Volltext Seite (XML)
Schwerer Grubenunfall. Auf der Lithandra-Grube bei Friedenshütte ereignete sich ein schweres Unglück. Aus bis her noch ungeklärter Ursache gingen große Kohlenmassen zu Bruch und begruben vier Bergleute. Einer von ihnen konnte nur noch als Leiche geborgen werden, die drei an deren wurden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, wo sie hoffnungslos daniederliegen. Vom Lise eingeschlossen. Auf dem Kurischen Haff treibt eit einigen Tagen ein Fischerboot, das durch schweren Eis gang Havarie erlitten hat. Da es nicht gelang, mit Booten ns zu den Verunglückten vorzudringen, wurden zwei Sport- lugzeuge aus Königsberg eingesetzt, um den Fischern Hilfe zu bringen. Nach längerem Suchen entdeckten die Flieger das Boot mit den beiden Fischern, denen Lebensmittel zu geworfen wurden. Auch Gauleiter Erich Koch startete zu sammen mit dem Fliegerkommandanten Oppermann und warf über dem Boot einen Zettel ab mit dem Inhalt, aus- zubarren, bis der aus Ruß angeforderte Eisbrecher ein trifft. Inzwischen ist ein zweiter Eisbrecher aus Labiau angefordert worden. Man hofft, beide Fischer bald befreien zu können. Bluttat in einem pariser Bankhaus. In einem Pariser Bankhaus ereignete sich eine schwere Bluttat. Ein Bank kunde wollte sein Restguthaben abheben, gegen dessen Aus zahlung seine Ehefrau Einspruch erhoben hatte. Als sich hierdurch die Auszahlung verzögerte, geriet der Mann in eine heftige Auseinandersetzung mit dem Bankier, in deren Verlauf er diesen erschoß. Der Täter konnte in der allge meinen Verwirrung entkommen. Sein Name ist aber be kannt. Folgenschwere SchiNslatastrophen Italienischer Petroleumdampfer bei Constanza gestrandet. In der Nähe von Constanza strandete der von Istanbul kommende italienische Petroleumdampfer „Santoni", dessen Maschinenanlage zerstört worden war. Als Rettungsboote in der Räbe des gestrandeten Schiffes einkrafen, brach der Schiffskörper unter dem starken Anprall der Wogen mitten auseinander. Die eine Hälfte sank sofort. 17 Mann der Besatzung, darunter einige Offiziere, konnten sich in ein Ret tungsboot flüchten, das jedoch kurz darauf umgeworfen wurde. 14 Mann gelang es nach übermenschlichen Anstren gungen, das User zu erreichen. Neun von ihnen starben, bevor sie in ein Krankenhaus überführt werden konnten. Die übrigen fünf liegen in hoffnungslosem Zustand darnie der. Weitere drei Matrosen wurden als Leichen an das Ufer geschwemmt. Auf der zweiten Hälfte des Schiffsrump fes, die augenblicklich noch in den Felsen hängt, befinden sich der Kapitän und die restlichen 11 Mann der Besatzung. Alle Rettungsversuche sind bis jetzt infolge des stürmischen Wetters und der unglücklichen Lage des Wracks fehlgeschla- gen. Jeder versuch» sich dem Wrack zu nähern, scheiterte an dem hohen Wellengang. Man befürchtet, daß auch die letzten 12 Mann der Besatzung der „Santoni" dem Tode geweiht sind. Zwischenfall beim Britischen Rundfunk. Millionen von englischen Rundfunkhörern waren am Montagabend er staunt, anstatt eines angekündigten Vortrages eines Ar beiters einen leidenschaftlichen Protest gegen die von der Britischen Rundfunkgesellschaft ausgeübte Zensur zu hören. Der Arbeiter William Ferrie erklärte, seine Rede sei von dem Zensor dermaßen gekürzt und abgeändert worden, daß sie nicht wiederzuerkennen sei Unter diesen Um tänden könne er sie nicht halten. Hierauf gab es eine Pau e, und dann erklärte der Ansager, daß infolge unvorhergesehener Umstände der angekündigte Vortrag nicht gehalten werden könne, und daß Schallplattenvorträge an seine Stelle tre ten würden. In der nichtgehaltenen Rede, aus der „Daily Herald" Auszüge veröffentlicht, wurden sehr radikale An sichten über Kapitalismus, Militarismus, Faschismus, Krieg, Sowjetrußland usw. geäußert. Todesurteil wegen Menschenraubes. Zum ersten Male ist in Kalifornien nach dem neuen Staatsgesetz gegen Men schenraub ein Todesurteil gefällt worden. Der Verbrecher, ein gewisser William Tanner, wurde schuldig befunden, den Rechtsanwalt Henry Bodkin entführt, beraubt und durch Zufügen von Brandwunden gemartert zu haben. Obwohl das Verbrechen im Hause des Rechtsanwalts begangen wurde, da der Verbrecher sein Opfer gezwungen hatte, aus einem Zimmer in ein anderes zu gehen. Der Richter be gründete sein Urteil damit, daß es schon Menschenraub sei, ,wenn eine Person eine andere nur einen Fuß breit weg schleppe, um sie in ihre Gewalt zu bringen. Tanner wird am 11. Mai gehängt werden. SporMugzeug verunglllüt Berlin, 7. März. Das Sporkflugzeug 2486 des Reichs- Verbundes der Deutschen Luftfahrtindustrie ist bei einem Er probungsflug in der Räbe von Dahme fLübecker Bucht) ver unglückt. Die Ursache ist auf einen Propellerschaden in der Luft zurückzuführen. Der Führer des Flugzeuges, Johann sen, wurde leicht verletzt, sein Begleiter, Ingenieur Hermann» kam bei dem Unfall durch Ertrinken ums Leben. Dreifacher Mord Berlin, 6. März. In der pullihstraße 1b wurden die >ort wohnende Ehefrau Weihe, ihre 16 Jahre alte Tochter Kuth und eine Zjährige Tochter, in den Velten liegend, ermordet aufgesunden. Der Tod ist durch Schläge mit einem schweren Gegenstand auf den Kopf herbeigeführt vordem Der Mord an den drei Personen ist vermutlich bereits in der Rächt zum Sonntag, und zwar von dem j Lhemann, dem Ausseher Otto Weihe, ausgeführt worden, j Oer Mörder stellte sich am Dienstag auf einem polizei- :evier in Köpenick und legte dort ein umfassendes Gestand- ! iris ab. Er ist vollständig zusammengebrochen, so daß er - bisher über die Motive und Einzelheiten der furchtbaren Mordtat noch keine Aussage machen konnte. EilenbahnrataUgphe in MWnö Moskau, 7. März. In der Rähe von Moskau ereignete sich ein schweres Eisenbahnunglück. Zwei Vororlzüge, die stark beseht waren, fuhren aufeinander. Dabei wurden 19 Personen getötet und 24 schwerverletzt. Als Ursache des Un glücks ist „verbrecherisch fahrlässige Verletzung der Betriebs vorschriften" festgesetzt worden. Unser Familienname. Heuke ist es selbstverständlich und eine unerläßliche Notwcn- digkelt, einen Familiennamen zu besitzen. Es war jedoch nicht immer so, daß man neben dem Vornamen auch einen Geschlcch- kernamen führte. Der Vorname genügte bei den einfachen Rechtsverhältnissen und der Gesellschaftsordnung früherer Zeilen vollauf. Es waren echt deutsche Namen, deren man sich bediente und die man unterschiedslos den Gliedern vornehmer Familien, wie auch den Gliedern niederen Standes gab. Die Namen der Germanen zeichneten sich durch ihre klare Bedeutung aus! denn der Deutsche wollte ihn verstehen, sein Name sollte klingen und irgendwie in Beziehung zu seinem Träger selbst, zu seinen Eigen schaften stehen. Der Träger hatte deshalb auch Freude an ihm, wußte von seinem Sinn und machte ihm Ehre. Unsere Vorfah ren in grauer Zeit nannten sich Kurzweg Sigimer, Siegbert, Si- gufricd, Gibich, Hiltgund, Wolfberk usw. Bei Benennung des Namens trat das Bild seines Trägers deutlich vor Augen, denn der Name umschrieb den Mann. Bis in die Zeit der hohenstaufischcn Kaiser hinein Halle man von einem anderen als dem Vornamen keine Kenntnis. Wohl Halle die Zahl dieser durch die Einführung des Christentums, das neue Namen entstehen ließ, längst eine Vermehrung erfahren, die Verbreitung der Sitte, einen Familiennamen anzunehmcn, kam jedoch erst im 12. Iahrhundert auf. Da bei zunehmender Ver größerung der Volksstämme die gesellschaftlichen Verhältnisse iiünstlicher wurden, ermöglichte der Vorname allein nicht mehr die nötige Unterscheidung zwischen den einzelnen Personen, wes halb man zu Familiennamen überging. Der Adel kannte wohl schon etwas früher den Geschlcchlcrnamen, der sich meist auf den I Besitz oder die Herkunft bezog. Zum größten Teil entlehnte man I die Familiennamen den Vornamen, die ursprünglich nur eine f Person bezeichnet haben, nun aber fest wurden und sich auf die Nachkommen vererbten, In der Hauptsache bilden also jene ur alten Mannesnamen den Grundstock zu unseren Heuke gebräuch lichen Familiennamen. Sie sind in der Mehrzahl vom einstigen väterlichen Vornamen abgeleitet und durch vielfache Verände rungen und Verstümmelungen auf uns überkommen. Man wählte aber auch solche Namen, welche den Charakter, ein äuße res Merkmal des Menschen, die Beschäftigung, das Gewerbe oder den Stand beschrieben. Das geschah dann oft in der Weise, daß man das Beiwort mit dem Artikel dem Vornamen nachjetzte (Heinrich der Lange, Fritz der Kleine usw.). Im Laufe der Zei ten fiel dann aber der Artikel fast völlig fort, so daß aus Hans der Lange einfach Hans Lange wurde. Bezeichnete ein derar tiger Name seinen Träger trefflich, so stimmte die Charakteri sierung bei den Nachkommen, aus die er überging, meist nicht Am 9. März begeht der Tischlermeister und Hausbesitzer Ecnsl Härtwig in Spechtritz mit seiner Gattin das Fest der goldenen Hochzeit. Der Jubilar, der vor einigen Wochen seinen 80. Geburtstag feierte, steht noch heute seiner 1884 gegründeten Bau- und Möbel-Tischlerei vor, unterstützt von seiner Gattin, welche ihm jederzeit eine treue Mitarbeiterin war. Möge beiden ein recht gesegneter Lebensabend noch weiterhin beschieden sein. mehr. Die Beibehaltung diente dann lediglich nur noch prakti- scheu Zwecken. Andere Familien nannten sich nach einem Tiere. Sie woll ten sich aber keineswegs durch solche Namen mit dem. Tiere identifizieren, sondern sich nur eine hervorragende Eigenschaft des TiereS beilegen. Wahrscheinlich aber sind derartige Tiernamen, die als Familiennamen Vorkommen, einst bloße Hausnamen ge wesen. Es war früher ein alter Brauch, daß man in den Städ ten Häusern und aus dem Lande dem Hofe einen Namen verlieh. Die Stadt hatte nur wenige Häuser, so daß die Bezeichnung.nach Straßen und Nummern noch nicht erforderlich war. Man unter schied die Häuser deshalb nach Namen. Sie waren über dem Eingang an das Haus geschrieben oder in einem Bilde in Stein fcstgehalken. Der Hausname übertrug sich später auf die Familie. Aut Wirlshausschildcrn und bei der Bezeichnung für eine Apo theke spiel! der Hausname noch heute eine Nolle. Namen, die dem Wohnsitz und der Herkunft entliehen sind, finden wir schon in älterer Zeit. Es ist jedoch zu bezweifeln, ob cs sich hier um die früheste Form des Familiennamens handelt. Wer über Grund besitz verfügte, nannte sich eben nach diesem. Bei Aenüerung deS Besitzes wurde auch meist der Name gewechselt und der des neuen Wohnortes angenommen. Es kann nicht sür wahrscheinlich gellen, daß es sich bei den uns überlieferten Familiennamen, die mit dem Wörtchen „von" geschmückt sind, um lauter Namen adeliger Familien handelt. Auch bürgerliche Familien nannten sich mit dieser Präposition, da ja naturgemäß der Name eines Hofes allein nicht zur Naniens- bezeichnung verwendet werden konnte. Erst im 17. Jahrhundert verbreiteie sich dann langsam die Vorstellung, daß das „von" nur dem Adel zukommen dürfe. Allmählich sind deshalb auch die von bürgerlichen Familien verwendeten Präpositionen von, zu, auf, in usw. weggcfallen oder mit dem Namen verschmolzen worden (Vomberg, Imhof, Vonderheid, Vonderland). Unsere Familiennamen sind also nicht ganz Schall und Nauch, denn sic waren ehedem sinnvoll und bewußt gewählt) wenn dieser Sinn heule auch nicht mehr offen aus allen Namen spricht. W Bergleute eiugeWoyen Au, der Sarsten-Zentrum-Grube bei Beukhen (O.-S.) ereignete sich am Dienstagabend ein schwerer GebirgsMyg. wodurch zwei Zuführungsslrecken zu einem Pfeiler ÄnMrz- ten. Lin Steiger und zehn Bergleute wurden von der Au ßenwelt abgeschnitten. Die sofort vorgegangenen Rettungs kolonnen konnten mit den Lingeschlojsesten bereits die Hör- verblndung ausnehmen. Jie MlmMM lMttKMm-ZMW-SMe Bcuthen. Am Mittwoch früh hatten die Bergungsarbeiten den ersten Erfolg. Die Rettungsmannschaften stießen nach fieber hafter Arbeit auf einen Häuer, der jedoch nur als Leiche geborgen werden konnte. Mit einem Teile der Verschütteten stehen die Retter in guter Verbindung. Im Laufe der Morgenstunden gelang es, zwei weitere Verschüttete' als Tote freizulcgen. Auch ein GMenNgliilk in H-MWtlien Kattowih. In der Nachmiltagsschichk des Dienstag er eignete sich auf der Giesche-Grube in Iano ein Gebirgsschlag. Auf dem Richtschacht lcgken sich riesige Kohlenmassen und verschütteten 4 Bergleute, die an einem Pfeiler arbeiteten. Nach mehrstündigen Rettungsarbeiten konnten sic schwerverletzt geborgen werden. Zwei liegen hoffnungslos darnieder. Sächsisches Muldenberg. Neuer Ortsname. Das Sächsische Ministerium des Innern genehmigte, daß die Gemeinde Mulde-Muldenberg künftig den Ortsnamen „Muldenberg" führt. Freiberg. Weihe des K a r l-K o l b o w-H a u s e s. Im Anschluß an den Kreisparteitag der NSDAP wurde in Gegenwart von Vertretern der Behörden und führenden Parteigenossen das neue Verwaltungsgebäude der NSDAP auf dem Platz der SA feierlich cingeweiht. Kreisleiter, Böhme gab dem Parteiheim den Namen „Karl-Kolbow-- Haus" zu Ehren des gleichfalls anwesenden Landeshaupt manns von Westfalen. Obersturmbannführer Kolbow-Mün- Turnen und Sport Hanna Reitsch fliegt Weltrekord. Nit ihrem Grunau-Baby „Christian" stellte die bekannt« Se- zelsliegerin Hanna Reitsch einen neuen Frauenweltrekord auf. Sie erreichte eine Höhe von 2000 Metern. Neukonstruktion im deutschen Renmvagenbau, der Wagen der Nercedes-Benz-Wcrke, ist jetzt fertiggestellt worden, nachdem der P.-Wagen der Auto-Union bereits seit einiger Zeit aus den ver schiedensten internationalen Bahnen ausprobiert worden ist. Die ersten Probefahrten des mit einem Achtzylinder-Reihenmotor von 1000 ccm mit Kompressor ausgesiatteke» Wagens sind zur vollen Zufriedenheit verlausen, so daß Deuischland mit seinen neuen Wagen zuversichtlich in die neue Autorennzcit blicken kann. Die Karosserie ist bei beiden Wagen in Stromlinienform gehalten. Reujet gegen Levinsky. In der Nacht zum Sonnabend wird im New Harker Madison Square Garden die Entscheidung sal- ien, ob der deutsche Schwergewichtsboxer Walter Neusel den An schluß an die internationale Schwergewichtsklasse findet. Der blonde Westfale trifft mit dem gefürchteten „King" Levinsky zu sammen, der nach seinem Siege über den alten Jack Sharkey zu Sen Anwärtern aus den Weltmeistertitel zählt. Falls es Neusel, gelingt, den Amerikaner zu schlagen, dürste er berufen sein, das Erbe Max Schmelings in den Vereinigten Staaten anzutreten.. Larry Gains schlägt Gühring k. o. Der vor wenigen Wochen entthronte Schwergewichtsmeister der englischen Dominions, der Mulatte Larry Gains, ist trotz seines Alters immer noch ein Boxer van Klasse. In Leicester kämpfte der ringerfahrene Mu latte gegen den Kölner Ernst Gühring. Er besiegte den Deut schen nach durchweg überlegenem Gefecht in der siebenten Runde entscheidend. Glanzleistungen des neuen P.-Magens. In Anwesenheit der Spitzen des deutschen Kraslsahrsparts mit Obergruppenführer Mas. n. D. Hühnlein gelang es Hans Stuck von Vieliicz. aus der Berliner Avus, aus dem neuen deutschen P.-Wagen der Konstruktion Dr. Porsches von der Auto-Union ! drei neue Weltrekorde auszustellen: ! 1. Weltrekord über 100 Meilen von 214,017 Std.-Km. aus ' 216,875 Std.-Km. (Zeit 44:Z1,4); 2. Weltrekord über 200 km. j von 214,119 Std.-Km. aus 217,088 SId.-Sm. (Zeit 55.16,6); l Z. Slnndenwettrekord von 214,064 Std.-Km. aus 217,110 Std.-Km. Alle diese Weltrekorde gehörten bislang dem Engländer Eyston, der sie vor Monatsfrist mit einem 8-Lilcr-Panhard-Wagen aus der Pariser Autorennbahn von Linas Monkhläry aufstellte.