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Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswalöe, Schmieöeberg u. A - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— RM. - - mit Zutragen: einzelne Nr. 10 Rpfg. - - :: Gcmeinde-VerbandS-Girokonko Nr. 3 :: - i Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. SOI - Postscheckkonto Dresden 125 48 - Aetteste Zeitung des Bezivks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amkshauptmannschafl, des Sladlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter lEtk« - Millimeterzelle 6 Rpfg.; lm Tertte» Lis 9? - Millimeter brelte MIlllmeterzelle 1t Rz»fg - Anzeigenschluß 10.00 vorm. D.-A. II 341332 Hauptschriftleiter: Felir Zehne, Dippoldiswalde; Stellvertreter: Werner Kuntzsch, Altenberg; verantwortlich für den gesamten Tertteil: Felir Zehne, Dippoldiswalde; verantwortlicher Anzeigenleiter: Felir Zehne, Dippoldiswalde; Druct ».Verlag: Carl Zehne, Dippoldiswalde Nr. 71 100. Jahrgang Sonnabend, am 24. März 1934 Hebung ÄE Knufkvaft Das Rcichskabincik verabschiedete am Freitag ein Gc- i fetz zur Erhaltung und Hebung der Kaufkraft. Dieses sieht in seinem ersten Teil eine Kontrolle der Finanz- ! gebar» ng der juristischen Personen, des öffentlichen : Rechts und ähnlicher Verbünde und Organisationen vor. Die ! Vorschriften dieses Gesetzes gelten nicht für die Länder, Ge- mcmdcn und Gemcindcverbünde, für die Träger der Sozial- , Versicherung, für die Deutsche Reichsbank und die Deutsche : Reichsbahn, für die Religionsgcsellschaften des öffentlichen Rechts und die NSDAP. Lie finden dagegen Anwendung ' auf Verbände und Organisationen die sich in der einen oder > anderen Weiss an die NSDAP anlehnen, und auf besondere ! Anordnung der Reichsrcgierung auch auf Verbände und > Organisationen, die zwar nicht juristische Personen des öffent lichen Rechts sind, wenn an ihrer Finanzgebarung und an der Erhebung von Umlagen und Beiträgen durch sie ein öffentliches Interesse besteht. Das Gesetz sicht sine wcitge- hcnde Finanzkontrolle der Einnahmen und Ausgaben der genannten Verbände und Organisationen vor, ebenso eine j Kontrolle der Umlagen und Beitrüge, die von diesen Ver- j bänden und Organisationen erhoben werden. Der zweite Teil des Gesetzes befaßt sich mit der E r h e- j bung vonSpenden, die in Zukunft der Genehmigung des Stellvertreters des Führers der NSDAP im Emoerneh- : men mit dem Neichsfinan,Minister bedarf. Ferner genehmigte das Reichskabinett ein Gesetz zur Aenderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes. wonach Steuer- . ermäßigungen bezw. Steuerbefreiungen für Kraftfahrzeuge ? aus dem Ausland festgesetzt werden, um den Fremdenver- s kehr zu fördern. s Das Gesetz über die Erhebung einer Abgabe der Auf- s sichtsratsmitglieder schafft keine neue Belastung, sondern ! dehnt lediglich die bisher unter der Bezeichnung „Zuschläge ! der Aufsichtsratsmitglieder" bestehende Sonderbclastung j auf die Zeit nach dem 31. März 1934 aus. Ein Gesetz über die Bildung eines Anleihestockes bei ? Kapitalgesellschaften bestimmt, daß bei Ausschüttung von j 6 v. H. und mehr der gegenüber dem Vorjahr erzielte s Mehrbetrag in Anleihen des Reiches, der Länder oder der ' Gemeinden angelegt werden muß. Das Reichskabinett genehmigte ferner ein Gesetz über Verlängerung des Bollsiröckungsschutzes für die Binnenschiff fahrt bis zum 31. Oktober 1934. Nach dem neuen Gesetz wird die Abgabe zur Arbeits losenhilfe von dem Arbeitslohn erhoben, der für die Zeit vom 1. April 1934 bis 31. März 1935 gewährt wird. Maß gebend ist der rohe Arbeitslohn. Zum Arbeitslohn im Sinn dieses Gesetzes gehören nicht Abbauentschädigungen, Ab kehrgelder und sonstige Kapitalabfindungen, die aus Anlaß der Auflösung eines Dienstveröltnisses gezahlt werden. 8 3 dieses Gesetzes bestimmt, wer von der Abgabe zur Arbeitslosenhilfe befreit ist: Steuerpflichtige, denen Kin derermäßigung für drei oder mehr Kinder nach dem Ein kommensteuergesetz znsteht, ohne Rücksicht aus die Höhe des Arbeitslohnes: Ltcuervflichkiae. denen Kinderermäßigung Sertlilhes mH SiilUches Dippoldiswalde. Der erste Fcricntag, gestern wurde mit feierlicher Flaggencinholung das alle Schuljahr beschlossen, läßt sich wenig freundlich an. Dichter Nebel macht den Auf enthalt im Freien wenig angenehm, und in der Stube wollte es erst gar nicht Tag werden. Für die kommende Woche haben die „Wettermachcr" Besserung zugcsagt, hoffentlich be halten sie recht. Dippoldiswalde. Von der Gendarmerie Dippoldiswalde wurde im nahen Berreuth eine Sch eck betrüg er in, die ledige Helene Schuffenhauer aus Dresden, mit ihrem Begleiter fcstgenomnen und den, hiesigen Amtsgericht zugeführt. Die Sch. hat vor 4—5 Wochen bei der hiesigen Stadtbank ein Konto angelegt, einen geringen Betrag cingezahlt und sich ein Scheckheft aushändigcn lassen. Der eingezahlte Betrag wurde bald wieder nahezu abgehoben, trotzdem aber wurden Schecks, mutmaßlich bis zum Betrage von etwa 21/2 Tausend Mark, ausgeschrieben, die selbstverständlich nicht eingelöst wurden. Auch iin Dresdner Bezirk hat die Sch. ihre Be trügereien unternommen. — Um den Kamps des Winterhilfswerks „Gegen Hunger und Kälte" siegreich zu Ende zu führen hat sich nach Fühlungnahme der Neichssühcung der NS.-Volkswohlfahrt der Nekofei, Reichsverband Deutscher Kaufleute des Kolonialwaren-, Feinkost- und Lebensmittel-Einzelhandels als amtlich anerkannte Epitzcnvertretung dieses Berufsstandes bereit erklärt, durch alle Berussangehörigen sich außer den laufenden Spenden noch mit einem neuen Sonderopser am Winterhilfswerk zu beteiligen. In den nächsten Tagen schon werden Sie überall in den Feinkost-, Kolonialwaren- und Lebensmittel-Geschäften das neue Plakat „Dein Kaufmann opfert für das Winter- Hilfswerk in der Nekofei-Sondersp.cndc" im Cchausenstcr und Loden ausgehängt finden. Alle diese Geschäfte haben sich im Bewußtsein ihrer engen Verbundenheit mit der deutschen Volks gemeinschaft und der deutschen Heimat bereit erklärt, durch ein neues Sonderopfer dem Winter-Hilfswerk nochmals einen letzten und entscheidenten Erfolg zu sichern. — Die Hitlerjugend wirbt! Vom l 6. bis 22. April führt der Vann 209 Osterzgebirge eine große Werbewoche durch. In dieser Woche soll jedem Jungen, der noch nicht in der HI. ist, klargemacht werden, was es cs heißt, deutscher Junge zu sein. Ani 22. April wird sich die gesamte Hitler jugend vom Osterzpebirge als Abschluß der Werbewoche zu einem Bannappell in Dippoldiswalde zusammensinden, und mit demselben Tage nin auch die Aufnahmesperre in die HI. in Kraft. Vom l b. bis 22. April wird die Hitlerjugend jeden Tag mit Werb> Märschen und Einzelkundgebungen auftreten und allen Jungen, die noch nicht in der Hitlerjugend sind, in die Ohren brüllen und du willst deutscher Junge sein. Dippoldiswalde. Am Sonntag, 18. März, fand im Bahn hofshotei in Dippoldiswalde eine Kundgebung des Deutschen FuhrgewerbeS statt. Spediteur Otto Tänzler, Glashütte, leitete die Versammlung. U. a. wurde angeführt, daß das deutsche Fuhrgewerbe durch die jahrelange Zersplitterung ganz darnieder liege. Organisatorisch muß hier gearbeitet werden. Gleichberech tigung und Lebensraum für alle sowie Standesehre müssep wieder zur Geltung kommen. Nach den Ausführungen wurde einstim mig die Ortsgruppe für den Bezirk der Amlshauplmannschaft Dippoldiswalde /Sih Glashütte) gegründet. Die allgemeinen Saszungen des Reichsverbandes des gewerblichen Kraftverkehrs und der Fuhrbclriebe Deutschlands wurden ebcnsallS angenom men. Spediteur Tänzler, Glashütte, ist vom Landesverband Sach sen zum OrlSgruppenführcr ernannt. Zu seinem Stellvertreter ernannte er Gerhard Pietzsch, Dippoldiswalde. Reges Interesse herrschte bei der Bekanntgabe der Denkschrift des Rcichsvcr- bandes, die zum Schutze des Deutschen FuhrgewerbeS allen betei ligten Stellen und Behörden zugängig gemacht worden ist. Eben falls interessierten sich alle Teilnehmer an der Fuhrunternehmer- Karle, die allen ehrbaren Mitgliedern vom Rcichsverband ausge händigt werden wird, die zu Fuhrleislungcn nur verwendet wer den dürfte. Schmiedeberg. Als letzte Feier vor Beginn der Osterferien schloß sich am Freitag vormittag von li bis 12 llhr in der Turn halle die Entlassung in unserer Verbnndsberufsschule an. Die Feierstunde wurde durch gemeinsamen Gesang des Eborals „BiS hierher hat mich Gott gebracht" eingcleilct. Darauf folgte Ge- dichlvorlrag einer Schülerin: „Hoffnung" von Schiller. Ein önng- lingSchor sang das Lied: „öch hab' mich ergeben". Die Ansprache des Schulleiters, Dipl.-3ng. Müllers, knüpfte an dieses eben ver klungene Lied an, daS vor 100 öahren entstanden war, als die Sehnsucht nach einem geeinten Deutschland alle Herzen bewegte. Auch wir hätten in einer solchen Erhebung gestanden und unser Vaterland wiedergefunden, nachdem eS dem Abgrunde zugcsteuert war. Unserem Führer ist es gelungen, dieses schwere'Werk der Befreiung zu vollbringen. Unter seinem Willen mußten alle per sönlichen önteressen zurücktretcn, mit dem Rufe: Du bist nichts, dein Vaterland ist alles. Der Pflichtgcdanke mußte neu erstehen. Mit ganzer Krast sich einsetzcn für Familie und Vaterland. Nicht alle aber könnten Führer sein. Zeder müsse sich selbst führen. Das Gute schaffen und das Böse meiden. So sei mit der Schul entlassung ein wichtiger Lebensabschnitt herangekommcn. Aber daS Lernen höre nicht auf. Nun heiße eS, das Leben sich selbst zimmern. Bei den abgehenden Schülerinnen sei der Wunsch, als Hausfrauen und Mütter einen eigenen Wirkungskreis zu haben. Die Schule habe daS Nötige hierzu gegeben. Davon zeugte die Ausstellung in unserer Schule auf den Gebieten der weiblichen Handarbeiten, des Schneiderns und der Kochkunst. Alle Ausstel lungsgegenstände hätten die volle Anerkennung der Besucher ge funden. Das Gelernte nun mit Fleiß anwcnden, würde zu rech ter Freude bei der Arbeit führen. Alles im Leben dränge weiter vorwärts. Nichts siehe stille. Stillstand bedeutet Rückgang. Wir müßten für die Zukunft doppelt lernen und auffasscn.' Nur der mit einem steten Willen werde die Zukunft haben. National sein heiße: Vaterlandsliebe bekunden. Sozial sein aber sei die Frage: WaS braucht dein Volk? Wir müßten froh sein, daß uns Gott zur rechten Zeit den rechten Mann geschickt habe, der er fertig machte, unser gesamtes Volk für neue ödccn umzuwandcln. Wie der Landmann auf den kommenden Frühling sein Vertrauen setzt, so sollen auch wir dem Führer ganz und gar vertrauen. Er will auch aus die abgehenden Schüler und Schülerinnen sein Ver trauen setzen. Mit einem dreifachen „Sieg Heil" auf Vaterland, Reichspräsidenten und Führer schloß die Ansprache. Worte einer Schülerin: „Zum Geleit" führten über zu dem gemeinsamen Ge sang: „So nimm denn meine Hände". Es folgte nun die Entlas- skng und Verteilung der Abgangszeugnisse durch den Schulleiter. Die Abgehenden. 14 Schüler'und 12 Schülerinnen, verabschiede ten sich unter Dankcswortcn und mit Händedruck einzeln vom Schulleiter und der Fachlehrerin. Hierauf endete die Feier mit dem Gesang des Deutschland- und Horst-Wcsscl-Liedes. Glashütte. Als am Freitag nachmittag die Osterferien an der Volksschule begannen, traten die Schulkinder vorm Schul gebäude mit ihren Lehrern an, um noch ermahnende Worte aus dem Munde des Lehrers Fichtner entgegenzunehmen. Er gab am Schluß bekannt, daß Lehrer Schmerthgeburt und Lehrer Adam nach Ostern nicht mehr an der Schule tätig sein werden und er, Fichtner, während einiger Wochen nur noch wenige Stunden. Die kleine Feierstunde wurde mit einer kurzen Ansprache Schulleiter Schönes und Gesang des Horst- Wessel-Liedes beendet. 1 Dresden. Am Freitag nachmittg wurde die Feuerwehr nach der Paradiesstraße gerufen, wo in der Gartenkolonie „Bergfrieden" durch das Auseinanderfallen eines Ofenrohres ein Schadenfeuer entstanden war. Als die Feuerwehr eintraf, waren vier Wohnlauben bereits nicdergebrannt. Es gelang i der Feuerwehr, ein weiteres Umsichgreifen des Feuers zu ver- i hindern. Pirna. Die Fijcherinnung Pirna hat dieser Tage im Prosscner Hafen unter behördlicher Aussicht 1000 junge Zander ausgesetzt. lPMen. Bei der in der Glasfabrik Brockwitz A.-G. am Mittwoch abgehaltene Feier anläßlich der Einleitung der Ar- bcitsschlacht teilte Direktor Gäbler mit, daß die Fabrik 150 neue Arbeitskräfte einstellen werde... Ani 11. Februar 1933 war der Betrieb des Werkes mit 200 Arbeitskräften wieder- ! ausgenommen worden. Bis April 1933 konnte ein weiterer Ofen in Tätigkeit treten und damit 400 Volksgenossen in Arbeit kommen. Jetzt wird die Belegschaft also auf 550 Mann erhöht werden. s Nossen. Die neuerbaute Stadtkirche in Nossen wurde am Donnerstag durch Landesbischof Coch in einem feierlichen Abendgottesdienst geweiht. Nach der Wciherede des Landes bischofs und dem festlichen „Halleluja" von Händel Hult Pfarrer Kohl die Feftpredigt. 3m Anschluß an den Gottes dienst fand eine Feier im Sachsenhof statt, wo Superintendent Böhme—Meißen allen Mitarbeitern an der Erneuerung der Kirche dankte. Landesbischof Coch erinnerte in seiner Ansprache an die Kampfzeiten der nationalen Revolution, nach denen das deutsche Volk nunmehr zu einer Einheit geworden sei. Mit den, gemeinsamen Gesang des Lutherliedes und des Horst-Wessel-Liedes klang der festliche Abend aus. LÄpzlg. Gauschulungsleiter Studentkowski, M.d.R., ist in der dienstlichen Stellung eines Oberregierungsrates mit der Leitung des nationalsozialistischen Schulungsamtes und der Landesstelle für nationale Erwachsenenbildung im Ministerium für Volksbildung beauftragt worden. Leipzig. Der Nat beschloß in seiner Sitzung vom 23. März, ab 1. April 1934 den Palmengarten auf jederzeitigen Wider ruf für den öffentlichen Verkehr freizugeben und kein Eintritts geld mehr zu erheben. Daniit werden die schönen Earten- anlagen des Palmengartens nunmehr allen Kreisen der Be völkerung zugängig gemacht. Leipzig. In dem im ersten Obergeschoß befindlichen Arbeits saal des Fabrikgebäudes der Firma Otto Weber, Handschuh fabrik, ist in der Nacht zum Mittwoch «in Brand entstanden, der großen Schaden verursacht hat. Der vom Feuer heim gesuchte Raum bietet ein Bild wüster Zerstörung, da die Maschinen und Einrichtungsgegenstände vollständig vernichtet, sowie große Mengen Halb- und Fertigfabrikate schwer be schädigt und deshalb fast wertlos wurden. Der Schaden ist zun, Teil durch Versicherung gedeckt. Die Ursache der Ent stehung des Feuers konnte bis jetzt noch nicht einwandfrei festgestellt werden. Der Betrieb wird wcitcrgeführt. Marienberg. Eine Ucbenaschung sonderbarer Art erlebten einige hiesige Frauen, als sic nachmittags gemütlich beim Häkeln in einer in der Adolf-Hitler-Slraßc gelegenen Wohnung zusam mensaßen. Plötzlich stürzte mit kühnem Fluge ein Goldfasan durch das Fenster herein, wobei dieses natürlich völlig zertrüm mert wurde. Die erschrockenen Frauen hoben das Tier auf, das aber so schwere Schnittwunden erlitten Halle, daß es gekökel wer den mußte. Man nimmt an, daß das Tier durch die Sonne ge blendet und deshalb wle blind durch das Fenster gestoßen ist. Wetter für morgen Wechselhafte Bewölkung ohne erhebliche Niederschläge. Vielfach Nebel. Temperaturen wenig verändert, aber bei nächt lichem Aufklaren auch in niederen Lagen leichter Frost mög lich. Schwache Lustbewegung.