Volltext Seite (XML)
WeHeritzZeilung Tageszeitung uns Anzeiger für DippolSiswalSe, SchmieSeberg u. A. L """ " ' " , l Bezugspreis: Für einen Monat 2.— AM. - - mit Zutragenr einzelne Nr. 10 Apfg. - j :: Gemeinde-Derbanos-Glrokonto Nr. o :: - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 z i Postscheckkonto Dresden 125 48 - k. »- >.»>»>> Metteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauplmannschafl, des StadtralS und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Milllmet«! »reit« Millimekerzelle 6 Npfg.r >m Terttelt -i» 83 Millimeter breite MlMmeterzeile 1t Apfg Anzeigenschluß 10.00 norm. D.-A. II341332 Hauptschriftleiter: Felir Zehne, Dippoldiswalde,- Stellvertreter: Werner Kuntzsch, Altenberg; verantwortlich für den gesamten Tertteil: Felir Zehne, Dippoldiswalde; verantwortlicher AnZeigenleiter: Felir Zehne, Dippoldiswalde; Druck u. Verlag: Carl Zehne, Dippoldiswalde Nr. 78 Sonnabend, am 31. März 1934 100. Jahrgang Seitliches lind MWes Dippoldiswalde. Recht zeitig im Jahre feiern wir dieses Jahr das Osterfest. Aber als ob die Natur dem Menschen zu Ostern schon den Frühling zeigen wollte, ist sie gerade Heuer schon besonders vorgeschritten. Schon blühen die ersten Buschwindröschen und die Sträucher treiben mächtig ins Grün. Es ist herrlich, jetzt durch Feld und Flur zu wandern. Und wenn auch der Himmel ein trübes Gesicht macht, Fern sicht durch dichte Nebelwände verhängt ist, hinaus, auf Schritt und Tritt gibt es neues zu sehen in der Werkstatt Natur. Darum nicht das Osterfest im Zimmer gehockt. Das Wetter wird ein Einsehen haben, und uns in dieser Hinsicht sicher annehmbare Feiertage bringen. Allen ein frohes Fest! — In Dresden verstarb am Karfreitag früh der frühere Besitzer der Maschinenfabrik Dippoldiswalde, Eduard Thor- ning. Im Jahre IVOS übernahm er von Stadtrat Schnabel die Fabrik und führte sie, die in landwirtschaftlichen Kreisen guten Ruf genoß, weiter aufwärts. Bon Anfang seines Hier seins an betätigte er sich auch in der Oeffentlichkeit. Am 2. Januar 1909 trat er, vom Vertrauen seiner Mitbürger be rufen, ins Stadtverordneten-Kollegium und zu Beginn des Jahres 1914 in den Stadtrat ein. Ihm gehörte er bis Ende 1919 an. In der Inflationszeit verkaufte er seinen Besitz und zog nach Leubnitz-Neuostra. Mancherlei Schicksalsschläge trafen den nationalgesinnten, aufrechten Mann; ein geruhsamer Lebensabend war ihm nicht bcschieden, aber voll Würde wußte er die ihn, auferlegte Last zu tragen. Er ruhe in Frieden! Dippoldiswalde. Am Mittwoch hielt der SA.-Sturm 13/178 im Echützenhaus seinen Kameradschaftsabend ab, der dadurch an besonderer Bedeutung gewann, daß der bei seinen Kame raden so außerordentlich beliebte Obersturmführer Franz Müller die Führung seines Sturmes niederlegte und diesen Abend benutzte, sich von seinen Mitkämpfern zu verabschieden. Dem großen Vereinszimmer halten Angehörige des Sturmes mit Fahnen der nationalen Erhebung und Lorbeerbäumen ein feierliches Gepräge gegeben. Nach dem Lied „Es leb' der Schütze froh und frei" ergriff der Scheidende das Wort. Mit bewegter Stimme, aber in soldaiischer Ä rt, gab er die Um stände seines Scheidens bekannt und dankte für die aufrichtige Gefolgschaft und die eiserne Disziplin und pries in beredten Worten den Korpsgeist seiner Truppe. Seine packenden Worte fanden ihren Ausklang in der Ermahnung zu weiterer uner schütterlicher Treue zur allen Sturmfahnr und zum neuen Etmmsührer in: Sinne Adolf Hitler. Scharführer Eehmann sprach im Namen aller den Dank dafür aus, daß er seinen Kameraden ein vorbildlicher Führer gewesen sei und seinen Grundsatz: „Dienst ist Dienst" in strenger, aber, gerechter Weise durchgesetzt habe. Für sein neues Wirkungsfeld — Adjutant der Kreisleitung — wünschte er alles Gute. Der Redner wußte noch in überzeugender Weise darzulegen, was gerade diesen Führer bei seinen Kameraden so unendlich beliebt und wertvoll gemacht hatte: seine Einstellung, daß nicht Kadaver gehorsam, sondern freiwillige Unterordnung zum Wohl für Volk und Vaterland den Dienst beherrschen muß. In bewegten Schlußworten überreichte er Obersturmführer Müller ein großes Bild des Sturmes 13/178 unter Glas und Rahmen, während sich alle Kameraden vom Platze erhoben hatten. Eine Schar, die die Strenge des Scheidenden besonders zu fühlen be kommen hatte, überreichte sogar ein wertvolles Andenken. Die nunmehr eingekehlte Abschiedsstimmung wurde unterbrochen durch den Besuch des Sturmbannsührers Thürke und seines Adjutanten, die es sich nicht nehmen lassen wollten, einen: ver dienstvollen alten Kämpfer, der die SA. in Dippoldiswalde mitgegründet hat, herzliche Worre des Dankes und des Ab schieds zu widmen. Obertruppführcr Paul Kmoch wurde mit der Führung des Sturmes 13/178 beauftragt, der in kurzen Worten um das Vertrauen und um gleiche Disziplin wie beim Vorgänger bat. Ein dreifaches Sieg-Heil auf den Scheidenden und auf den mit der Führung beauftragten Sturmsührcr schlossen im Anschluß an Las Horst Wessel-Lied den ossizicllcn Abend. Denan schloß sich eine Fidelitas, die alle Kameraden noch einige Stunden zusammenhielt. Dippoldiswalde. Vom 26. bis 28. Lenzing fand in der Landwirtschaftlichen Schule zu Dippoldiswalde eineOrtsbauern- führertagung der Krcisbauernschaft Dippoldiswalde statt. Cämt- liche Ortsbauernführer dieses Kreises, gegen 90 Herren, wurden dort durch Vorträge anerkannter Fachleute über alle Gebiete unterrichtet, über die sie eingehende Kenntnisse bei ihrer Arbeit in den Ortsbauernschaften haben müssen. Die Bortragsver- austaltung stand unter Leitung des Schulungsnmtes der Landes bauernschaft Sachsen und wickelte sich in straff disziplinierter Form ab. Um die Ortsbauernführer mit den neuen Komman dos, wie sie heute in der SA. üblich sind, vertraut zu machen, fand sogar jeden Tag nach dem Mittagessen ein kurzer Fuß dienst statt. Am I. Tag sprach ein Redner des Amtes für Vevölkerungspolitik über Vererbungskunde, Rassenkunde, Nassen- pslege und Bevölkerungspolitik, anschließend ein Mitarbeiter des Nasse- und Siedlungsamtes der SS. über die bciLen grundlegenden Werke des Reichsbauernführers Darre: „Das Bauerntum als Lebensquell der nordischen Nasse" und „Neu- adcl aus Blut und Boden". Am 2. Tag sprach der Leiter des Schulungsamtes über die Bedeutung des Bauern, in der deutschen Geschichte sowie über Grundsätze und Erfolge national sozialistischer Agrarpolitik, anschließend der Leiter der Landes stelle für Siedlerauswahl über die Neubildung deutschen Bauern tums (Siedlung). Daran schloß sich, um auf die gute Zu sammenarbeit mit der PO. der NSDAP, hinzuweisen, ein Vortrag des Kreisschulungsleiters Pg. Schulze an, und den Abschluß bildete eine Schilderung des Werdeganges des Menschen und Kämpfers N. Walter Darre. Am 3. Tage schließlich sprach der Kreisbauernführer zu seinen Ortsbauernführern über ihre Pflichten und Aufgaben draußen in ihrem Wirkungskreis, an schließend ein Vertreter der Landesbauernschaft Sachsen über das Reichserbhofgesetz mit Aussprachen, am Nachmittag Ver treter des Eenossenschaftsverbandes und des Landhandels über die Aufgaben und Ziele ihrer Gliederungen innerhalb des Reichsnährstandes. Ein Redner des Reichslustschutzbundes wies kurz auf die Bedeutung des Luftschutzes für das Land hin und den Abschluß bildete ein Vortrag eines Mitarbeiters des Schulungsamtes über den Aufbau und die Bedeutung des Reichsnährstandes. Aus diesem Vortrag ergaben sich ganz besonders die großen Rechte, die der Führer dem Bauern in: neuen Staat eingeräumt hat, um ihn in die Lage zu ver setzen, weitaus höhere Pflichten im Staate zu übernehmen und zu erfüllen. Darauf wurden die Ortsbauernführer vom Redner noch einmal ganz besonders eindringlich hingewiesen und als äußeres Zeichen der Bereitwilligkeit zum restlosen Ein satz der Ortsbauernführer der Kreisbauernschaft Dippoldis walde und als Zeichen des blinden Vertrauens wuroe die Tagung mit einem dreifachen „Sieg-Heil" aus unseren Führer und den Reichsbauernführer geschlossen. — Am 2. Feiertag findet in der Sakristei Gottesdienst für Schwerhörige statt, und zwar um I I Uhr. — 1000 Jungvolkführer des Oberbannes 2 (Ostsachsen) in 18 Zeltschulungslagern. Vom 29. bis 31. März wurden die Stammführcr zu einem Lager zusammengezogen. Von: 2. bis 7. April finden zwei Fähnleinführer, fünf Jungzug führer und Jungenschastsführerlager in ganz Ostsachsen statt. Aufgabe dieser Schulungslager ist es, das ostsächsische Jungvolk in der Hitlerjugend von der kleinsten Einheit, der Jungenschaft, bis zu Jungzug, Fähnlein und Stamm nach einheitlichen Haltung auszurichten. — Auch auf Berreuth er Ritterguts flur, im Tännichtgrunde ist ein solches Lager errichtet. WpP«Mt»al»r 2n den letzten Wochen waren die Klub- meisterschasten im deutschen Keglerbunde auszutragen. Vom hiesigen Verbände beteiligte sich leider nur der Klub „Silber kugel". Es mußten dreimal 100 Kugeln geworfen werden. Das Resultat war zufriedenstellend. Die drei Besten, die die Mannschaft zu den weiteren Kämpfen bilden, sind H. Voigt mit 1537, E. Loose mit 1520 und M. Elias mit 1502 Holz auf 300 Kugeln. — Von der städtischen Polizei wurde ein auf der Durchreise befindlicher, aus Pommern gebürtiger Arbeiter sestgenommen und dem Amtsgericht zugesührt. Er wurde wegen staatsfeind licher Betätigung und Waffenlieferung steckbrieflich gesucht. — Nach den: am 27. März vorliegenden Meldeergebnis hat sich die Zahl der Jugendlichen, die sich am Rcichs- bcrufswettkamps beteiligen, auf rund 1,2 Millionen gestellt. Es ist jedoch mit einer weiteren Erhöhung noch zu rechnen. Dippoldiswalde. Die freiwillige Kausmannsgehilfenprüsung vor der Industrie- und Handelskammer in Dresden haben aus hiesigen Bezirk mit Erfolg abgelegt: Oswin Jäpel, Ul berndorf, bei der Firma Pappenfabriken Rudolf Schmidtchen GmbH., Dippoldiswalde; Heinz Kluge, Dippoldiswalde, bei i der Firma Louis Schmidt, Dippoldiswalde und Gerhard Schubert, Oelsa,2,bei der Firma Carl Schneider, Sitzmöbelin dustrie, Oelsa. . — Am 2. April feiert Arrcsthausinspektor i. R. Ernst Braune seinen 80. Geburtstag. Inspektor Braune hat sich, wie ja allen bekannt ist, durch sein Wirken im öffentlichen Leben, besonders auch als Vorsitzender des Heimatvereins, früher als Stadtverordneter, viel Verdienste erworben. Wir wünschen ihm bei herzlichster Beglückwünschung noch recht viele frohe und gesunde Lebensjahre. — An Stelle des Ministerialrates Hoppe wurde der bis herige Bezirkslciter der deutschen Arbeitsfront und Gebiets zellenobmann Ernst Stiehler zum Treuhänder der Arbeit in Sachsen berufen. An Stiehlers Stelle tritt Helmut Peitsch. Malter. Während der verflossenen Kälteperiode konnten im Nahmen des WHW verteilt werden: 73 Sondergutscheine über je 1 NM., 103 Zentner Briketts, 99 Brote, 51 Stück Butter, 144 Liter Milch, 14 Eier, 5 Pfund Fett, 50 Pfund Haserflocken, 64 Pfund Gemüse, 127 Pfund Mehl, 13 Pfund Zucker, 20'/- Ztr. Kartoffeln, 1'/- Pfund Seife, außerdem ie 1 Gutschein für 1 Paar Kinderschuhe, 1 Paar Hosen, 1 Paar Arbeitsschuhe. Zu beachten ist, daß Malter nur eine Einwohnerzahl von 197 hat. Hennersdorf. Am 30. März war es Sattlermeister Ernst Müller und seiner Gattin vergönnt, in großer Frische im Kreise ihrer Kinder und Enkel das goldene Ehejubiläum zu feiern. Dem Jubelpaare seien zu diesem Ehrentage die herz lichsten Glückwünsche gebracht. Höckendorf. Am I. Osterfeiertag wird der kürzlich in Arbeit genommene Feuerlösch- und Vadeteich in Betrieb ge nommen. Zu dieser Eröffnung wird allerhand geboten werden. Trotz kühler Witterung haben sich schon namhafte Wett schwimmer gemeldet. Auch hat die besorgte Badeverwaltung für die Nichtschwimmer sämtliche Schweinsblasen in den hie- jigen Fleischereien aufgekauft. Ferner ist für diesen Tag Wett angeln vorgesehen. Zu diesem Zwecke sind 3 Zentner Tal sperren Karauschen eingesetzt worden. Die Anleitung zum Angeln liegt in den Händen eines hiesigen Akkord-Karauschen anglers. Badehosen sowie Angelgerät verleiht die Teichver- waltung, nur die Fifchköter sind mitzubringen. Doch ist er streng verboten, mit Wurstschale zu angeln, weil diese den Salzgehalt des Wassers auflöst, denn dieses ist mit einen: guten Badesalz vermischt. Eröffnung vormittags II Uhr. Gleichzeitig findet Kurkonzert statt. Glashütte. Hier wird in Bälde eine Ortsgruppe des Deut schen Luftsportoerbandes gegründet werden. Die Ortsgruppen leitung der NSDAP, hat bereits mit den Sportbegeisterten, welche schon über ein halbes Jahr Modell-Flugzeugbau betreiben, Besprechungen gepflogen und in einer Zusammenkunft den Kips- dorfcr Sportgenossen ihre Erfahrungen vortragen lassen. Glashütte. In der Jahreshauptversammlung -cs Turnvereins gab der Vorsitzende bekannt, daß sich im Berichtsjahr 40 Mit glieder abgemeldet haben, anderseits aber nur 8 Mitglieder dem Verein neu beigetreten sind. Nach erreichter 50 jähriger Mit gliedschaft sind die Turnbrüder Nobert Guricke und Paul Stüb ner zu Ehrenmitgliedern ernannt worden. Aus dem Turnbericht des Oberlurnwarts Gläser sei festgehallen, daß zu 381 verschiede nen Turnzeiten 10 531 Teilnehmer gezählt worden sind. Das be deutet 2387 Teilnehmer weniger als 1932. Vom Kassierer Arno Kaden wurde das Vereinsvermögen auf 30 340 NM. beziffert. Der bisherige bewährte Vcreinsvorsitzende Oskar Adolph wurde einstimmig wicdergewählt und zur Bestätigung eingegeben. Es folgte in derselben Versammlung noch die Auflösung des bishe rigen Turnrakes als geschäfksfüyrende Körperschaft des Vereins. Der neue Führerrat wird aus 7 Personen bestehen. Mit einem gemeinsamen Lied wurde die Versammlung geschlossen. Glashütte. Kreishauptmann Dr. Herklotz—Dresden und Anttshauptmann Freiherr v. Miltitz statteten am Dienstag im Beisein von Bürgermeister Gotthardt der Stadt und ins besondere der Deutschen Uhrmacherschule einen Besuch ab. Die Führung in der Schule lag in den Händen des Leiters Dr. Giebel. Vorher nahm man das Krieger-Ehrenmal in Augenschein. TMei'S-oi'f. Im April verläßt der seit einigen Jahren hier amtierende Pfarrer Hofer unsre Kirchgemeinde, um als Missionspfarrer in Dresden zu wirken. , HroN/Fest. Die benachbarten und aneinandergrenzenden Ortschaften Spansdorf, Lippendorf und Medcwitzsch werden mit Wirkung vom 1. April zusammengelegt. Das neue Gc- meindcwesen erhält die Ortsbezeichnung „Lippendorf". Lippen- dors ist eine altgcrmanische Siedlung und der Geburtsort der Katharina von Bora (Luthers Frau). Wetter für morgen: Witterung in Sachsen anfangs bei schwacher, unregel mäßiger Lustbewcgung noch uneinheitlich, aber vorwiegend trocken; später bei östlichen Winden allgemein heiter, trocken und tagsüber mild. Oertlich Frühnebel.^ . i