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43. Hahrg 1934 Landmanns Wochenblatt Allgemeine Zeitung für Landwirtschaft, Gartenbau und Hauswirtschaft Berlage zur Weißeritz-Äeltung LchrnNeikuig r Oelonomierat Grundm-mn, Neudamm Mer Ni ch'rmk vu? dem KchaU dieses Blattes wird gerichtlich verfolgt (Gesetz vom Ig. Juni Wie legt der Bauer eine Faschinen- oder Gtangendränage an? Lon Kulturbauobcrinspektor N. Siegert Mit sechs Abbildungen Die Anlage einer Faschinen- oder Staagen- drünage ist für viele Bauern das Einfachste und Billigste, daher sei im folgenden einmal ihre Anlage eingehend beschrieben. Die Faschinen-, auch Strauchdräns genannt, werden aus Erlen-, Birken-, Eichen-, Hasel-, Kiefern- oder Wcidensträuchern hcrgcsteilt. Das zu verwendende Strauchwerk wird vor dem Verlegen zu sogenannten Faschinen- würften von mindestens 25 bis 30 cm Durch messer mit Draht so zusammcngcbunden, daß immer ein Stammende mit einem Strauchende zusammcngelegt und miteinander verbunden ist. Das Einlegen geschieht in langen Würsten Abb. 4 Staugendriin Abb. 5. Stangendrän mit Querholz Weidensträucher sind mit Vorsicht zu ver wenden, da sie in frischem Zustande aus wachsen, sie müssen also völlig abgestorben sein. Die Stärke der Faschinenhölzer soll mindestens 2 bis höchstens 5 cm betragen. Blätter und Nadeln sowie feine Zweige müssen vorher abgestreift werden, iveil da durch die Wasscrabführung behindert und das Verschlammen der Faschinendräns beschleunigt wird. derart, daß eine zusammenhängende Faschinen- lvurst mit den Stammenden nach oben in den Drängraben gelegt wird. Nach dem Einlegen ist die Wurst mit Heidekraut oder Rasen zu bepacken (Abb. 1). Wil! man be sonders vorsichtig sein, so legt man den Drängraben zunächst init Rasensoden, die Narbe nach oben, aus, darauf-die Faschine, die nun wiederum mit Rasensoden, und zwar jetzt die Narbe nach unten, bedeckt wird. Um zur besseren Wafserabführung recht viel Hohlräume zu erhalten, können auch zwei Faschinenwürste nebeneinander oder eine starke Faschiaemvurst unten und zivci schwächere oben verlegt werden (Abb. 2). Bei sehr weichem Boden (Moor) erhalten die Faschinenwürste als Unterlage Bretter 'oder quer gelegte Lattenettden. Besonders starke Hohlräume können mit einer Faschinenwurst hergestellt werden, wenn man sie auf durch Knüppel gebildete Holzkreuze legt (Abb. 3). Derartige Faschinendräns sind weniger für Ackerdränage in Mineralböden zu verwenden, weil sie der Gefahr ausgesetzt sind, bald naß, bald trocken zu liegen und daher leicht zu verfaulen. Für Wiesen und Weiden, be sonders auf Moorböden, sind sie dagegen sehr zu empfehlen, da sie hier ständig feucht oder in direkter Berührung mit dem Grundwasssr liegen. Faschinendräns müssen möglichst einzeln verlegt werden, weil die Verbindung von Saug- und Sammeldräns bei ihnen schwer herzustellcn ist und leichter zu Ver stopfungen Anlaß gibt. Ihr Gefälle soll 20 bis 25 em auf 100 m Länge betragen; die Strangentfernung ist gewöhnlich auf 15 bis 30 w zu bemessen, ihre Tiefenlage auf 0,8 bis 1,0 w. Auch die Stangendränage ist hauptsächlich für weiche Bodenarten (Moorböden) ge eignet, in denen sie dauernd feucht liegt. Stangendräns bestehen aus' 6 bis 10 cm starken, nicht zu sperrigen Durchforstungs stangen. Man bindet deren drei mit Draht fest zusammen und läßt sie mit Hilfe von Stricken auf die Grabensohle hinab (Abb. 4). Zur Pennehrung der Hohlrüume kann man auch vier und mehr Stangen mit dazwischen gelegten Knüppeln verwenden (Abb. 5). Die Wirkung solcher Dräns wird dadurch noch vermehrt, daß sie von allen Seiten umgeben in Heidekraut verlegt werden. Sind aus besonderen Gründen Sammler und Sauger herzustellen, so erfolgt ihre Ver bindung nach Abbildung 6. Wer sich hierbei im Zweifel ist, versäume nicht dM Kat Mes Sachverständigen anzuhöM. - Merksätze zum Frühkartoffelbau Bo« vr. A. Einecke, Laudwirtschaftsrar t. R. Wir unterscheiden bekanntlich zwischen dem zünftigen und dem gewöhnlichen Frühkar- toffclbau. Es gibt heute mehr als einen Stellenbejitzer und Bauern, der vom Lotterie ¬ spiel des zünftigen Frühbaus zum gewöhn lichen zurückgefundcn hat. Eine wertvolle Erfahrung bringen diese Rückwanderer mit heim, nämlich die: daß der Frühkartoffelbau jeder Art auf Schnelligkeit einAstelst sM mkß. Firigkeit in der Ausführung gefaßter Ent- schlüstc ist die Voraussetzung für sein Gelingen! Wie ist das im einzelnen zu verstehen? 12