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zeigten dagegen bis auf einen Kälteeinbruch Anfang Februar keine außergewöhnlich starken Fröste, so daß ihre Tempera turen höher als die Normalwerte lagen. Der Dezember war außergewöhnlich arm an Niederschlägen. Im Januar wurde der Normalwert der Niederschläge wenigstens im mittelsächsischen Hügelland erreicht, während z. B. im Vogt land nur die Hälfte des Normalwertes an Niederschlägen fiel. Dagegen war der Februar niederschlagsreich, vor allem in Mittel- und Westsachsen, während die Niederschläge in der Niederlausitz an die Normalmengen nicht herankamen. Kennzeichnend waren für beide Monate häufige Glatteis bildungen und Vereisungen, die besonders im Gebirge starke Beschädigungen des gesamten Baumwuchses verursachten. Der März brachte bei wiederholten Nachtfrösten ein verhält nismäßig mildes Wetter mit einigen geringen Regenfällen. Der Stand der Wintersaaten ist recht verschieden: er wird teils als normal, teils als unbefriedi gend angegeben. Auswinterungen sind besonders bei Wei zen durch Kahlfröste oder durch häufigen Wechsel von Sonnen schein mit Nachtfrösten entstanden. Weniger betroffen sind frühe Saaten, die oft eine günstige Entwicklung zeigen. Da gegen sind besonders die späten Saaten vielfach empfindlich geschädigt worden, so daß sie dünn vnd lückenhaft stehen und oft ihr Umbruch und eine Neubestellung erforderlich werden wird. Viele lückige Bestände sind auf die Mäuseplage des Vorjahrs zurückzuführen. Raps hat durch Wild- und Mäuse fraß etwas gelitten, ist aber im allgemeinen befriedigend überwintert. Klee hat durch Mäusesraß stark gelitten, so daß ein erheblicher Teil der Kleeanbaufläche umgepflügt und durch Gemenge ersetzt werden muß. Im Gebirge läßt sich über den Stand der Saaten noch nichts bestimmtes aussagen, da die Felder erst kurze Zeit vom Schnee frei sind. Bei der günstigen Witterung des März hat die Einbringung der Sommersaaten im Niederland gute Fortschritte gemacht. Die Einsaat ist hier teilweise schon bis auf die Rübensaat been det. Mit zunehmender Höhenlage sind die Frühjahrsarbeiten entsprechend zurückgeblieben. Die Mäuseplage des Vorjahres ist durch die Einflüsse des Winters wohl vermin dert, aber nicht beseitigt worden; nicht selten wird die Befürchtung ausgesprochen, daß die Mäujeplage bei trockener Witterung bald wieder einsetzen wird. Vereinzelt wurde Schneeschimmel auf Winterroggen beobachtet. Für den Freistaat Sachsen wurden vom Statistischen Landesamt folgende Durchschnittsnoten des Saatenstandes errechnet (dabei bezeichnet 1 einen sehr guten, 2 einen guten, 3 einen mittleren, 4 einen geringen und 3 einen sehr gerin- qen Stand): Winterweizen 3,1 (2,7); Winterrogen 3,1 (2,7); Wintergerste 3,0 (2,6); Raps 2,8 (2,9); Klee (auch mit Bei mischung von Gräsern) 3,4 (2,7); Luzerne 3,0 (2,7); Be- (Ent-)wässerungswiesen 2,9 (3,1); andere Wiesen 3,0 (3,0). Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf Anfang April 1933. 185 Einbrüche auigettört Durch die Anfang März in Teplih-Schönau erfolgte Festnahme des Schildermalers Max Lehnerlist man einer Diebes- und Hehlerbande auf die Spur gekommen, die in Chemnitz nicht weniger als 89 Wohnungs- und Geschästs- einbrüche und in der Umgebung von Chemnitz 35 Bauern- Hauseinbrüche verübte. Die sechs Mittäter Lehnerts konnten sämtlich festgenommen werden. Auf Lehnerts Konto, der da» Haupt der Einbrecherbande war, kommen außerdem noch (22. Fortsetzung.) Doch FrenHoß konnte es nicht hindern, daß ihm die Unterredung mit Aki Wernoff sehr im Kopf herumspukte. Der ganze Tag war ihm verdorben. Er verließ vorzeitig das Kontor. Man mußte diese unangenehme Erinnerung durch einen lustigen Abend vergessen machen. Frentzoß war bereits drei Jahre in Hamburg. Bei den vielen wechselseitigen Vezichnngsn, die zwischen der Ham burger Kaufmannschaft und der der nordischen Länder bestanden, war es ihm nicht schwer geworden, hier Fuß zu fassen. Er war tchon zu Beginn seines Hamburger Aufent haltes in einen Kreis reicher junger Leute gekommen, die auf mehr oder minder elegante Ari das Geld ihrer Väter unter die Leute brachte'». Besonders in den Vergnügungsvierteln Hamburgs war Frentzoß mit seinen Freunden zu Hause. Hier hatte er auch Tilly kennengelcrnt. Das schöne Mädchen hatte einen großen Eindruck auf ihn gemacht. Tilly hatte aber Frentzoß bisher ziemlich abfallen lassen. Sie hatte so viel Verehrer und reichere dazu, daß sie wählerisch sein tonnte. Eines Abends hatte ein reicher Brasilianer Tilly Jochen und ein paar Freunde nach der Vorstellung zu einem kleinen Souper cingeladen. Auch Frentzoß nahm teil. Er hatte den Aerger durch Aki Wernoff noch nicht ganz überwunden. Seine Verstimmung wurde erhöht, weil Tilly nur Augen und Ohren für den jungen Brasilianer, dem Sohn eines Plantagcnbesitzers bei Rio de Janeiro, hatte. „Na, Frentzoß, was ist denn mit Ihnen los?" fragte einer der jungen Leute rechts von Tilly. „Ach, nur Aerger im Geschäft!" Frentzoß goß sein Glas Sekt hinunter. „Na, stimmt bei euch auch etwas nicht? Wackelt die Firma Nystädt auch schon?" „Wie kommen Sie auf diese Idee, Schlomann? Wenn alle so sicher ständen wie Konsul Nvskädl, daun könnten sie sroh sein. Nein, es ist da nur ein neuer Direktor, mit sein ich eine Auseinandersetzung hatte." Tilly hatte gerade Fernando Lomez zngctrnnkcn, der ihr leidenschaftliche Worte ins Ohr flüsterte. Jetzt setzte sic den Kristallkelch hin. Ihre dunklen, flimmernden Angcu richteten sich fest auf Frentzoß. „Konsul Nystädt?" sagte sic. „Cie sind bei Nystädt?" „Aber Tilly, das wissen Sic nicht?" fragte Fernando Lomez. „Ich habe Ihnen doch erzählt, das; Herr Frentzoß ''-"Ws-- in Volkswirtschaft Der MWub der 3. E. Farbenindustrie wieder 7 v. h. Dividende. Dem Aufsichtsrat der I. G.-Farbenindustrie A. G. wurde . seiner Sitzung in Frankfurt a. M. der Jahresabschluß für 1933 rcn «0,94 81,10, span. Peseta 34,23 34,29, tschcch. Krone 10,38 10,40, Dollar 2,505 2,511. Amtlicher Grohmarkt für Getreide und Futtermittel zu Berlin. In Brotgetreide hielten sich die Umsätze am Berliner Gctreide- großmarkt vom Sonnabend wieder in engen Grenzen. Die Aus- suhrscheine für Roggen wiesen eine kräftige Erholung auf (117,50 bis 118). Weizenfcheine stellten sich auf 142 bis 143 Mark. Soya- schrot zog wiederum an. Hafer lag fest. etwa iw Einbrüche, die er in der Tschechoslowakei aussührte. Lei seiner Festnahme in Teplih-Schönau war Lehnerl mit der Schußwaffe gegen die Beamten vorgegangen. Lehnerl ist ein langgesuchter Verbrecher. Ex halte im Mai 1933 in Chemnitz in der Nordstrahe auf einen Polizeibeamten und einen Motorradfahrer wiederholt geschossen, die ihn nach einem Einbruch in ein Schubwarengeschäfl verfolgten. Er wurde auch wegen eines im Oktober 1933 begangenen Mord versuchs an seinem Helfer Drechsler in Chemnitz steck brieflich gesucht. Der tzauptmitarbeiter des Lehnerl, der Bauarbeiter Retlke aus Chemnitz, konnte nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden, da er anläßlich eines poli tischen Zusammenstoßes im August 1933 erschossen wurde. Welchen Umfang die Diebstähle der Kolonne erreicht hatten, geht daraus hervor, daß durch die Chemnitzer Krimi nalpolizei allein 15 Radioapparate sowie ein beträchtlicher Posten Wäsche, Photoapparate, Silbersachen, Schmuck und sonstige Gebrauchsgegenstände im Wert von mehereren Tausend RM zurückerlangt und zum Teil an die Bestohle nen zurückgegeben werden konnten. Die Feststellung der Täter durch die Beamten beider beteiligten Länder wurde dadurch erschwert, daß das in Deutschland gestohlene Gut durch die Hehler auf Schleichwegen in die Tschechoslowakei geschmuggelt und verkauft wurde und umgekehrt. Die Chemnitzer Kriminalpolizei konnte außerdem fest nehmen einen 30 Jahre alten Schlosser aus Crimmitschau, der in dem dringenden Verdacht steht, einem Einwohner in der Westvorstadt ein Sparkassenbuch gestohlen, einen grö ßeren Geldbetrag abgehoben und das Geld unterschlagen zu haben, ferner einen 31jührigen Techniker aus Chemnitz und einen 43 Jahre alten Zeichner aus Graz, die zum Nachteil eines Wohlfahrtsunternehmens 400 RM kassierte Gelder unterschlagen hatten. Außerdem wurde ein 53 Jahre alter Buchhalter aus Greiz verhaftet, der sich in sechs Fällen des Betruges und der Urkundenfälschung schuldig gemacht hatte. vorgelegt. Es wurde beschlossen, der GV., die aus den 28. April In das Verwaltungsgebäude in Frankfurt a. M. elnberusen werden soll, eine Dividende von wieder 7 v. h. vorzuschlagen. Das Geschäftsjahr 1933 hat für die I. G.-Farbenindustrie eine merkliche Besserung des Inlandsabsatzes mit sich ge bracht. Dagegen hatte die I. G.-Farbenindustrie bei der Ausfuhr mit neuen Schwierigkeiten zu kämpfen. Oie Entwicklung im ersten Vierteljahr 1934 rechtfertigt die Hoffnung, im weiteren Ver laufe des neuen Geschäftsjahres in größerem Umfange Neueinstellungen vornehmen zu können. Das Grundkapi tal der Gesellschaft soll durch Einziehung von eigenen und Vor rats-Aktien um 190 Mill. RM auf insgesamt 800 Mill. RM her abgesetzt werden. Devisenkurse. Belga (Belgien) 58,49 (Geld) 58,61 (Bries), dän. Krone 57,74 57,86, engl, Pfund 12,935 12,965, franz.. Franken 16,50 16,54, holl. Gulden Gulden 169,38 169,72, ital. Lira 21,55 21,59, norw. Krone 64,98 65,12, österr. Schilling 47,20 47,30, poln. Zloty 47,25 47,35. schweb. Krone 66,63 66,77, schweiz. Fran- 19. April. Sonnenaufgang 5.15 Sonnenuntergang 18.48 Mondaufgang 3.52 Monduntergang 14.35 1775: Der Homöopath Samuel Hahnemann in Meißen geb. (gest. 1843). — 1838: Der Geschichtsschreiber Gustav Droysen ! in Berlin geb. (gest. 1908). — 1878: Der Großindustrielle Albert Borsig in Berlin gest. (geb. 1829). — 1924: Der Großindustrielle Hugo Stinnes in Berlin gest. (geb. 1870). Namenstag: Prot. Daniel, kalh. Ezechiel. RuMunr-Programm Dienstag, den 10. April. o.OO: Sperrzeit. — 10.10: Berufsarbeit unter Lebensgefahr. — 10.50: Fröhlicher Kindergarten. — 11.30: Lebende Kompo- - nisten. — 15.15: Für die Frau. — 15.40: Erzieherfragcn. — 17.00: s Frauengestalten in Richard Wagners Musikdramen. — 17.25: : Iugendsportstunde. — 17.45: Musik zum Tee. — 18.30: Politische j Zeitungsschau. — 19.00: Aus Stuttgart: Das Opfer des Friedrich I List. Hördichtung. — 20.15: Stunde der Nation: Deutsche Ton- f setzer der Gegenwart. — 21.15: Lieder der Arbeit. — 22.25: Im > Dienste des deutschen Sports. — 23.00—24.00: Künstler von j Ruf. Lieder und Duette. j Interessantes aus obigem Programm ! und von anderen Sendern: j Montag: ! 15.15: Arbeilsbeschaffuugsfronk (Köln). ! 16.15: „Südtiroler Bauernhochzeit", Hörfolge v. Reimesch (Leipz.) i 17.20: Konzert auf der Silbermannorgel des Freiberger Doms ! (Leipzig). ; 19.00: Und drinnen waltet die tüchtige Hausfrau (Deutschlands.), j 19.40: Oesterreich (Breslau, München, Stuttgart), 22.20 Leipzig. i 20.15: Stunde der Nation: Spiegel des schlichten Lebens (als ! Sender). 21.00: Damenwahl. Als Mutter noch tanzte (Deutschlandsendcr), j 21.00: „Die Abreise", musikalisches Lustspiel (Leipzig). j 21.00: „Der Mantel", Oper von Puccini (München). 22.25: Deutsche Rennfahrer erzählen (Deutschlandsender). Dienstag: , 15.40: Bauer und Landarbeiter, eine Hofgemeinschaft (Köln). i 19.00: Das Opfer des Friedrich List, Hördichtung von Fritz Mein- > gast (Deutschlandscnder, Frankfurt, Stuttgart). s 19.40: Deutsche Aegegung (Hamburg). j 21.15: Wir singen Lieder der Arbeit (Deutschlandsender). f 21.15: Wir mit dem Spaten, Hörfolge aus einem Arbeitslager i (München). s 21.15: Hermann Stehr, Hörfolge (Königsberg). 21.15: Bersteekcn speelen, Lustspiel von Heinr. Bchncken (Hamb.) 21.15: Umberto Urbano singt (Breslau). 22.25: 3m Dienst des deutschen Sporks (Deukschlandsender). Direktor bei Nystädt ist." „Ach, dann hab' ich es wieder vergessen", meinte Tilly leichthin. Und dann wandte sic sich mit ausfallender Liebenswürdigkeit an Frentzoß: „Prost, Herr von Frentzoß — machen Sie kein so verstimmtes Gesicht. Wissen Cie, daß das ungalant ist gegen eine Frau? Ich muß ja dann glauben, daß es uns hier in unserm kleinen Kreise nicht gelingt, Sie auf andere Gedanken zu bringen. Und das möchte ich doch nicht gern." Frentzoß lächelte schon wieder leichtsinnig. Auch er erhob sein Glas: „Wenn Sie ein bißchen freundlich zu mir sind, Fräu lein Tilly, dann verspreche ich Ihnen, den ganzen Abend an das dumme Geschäft nicht mehr zu denken." „Das sollen Sie auch nicht." Tillys Augen hafteten immer noch in denen ihres Gegenübers. Sic beugte sich Kn wenig zu ihm. In dem allgemeinen Stimmengewirr ! sagte sie leise: „Aber wir sprechen uns noch darüber. Rufen Sie mich morgen früh an." Am nächsten Morgen gegen elf Uhr rief Frentzoß in f Lillys Wohnung an. Tilly war selbst am Apparat. Aber sie war vorsichtig genug, durchs Telephon nichts davon zu sagen, was sic von Frentzoß wollte. „Haben Sic heute abend Zeit, Herr von Frentzoß? Ich bin vor der Vorstellung daheim. Hinterher erwarten mich ein paar Freunde." „Das tut mir unendlich leid, Fräulein Tilly — gerade heute habe ich eine Einladung bei Konsul Nystädt. Es würde mir schwer sein, abzusagen." „Auf keinen Fall", war Tillys schnelle Antwort. „Sie ' gehen ruhig zu Nystädts. Kommen Sie dafür übermorgen zu mir. Geht das?" „Ja, das geht, Fräulein Tilly. Aber am liebsten spräche ich Sie ganz allein. Sie haben immer einen Schwarm von Anbetern um sich. Da wird einem schüch ternen jungen Mann wie mir ja angst und bange", sagte er lächelnd durchs Telephon. „Ich verspreche Ihnen, ich werde ganz allein sein. Und nun viel Vergnügen bei Konsul Nystädt." s Las Haus Nystädt lag hell erleuchtet. Por der Rampe : fuhren immer wieder elegante Autos vor, denen die Gäste ' des Hauses entstiegen. Als Ali Wernoff kam, hing die ! ganze große Garderobe bereits voll von Abcndmänteln und Pelzen. Der Diener stand wartend und nahm ihm seinen - Mantel ab. Etwas verlegen musterte sich Aki im Spiegel. : Er war solch große Gesellschaften doch nicht gewohnt und fühlte sich immer etwas unbehaglich. Der Spiegel gab j - ihm das Bild eines korrekt gekleideten jungen Mannes ! im tadellosen Gesellschaitsanzua zurück. Langsam folgte er dem Diener, der die große Tür des Salons öffnete. Das erste, was Aki Wernoff sah, war ein großer Tisch, der quer vor die drei Fenster des Salons gestellt war. Er war überschüttet von Blumen. Es glänzte auf ihm von Silber, von Kristall. Bunte Bonbonnieren mit seidenen Schleifen und dicken Blumenbiischeln standen zwischen Kunstgegenständen und Büchern. In einem kleinen Körbchen flimmerte ein Schmuckgegcnstand. Da neben lag hell gebauschte Seide; Blumen und viele Kleinigkeiten, wie ein junges Mädchen sie brauchen kann, waren dazwischen verteilt. Aki Wernoff stand bestürzt. Was war das? Hatte Beate heute Geburtstag? Er hatte keine Ahnung gehabt. Und nun kam er mit leeren Händen! Wie bereute er jetzt, daß er nicht wenigstens ein paar Blumen für Beate mit gebracht hatte. Er wußte, cs gehörte sich so. Aber er konnte sich immer noch nicht überwinden, vor den Augen anderer der Geliebten etwas zu schenken. Wenn er ihr Blumen brachte, so war das ja viel mehr rls die konventionelle Höflichkeit anderer junger Männer, )ie hier im Hause verkehrten. Ihr Blumen bringen, das hieß für ihn viel, viel mehr — ihr seine ganze geheime Sehnsucht zu Füßen legen. Aber nun war er hier mit ieeren Händen. Sehr bedrückt und von einer leisen Trauer erfüllt, wagte er nicht wciterzugehen. In einer Gruppe schwarz gekleideter Herren sah er Beate. Ihr blondes Haar leuch tete unter dem großen Kristallkronleuchter, der von der Decke herabhing. Ihr lächelndes Gesicht strahlte Freude- und Glück ans. Sie hatte ihn noch nicht gesehen. Sie sprach sehr leb- Haft mit Frentzoß, der wohl eben gekommen sein mußte und ihr jetzt mit einer tiefen Verbeugung einen Straußs kostbarer Orchideen überreichte. „Oh, Ivie schön, wie wunderschön!" hörte Aki Beate, sagen. Sic reichte Frentzoß die Hand. Der beugte sich darüber und küßte sic. Aki zuckte zusammen. Natürlich, Frentzoß hatte gewußt, wß Beate Geburtstag hatte. Warum hatte er ihm nicht Kuen Ton gesagt! Sie waren doch gestern nachmittag erst zusammen gewesen. Freilich, da hatten sie nichts Privates, sondern nur Geschäftliches besprochen. Und diese Aussprache war ja unerquicklich genug verlaufen. Es war vielleicht ungerecht; aber Aki hatte plötzlich das be- 'timmte Gefühl, daß Frentzoß es in jedem Falle vermieden hätte, ihn über Beales Geburtstag zu unterrichten. Konsul Nystädt kam aus dem Nebenzimmer im Ge spräch mit ein paar Gästen herein. „Ach, da sind Sic ja, mein lieber Wernoff!" rief er! cbhaft. (Fmlsetzrng folgt.)