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- Vertage zur „WM-MG -MMuKg" —Är. 81 Sonnabend, am 7. April l934 100. Iahlgang Gedavleo zum Sooatag „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben! Der kluferstandene rvar den Jüngern erschienen. Die erzählten oas freudestrahlend dem Thomas, der nicht zugegen war Aber ibre Botschaft begegnet nur einem Kopfschutteln. Nomas fordert Beweise. Er stellt Bedingungen: Es sei denn daß ich in seinen Händen sehe die Nägelmale und lege meine Hand n seine Seite, will ich s nicht glasen. E? w?ll erst sehen und fühlen ehe er glaubt Der Herr «ebt freundlich auf seine Wünsche ein. Er laßt sich von Nomas seh n und will sich selbst v°n ihm anrühren lassen. Oa is? es mit des Thomas Zwe-fel vorbei Ueberwältigt stürmt er Jesu zu den Füßen und gießt sein übervolles Herz „ die Worte des Bekenntnisses: Mein Herr und mein Gott! Oa spricht Jösus zu ihm: Dieweil du mich gesehen hast Tho mas, so glaubest du; selig sind, die nicht sehen und doch glauben!— ,. , ,, , Mancher von uns hat wohl auch schon gesagt: Wenn ich zu Jesus Zeiten gelebt, wenn ich ihn sehen, seine Worte Me hören können, — ich bin gewiß, er hätte auch mich überwältigt; in das Bekenntnis des Thomas hätte ich mit eingestimmt: Mein Herr und mein Gott! Aber ob das wirklich so wäre? Haben denn alle, die mit dem Herrn zusammenkamen, an ihn geglaubt? Hat er er nicht klagen müssen: Mit sehenden Augen sehen sie nicht und mit hörenden Ohren hören sie nicht? Lin Wetzstahl unser« Vorsohieeu. Im Zentral-Jnstitut Mr Erziehung und richt in Berlin wurde- eine Ausstellung er öffnet, di« Arbeitsmittel mir Rassenkunde und Vererbungslehre zeigt. Unser Bild gibt die Ar beit aus dem Führerm- nenlager Behle wieder, nämlich einen Webfkchk unserer Vorfahren. „Jesus ruft den ganzen Menschen auf, und darum kann auch nur der ganze Mensch fassen und fühlen, wozu er ihn aufruft. Jedes Verstehen, das unser Wesen erhöhen, unser Leben erfüllen soll, vollzieht sich nur auf sittlichem Wege. Das heißt: wo Herz und Wille unberührt bleiben von einer erwachenden Erkenntnis, kann der Mensch nicht wach en. Wenn Jesus sagt: Selig sind, die nicht sehen und doch stauben, so wird nur dem die Gewißheit und Wahrheit die- es Wortes zu eigen werden, der sein ganzes Leben auf >as gründet, der einmal den kühnen Versuch wagt, alles zu oerachten, was er an Schwierigkeiten und Widrigkeiten, an Schul- und Sorge in seinem Leben sieht, und sich der ver borgenen Gottesliebe anzuvertrauen, die hinter alledem mit erzieherischer Weisheit das Leben seltsam und wunderbar gestaltet." Man sagt: Das Leben ist ein Kampf ums Da sein. Das ist richtig. Aber das Leben ist nicht nur ein Kampf ums Dasein, es ist auch ein Kampf ums Dortsein, ein Kampf um die Seligkeit, und darum ist es ein Kampf um den Glauben. Das liegt in dem Wort: Selig sind, die nicht sehen und doch glauben! KM MS die Mi Zur Eroberung einer neuen Provinz. Durch alle Städte an der Westküste Schleswig-Hol steins klingen die Lieder des Arbeitsdienstes. Vielleicht gibt ;s keine Landschaft, in der die neue Kraft, die Deutschland i»eute durchpulst, stärker zum Ausdruck kommt als hier in »er Novdmark des Reiches. Die ganze Küste entlang, von »er dänischen Grenze bis herunter nach Brunsbüttel, überall i I Das Haus der deutschen Kunst, das an Stelle des niederaebrannten Münchener Glaspalastes erstehen soll, wird nach den Plänen des verstorbenen Architekten Troost nach den Anregungen des Wuhrers Adolf Hitler errichtet. Unser Bild zeigt eine Probewand für die Aus gestaltung der Fassade. Mit dem Segelboot um die Welt. Sechs junge Deutsche unter Führung des jüngsten deutschen Ka pitäns H. Grosch haben auf der Segeljacht „Deutschland" eine Fahrt um die Welt an getreten. Unser Bild zeigt Jacht und Mann schaft beim Einlaufen in den Hafen von Southampton. ! sas gleiche Bild: Kampf gegen d i e Flut, Kampf j am neuen Ackerboden. Die nordfriesische Insel Nordstrand war bisher wrch einen 2,8 Kilometer langen Fußdamm mit dem Fest- and verbunden, eine Spundwand mit Steinschüttung, die nnmsr wieder von der Flut überspült wurde. Und jedes mal riß die Flut den fetten Nährboden, der sich im Schutze »es Dammes abgelagert hatte, wieder fort. Jetzt wird ein Oamm gebaut mit einer Höhe von 5,3 Metern über Nor malhochwasser, der jeder Sturmflut standhält und das Fort- ,-plllen des sich anlagernden Schlickes unmöglich macht. Was das für die Landgewinnung bedeutet, zeigt das Beispiel des Hindenburgdammes, der in den we nigen Jahren seit seiner Fertigstellung mit geringsten Mit teln und mit nur 25 Arbeitskräften in einer Länge von t Kilometern und einer Tiefe von 1L Kilometern die An landung von 21< Millionen Kubikmetern Nährboden er möglichte. Der vollkommen hochwafserfreie Novdstrand- bamm wird in raschester Zeit nördlich einen Koog von 65V Hektar und südlich einen Koog von 1800 Hektar entstehen lassen, auf denen dann in wenigen Jahren zusammen über hundert Bauernhöfe neu entstchen können. Im Herbst werden die Erdarbeiten, durch die 600 000 Kubikmeter Boden bewegt werden, vollendet sein. Dann wird sofort mit der Pflasterung der neuen Straße von der Insel Nordstrand zum Festland begonnen werden. Die- Straße verbindet 3000 Einwohner und 3500 Hektar Boden mit dem Festland und ermöglicht einen rascheren und siche ren Transport der Produkte völlig unabhängig von den Tiden. Im Interesse der Landgewinnung sind bereits eins größere Zahl solcher Dämme geplant oder schon gebaut mor sen. Dezember 1933 wurde ein Damm zur Hallig Nord- strandischmoor fertiggestellt. Nach der Hallig Helm- fand ist ein Damm von 4 Kilometern Länge in Angriffs genommen. Geplant ist der Bau von Dämmen nach, Föhr, von Föhr nach Amrum, vom Festland nacht Trischen, ebenso nach derHamburgerHallig undt von dort nach Pellworm. Jeder dieser Dämme schafft: flutstromfreie Buchten und damit neue Anlandungen und inr Endergebnis Neuland für deutsche Bauernsöhne. Die Richtung der Arbeit geht also dahin, die bisherigem teuren und unproduktiven Küstenschutzarbeiten nach Mög lichkeit abzulösen durch Anlandungen. Da man nun noch noch nicht über die Herkunft der wertvollen Schlickablage rungen klar sieht, soll im Sommer ein Fliegender: Zug Arbeitsdienst im Wattenmeer eingesetzt wer den, um die Voraussetzungen der Anlandungen zu unter suchen. Strömungen, Bodenbeschaffenheit, Sandwanderun-- gen sollen erforscht werden. So bald das Außenland eine Deichhöhe von 430 Zenti metern über dem Normalwasserstond erreicht hat, kommt! eine Bedeichung in Frage. Gegenwärtig wird im Kreiss Husum die Frage der Bedeichung der Finkhausen- Padlock-Hallig, eines Gebietes von 460 Hektar, und« im Kreise Südtondern die Bedeichung von 300 Hektar! Vaud bei Dagebill-Kirche geprüft. Der Sophien-Sommer-Koog-Deich, der! bisher gegen die hohen Winterfluten nicht geschützt war^ wird durch 216 Mann des Freiwilligen Arbeitsdienstes er höht und verstärkt; das gleiche ist für den H e v e r - S o m - mer-Koog-Deich, der ebenfalls im Kreis Eiderstadt! liegt, geplant. Bisher dienten beide Kooge nur als Weide,, während sie nach der Deicherhöhung ständig unter Pflug, benommen werden können. Das ist wirtschaftlich von gro- gem Wert, da auf der Halbinsel Eiderstadt die Nack-frag« »ach Weideland, das dort stark vorherrscht, sehr gering ist., 8uf diese Weis« können bereits innerhalb von drei Jahren, bi« Unkosten für die Deicharbeiten voll herausgewirtschaftet! werden. Das größte Arbeitsprojekt des nationalsozialistischen, Staates an der ganzen Westküste aber ist die Eindei chung des Adolf-Hitler-Koogs, mit der im Auni 1933 begonnen worden ist. Hier handelt es sich um nn Gebiet von 12000 Heltar, das dem Meer e n t wissen wird. 1,8 Millionen Kubiknieter Boden werdens bewegt, em Deich von 9 Kilometern Länge und ein« Straß« p»er durch den Koog werden geschaffen. Ein Fischereihafens »it einer großen Flutschleuse wird angelegt. Ueberall aus, »em Hinterland« bringen täglich große Lastwagen die Ar-,