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Am Tage des Frühlingsanfangs hat der Führer das Signal gegeben zu der großen Arbeitsschlacht des Jahres 1934. Sie beginnt unter einem guten Stern. Auch in den Wintermonaten 1934 ging die Arbeitslosigkeit zurück. Es zeigte sich, daß die privaten Wirtschaftskräfte sich erheblich regten. Alle Anstrengungen, Pläne und Ideen der Führung wären umsonst, wenn nicht auch im Volk die Einsicht ge wachsen märe: Es kommt auf die Mitarbeit aller, auf die Kaufdifziplin einer jeden ^rau, eines jeden Mannes, auf den freudigen, entschlossenen Willen zum Kau fen und Anschaffen, zum Wiedcrherstellen und Instandseßen an. Wichtiger als der Reichsstand der Schaffenden ist für den Sieg der Arbeitsschlacht die Armee der Verbraucher, sind die Frauen und Mütter, die für die notwendigen Anschaf fungen Sorge tragen. Es besteht heute eine stärkere Pflicht zum Ver'brauch und zur Anschaffung als zum Sparen, eine Pflicht zu der Erkenntnis: Der Wille zur Lebensfreude ist ein Motor der Wirtschaft, Verbrauchtes und Schlecht- gcwordenes ist durch Neues zu ersehen. Es ist jetzt das Gebot ausgegangen, das Geld, das man zurücklcgcn könnte, zum Anschaffen zu verwenden, damit Millionen von Volks genossen Arbeit erhalten und verbrauchen können, damit alles wieder in seinen Gang kommt. Und wenn der Führer in seiner großen Rede zur Ein leitung der Arbeitsschlacht sagt, daß allein eine Regierung das Wunder einer Erneuerung nicht vollbringen kann, wenn nicht alle Volksgenossen mithelfen und wenn er sagt: Wir müssen in diesem vor uns liegenden Jahre den Feldzug gegen die Arbeitslosigkeit mit noch größe re r E n t s ch l o s s e n h e i t führen als im vergangenen und mit rücksichtsloser Schärfe jeden zurllckweisen, der sich an die sem Gedanken und seiner Erfüllung versündigt — so hat er auch zu den deutschen Müttern gesprochen, die in entscheidender und verantwortlicher Weise mit am Steuer der deutschen Wirtsck)aft stehen. Denn etwa des Nationaleinkommens gehen durch die Hände der Hausfrau. Wenn Gedankenlosigkeit und Unver mögen früherer Machthaber dazu geführt haben, daß im Jahr 1928 — um ein Beispiel zu nennen — noch fast 4,2 Milliar den Mark für Lebensmittel, die zum größten Teil auch in Deutschland hergestellt werden konnten, ins Ausland wan derten, so sind hierdurch Hunderttausende deutscher Arbeiter familien brotlos geworden. Und wenn nunmehr durch die nationalsozialistische Er ziehung diese gewaltige Einfuhrzahl schon ganz erheblich her untergegangen ist, wenn nicht mehr 294 Millionen RM son dern nur noch 78 Millionen RM für Eier, nicht mehr 775 Millionen RM für Obst, Gemüse und Südfrüchte sondern nur noch 113 Millionen RM für Obst und 47 Millionen für Gemüse ins Ausland wandern, so hat dadurch die deutsche Hausfrau und Mutter im Inland für Arbeit gesorgt und den Appell des Führers freudig bejaht. Oie vvUÄwirdwMckL BeöeuLuruz dL?LausleW Zu obigem Schaubild: Der Kohleverbrauch der Haus halte ist zweimal so groß wie der der deutschen Eisenbahnen, und im Jahre 1932 z. B. verbrauchten die Hausfrauen ge nau soviel Kohle wie die Industrie und das Kleingewerbe zusammengenommen. > Haus hle zu s zu 38,15 v. H., Koks zu Nur wenige machen sich ein klares «no uoer vie große Bedeutung des Haushaltes für die deutsche Volkswirtschaft. Ein treffliches Beispiel hierfür ist die Wärmewirtschaft. Es gibt etwa 17 Millionen Haushaltungen mit insgesamt etwa 50 Millionen Feuerstätten. Im Jahre 1932 hat die gesamte Industrie und das Kleingewerbe nur wenig mehr an Brenn- stossen verbraucht als die Hausfrau. Ueber 80 v. H. der Haushaltswärme kommen von der Kohle. Wärme fürs H liefert Torf zu 2,06 v. H., Holz zu 11,4 v. H., Steinkohle 31,9 o. H., Braunkohlenbrikett! 13,87 v. H„ Gas zu 3,02 v. H., Strom zu 0,10 v. H. Neuere, mit den Zielen und den Methoden der Arbeitsbeschaffung zusammenhängende Untersuchungen haben ergeben, daß aber die häuslichen Feuerstätten m einem Zustand sind, der Ge sundheit und Volksvermögen schädigt und die Energie der Kohle verschwendet Bei 20 v. H. aller vorgckommenen Woh- /inmgsbrände in Berlin und Hamburg wurde als Brand- Ursache die vernachlässigte häusliche Feuerstätte festgestellt. Stündlich werden ourch Feuer für 45 000 NM Werte oer- .uchlcl. Ist diese Tragödie der Verschwendung notwendig? Eine der wichtigsten Verhütungsmaßnahmen ist ein guter Zustand von Schornstein und häuslicher Feuerstätte. Es ist nicht schwer zu begreifen, daß im Falle der Instandsetzung veralteter Feuerstätten das Gemeinwohl mit dem Vorteil für die F a m i l i e z u s a m m e n f ä l l t. Da bei ist für dieses Ziel der Arbeitsbeschaffung sehr wichtig, zu wissen, daß der Lohnanteil bei der Durchführung der Instandsetzung und Erneuerung der häuslichen Feuerstätten von den Fachleuten auf rund 60 v. H. geschätzt wird. In diesem Sinne ist die folgende Anregung des Rcichsmütter- dienstes zu verstehen, der alle Mütter nachcifcrn sollten NO OOS Loderte? senden. mvü.McL der LeL JÄieen. Achtung! Achtung! Die Arbcilsschlacht schafft weiteren Millionen Volks genossen Arbeit und Brot. Die seit langem unge wohnte Arbeit kann Anlaß zu zahlreichen Unglücks- sällen geben!" I. Noch immer gwt es zu viele Unfälle, die für den ein zelnen wie für das ganze Volk eine schwere seelische und wirtschaftliche Belastung bedeuten. Das sollte sich jeder von uns sagen, ganz gleich, wie er seine Arbeit verrichtet und auf welchem Posten er steht. Das gilt für die Haus frau, die bei ihren täglichen Verrichtungen mancherlei Ge fahren ausgesetzt ist, das gilt für den Unternehmer und eben in einer Werkstatt Beschäftigten. Noch immer ist die größte Zahl aller Unfälle auf falsches und zum Teil leider auch auf leichtsinniges Verhalten des Verunglückten zu rückzuführen, darum ist die Unfallverhütung vor allem auf die tatkräftige und dauernde Mitarbeit jedes einzel nen angewiesen. Beherzige das und handele nie leicht sinnig! ll. Für wie viele Hunderte von Millionen Mark werden jährlich Sachwerte durch Feuer vernichtet. Dafür könnte man Taufende von Siedlungshäusern errichten und Hun- dcrttausenden neue schöne Wohnungen bauen. Aber auch zahlreiche Menschen fallen einem Brand zum Opfer oder haben lebenslänglich unter den Folgen von Brantwer- , letzungen zu leiden. Darum bedenkt, wenn Ihr ein Streich- I Holz achtlos wegwerft, welche Folgen oft kleine Ursachen haben und was für Unglück damit angerichtet werden ' kann. Unnützes Gerümpel auf dem Dachboden, schlechte ! Feuerungen, Unordnung in Ställen und Scheunen haben schon manches Schadenfeuer verursacht und Menschenle ben vernichtet. Gas, Elektrizität, Benzin, können zum ge fährlichen Feind werden, wenn der Mensch mit ihnen nicht richtig umgeht. Schützt Euch und Eure Mitmenschen vor solchem Unglück, geht vorsichtig mit Licht und Feuer um, so treibt Ihr praktische Unfallverhütung! Mas sagt keeHÄckMmtt SikM? 500 Millionen Reichsmark wurden von der Regierung durch das zweite Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosig keit für die Jnstandsetzungs- und Ergänzungsarbeiten in Wohnungen zur Verfügung gestellt. Bekanntlich gibt die Regierung für solche Arbeiten einen baren Zuschuß von 20 v. H. und für die vom Auftraggeber selbst aufzubringen den 80 v. H. eine Zinsvergütung von 4 vH. auf 6 Jahre. Praktisch bedeutet dies, daß fast 40 v. H. der Kosten vom Reich getragen werden. AM der Mieter kann unter diesen Bedingungen die günstige Möglichkeit für Instandsetzungs- arbeiten ergreifen. Man hat die Zahl der Oefen und Herde, die nicht mehr in Ordnung sind, die der Mutter mehr Arbeit machen, als es not tut, und mit denen man dauernd Aerger hat, auf viele 10 Millionen geschätzt. In Stadt und Land geht des halb Ler Appell an die Hausfrauen, alle ihre Herde, Oefen, Waschkessel und was es sonst an Feuerstätten gibt, nachzusehen, ob nicht durch eine Reparatur oder eine Neuanschaffung der Mutter geholfen und für Volksgenossen Arbeit beschafft werden kann. Gerade die Instandsetzung der häuslichen Feuerstätten kurbelt bei den verschieden sten Handwerkern die Arbeit an. Die Töpfer und Ofensetzer, die Maurer und Klemvner, die Installateure, die Schlößer und Schmiede, Brikettsabriken usw. erhalten mehr Beschäftigung, und eine ganz gewaltige Steigerung der Arbeitsmöglichkeiten tritt ein, wenn die Hausfrauen auf dem Posten sind und die Hilfe der Regierung in Anspruch neh men. um zum Frühjahr hin alles in Ordnung bringen zu lassen. Vielleicht genügt es beim Kochherd, durch ein ein faches Abmauern den Rost zu verkleinern, die schadhaft.n Eisentcile und Ringe zu erneuern oder beim eisernen Ofen die Ausmauerung auszubessern, die Türen zu dichten, die Roste zu ersetzen. Wer aber noch von Großvaters Zeiten so einen eisernen Kanonenofen stehen hat, der ebenso schnell heiß als wiederum kalt wird, der soll sich doch lieber einen guten neuen Dauerbrandofen anschaffen. Denn der ist durch alle Verbesserungen neuzeitlicher Heiztechnik ausgezeichnet und auf die Verwendung des in Deutschland am meisten ge brauchten und sparsamen Brennstoffs, nämlich der Braun kohlenbriketts, eingestellt. Bei einem Kachelofen können schon durch gründliche Reinigung und Abdichtung Beschwerden abgestellt werden. Besser ist natürlich auch in diesem Falle, man entschließt sich zur Anschaffung eines neuzeitlichen Kachelofens mit Wärmcröhte, der auf Sockeln oder Füßen frei steht. Mit einem ausgedienten Badeofen soll man kurzen Prozeß machen. Man beschafft sich am besten einen neuen, der das für die Gesundheit der Familie notwendige warme Bad mit vier Braunkohlenbriketts rasch bereitet. Auch hier für ist immer noch das Brikett der sparsamste Brennstoff, den man so bequem in den neuen Tragekastcn cinschichten und zur Fcucrstclle heranbringen kann, ohne daß Schmutz entsteht. Durch einfaches Abzählen der einzelnen Stücke läßt sich der Verbrauch leicht einteilen. Um von einer Feuerstclle ans mehrere Räume der Wohnung mit diesem vorteilhaften Brennstoff beheizen zu können, wird eine sogenannte Kachel- oscnmchrzimmcrheizung eingebaut. Daran sollten vor allein die denken, die im Frühjahr an die Fertigstellung eines Eigenheimes gehen. ?Äzt Uwn. tw öm Ämnw vM?M.' In Deutschland verdirbt jährlich für fast 300 Millionen RM Obst, und diese ungeheure Menge wird ihrem ursprünglichen Zweck für die menschliche Ernäh rung einfach dadurch entzogen, daß sie sinnlos verkommt. Die Hausfrauen trifft hieran eine erhebliche Mitschuld. Ge wiß, alles Obst in unserem Vaterlands kommt innerhalb weniger Wochen zur Reife und wird dann in so riesigen Mengen auf den Markt gebracht, daß wir es beim besten Willen, und wenn es auch noch so billig ist, nicht in rohem Zustande verzehren können. Aber ganz abgesehen vom volks wirtschaftlichen Interesse muß gerade jede Hausfrau der Ge danke an die Verschleuderung eines so wohlschmeckenden und gesunden Nahrungsmittels verletzen. Und doch gibt es einen einfachen Weg, diesem Uebel abz'ubelfen: das Einmachen! Da hört man immer wieder als Antwort: „Einmachen ist leicht gesagt, aber wer hat das nötige Geld dazu?" Denn mit dem Kaufen des Obstes allein ist es ja nicht getan. Da fehlen dann noch fast immer die zerbrechlichen Gläser, die alljährlich Geld kosten, da fehlen die Gummiringe für den Verschluß, und da fehlt vor allem der Zucker. Zugegeben, es wird den meisten Haushaltskassen der Erwerb dieser Dinge unmöglich lein, wenn er von einem Tage zum an deren erfolgen soll. Aber muß dies sein? Nein, ein halbes Jahr hat die Hausfrau Zeit, sich auf das EinmachcN vorzu bereiten! Das Obst muß sie natürlich zu dem Zeitpunkt kaufen, an dem es in größten Mengen auf den Markt kommt und am billigsten ist; ober bei Gläsern und Zucker ist Vor sorge möglich. Zucker verdirbt nicht, und cs wird wohl jeder Hausfrau leichter fallen, Zucker zu iparen, als bares Geld. Denn mit dem Geldsparen ist es eine eigens Sache. Immer wieder bringt das Leben unvorhergesehene Ereignisse, die den ganzen Sparplan über den Haufen werfen. Man weiß nur zu gut, wie rund das Geld ist und wie leicht es rollt. Dagegen schützt man sich durch das einfache Mittel: Mam spart lieber gleich Zucker. Hat die Hausfrau in ihrer Vor ratskammer genügend leere Einmachgläser, so braucht sie dafür nicht vorzusorgen, sonst aber sei es ihr Bestreben, jeden Monat eine kleine Anzahl zu kaufen. Die Hauptsache aber ist: Jedes zweite Glas, jeder Einmachtopf muß schon von der Einmachzeit mit Zucker gefüllt sein, denn bekanntlich nimmt man beim Einmachen nach gutem alten Hausgebrauch! 50 Teile Zucker auf 50 Teile Obst. Wie ost geschieht es, daß man eine Sache, für die mam eine bestimmte Summe angesetzt hatte, um etliches billiger erstehen kann. Die Differenz wird dann eben in Zucker an-l gelegt. Bald wird jedes zweite Einmachgefäß mit Zucker gefüllt sein, und das schönste dabei ist, die Hausfrau braucht der Einmachzeit nicht mehr mit Bangen entgegenzusehen. Sie steht nicht mehr mit bitterem Gefühl abseits, wenn ihre Nachbarin viel mehr billiges Obst einkaufen kann als sie! selbst. Den größten Lohn ihrer Sparsamkeit aber wird sie! in der Zufriedenheit ihrer Familie finden, denn Selbktein- gemachtes schmeckt ja doch immer am besten! Und auch so hilft die Mutter Arbeit! schaffen, denn je umfassender deutsches! Obst eingemacht wird, um so we niger brauchen wir dann Geld /"H» ins Ausland rollen zu lassen, t M um Auslandsfrüchte hereinzu- M holen. Und — auch dieses , meinte der Führer in sei- . nem Appell zum deutschen W Frühling — für je 2000RM 1 die zur Einfuhr ins Wkg Ausland rollen, wird eine deutsche Arbeiterfamilie auf ein Jahr / ohne Brot und Arbeit sein!