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Flugsporlwerbung bei der Jugend. Der Deutsche Lustsport verband veranstaltet« gemeinsam mit der Schulverwaltung der Neichshauptstadt in bei Plaza eine große Kund gebung für den deut schon Flugsport. Unse, Bild zeigt den Präsiden len des Deutschen Luft sporkvcrbanücs, Haupt" mann Loerzer, inmitlei 8er Berliner Sck'il- iugcnd Die Suche nach dem unbekamUca Spoelsiucum. — Jeder kann leilnehmen! Nur noch gut zwei 'Wochen, dann beginnt in ganz Deutschland die Suche nach dem unbekannten Sportsmnnn. Auj Wunsch des Ncichssportsührers beginnen am 13. April die Nnd- fahrer und die Langstreckenläufer damit. Die Frage, wer an den Wettbewerben teilnehmen kann, lautet ganz klar: jeder, der null und sich etwas zutraut. Jeder, der Sport treibt, gleichgültig, ob in der SA., SS., in einem Sportoerband, in einem Verein, aber ebenso jeder, der sportlich nicht organisiert ist, also alle deutschen Iungmannen können ihre Meldung abgeben. Wer in einem öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb srüher schon siegreich ge wesen ist, soll an diesem Tag nicht melden, denn es gilt ja, den „unbekannten" Sportsmann zu entdecken. Sieger und qualifizierte Bewerber erhalten vom Reichssportführer eine Auszeichnung und das Recht, sich an den Nachwuchs-Lehrgängen zu beteiligen. 7 deutsche Schwimmrekorde anerkannt. Der Verbands- Schwimmwart des DSV. hat folgende bei den Olympiaprüfungs kämpfen in Magdeburg ausgestellten Rekorde anerkannt: Herren: 100 Meter Kraul: H. Fischer-Brem. SV. 0:59,1; 100 Meter Rücken: E. Küppers-Bremen 85 1:08,4; 200 Meter Brust. P. Schwarz-Göppingen 04 2:43,8. — Damen: 100 Meter Kraul: G. Arend-Nixe Charlottenburg 1:11,4 lam 17. März) und 1 :11.0 (am 18. März); 100 Meter Rücken: A. Stolte-Düsseldorf 98 1:24,4. Ferner ist die Zeit Anni Stoltes im 200 Meter Rücken- schwimmen am 21. März in Düsseldorf mit 3:06,5 jetzt offiziell anerkannt worden. Heuser gewann seinen ersten Kampf in Berlin nach seiner Amerikareise im Kleinring der „Neuen Welt" gegen den Schlesier Czichos sicher nach Punkten. Die klassische Radfernfahrt Mailand—San Remo über 281,5 Km. wurde von dem Belgier Demuysere gewonnen. Sieronski be legte als bester Deutscher den 11. Platz. Altenburger wurde Sech zehnter, Geyer und Ussat kamen in gleicher Zeit aus den 18. Platz. -cis ^gLr ^SLskasirr in Dresden siegreich Om Dresdner „Reichsadler" trafen sich die Boxstaffeln der Sportfreunde 01 Dresden und des Leipzig- r Athletik-Clubs in 'incm Klublampl, den die Leipziger im Eejamiergevuis Mit !2:6 überlegen für sie") entscheiden konnten. Vor leidlich gut gesetztem Hans wurden nenn Kämpfe arg.wickelt, die mit wenig Ausnahmen befriedigten. Fortuna-Düsseldorf und Layern-Minchcu in Hamburg. Ein ausgezeichnetes Oster-Fufjballprogramm werden die Hamburger zu sehen bekommen Ani Karfreitag empfängt der Hamburger SV. den deutschen Meister Fortuna-Düsseldorf, und am Oster montag spielt eine Hamburger Luewahlmannlchaf: gegen Bayern- München. kLÜUAMKr-LUÜl M/Demen/ KreisgebieL Müglitztal DT. -Der im Arbeitsplan für 24./25. März festgesetzte und auf den 7./8. April verlegte Kampsrichterlehrgang und Waldlauf in Rein hardtsgrimma muß infolge anderweiter Veranstaltungen auf An ordnung des Kreisvolksturnwarlcs abermals verlegt werden. Termin wird noch bekanntgegcben. Donnerstag, 20. März Lelpzig—D resden 11,20 Bauernschulunq; 12,00 Mittagskonzert; 13,30 Deutsche Meisterwerke; 14,15 Künstlerische Raumgestaltung; 14,30 Tiere unserer Heimat: Die Rohrmcihe; 14,40 Technische Plauderei siir die Jugend; 14,50 Widukind von Corvey; 15,10 Carl Seemann spielt Bach; 16,00 Nachmittagskonzert; 17,00 Monatsriickölick auf Schallplattcn; 17,25 Foricherschicksale: Schulze-Jena; 17,40 Aus neuen Romanen: „Sankt Biehk"; 18,00 Hochzeitsbrauche; 18,20 Ein VdM-Chor singt; 19,00 „Bauernkantate", Dichtung von Hans Franck; 20,00 Nachrichten; 20,10 „Singende Muse an der Pleiße"; 20,45 „Wilhelm Teil", Schauspiel non Friedrich von Schiller; 22 00 Nachrichten; 22,20 Programm nach Ansage; 22,25 Im Dienst des deutschen Sports; 23,00 Musikalischer Zeitver treib. Berlin. 9.45: Kinder-Kunterbunt. — 17.00: „Nach Adam Riese . . ." — 17.25: Dem Andenken gefallener Künstler. — 18.00: Bücher- stnnde. — 19.00: Stunde der Nation aus Köln: Bauernkantatc. — 20.10: Unterhaltungskonzert. — 21.00: Abenteuer eines Steins. — Anschließend bis 24.00: Musik am Abend. Königswusterhausen. 10.10: Lied am Bormittag. — 10.30: Tiergeschichten. — 10.50:, Deutscher Bergbau. — 11.30: Die erste Autoreise durch die Sa hara. — 11.50: Zeitsunk. — 15.15: Für das Kind. — 15.30: Funk kasperl. — 16.00: Aus Leipzig: Unterhaltungsmusik. — 17.00:, „Zwischen zwei Zügen". — 17.25: Zeitsunk. — 17.40: Schubert- Stunde. — 18.30: Stunde der Scholle. — 19.00: Berliner Pro gramm. — 20.10: Alte deutsche Bauernmusik. — 21.00: „Die Höfe der langen Reihe". — 22.25: Im Dienste des deutschen Sports. — 23.00: Aus Hamburg: Unterhaltungsmusik. Interessantes aus obigem Programm und von anderen Sendern: 15.35 Der Mann für alles. Gespräch über heutiges Werk- sludenkentum (Berlin). 17.00 „Nach Adam Riese." Eine spukhafte Stunde (Berlin). 17.00 „Zwischen zwei Zügen." Skizze. (Deutschlandsender.) 20.00 „Die Höfe der langen Reihe." Querschnitt (Deulschland- sender). 20.10 Alte deutsche Baucrnmusik (Deukschlandsender). 20.10 Oesterreich (München, Breslau, Leipzig, Mühlacker). 20.30 Große Messe F-Moll von Bruckner (Breslau). 20.40 Slldwcstfunk-Ringscndung (Frankfurt, Mühlacker). 20.45 „Wilhelm Teil." Schauspiel von Schiller (Leipzig). 21.00 Abenteuer eines Steins: Die Geschichte des blauen Dia manten (Deulschlandsender). (1». Sortse-»»«.) Er zog sich an, so schnell er konnte. Zu seinem Schrecken entdeckte er, daß die Jacke an einer Seite völlig aufgcrisscn war. Der Aermel hing lose und zerfetzt halb im Acrmel- loch. Unmöglich, so auf die Straße zu gehen! Gut nur, daß er unter der Jacke eine Wollweste getragen. So mußte man das Jackett eben hier lassen. Nun war er fertig. Aus dem Spiegel sah ihm sein Gesicht bleich entgegen. An der Stirn war eine große Beule. Am Kinn war ein Stück Haut abgcschürst. Mutter Jochen würde schön erschrecken, wenn er so ankam. Aber sie würde noch größere Angst ausstehen, bliebe er überhaupt fern. Wie aber hier herauskommen? Er mußte doch un gesehen fort. Leise ging er zur Tür, öffnete sie einen Spalt. Pon irgendwoher hörte er gedämpftes Sprechen, Klappern von Tellern. Da schienen Menschen in der Nähe zu sein. Schnell schloß er die Tür wieder. Er überlegte einen Augenblick, ging zum Fenster, zog den Vorhang zurück. Das Zimmer lag zu ebener Erde, wie er feststellte. Der Garten vor ihm, soviel er sehen konnte, schien verlassen. Die Dämmerung legte schon silbergraue Schatten zwischen die Bäume. Aki kletterte über das Fensterbrett in den Garten hinab. Es war nicht leicht, denn die Schmerzen im Rücken meldeten sich bei dieser Anstrengung wieder erheblich. Doch er biß die Zähne zusammen. Er hatte schon schlimmere Dinge erlebt. Er mußte an die Flucht, den Dnjestr hinab, denken. Die Schmerzen, die er damals ausgestanden, ein gefangen in diese Tonne, waren andere gewesen als die, die er jetzt empfand. Die Hauptsache war. er kam glücklich hier heraus. Als Konsul Nystädt, begleitet von einem Diener mit einem Tablett mit Brötchen und Tee, in das Fremden zimmer seines Hauses kam, war das Bett leer. Der Un bekannte, der Beate Nystädt gerettet hatte, war spurlos verschwunden. Auf dem Stuhl lag als einziges die zerrissene Jacke. * * * Frau Jochen wartete seit Stunden auf Aki. Immer wieder lief sie an die Tür der Küche, öffnete sie und horchte in das Treppenhaus hiuab. Bei jedem Schritt, den sie i auf den Stiegen des großen Miethauses vernahm, dachte j sie, cs wäre Aki, der hcimkäme. Aber immer wieder wurde ' ihre Erwartung getäuscht. Sie hatte die Mittagssuppe j mindestens schon fünfmal vom Herd fortgenommcn und l wieder daraufgestcllt. Immer kam Aki noch nicht. j Wo er nur bleiben mochte? Sie bekam Furcht. Saß - er etwa wieder in irgendeiner Hafenkneipe und trank? f Aber soweit glaubte sie den Jungen zu kennen, der machte das nur einmal und nicht wieder. Ob ihm etwas zu- 1 gestoßen war? Ihr Herz schlug angstvoll bei diesem Ge danken. Sie hatte ihn lieb gewonnen, den guten, anständigen Jungen. Ihr Herz hing mehr an ihm, als cs je an ihrer eigenen Tochter gehangen. Wie gut war er zu ihr ge wesen! Alles hatte er getan, was er ihr nur an den Augen absehen tonnte. Die Zimmer hatte er aufgeräumt, Kar toffeln geschält, den Mülleimer hatte er herunter getragen, Sonnabends Küche und Zimmer blitzblank gescheuert: kurz, er hatte kaum erlaubt, daß sie noch irgendeinen Handschlag machte. Kein Sohn konnte besser gegen sie sein, als dieser Junge cs war. Wenn ihm etwas geschehen wäre, dann würde ihrem Leben die einzige Freude genommen sein. Aber es tonnte-ja nicht sein. Die Karten hatten es doch gesagt, daß aus dem Jungen noch einmal etwas Ordent liches würde, und die Karten sagten die Wahrheit, mehr als Menschen. Es war schon ganz dunkel im Zimmer. Aus den Häusern der engen Straße gegenüber schienen die ersten Lichter. Die alte Frau saß in der Dunkelheit auf der Küchenbank mit gefalteten Händen. Sie hatte nur einen Gedanken: der Junge möchte wiederkommen! Es sollte ihm nichts geschehen sein! Wenn er nun hinausgelaufcn wäre, weit aufs Land?! Es gab so viele Landstreicher unterwegs, die um ein paar Groschen einen Menschen niederschlugen. Aber der Junge hatte doch auch seine Fäuste, und keine schlechten dazu. Endlich hörte sie Schritte auf der Treppe. Mühsam stand sie auf. Sie war ganz steif geworden vom Sitzen. Ehe sie noch zur Tür kommen konnte, wurde sic ge öffnet. „Jung, nun Jung!" sagte die alte Frau zittern? „Da biu ich, Mutter Jochen!" hörte sie Akis Stimme. „Na, denn Witt ich man Licht machen!" iaai» Jochen. Nichts von dem, was sie in diesen Stunden des Wartens geängstigt, kam aus ihr heraus. Diese beiden Menschen waren es nicht gewohnt, viel von ihren Gefühlen zu reden. Sie wußten auch so, wie sie miteinander standen. „Sie müssen nicht erschrecken, Mutter Jochen", sprack Aki in das Dunkel hinein. „Ich sehe ein bißchen kaputb geschlagen aus." »Jung, Jung! Mil wem hast ou dich wieder acraust?" Aki zögerte einen Augenblick, dann meinte er schnell. „Schimpfen Sie man mit mir, Mutter Jochen! Ich weiß selbst nicht, wie ich in die Schlägerei hineingekommen bin. Eine Beule hat cs gekostet, und meine Jacke ist auch wem" Da fing die alte Frau aber wirklich an zu jammern. „Bist doch ein zu wilder Junge, Mensch. Die gute Jacke! Woher willst du dir denn so eine wieder kaufen? Nee, nee! Hätte ich dich bloß nicht weggeschickt! Man muß auch hinter dir her sein wie hinter einem kleinen Kinde." Sie machte Licht und nun erschrak sie doch, als sie Akis Gesicht sah. „Na, dich scheinen sie ja ordentlich vermöbelt zu haben. Nur gut, daß du lebend heimgekommen bist. Na, nun setze dich mal her und iß deine Suppe!" -i- -i- >. Am nächsten Morgen rag Aki noch spät in seinem Bett und schlief. Der Rückweg weit draußen von dem Land haus Nystädt in die Stadt hatte ihn doch sehr angestrengt. Er hatte nicht gehört, wie Mutter Jochen aufgestanden und leise die Treppen hinunter gegangen war, um das Frühstücksbrot einzukaufen. Plötzlich fühlte er sich am Arm gerüttelt. Schlaftrunken fuhr er auf: »Jung, Jung!" hörte er Mutter Jochens Stimme. „Jung, wach doch auf. Da steht unten ein Auto, und ein Diener wartet vor der Tür. Er hat diesen Brief für dich gebracht." Aki griff nach dem verschlossenen Umschlag, öffnete ihn. Er hielt eine Karte in der Hand. „Konsul Hermann A. Nystädt bittet Sie, ihn »mgehend .n seinem Büro aufzusuchen." Verständnislos schaute Aki auf die Karte. „Woher weiß denn der, wo ich wohne?" sagte er ganz erstaunt. ' Mutter Jochen machte große erstaunte Augen. »Jung, Jung! Was hast du denn bloß mit dem Konsul! Nystädt zu tun? Woher kennst du denn den?" Da lachte Aki übermütig. „Ach, Mutter Jochen, das hat doch mit gestern zu tun.« Und mit der Beule und der verlorenen Jacke." „Dummer Snack!" Mutter Jochen war wirklich ernst lich ärgerlich. „Vielleicht redest du mir noch ein, daß dw dich mit Konsul Nystädt geprügelt hast!" „Hab' ich, Mutter Jochen! Hab' ich!" Aki machte ein ganz ernstes Gesicht. „Willst du eiue alte Frau, wie mich, noch verkohlen, dm .cecher Bengel?" Mutter Jochen gab Aki einen energischen« Klaps. „Aber nun fixing, fixing! Mach', daß du fertig! wirst. Meinst du, das feine Auto da unten wird stunden lang auf dich warten?"