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- Erscheinungsdatum
- 1934-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193403192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19340319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19340319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-03
- Tag 1934-03-19
-
Monat
1934-03
-
Jahr
1934
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lind lurvcnjche Veranstaltungen nichtgewcrölichcr Ärt ver boten, sofern sie mit Ans- oder Umzügen, mit Unterhaltungs musik oder Festveranstaltungen oerlnmden sind, verboten sind auch musikalische Darbietungen jeder Art in Räumen mit Schankbetrieb und alle anderen der Unterhaltung die nenden öffentlichen Veranstaltungen, sofern bei ihnen nicht der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt ist- Für den Heide ngedenktag gelten dieselben Verbote, doch sind sportliche und turnerische Veranstaltungen auch mit Musik usw. zulässig. Am 1. Oster - und Weihnachstag und an ihren Vortagen sind öffentliche Tanzlustbarkeiten verboten; zulässig sind sie nur, wenn ausschließlich deutsche Volkstänze getanzt werden. MM MmMM „Daß für Deutschland unter keinen Umstünden mehr ein Rüstungsskand, wie er Im Versailler Ver trag festgelegt wurde. In Betracht kommen kann, Ist eine von allen Seiten längst anerkannte Tatsache." Aus dem deutschen Memorandum o. 13. März 19Z4. Der Wortlaut des deutschen Memorandums, das am 13. d. M. dem französischen Botschafter in Berlin überreicht wor den ist, ist nunmehr der Ocffentlichkeit übergeben worden. Es ist in seiner Sprache korrekt und sachlich, im Inhalt klar und unzweideutig. Es stellt in der Einleitung fest, daß die französische Regierung in der Beurteilung der Antwort Deutschlands auf das französische Aide Memoire in verschie denen Punkten von Mißverständnissen über die vorangeaan- genen deutschen Erklärungen beeinflußt ist. Die jetzige Ant wort der Reichsregierung hebt dabei drei Punkte ausdrück lich hervor, in welchen solche Mißverständnisse zutage treten. Wenn man die jetzige Erklärung der deutschen Negierung liest, hat man den Eindruck, daß französischerseits diese Miß verständnisse gewollt hervorgerufen worden sind. Im ersten Punkt will Frankreich einen Widerspruch zwi schen der deutschen Stellungnahme in der Frage der Nicht angriffspakte und zum Locarno-Pakt erkennen.' Die deutsche Note durfte mit Recht auf das inzwischen in Kraft getretene deutsch-polnische Abkommen Hinweisen, das den besten Be weis für die friedlichen Absichten der deutschen Politik dar stellt. - Deutschland hat die Gültigkeit des Locarno-Paktes niemals in Zweifel gestellt, und es märe zu wünschen, daß auch die übrigen Vertragspartner auch dem Geiste dieses Locarno-Paktes nach sich Deutschland gegenüber verhielten. Trotz allem betont die deutsche Note nochmals ausdrücklich ihre Verständigungsbereitschaft und'läßt auch die Frage nach dem künftigen Verhältnis Deutschlands zum Völkerbund of fen, allerdings erst für den Zeitpunkt nach der Regelung des Abrüstungsproblems. Zum nächsten Punkt über die Frage der bisherigen wirklichen Abrüstungsleistungen der anderen weist Deutschland die französische Darstellung zurück, als sei von den anderen Staaten auf diesem Gebiet tatsächlich be reits etwas geschehen. Sie stellt vielmehr fest, daß die fran zösische Negierung weder in ihrem Aide-memoire vom 1. Ja nuar noch in dem vom 1-1. Februar Abrüstungsmaßnahmen von irgendwelchem Wert in Aussicht gestellt hat. Es ist ge wiß für Frankreich unangenehm, immer wieder daran erin nert zu werden, daß durch das französische Verhalten die all gemeine Abrüstung im Sinne der im Völkerbundsstatut fest gelegten Verpflichtung bisher nicht verwirklicht werden konnte, an der Tatsache selbst ist aber nicht zu rütteln. In der Frage der Rüstungskontrolle weist die deutsche Antwort auf die wiederholten eindeutigen Erklärun gen der deutschen Negierung hin. daß sie nicht nur den Ge danken der Kontrolle bejaht, sondern auch für eine möglichst wirksame Gestaltung der Kontrolle cintritt. Allerdings un ter der Bedingung, daß diese Kontrolle auf alle Länder in gleicher Form und mit dem gleichen Ziel zur Anwendung kommt. Dasselbe trifft auch für die p o l i t i s che n Organi sationen zu. Deutschland weist die Behauptung zurück, Laß die deutschen Organisationen militärischen Charakter hätten. Es ist ohne weiteres damit einverstanden, daß das in Aussicht genommene Kontrollverfahren auf die politischen Organisationen der behandelten Art Anwendung findet, wenn es auch auf die gleichen Organisationen der anderen Länder übertragen wird. Aber das ist ein Punkt, über den bisher bei allen Verhandlungen eine Einigung nicht erzielt wer den konnte. Frankreich und seine Verbündeten haben es bis her immer abgelehnt, daß sich die Abrüstungsverhandlungen auch mit den militärischen Organisationen ihrer Länder be fassen, obgleich feststeht, daß diese eine rein militärische Aus bildung, und zwar durch die militärischen Stellen erhalten. Deshalb wird der Grundsatz gleicher Behandlung auch in diesem Punkt von der deutschen Regierung ausdrücklich ge fordert. Im übrigen geht die deutsche Antwort nochmals auf die Frage der Personalstärken ein und stellt die Ueberseetruppen und die ausgebildeten Reserven erneut zur Diskussion. Sie wendet sich mit aller Deutlichkeit gegen den französischen Ver such, die Diskriminierung Deutschlands ausrechtzuerhalten, fer ner aber auch dagegen, die Zeit der Umwandlung der Reichs wehr von einer Berufsarmee zu einem.kurzdienenden Heer dazu zu benutzen, um die Sicherheit Deutschlands dadurch wei ter zu beeinträchtigen, daß man während dieser Zeit die Frage der Zubilligung von entsprechenden Verteidigungs waffen in der Schwebe läßt. In einer Schlußbetrachtung bezeichnet die deistische Ant wort die Vorschläge Ler italienischen und britischen Regierung als bedeutsame Beiträge zur Förderung des Abrüstungsge dankens. Deutschland hält damit das Problem der allge- ,meinen Abrüstung für so weit geklärt, daß unter allen Um- Mnden eine Entscheidung getroffen werden kann und muß. Es bekennt sich Habei für den Abschluß einer geeigneten Kon- vention, die allerdings unter allen Umständen die Ver- wärtUchung -«r deutschen Gleichberechti gung bringen muß. Denn, so heißt es in dem deutschen Memorandum, „daß für Deutschland unter keinen Umständen mehr ein Rustungsstand, wie er !m Versailler Vertrag fest- gelegt wurde, in Betracht kommen kann, ist eine von allen jSeiten langst anerkannt« Tatsache." Schlagfertige Geheime Staatspolizei Ausbau nunmehr vollendet. MMerpräsident Görlng ha, eine Durchführungsver ordnung M Gesetz vom 30. November 1SZZ erlassen, durch , die für eine organische Zusammenarbeit der ihm unmittel bar unterstellten Geheimen Staatspolizei mit den Landes polizeibehörden Sorge getragen wird. Dies kommt dadurch zum Ausdruck, daß der Ministerpräsident nicht nur die lei tenden Beamten des Geheimen Skaakspolizeiamles sondern auch die Leiter der einzelnen Staatspollzeistellen persönlich bestimmt. In der Absicht, zuverlässige Beamte heranzuziehen und sich zu erhalten, hat sich der Ministerpräsident ferner die Ernennung sämtlicher höheren Verwaltungsbeamten der Ge heimen Staatspolizei und der oberen Kriminalbeamten selbst vorbehalten. Im Zuge der allgemeinen politischen Beruhi gung ist auch die bisher mit dem Geheimen Staatspolizei amt als Zentralbehörde vereinigte Staatspolizeistelle in Ber lin an den Polizeipräsidenten in Berlin übertragen worden und damit eine klare Trennung zwischen erster und zweiter Instanz herbeigeführt. Dem Geheimen Staatspolizeiamt steht jedoch das Recht zu, in besonderen Fällen auch unmittel bar einzugreifen. Die kürzlich erfolgte zahlenmäßige Be schränkung der Dienststellen, die Verhaftungen vorzunehmen befugt sind, wird insofern fortgeführt, als für Eingriffe in das Fernsprechgeheimnis nur noch Behörden der Geheimen Staatspolizei, nicht aber auch Kreispolizeibehörden zuständig sind. Richterliche Freiheit Vortrag des Beichsjustizministers. Berlin, 19. März. Vor der Akademie für deutsches Recht sprach Reichs- justizminister Dr. Gürtner über „Richter und Rechtsanwalt im neuen Staat". Er wies zunächst daraus hin, daß der Grundsatz von der Unabhängigkeit und Unabsehbarkeit des deutschen Rich ters im neuen Deutschland in vollem Umfang anerkannt werde. Das sei kein Standesprivileg, sondern die richterliche Frei heit entspreche dem urältesten deutschen Denken und Fühlen. Die Ausübung des Richteramtes trage allerdings immer das Gepräge ihrer Zeit. Darum habe sich im 19. Jahrhundert eine gewisse Entfremdung der Rechtspflege vom Volks empfinden entwickelt und darum vollziehe sich jetzt im neuen Staat der Volksgemeinschaft ein erfreulickzer Wandel dahin, daß das Volk wieder Vertrauen zu den Gerichten gewinne, da die Rechtsprechung den sittlichen Anschauungen dieses Vol kes entspreche. Auf das geschriebene Recht könne freilich nie verzichtet lverden, denn der Richter solle Diener des Gesetzes sein und nicht sein Herr. Mit der Vorstellung eines autori tären Staates wäre es unvereinbar, wenn der Richter in Konkurrenz mit dem Gesetzgeber treten könnte. Di« Erhal- tlmg eines selbständigen, freien Rechtsanwalt stän de s sei gleichermaßen eine Notwendigkeit im neuen Staat. Wenn der Anwalt innerhalb der Grenzen des Gesetzes seinen Beruf ausübt, dann dürfe er von keiner dritten Seite daran verhindert werden. Die Synthese zwischen dem Dienst am Recht und damit an der Volksgemeinschaft und der wirk samen Vertretung der Interessen des Einzelnen, sei die b«- iondere Berufsaufgabe des Rechtsanwalts. Seitliches und Sächsisches Dippolötttvald«. Vezirksobstbauverei n und Land wirtschaftlicher Verein hatten zusammen ihre Mitglieder für vergangenen Sonnabend nachmittag nach dem Bahnhotel zu einem Bortrag eingeladen. Es hätte also das Vereins zimmer voll besetzt sein müssen, doch weit gefehlt, nur 25 Per sonen waren erschienen. Amtshauptmann Freiherr von Miltitz, Vorsitzender des Bezirksobstbauvereins, drückte bei seiner Be grüßung aus, daß er sich die Beteiligung anders gedacht habe, gab aber auch gern zu, daß der Landwirt die schönen Tage ausnutzen muß, um das dringend Nötige auf den Feldern zu richten. Den Gedanken der gemeinsamen Veranstaltung habe er gern aufgegriffen, weil im hiesigen Bezirk die meisten Landwirte auch Obstbauer seien. Oberlehrer Günther sprach dann über das Thema: „Erfolgreicher Obstbau". Das Jahr 1933 mit seinen großen Ereignissen habe natürlich noch nicht alles schaffen können, und der Einsatz aller Kräfte werde auch in Zukunft nötig sein, um vorwärts zu kommen, auch im Garten- und Obstbau. Auch hier habe es eine Zeit der Ab satzkrise gegeben. Das Obst konnte entweder garnicht oder nur zu niedrigem Preise abgesetzt werden, anderseits wurde fremdländisches Obst eingesührt, denn dieses sei im Aussehen bestechend, gleichmäßig groß, rein in der Schale, frei von Be schädigungen. Um die Lage des heimischen Obstbaues zu bessern, müsse versucht werden, gleichschönes Obst zu liefern, denn in ter Qualität sei unser Obst dem ausländischen vielfach überlegen. Also: gute Sortenwahl nach dem Landesobstsorti ment, Erzeugung großer, schöner und guter Früchte. Wichtig sei auch der Standort, da manche Sorte feucht, manche trocken stehen will usw., und der Ankauf besten Materials. Oftmals mangele es auch an der nötigen Baumpflege, es werde ent weder garnicht oder unzweckmäßig gedüngt, vielfach nur flüchtig mit Jauche. Es sei eine Volldüngung wie bei jeder anderen Kulturanlage nötig, speziell für den Obstgarten auf den Scheffel: 12/4—2 Zentner schwefelsaures Ammoniak, 21/4—22/4 Zentner Superphosphat und 2—21/2 Zentner Kalisalz. Im Herbst sei der konzentrierte Dünger, im Frühjahr der Stickstoff zu geben. Stallmist sei gut, weil er gleichzeitig den Boden verbessere. Notwendig sei auch eine Düngung nach der Blüte, wenn der Fruchtansatz erfolgt. Groß sei die Zahl der Obstbaumschädlinge. Hier gelte es die Augen offen zu halten. Krebs, Brand und dergleichen müßten mit scharfem Messer herausgeschnitten und die wunden Stellen mit Teer oder Lehm und Kuhfladen be handelt werden. Gegen die Blutlaus helfe Vrennspiritus, Pe troleum, die Schildlauskranken Bäume behandele man Ende Juni mit Spritz- und Streichmitteln. Weit schlimmer seien die Blattlaus und der Frostspanner, welch letzterer das Blatt, die Lunge des Baumes, zersetzt. Gute Mittel gegen die Schäd linge seien Obstbaumkarbolineum in Lösung von 15—20 0/0 kurz vor dem Austreiben der Bäume und Sträucher gespritzt und Wiederholung mit Lösung 1/2—1 0/0 im Sommer, weiter Kupfcrkalkbrühe (bei Fusikladium) oder bei Bekämpfung tieri- ! scher Lebewesen Uraniagrün oder Arsen. Zu beachten sei auch der Reifegrad, die Zeit des Pflückens. Meist würden frühe Sorten zu spät, späte zu zeitig gepflückt, erstere verlieren da durch an Schmackhaftigkeit, letztere haben die Poren noch nicht geschlossen, verlieren Feuchtigkeit und schrumpfen zusammen. Hier Helse nur langjährige Erfahrung. Zur Lagerung eigene sich ein guter Keller ohne riechende Stoffe, der öfters zu lüsten ist. Und dann die Art des Versandes. Gleichmäßig in Kisten verpackt, finde die Ware immer guten Absatz zu gutem Preis; die Aufmachung helfe viel. Anschließend behandelte Oberlehrer Günther noch ein Thema, das eigentlich Anlaß zum Vortrag gegeben habe, neuere Untersuchungen und Fest stellungen über das Verhalten einzelner Obstsorten unterein ander in Bezug auf die Befruchtung. Allgemein wisse man, daß weibliche und männliche Blüte Zusammenwirken müßten zur Befruchtung. Untersuchungen in Weihenstephan und Mün cheberg aber hätten ergeben, daß es Sorten gibt, die über haupt keiner Befruchtung bedürften, die ohne Bestäubung wachsen können Solche. Sorten'zeigten Flüchtender verschie densten Grüße. Man dürfe wohkMnehmen.^daß die großen doch bestäubt wurden, die kleinen^unbestäublMieben. Weiter sei festgestellt worden, daß nicht alletSortenHandere wirklich befruchten könnten. Es sei daher nötig, bei der Pflanzung schlechten Pollenträgern gute hinznzufügen, und zwar immer zwei gute zu einem schlechten, damit die guten sich auch unter einander befruchten könnten. Berücksichtigt müsse dabei immer noch werden, daß auch Sorten, die an und für sich gute Pollenträger sind, sich doch nicht gegenseitig befruchteten. Es bestehe hier eine gewisse Sympathie und Antipathie. Auch bei Veredlungen sei sestgestcllt worden, daß nicht jedes Edel reis auf die Pfropfstelle passe. Aus diesen Eigentümlichkeiten müßten die nötigen Lehren gezogen werden. Würden sie be rücksichtigt, dann werde es mit dem Obstbau vorwärtsgehen. Abgeschlossen seien die Versuche noch nicht. — Dem Danke der Zuhörer gab Amtshauptmann Freiherr von Miltitz in Worten Ausdruck und regte eine Aussprache an, von der auch recht lebhaft Gebrauch gemacht wurde und in der noch man che Frage geklärt, vom Vortragenden gern beantwortet wurde. Auf jeden Fall war der Nachmittag für die Vortragsbesucher sehr lehrreich. Dippoldiswalde. Zur 1. Kreistagung halte dis Krcisgruppe VIII (Dippoldiswalde) des Deutschen Zmker- bund « S <«. V.) auf Sonntag nachmittag nach dem „Goldenen Stern" eingeladen. Der Saal war mit der Hitlerbüstr, den Far ben des Reiches und dem Zeichen der Imker, einem Bienenkorb, die Tische mit Sträußen festlich geschmückt. Allzugrotz war freilich die Zahl der Imster nicht, die der Mitglieder der hiesigen Gesang vereine, die sich bereitwillig zur Ausgestaltung der Tagung eingc- funden, überwog sie beinahe. Eröffnet wurde sie mit emem „Heil Hitler" des KreiSgruppensührers, Gärtnercibesitzer Holfert, Kips dorf, und mit Vortrag des Liedes „Gott grüße Euch" der bei den Gesangvereine. Hierauf begrübt« der Kreisgruppenfithrer die Gäste, Amtstierarzk, Veterinärarzl Dr. Lenst, den Geschäftsführer des Landesverbandes, Oberlehrer Höhnel, die Vertreter der Presse und alle Imker, die herbeigekommen waren. Auch für die Imster sei im neuen Reiche «in« neue Zeit gekommen, und sie könnten wieder mit mehr Hoffnung in die Zukunft blicken. Darauf sangen die Sanger „Wo gen Himmel Eichen ragen" und zwei weitere Lie der von Heimat und Vaterland. Sie ernteten herzlichen «Dank des Krcisgruppenführers und des Geschäftsführers des Landesverban des, der besonders heroorhob, daß die Sänger ihren schönen Nach mittag geopfert hätten und herausstellte, daß das Kanzlerwort „Ge meinnutz vor Eigennutz" di« Imker tagtäglich oorgeführt bekämen in ihren Bienenvölkern und cs milerlcbten und sich daher gern einsügten ins neu« Reich und weiter, daß di« Imker naturverbunden sich fühlten und nalurverbunden lebten. Dem „Sieg Heil" auf die Sänger beantworteten diese mit dem Dippoldiswaldcr Sänger spruch. Der Kreisgruppcnführer wies dann auf das Interessante des Berufes hin, auch darauf, daß die Imker vertraut sein müßten, was auf Len angrenzenden Fluren gebaut wird. Mancher Imster sei sich freilich noch nicht bewußt, was ihm bei der Zucht obliegt, um dem deutschen Volke Nahrung zu geben. Deutscher Honig f«i elng«sangen«r deutscher Sonnenschein. ES müsse dahin kommen, daß auf jedem deutschen Frühslückslijch deutscher Honig stehi, auf Len Altären Lichte aus deutschem Wachs brennen. Dazu werde Volkskanzlcr Hiller versteifen. Berufen wurden: als stellv. Kr«is- gruppcnführcr Verwaltungsinspcktor Max Lichtenberger, Dip poldiswalde, als Beisitzer Otto Schumann. Rentner in Malter, als Obmänner für Beobachiungswesen slaatl. Strahenauffeher Ernst Steinigen, Obercarsdorf, für Marktfragcn und Honigüberwachung Polizeikommissar i. R. Karl Burkhardt, Dippoldiswalde, für Vie- nenweide und Wanderung Bauer Paul Zönnchcn, Reichstädt, für Königinnenzucht Mal«rm«istcr Arthur Grahl, Lungkwitz. Zur Gliederung der Krcisgruppe führte deren Führer aus, daß Sach sen nach den 27 Amtshauptmannschaften in 27 Kreisgrupxcn aus geteilt sei, Dippoldiswalde sei der VIII. Kreis und umfass«: 91 Orte in 5 Ortsgruppen und zwar: Ortsgruppe Dippoldiswalde, Bors. Gärtnercibesitzer Gustav Holfert, Kipsdorf, 77 Mitglied«« mit 56V Völkern, Ortsgruppe Oberes Müglitztal, Vors. Schlohgärtner Lari Fiedler, Bärenstein, -18 Mitglieder mit 258 Völkern, Ortsgruppe Bobritzschtal, Bors. Paul Klullig, FricderSdorf, 57 Mitglieder, mit 187 Völkern, Ortsgruppe Kreischa, Vors. Malermeister Grahl, Lungkwitz, 35 Mitglieder mit 321 Völkern, und Ortsgruppe Sei- sersdorf, Vors. Obcrpostmeister G«rh. Börner, Dresden 29, 39 Milatteder mit 259 Volkern, zusammen 247 Mitglieder mit 1785 Böckern. 177 Züchter mit 626 Völkern sichen noch fern; man Hefft, daß man sie zwangsweise erfaßen kann. Fcslgcstellt wurde, daß Dipoldiswalde einen gul«n Prozentsatz in Ler Anzahl Ler Bie nenzüchter gegenüber anderen Bezirken hat, umsomehr, als Teile des Bezirks groß« Höhenlage haben, und lobend erwähnt, daß noch in Bärensels bei 79V Meter Höhe Bienenzucht getrieben wird. Es wurden alsdann di« Ortsgruppensührer, Beisitzer und Obmänner durch Handschlag vom Kreisgruppcnführer verpflichtet unter Hin weis, daß mit dem Führer der Ortsgruppe Lie ganze Arbeit geht und fällt. Der Beitrag für den Kreis wurde auf 1 M. festgesetzt, der Mindestbeitrag, den der Landesverband gestattet. Zum Ar- b«itsprogramm der Kreisgruppe führte Holfert aus, daß dieOrtS- aruppensührer im nächsten Monat in besonderer Sitzung darüber beraten würden. Wünsch« sollten vorher angebracht werden. Be sonder« Ausgaben seien Einrichtung eines HonigglaS-LagerS in Dippoldiswalde, Ueberwachuna Ler Patenschaften, Ueberwachung von Bienenständen in Todesfällen Les Besitzers. Nach kurzer Paus« sprach dann der Landesgeschäftsführer Höhnel zum Thema „Was wir wollen." Er wollte sich kurz fassen, höchstens 25 Minu ten sprechen, doch warens dann deren 65. Seine Ausführungen waren prcgrammalischer Art, zeigten, was die Land«sgr»ppe vor hat, welchc Ausgaben den Ortsgruppen Zufällen. Nicht alle Imker feien organisiert: rund 5M9 ständen in Sachsen noch abseits. Es könne nicht angehen, daß sie sich auf Kosten der Allgemeinheit be reicherten und man Hofs«, sie bei Einführung des Seuchengesetzes durch Höker« Gebühren bei Durchsicht der Stände zu treffen. Im Ministerium sei Meinung dafür vorhanden. Im Verein werde der Imker geschult und auSyebitdet. Auch di« Jugend müsse heran geholt werden. Weiter müsse i«d«r Imker rechtzeitig für seinen Nachfolger forg«n, damit bei fernen» Tode di« viel« Arbeit und die vielen Opfer nicht umsonst seien: denn in 2 Jahren verlottere «in
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