist nicht nur für die künftige Entwicklung der vaterländischen Front und den Erneuerungsgedanken in Oesterreich von grundlegender Bedeutung, es ist vielmehr die Basis und die Voraussetzung für die Schaffung des autoritär geführten Staates, wie er angestrebt wird. Hinter dem Bundessührer Dollfuß und seinem Führer Starhemberg wird in Zukunft die große geschlossene Front all derjenigen stehen, die sich in unbeding ter Gefolgschaft zu Dollfuß und dem von ihm aufgebauten christlichen Ständestaat bekennen. Am Schluß heißt es: Die vaterländische Front wird sich nach Eingliederung der Wehrfront in drei Gruppen gliedern: die Wehrfront, die berufsständische Organisation und die Gebietsorganisation. Krach im Ministerrai Der Minlsterrat, der sich mit der endgültigen Redak- cion des Verfassungswerks befaßte, muhte, wie man Hörl, wegen eines schweren Konfliktes im Schoße der Regierung ergebnislos abgebrochen werden. Vizekanzler Fey war nämlich dem Ministerrat fern geblieben, da er darüber verstimmt war, daß Fürst Star hemberg bei der geplanten Kabinettsumbildung Vizekanz ler werden soll, während Fey Sicherheitsminister, vielleicht mit dem Titel eines zweiten Vizekanzlers, bleiben dürfte. Fest steht übrigens bereits, daß der jetzige Bundeskommissar für Propaganda. Dr. Steidle, Iustizminister wird. Ein Mitglied der im Kabinett fast einflußlosen Nationalständi- schen Front sott zum Rücktritt veranlaßt werden. M unsere KsisrsK« Lord Rothermcre fordert erneut Rückgabe. London. 15. April. Lord Nothermere gewährte dem Londoner Bencht- ! erstatter des „Budgpesti Hirlap" eine Unterredung, in der ! er sich über die Frage der Abrüstung, über das englisch- ! französische Verhältnis, die Rückgabe der Kolonien an ! s Deutschland und über die Revision des Vertrages von Tria- s non äußerte. Zur Abrüstungssrage erklärte Lord Nother niere, daß die gegenwärtigen Verhandlungen zu keinem Er folg führen würden, da es heute kein einziges Land gebe, das ernsthaft an eine Abrüstung denke. Ein Gleichgewichls- ! zustand könne in Europa lediglich durch einen englisch-fran- i zösischen Bund gesichert werden, der aber keinesfalls gegen ! Deutschland gerichtet sein dürfe. Auch Deutschland müßte i diesen Bund begrüßen, da durch ihn die Sicherheit Frank- I reichs gewährleistet sei und Frankreich dann keine weiteren Argumente aufbringen könne, die gerechtfertigten Gleichbe- s rechtigungswünsche Deutschlands nicht anzuerkennen. Die Rückgabe der Kolonien an Deutschland würde die größte Ungerechtigkeit, die durch die Friedensverkräge be gangen wurde, wieder gutmachen. Oie Behauptung des Versailler Vertrages, Deutschland sei nicht fähig, Kolonien zu verwalten, stelle eine völlige Unwahrheit dar. Der Um stand, daß man mit der Fortnahme der Kolonien Deutsch land seiner wichtigsten Rohstoffquellen beraubte, sei eine der größten Ungerechtigkeiten. Dadurch habe man Deutschland auch die Möglichkeit ge nommen. seinen Bolksüberschuß unterzubringen. Ein lebens kräftiges Volk wie das deutsche habe berechtigten Anspruch auf Freiheit und auf Naum, um seinen Ueberschuß an Ar beitskräften und vor allem die Jugend unterbringen zu können. Es wäre nichts weiter als eine, rein nüchterne Erwä gung, wenn England sich entschlösse, die ihm zugcsprochenen ehemaligen deutschen Kolonien, die für England ohnehin keine Bedeutung hätten und nur eine Belastung bedeuteten, an Deutschland zurückzugeben, von welcher Seite man dieses Problem auch prüfe, niemand könne das Recht Deutschlands auf Kolonien in Abrede stellen. Der heutige Zustand sei unhaltbar. Kemal Eödin Pascha f Der türkische Botschafter in Berlin, Kemal Eddin Sami Pascha, ist am Sonntag an den Folgen einer Magenopera- tion gestorben. Kemal Eddin Sami Pascha war nach Frontdienst in den Balkankriegen bei Ausbruch des Weltkrieges Major ini türki schen Großen Eeneralstab. Zur Wiederherstellung von schweren Verwundungen und als Prinzenbegleiter besuchte Kemal Eddin Sami Pascha Deutschland wiederholt. Nach dem Waffenstill stand wurde er Stadtkommandant von Konstantinopel. Zwischen fälle bei der Besetzung der Stadt durch Ementetruppen zwangen ihn, sich monatelang verborgen zu halten, bis es ihm gelang, als Kohlentrimmer' auf einem italienischen Schiff nach Klein asien zu entkommen. Hier stieg er schnell zum General auf und hatte wesentlichen Anteil an den erfolgreichen Freiheitskämpscn der Türken. Nach seiner siebzehnten Verwundung schlug er im Herbst 1922 die griechische Armee südöstlich von Smyrna ver nichtend. Nach Friedensschluß suchte er in Deutschland Heilung; sein rechter Arm blieb jedoch gebrauchsunfähig. Mustafa Kemal Pascha, mit dem Kemal Eddin Sami Pascha in Freundschaft verbunden war, ernannte ihn im August 1924 zum türkischen Botschafter in Berlin, berief ihn aber bereits cm März 192S wieder nach Kleinasien zur Niederwerfung eines Kurdenaufstandes. Nach Niederwerfung der unruhigen Stämme kehrte Kemal Eddin Pascha nach Berlin zurück, wo er zu den beliebtesten Diplomaten gehörte. Seine Gemahlin, Prinzessin Emineh von Aegypten, ist mit dem dortigen Königshaus ver wandt. Als sich die Türkei im August 1930 gezwungen sah, erneut mit Waffengewalt gegen die aufrührerischen Kurden vorzugehen, berief Mustafa Kemal Pascha den bewährten Heer führer erneut vorübergehend nach Ankara, um ihm den Ober befehl über die türkischen Truppen zu übertragen. Trotzki wohnt in Frankreich Reberraschende Entdeckung der französischen Polizei. Paris, 16. April. Dem „Oeuvre" zufolge hat die französische Polizei durch einen Zufall festgestellt, daß sich der frühere Sowjet kommissar Trotzki in einer Villa bei Barbizon in der Nähe von Fontainebleau aufhält, wo er mit seiner Frau und dreien seiner Anhänger, die ihm gleichzeitig als Leib garde dienen, wohnt. Trotzki hatte vor einiger Zeit die Erlaubnis erhalten, sich in Korsika aufzuhalten, scheint aber unbemerkt seinen Wohnsitz nach Jnnerfrankreich verlegt zu haben. Die französischen Behörden sollen beabsichtigen, ledig lich Trotzkis Rückkehr nach Korsika zu veranlassen, es sei denn, daß sich das Gerücht bewahrheitet, daß Trotzki an dpi- Gründung einer „Vierten Internationale" arbeitet. Paris, l 5. April Zu der überraschenden Aufdeckung des Wohnortes des ehemaligen russischen Volkskommissars Trotzki wird noch ergänzend bekannt, daß die Bevölkerung von Bar bicon bei Fontainebleau schon seit Wochen dem Leben und Treiben der Villenbewohner sehr mißtrauisch gegenüberstand. Man beschränkte sich aber darauf, die Villa zu bewachen und eine geeignete Gelegenheit abzuwarten, um eingreifen zu können. Diese Gelegenheit bot sich am Donnerstag. Trotzki ließ sich seine Post nach Paris schicken und jeden Abend von einem Motorradfahrer holen. Am Donnerstagabend hatte dieser Motorradfahrer eine Lichtpanne, und als ihn der Verkehrs polizist nach seinen ,Papieren fragte, verweigerte er diesem jede Auskunft. Erst auf den, Polizeikommissariat bequemte er sich zu der Erklärung, er sei Russe und bringe die Post all abendlich in die Villa nach Barbicon. Jetzte konnte die Polizei zugreifen und hatte eine rechtliche Unterlage, um sich diese Villa auch einmal von innen anzusehen. 3m Arbeits zimmer fanden die Beamten einen älteren Mann sitzen, den sie sofort als Trotzki erkannten, der aber zunächst einen falschen Namen angab. Erst als sie ihm auf dem Kopf zusagten, daß er Trotzki sei, gab der ehemalige Volkskommissar seine Per sonalien an. Die Ueberraschung der Polizeibeamten war aber noch größer, als sie bei der Durchsicht der Papiere die Fest stellung machen mußten, daß Trotzki einen rechtmäßigen Paß und die Aufenthaltserlaubnis für das Departement Seine-et- Oise besitzt, die ihm vom französischen Innenministerium er teilt worden ist. Es blieb ihnen also nichts anderes übrig, als die Villa wieder zu verlassen; Zwei ScharWrer tödlich oerunglilüt Zn Guben fuhr ein von dem SA-Oberscharführer Lerche gesteuertes Motorrad aus bisher unbekannter Ur sache in höchster Geschwindigkeit gegen einen Baum. Der Anprall war so heftig, daß Lerche auf der Stelle getötet wurde. Sein Mitfahrer, der SS-Oberscharführer Rinas, wurde so schwer verletzt, daß er kurz nach der Ucbersührung ins Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlag. Das völlig zertrümmerte Motorrad wurde zunächst von der Poli zei beschlagnahmt, um festzustellen, ob Materialschaden die ses furchtbare Unglück verursachte. der heMfchen TeWuMMM Sächsische karpsenzüchker leiden noch immer unter , Absatzstockungen Wirtschaftsminister Lenk erläßt folgenden Aufruf an Sachsens Bevölkerung: „Der Aufruf, den ich unter dem 3. Februar 1934 zur Förderung des Absatzes Lausitzer Spiegelkarpfen der Oef- fcntlichkeit übergeben hatte, ist zwar, wie ich dankbar aner kenne, nicht erfolglos geblieben. Etwa ein Drittel der da mals in den Hüttern der Teichwirtschaften befindlichen Karpfen haben Abnehmer gefunden. Zwei Drittel dieser Karpfenmengen harren aber noch heute des Käufers. Die Unmöglichkeit, solche Mengen wertvoller Teichfische nicht absetzen zu können, bedeutet für die Teichwirte eine schwere Betriebsschüdigung. Die unverkäuflich gebliebenen Fische müssen baldigst in die Teiche zurückgesetzt werden und beein trächtigen sehr stark die für den Herbst 1934 in Vorbereitung befindlichen Fänge. Ich richte deshalb an die Verbraucherschaft die Biile, unserer sächsischen Teichwirlschafl durch vermehrten Verzehr von Karpse» zu Hilfe zu kommen und deshalb in jedem haushalt, der cs irgend kann, am Sonntag, den 22. April, einen Karpfen auf den Milkagstisch zu bringen. Reses deEAs BmmitM Aufteilung von Großgütern für Siedlungen Die Landesbauernschaft teilt' mit: Die Sächsische Bauernsiedlung G. m. b. H. (SBS) in Dresden ist am 21. Dezember 1933 gegründet worden und für Sachsen das zuständige Siedlungsunternehmen; sie hat ihre Arbeiten nunmehr praktisch begonnen. Als erste Siedlungssache hat sie in Heidersdorf (Erzg.) aus industriellem Besitz der Firma Einhorn G.mb.H. in Heidersdorf 25 Hektar zur Besiedlung erworben. Hier werden zwei Vauernstcllen errichtet und einigen kleinen Bauern der Zukauf von Land ermöglicht. Als weiteres Objekt hat die SBS das Rittergut P o I- kenberg im Wege der Ausübung des Vorkaufsrechtes erworben. Das Gut ist 117 Hektar groß und liegt unmittel bar bei Leisnig. Durch die Ausübung des Vorkaufsrechts hat die SBK zum Ausdruck gebracht, daß die Landesbausrn- schaft Sachsen über die zum Verkauf kommenden Güter wacht und dafür sorgt, daß sie der Landwirtschaft erhalten bleiben und nicht in den Besitz anderer Kreise übergehen. Deshalb war die Ausübung des Vorkaufsrechtes notwendig. Sach sen muß Vorsorge treffen, daß die zweiten Bauernsöhne in Zukunst nicht wieder in die Industrie abwandern müssen, sondern auf Gütern, die besiedelt werden können, neue Bau ernstellen erhallen. In Polkenberg werden ein großer Resthof, der durch die Lage der Gebäude gebildet werden muß, drei Bauern stellen sowie zwei Stellen für Landarbeiter angelegt. Weiter hat die SBS das Rittergut Neusorge vom Fürsorgezweckoerband Leipzig erworben. Das Gut liegt bei Mittweida und ist etwa 145 Hektar groß. Es werden hier neun Bauernstellen in Größe von 7,5 bis 25 Hektar gebil det. Außerdem erhalten einige Landarbeiter Siedlerstellen von 2,5 Hektar Größe. Der Fürsorgezweckverband hatte die Möglichkeit, Neusorge an eine Privatperson zu verkaufen. Die Verwaltung des Fürsorgezweckverbandes mar sich aber ihrer nationalsozialistischen Aufgabe bewußt und hat deshalb das Gut der Besiedlung zugeführt, um so praktisch den Be weis zu geben, daß landbesitzendc öffentliche Körperschaften die Aufgabe haben, der Linie des Reichsbauernführers Darre und somit der unseres Führers Adolf Hitler zu folgen. Weiter steht die SBS vor dem Kauf des Erbgerichtes Schwarzbach bei Schwarzenberg i. E., das zum Tän- nichtgut gehört. Es ist dies ein kleines Siedlungsgut von 56 Hektar. Hier werden Anliegsrsiedlungen durchgcführt und zwei Bauernstellen ausgelegt. Weitere Siedlungsobjekte liegen vor und stehen zum Teil vor dem Kaufabschluß, in der O b e r l a u s j tz allein in einem Umfang von etwa 500 Hektar. Einzelheiten über diese Objekte können noch nicht bekanntgegeben werden. Nachdem die SBS nunmehr ihre ersten Neusiedlungs verfahren in Angriff genommen hat, wird sie in die Lage versetzt, sich stärker als bisher auch einer s y st e m a t i s che n Anliegersiedlung zuzuwenden; denn neben der Bil dung neuer Bauernhöfe ist ihre Arbeit stark darauf einge stellt, den ortsansässigen Kleinbauern durch Landzulage die Möglichkeit zu geben, Erbhofgröße zu erlangen. Tausch von Getreide gegen Mehl und Brot Immer wieder auftretende Unklarheiten veranlassen die Landesbauernschaft zu folgender kurzen Zusammenstellung der zur Zeit geltenden Bestimmungen: Sowohl die Auslauschmüllerei, das heißt, der Tausch von Gelreide gegen Mehl zwischen Erzeuger und Mühle, als