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MllMkktt, HMdtl- und Geiomklmbendt! Die Mitgliedersperre für die Deutsche Arbeitsfront vorübergehend aufgehoben! In Verfolg des Ausrufs der Reichsregierung haben sich im Dezember v. 3. in Sachsen rund 170 VON im Handwerk, Handel rind Gewerbe schaffende Volksgenossen in die Deutsche Arbeits front (GHG.) als Mitglieder aufnehmcn lassen. Viele Tausende Angehörige vieler drei Berufsgruppcn stehen heute noch auster- halb der Deutschen Arbeitsfront und ahnen nicht, wie verhängnis voll cs sich für sie auswirkcn kann, wenn sie auch weiterhin der Deutschen Arbeitsfront fernblcibcn. Kein Arbeitnehmer kann Vertrauensmann in seinem Betrieb werden, wenn er nicht die Mitgliedschaft in der DAF. Nachweisen kann, ebenso wenig kann ein Betriebssichrer seinen Betrieb im nationalsozialistischen Geist führen, wenn er nicht Mitglied der Deutschen Arbeitsfront ist. Weit empfindlichere Folgen kann aber das Fernbleiben von der Deutschen Arbeitsfront für die in Handwerk, Handel und Ge werbe schaffenden Volksgenossen haben, wenn weiterhin geplanle Einrichtungen und Mastnahmen durchgcsührt werden. Hier sei nur hingewiescn aus die Einführung der Hand- wcrkerkartc, die Zulassungskarkc für Handel und Ge werbe und die Ausgabe von Arbeitsflüssen für Arbeit nehmer. Für alle diese Einrichtungen ist die Mitglied schaft in der Deutschen Arbeitsfront Vorbedingung. Führer der Deutschen Arbeitsfront, Pg. Dr. Len, will die schassenden Volksgenossen vor solchen Nachteilen bewahren, und. er hat zu diesem Zweck die seit dem 1. Ianuar 1934 verhängte Mitgliedersperre für die Deutsche Arbeitsfront noch einmal für kurze Zeit aufgehoben. Er bietet damit eine letzte Gelegen heit, das Versäumte nachzuholen. Wer diese nicht nicht, bicibt austerhalb der DAF. und hat alle sich ergebenden Folgen sich selbst zuzuschreiben. Ihr Handwerker, Handel- und Gewerbetreibenden und Gesellen, Gehilfen, Arbeiter, Angestellte und Lehrlinge in Handel, Handwerk und Gewerbe, wendet Euch sofort an die örtliche Dienststelle der NS. HAGO. (nicht NSBO.) und lastt Euch als Mitglieder in die Deutsche Arbeits front aufnehmcn. Ihr Meister, Geschäfts- und Bctricbsinhabcr habt die Pflicht, Eure Hilfskräfte und Lehrlinge, die nicht so regclmähig wie Ihr die Zeitung lesen, zu veranlassen, sich gleicherweise für die Deutsche Arbeitsfront anzumeldcn. Die Betricbsgcmcinschaftcn müssen geschlossen in der Deutschen Arbeitsfront verankert sein. Es darf weder von dem cinen Betrieb oder Geschäft der Betriebssichrer (Inhaber) in der Dcuischcn Arbeitsfront fehlen, noch beim anderen Betrieb oder Geschäft etwa die Gefolgschaft (Arbeitnehmer). Kein gut gesinnter schaffender Deutscher darf in der Deutschen Arbeitsfront fehlen. Ein jeder wird gebraucht; denn die Lösung gewaltiger Aufgaben steht bevor. Wir müssen das Fundament der Wirtschaft in Handel, Handwerk und Gewerbe neu gestalten, das erfordert die geschlossene Kraft und den vollen Einsast der in diesen Bctricbsgruppcn vorhandenen Männer. ' Darum darf sich keiner auSschlicstcn! Mit vereinten Kräften wollen wir die soziale Ehre des Be- triebsführcrs und seiner Gefolgschaft zu einer entscheidenden Triebkraft der neuen Gcsellschafts- und Wirtschaftsordnung machen. Wir wollen mit geeinten Kräften die Not in Deutschland überwinden. Die Beitragssätze für die Arbeitssront <GHG.) staffeln für die im Handwerk, Handel und Gewerbe schaffenden Volksgenossen wie folgt: für Betriebs- oder Geschäftsinhaber monatlich 1,25 AM. für Angestellte, Arbeiter, Gesellen, Gehilfen monatlich —,05 NM. für Lehrlinge und Erwerbslose monatlich —,40 AM. Die Aufnahmegebühr beträgt einheitlich für alle 50 Apsg. llm organisatorische Schwierigkeiten zu vermeiden, wird aus drücklich darauf hingewicseu, dast für die Anmeldung zur Arbeits sront von feiten des Handwerks, Handels und Gewerbes einzig und allein die NS. HAGO zuständig ist, nicht wie im Dezember vielfach geschehen, die Anmeldung in der NSBO. Besonders gilt dieser Hinweis für das Gastwirtsgcmcrbe, welches sich seinerzeit zum weitaus grössten Teil irrtümlich bei der NSBO. und nicht bei der NS. HAGO angcmeldet hat. Von den Geselle», Gehilfen, Arbeitern und Angestellten haben sich nur diejenigen zur Arbeitsfront (GHG.) anzumelden, welche nicht bereits in'einem der grasten Arbeiter- oder Angcstclttcnvcr- bändc organisiert sind und dadurch bereits korporativ der Deut schen Arbeitsfront angchörcn. Um die in der Oesfcntiichkeit bestehenden Zweifel über die Zugehörigkeit des Fleischer-, Bücker-, Konditor- und Müller- gewcrbes zu beheben, wird hierbei darauf hingewiescn, dast diese Berufsstände durch die NS. HAGO. in die Arbeitssront (GHG.) ausgenommen werden und dem Reichsnährstand nur unterstellt sind hinsichtlich der Marktpolitik und der Preisgestaltung. Orga nisiert sind also diese Gewerbe beim GHG. und werden durch die Dienststellen der NS. HAGO. für die Deutsche Arbeitsfront (GHG.) ausgenommen. Kreis- und Ortsgruppcn-Amisleitung der NS. HAGO — GHG. Freiberg, Kolbow-Haus. NS. HAGO. (Handwerks-, Handels- und Gewerbe-Organisation) Gau Sachsen, gez. F. Köhler, Gau-Amtsleiter. nur Genußmittel, ihnen bedeutet es Symbol, Ahnenkult, Heimat. Vor einem Jahrhundert waren ihre Urgroßväter mit König Otto von Bayern nach Griechenland gekommen. Die Wittelsbacher Dynastie hat dort nicht Wurzel geschlagen, viele aber von den 2000 bayerischen Soldaten, welche dem Sohn ihres Königs als Leibgarde gefolgt, machten sich seß haft, zeugten Kind und Kindeskinder. Diese deutsche Kolonie trägt durchaus bayerischen Cha rakter. Da mündet eine breite Dorfsiraße in den typisch oberbayerischen Marktplatz. Da ragt ein spitzer Kirchturm, der einzige seiner Art in ganz Griechenland, dessen Gottes häuser durchweg den byzantinischen Kuppelbau aufweiscn. Vor den mit Altanen und Lauben gezierten Häusern spie len Kinder, denen man ebenso gut in Tölz oder Tegernsee begegnen könnte: blondes Flachshaar, graublaue Augen. Unter ihnen plötzlich eines mit schwarzen Glutaugen unter dem lichten Gelock. Oder mit nachldnnklem Haar über den Blan-Augen. Es ist der Einschlag, den die hellenischen Müt ter in das bayerische Blut gebracht haben. Und noch eines haben sie der deutschen Siedlung eingepflanzt, ihre Sprache: „Wie heißt du?" versteht kaum eines dieser kleinen Misch linge. Auch die Eltern schütteln auf unsere deutsche Frage verlegen den Kopf. Doch dämmert ihnen wohl, was die Fremde sucht. Sie führen mich zum alten Pittinger, der auf meine deutsche Anrede aufzuckt, wie aus einem Traum, dann mühsam, wie in einer lang verschlossenen Truhe nach Worten sucht. Ein Norddeutscher würde kaum eine verwandte Saite in ihm antlingen lassen. Aber meine Einführung: „Ich bin aus München" öffnet alle Schleusen einer lang zurückgedämmten Beredsamkeit. „Iessas, aus München! Ja, gibt's jetzt dös a!" Ja, sein Großvater war einer jener Soldaten, denen König Otto das Siedlungsland schenkte. Sie haben halt alle griechisch geheiratet. Da verliert sich die Muttersprache schnell, ja, und auch die Leibspeisen. Sprache und Küche im Hause bestimmt die Mutter. Aber ihrer Kirche sind sie treu geblieben. Orthodox sind sie nicht geworden. Und er führt mich auf den Friedhof. Aus den Steinen unter den Cypressen sind mit griechischen Buchstaben gut bayerische Namen eingegraben: Obermaier, Hinterhuber, Schachin- ger usw. Das ist die Grabinschrift für Bayerns romantischen Griechentraum. Cattina von Seybold „Mas hast du für Zensuren?" Nach Empfang ihrer Oster-Schulzeugnisse sind die Jungens eifrig dabei, die von ihnen erhaltenen Noten zu vergleichen. Sächsisches Dresden. Am Freitag vormittag I I Uhr traf der neue Führer des SS-Obcrabschnittes Mitte, Freiherr v. Eberstein, in Dresden ein, um die Uebernahme seines neuen Dienst bereiches zu vollziehen. Ein Ehrensturm des SS-Sonder- ! konimandos Sachsen hatte im Bahnhof Aufstellung genommen. > Zur Begrüßung des SS-Gruppenführers hatten sich der Führer - des SS-Abschnitts ll, SS-Oberführer Döring, und der Führer der 40.SS-Standarte, SS-Standartenführer Roch, ciugefunden. CS-Gruppenführer Freiherr v. Eberstein begab sich sofort nach seinem Eintreffen ans die Dienststelle des SS-Abschnitts Mitte, um die Dlenstgeschäste zu übernehmen. Annabcrg. Da der Ncichsjporlführcr für das Himmclfahrls- fcst einen „Rcichswandcrlag" angeordnck hak, plant der Erzge- birgsvere!» an diesen: Tage eine Sternwanderung aller seiner Zweigvcrcinc nach Annaberg und dem Pöhlberg unter dem Leit gedanken: „Wandern tut not!' Bei dieser Gelegenheit werden voraussichtlich auch die auf Anordnung des Reichsführers der deutschen Gcbirgs- und Wandervereine neu zu beschaffenden 170 Wimpel der Zweigvercine geweiht werden. Am Himmelfahrts- lag erwartet man demzufolge in Annaberg rund 3000 Gäste. Usus Lür äis von Beilin, 23. Mürz. Das Gesetz zur Acndcrung des Gesetzes über Förderung von Eheschließungen bringt eine Bestimmung, die der Verminderung der Arbeitslosigkeit dient. Während nach dcm ursprünglichen Gesetz vom l. Iuni 1933 als Voraussetzung sür die Gewährung des Ehestandsdarlehens vorgeschrieben war, dast die künftige Ehefrau sich verpflichte, eine Tätigkeit als Ar beitnehmerin solange nicht wieder auszunehmen, als der künftige Ehemann Einkünfte im Sinne des Einkommensteuergesetzes von mehr als 125 RM. monatlich bezieht und das Ehestandsdarlehen nicht restlos getilgt wurde, tritt jetzt an die Stelle der Einkom- mcnhöchstgrcnzc von 125 RM. die Vorschrift, dast die Ehefrau eine Tätigkeit als Arbeitnehmerin solange nicht ausübcn darf, als der Ehemann „nicht als hilfsbedürftig im Sinne der Vor schriften über die Gewährung von Arbeitslosenunterstützung be trachtet wird." . - Die Nachfrage nach Ehestandsdarlehen übersteigt alle Erwar tungen. Die Zahl der gewährten Ehestandsdarlehen betrug ins gesamt bis zum März 191 485. llm der großen Zahl der gestell ten Anträge genügen zu können, mußte eine Senkung dcrDurch- schnitlshöhc der Ehestandsdarlehen herbeigcführt werden. Die Summe der bis Ende Februar 1934 gewährten Ehestandsdarlehen beträgt 120,5 Millionen Reichsmark. Die Nachfrage nach Ehe standsdarlehen hat in den letzten Monaten nicht nachgelassen, so dast mit Rücksicht auf das nahende Ende des Rechnungsjahres nichts weiter übrig blieb, als zu verfügen, die Herausgabe von Bewilligungsbcschciden bis zum Ende des Rechnungsjahres, also bis zum 31. März, auszusctzen. In der Bearbeitung der Anträge ist eine Stockung dadurch nicht eingelreten. Es werden im April wahrscheinlich 50 000 Bewilligungsbeschcide zu verwenden sein. Während so auf der einen Seite die Nachfrage nach Ehestands darlehen alle Erwartungen übersteigt, ist das Auskommen an Ehe standshilse, da zahlreiche Bewilligungen von vornherein nicht in Rechnung gesiebt werden konnten, unter dem geschätzten Auf- kommensbelrag zurückgeblieben. Um dem zu entsprechen, sicht das Gcsctz die Schaffung eines Sondcrvermögcns aus dcm Aus- kommcn au Ehcstnndshilfc in bestimmtcn Grcuzc» vor. OLL sQ§1jZsks Kabinett unä äis krLLLÖLiLsIie ^ntnort London, 24. März. Wie Aculcr erfährt, ist man in Lon doner politischen Kreisen der Ansicht, dast die französische Note in der Abrüsiungssrage nicht so benrtciil werden kann, als ob damit die Tür endgültig zugeworfen würde. Das Ziel der englischen Regierung ist cs, wie man glaubt, klarzulcgen, ob cs eine Möglichkeit gibt, den Standpunkt Frank reichs mit dem Deutschlands zu vcrjöknen. Die Zeit, die bis zu dcm auf den 4. April festgesetzten Zusammentritt des Büros der Abrüstungskonferenz noch zur Verfügung steht, wird im Sinne dieses Zieles ausgcnutzk werden. Die britische Regierung be trachtet die französische Nole nicht als letztes Wort, sie wird des- balb die Abrüstungssrage im Lichte der deutschen und der franzö sischen Nole mit größter Sorgfalt prüfen und untersuchen, ob die Möglichkeit besteht, entweder Frankreich oder Deutschland irgend eine Konzession oder Abänderung vorzuschlagcn, die die beiden Länder einander näherbringen könnte. In gewissen Kreisen äußert man die Ansicht, wenn Frank- reichs Regierung nicht so sehr durch die Schwierigkeiten im In nern mit Beschlag belegt gewesen wäre, wäre seine Antwort ge nauer gewesen. Einstweilen dürfe man nun, ehe einige Zeit ver strichen sei, eine englische Antwort nicht erwarten; denn es er weise sich als nölig, die Antworten, die Eden aus Italien und Dcuischiand mitgebrächt habe, einer erneuten Prüfung im Lichte dieser französischen Antwort zu unterziehen; erst dann lasse sich entscheiden, in welcher Art die Fortsetzung der Diskussionen am besten zu gestalten sei. Auch die Frage der Rückkehr Deutsch lands in den Völkerbund sei nun in die Frage mit cinbezogen, da die französische Nole sich mit der derzeitigen Lage unzufrieden zeige. , ' LeLnerer bei komotau Prag, 23. März. Unweit von Komotau fuhr am Freitag ein Autobus, der mit 28 Personen besetzt war, auf der ab schüssigen Straße in den Straßengraben. Die meisten Insassen sprangen aus den Wagenfenstern. 14 Personen erlitten leichte, vier schwerere Verletzungen. Ein Inspektor der Grenzwache und die Frau eines Wachbeamten wurden getötet. Das Unglück ist auf Versagen der Bremsen zurückzuführen.) Ois VoLLLseLe LtsIIL Lkr OrLeLsLüsn sm Berlin, 23. März. Die Bossische Zeitung veröffentlicht in ihrer Ausgabe vom Sonnabend, dein 24. März, eine Mit teilung des Berlages Ullstein an die Leser des Blattes, in der der Verlag bekanntgibt, daß er, da nach seiner Ansicht die Aufgabe .eines Blattes vom Stil der Vossischcn Zeitung be endet sei, aus freien Stücken den schmerzlichen, aber folge richtigen Entschluß gefaßt habe, die Rassische Zeitung aufzu geben und sie nach Ende des Monats März nicht mehr er scheinen zu lassen. Damit würden, wie es in der Mitteilung weiter heißt, fachliche Kräfte und Mittel des Hauses für die übrigen Zeitungen und Zeitschriften des Verlages sowie sür neue Aufgaben frei. Die „Bossische Zeitung, Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen, gegründet 1704," wird noch cinen Rückblick auf ihre lauge Geschichte und Bedeutung im deutschen Geistesleben veröffentlichen. UuLLboäsQSMLtur? m emer ÜLUsniLekso OorkLekävks Drei Schwerverletzte Nom, 23. März. In einer Dorfschänke einer kleinen Ort schaft in der Provinz Teramo hatten sich ungefähr 150 Per sonen zu einer spiritistischen Sitzung versammelt. Die beiden Hypnotiseure hatten gerade die Menschenmenge durch ihre Experimente in ihren Vann gezogen, als der Fußboden plötz lich nachgab und die ganze Gesellschaft in den unter dem Lokal befindlichen Kellcrraum versank. Es gelang aber, die Verunglückten aus dem dunklen feuchten Gewölbe zu befreien, wobei sich 33 als verletzt erwiesen. Einige wurden in lebens gefährlichem Zustande geborgen. ?ür äis driUreks ks§ierim§ ssibt es ksm London, 24. März. Großsiegelbcmahrer Eden hielt am Freitag abend in Bradford auf einer Veranstaltung der Lölkerbundsliga eine Rede, in der er u. a. erklärte, daß ihm der Augenblick nicht geeignet scheine, um die letzte französische Rote zu erläutern. Er forderte seine Zuhörer auf, nicht vor eilig anzunchmcn, daß alles gescheitert sei. Die britische Ne gierung mache sich keine Illusionen über die bestehenden Schwierigkeiten, jedoch sei das Wort „Unmöglich" nicht in ihrem Wortschatz enthalten. Auf jeden Fall könne man im gegenwärtigen Zeitpunkt vom Völkerbunde nicht das Maß von Sicherheit erlangen, das man zu erreichen Hosse. Das äsr rneitsu vbäuLUon äsr OiLeks krmees Paris, 24. März. Der Unlcrsuchungsrtchler hat nunmehr den endgültigen Bericht der Aerzte, die die zweite Obduktion der