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enn mu oer yocpzen ;ei, ganr Das werdet ihr alles zur Zeit er- ^.meinetwegen keine Sorgen." oavon, aus vummerwieoerieyen. -^as rcino >u gegvcve«, gleich nach der Geburt..." „Soso!?" — 39 - Durchs deutsche Land. Am I I. März 1920 muhte sich die Stadt Flensburg auf Grund des Ver sailler Vertrages entscheiden, ob sie bei Deutschland bleiben oder zu Dänemark kommen wolle. Mit 75 Prozent aller abgegebenen Stimmen entschieden sich die Flensburger, Deutschland die Treue zu halten. Manche von euch, meine jungen Freunde und Freundinnen, würden vielleicht über diese Tatsache schnell hin- wcglcsen, wenn ich euch nicht aufsor- dertc, etwas dabei zu verweilen, euch klarzn- macheu, was dies Ge schehnis für die Be wohner der Stadt be deutete; für jeden, ob arm oder reich, ob groß oder klein. Die Tat sache, als guter Deut scher plötzlich der Ober hoheit eines fremden Landes unterstellt zu werden, ist schon allein tief erschütternd, hinzu kommt die Umstellung auf allen Gebieten des Lebens; die deutsche Mnktcrsprache wird mehr und mehr zurück- gedrängt, und auch sonst wird das gesamte deutsche Volkstum un terdrückt. Viele unserer Volksgenossen haben dieses harte Schicksal in den Jahren nach dem Kriege erlitten; auch die Bewohner des Landes nördlich von Schleswig. K Ion vor den Toren der Stadt ist die deutsch-dänische Grenze gezogen worden, viele viele Deutsche, die nun Dänen gc- uannt werden, sehnen sich seitdem heim zum Mutlerlande. Unsere Stadt Flens burg ist durch seine braven Bewohner vom gleichen Schicksal verschont ge blieben; sie ist von Herzen dankbar da für, aber sie leidet naturgemäß darunter, daß sie ihres natürlichen Hinterlandes beraubt worden ist, denn für Flensburgs Handel und Industrie war Nordschlcswig stets das wichtigste Absatzgebiet. Und einen großen Schmerz mußten die Flensburger noch erleben: die Flens burgec -vvrdc, eine v,s tief in das Land einschneidende Ostseebucht von hervor ragender Schönheit, wurde durch den Greuzstrich in einen dänischen und einen deutschen Teil zerlegt. Die Südspitze der Förde bietet der Stadt Flensburg ciueu geräumigen Hasen, in dessen öst lichem Teil ein Freihafen untergebracht ist. Dieser Freihafen wurde Flensburg ini Jahre 1923 vom Reich und Staat geschenkt: er sollte der Stadt den Scha den, der ihr dnrch den Verlust des nörd lichen Absatzgebietes erwachsen war, ausgleichen. (Ein Freihafen ist ein Hafenplatz, der zur Er leichterung des über seeischen Zwischenhan dels außerhalb des Zollgebietes belassen wird; in dem daher ausländische Waren zollfrei aus- und cin- gehen können.) Ein Gang durch die alte Handelsstadt bietet des Interessanten un endlich viel: Flens burg hat zu allen Zei ten im Mittelpunkt des Interesses gestanden und ist ost und heiß umstritten worden. Im Alt-Flensburger Haus ist der Stadt ein echtes Kaufmannshaus des 17. Jahrhunderts erhalten geblieben, das in der Flucht der neu eren Häuser durch seinen mit Putten und Urnen versehenen Barockgiebcl und die für Flensburg ehemals so charakte ristischen Vorbauten auffällt. Auch sein Inneres ist stilecht erhalten geblieben, so daß der Besucher alte bürgerliche Kultur aus reiner Quelle kennen lernt. In diesem Hanse, das ehemals im Be sitze der Familie Eckener war, hat der Leiter der Zeppelinwerke in Friedrichs hafen, der kühne Luftschifführer Dr. Hugo Eckener, seine Jugend verlebt. Und jeder Flensburger ist stolz darauf, daß dieser tüchtige Mann der Jetzt zeit ein Kind seiner Stadt ist und jubelt einem Zeppelin-Luftschiff be geistert zu, wenn es über ihm dahin jährt.