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4Z. Iayrg. Beilage zur Welßerltz-Zettunk Schriftlcüung: Oc?onomierat Grundmann, Neudamm I.^er ??cch' ruck aus dem Inhalt dieses Blattes wird gerichtlich verfolgt (Gesetz vom 19. Juni 1901) ISA Epinatgemüfe in Feld, Garten und Küche Die Statistik des Deutschen Reiches brachte unlängst auch eine Übersicht über den crwerbs- mäßigen Anbau von Gemüsen^ und aus ihr kennen wir ersehen, daß die mit Sp'nat bebauten Flächen in den letzten Jahren annähernd gleich gewesen sind. Erst von 1032 zu 1933 beobachten wir eine Vermehrung des Anbaues von 2610 ba auf 3050 bm Wesentlich grwßer ist der Spinat anbau in den Vereinigten Staaten, wo er 1024 13800 da, 1929 "29000 du umfaßte; er beträgt Abbildung 1. Neuseeländer «pinat also rund das Zehnfache des deutschen Anbaues, während die Zahl der Einwohner ja nicht doppelt so groß ist. Es ist möglich, daß dieser größere Anbau z. T. dadurch entstanden ist, daß der Spinat durch Anzucht in südlichen und nördlichen Gebieten fast das ganze Jahr über geliefert werden kann, während er bei uns eigentlich nur im Frühjahr und Herbst auf den Markt kommt. Der Spinat ist kein Sommer gemüse, da er bei Wärme zu schnell in Blüte geht. Wir behelfen uns dann mit Ersatzpflanzen, deren Bedeutung nach dem Gesagten nicht un erheblich erscheinen muß. Den eigentlichen Spinat bauen wir als Vor oder Nachfrucht; etwa vor Kohl, Bohnen oder Gurken und für die Herbsternie nach Erbsen, Kohlrabi oder nach Frühkohl. Zur Überwinterung kommt der Samen auf Beete, die Ende August, Anfang September frei sind. Die Spinatersatz pflanzen, die im Laufe des Sommers ihre Ernte bringen sollen, brauchen jedoch ein Beet für sich allein. In Betracht kommen hier besonders der Neuseeländer Spinat, Mangold und die Gartenmeldc. Der zuerst genannteNeuseeländerSpinat (Abbildung 1) ist eine Pflanze für den Klein anbau, hier aber recht zu empfehlen. Sie ver langt guten, warmen Boden und eine kräftige Düngung. Notwendig ist aber eine Aussaat im Januar oder Februar in Töpfen, etwa im Gewächshaus. Mitte Mai werden die Pflanzen in etwa 50 mal SO am Entfernung ausgcvflanzt. Sie bilden dann bis zu 1 m lange Ranken aus, die sich wieder verrweigen. Geerntet werden stcrs die Tricbspitzcn. So kann bis in den Herbst hinein wöchentlich von den Beeten geerntet werden. Schützt man die Pflanzen durch Überdecken vor frühen Frösten, so kann die Erntezeit bis zum Winter ausgedehnt werden. Für den.Hausgarten kann man rechnen, daß 5 gm Beetfläche den Spinatbedarf für die Familie laufend im Sommer und Herbst deckt. Mangold, auch Römischer Kohl oder Weiße Beete genannt (Abb. 2 und 3), wird in einzelnen Gegenden auch in größeren Mengen angebaut. Mangold ist eine Rübenart, verlangt tiefe Bodenbearbeitung, Düngung mit verrottetem Stallmist und Stickstoff als Kopfdünger. Die Anssaat kann Anfang April vvrgenommen werden, möglich ist auch eine Anzucht der Pflanzen im Frühbeet. Bei guter Ernährung kau" man den Mangold alle vierzehn Tage Abbildung 2. Mangold oder Beißkoh: abernteu. Gcnvtnmen werden die äußeren Blätter. Mancher verwendet auch die Blatt stiele zu einem spargelähnlichen Gemüse, das besonders im späteren Sommer und im Herbst zum Verzehr kommt. Die Gartenmeldc ist eins der anspruchs losesten Gartengewächse, das überall bekannt ist und heute hier und dort auch schon einmal in größerem Maßstabe angebaut wird. Sie zeichnet sich gegenüber dem Spinat durch einen höheren Ertrag aus. Jedoch muß die Saat wiederholt, etwa im Abstand von vier Wochen, erfolgen, wenn eine fortdauernde Ernte er wünscht ist, was bei Mangold und Neuste, länder Spinat nicht nötig ist. Die Aussaat beginnt iin Frühjahre so, daß im Abstand von 30 zu 30 ein etwa drei kräftige Pflanzen zur Entwicklung kommen. Der Same ist leicht, man braucht für 100 gin etwa 100 Z. Die Pflanzen sind recht wüchsig und können bis zu 2 in hoch werden. Geerntet werden die aus gewachsenen Blätter oder auch die Tricbspitzcn. Tie Gartenmeldc wird teilweise mit Sauer ampfer zusammen zubercitet. 1 Bo« GartenSauinspektor H. Schieferdecker Für Spinatgemüse ist im Laufe des Sommer» st in der Küche eigentlich wiederholt Bedarf, so ' daß der Anbau von Spinatersatzpflanzen, wo s er noch nicht geübt wurde, in Betracht gezogen - werden sollte. Ein Großanbau setzt aber immer ; voraus, daß ein Markt, der das Gemüse kennt, s in der Nähe ist. Man muß bedenken, daß das i Sprichwort „Wat der Bur nich kennt, dat et 4 hei nich"' auch ebensogut für die städtische Be völkerung zutreffend ikt. Das schließt natürlich Abbildung 3 Großblätteriger, gelber Mangold nicht aus, daß ein Bekanntmachen mit solch» Gemüsen möglich ist und für den Gemüsebauer auch bei allmählicher Entwicklung eines Ab satzes von Wert sein kann. Wir geben im Anschluß an diese Ratschläge nun noch einige Zubereitungsarten von Spinat bekannt, der als ein sehr gesundes, blutbildendes und deshalb besonders für kleinere Kinder ge sundheitsförderndes Gemüse zu gelten hat. Spinatgemüse: 1500 g Spinat werden ver lesen, vorsichtig mehrmals gewaschen und etwod abgctropft in einen Kochtopf gegeben. DHnp Zugabe von Wasser wird nun das Gemüse im eignen Saft einige Minuten gedünstet und dann durch die Maschine getrieben. Aus 40 g Fett, einer würflig geschnittenen Zwiebel und 30 g Mehl stellt man eine Helle Mehl schwitze her, füllt sie mit dem sich absctzenden Suinatwasser auf und gibt den Spinat hinzu. Wer den Spinatgeschmack mildern möchte, gibt am besten ein achtet Liter Milch hinzu. Zum Schluß wird das Gemüse mit Salz, einer Prise geriebener Muskatnuß und einer gewiegten Sardelle abgeschmeckt. Um möglichst all« Nährstoffe dis Spinats dem menschlichen Körper zugänglich zu machen, empfiehlt es sich, einst» 375 g des Gemüses in rohem Zustande mit dem gedünsteten Teil zusammen durch dst Maschine zu drehen. So zubereitet behält das Gemüse alle für den menschlichen Körper so wertvykevi Nährsalzc. Spinat für kleine Kinder. Nachdem 500 s Spinat wie oben vorbereitet sind, dünstet ma« nur 250 § im eigenen Saft und dreht fi«