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'und Frieden" geplant. Ec hatte sich verpflichtet, in leinen ! Vorträgen innen- und außenpolitische Fragen Litauens nicht zu behandeln. Allerlei Neuigkeiten 53 neue Reichsbahnlolomotiven. Uni bei den Lokoniotiv- bauanstalten entstandene Arbeitslücken zu schließen und da durch Arbeiterentlassungen zu vermeiden, hat sich die Deutsche Reichsbahn entschlossen, weitere 53 Dampflokomotiven, da von 28 Schnellzuglokomotiven und 25 TenLerlokomotiven, im Betrage von etwa 8,5 Millionen RM in Auftrag zu ge ben. Die Beschaffnngsstellen sind bereits beaustragt wor den, die Verhandlungen mit den Lokomotivbauanstalten auf- zunehmen. Selbstmord eines Bürgermeisters. Der Bürgermeister von Bütow (Pommern), Dr. Raasch, wurde am Seesteg eines Badehnuschen des Gillingsess tot aufgesunden. Die Fest stellungen ergaben, daß'Dr. Raasch seinem Leben durch Erschießen ein Ende gemacht hatte. Der Revolver lag noch auf seiner Brust. Dr. Raasch hat übrigens in einem Brief an einen städtischen Polizeibeamten geäußert, er werde am Gillingsee zu finden sein, falls er von seinem Vormittags spaziergang nicht zurückkehren werde. Dr. Raasch war in Bütow seit 1028 im Amte. 40 Stück Großvieh verbrannt. Auf einem großen Bauernhof in Humptrup bei Schleswig brach Feuer aus, das sich mit großer Schnelligkeit ausbreitete und den Viehstall sowie das Wohngebäude in Asche legte. Zwei Pferde, -10 Stück Großvieh und eine 'Anzahl Schweine kamen in den Flammen um. Von einer Lawine ersaßt. In Hcidelgraben im Altvater gebirge wurden der Förster Schneller und der Forstverwalter Leischner von einer Lamine verschüttet. Leischner gelang es, sich herauszuarbeiten. Mit Hilfe von Waldarbeitern ge lang es, Len verschütteten Förster zu bergen. Die unter ärztlicher Aufsicht vorgcnommenen Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Der ehemalige französische Gcneralrcsidcnt von Annam, Ro bin, wurde zum Nachfolger des bei dem Flugzeugunglück des „Smaragd" ums Leben gekommenen bisherigen Generalgouver neur von Indochina, Pasquier, ernannt. Bei Pittsburgh im Staate Pennsylvanien entgleiste die Lokomotive eines Schnellzuges in dem Augenblick, als eine Brücke passiert wurde. Mehrere Wagen stürzten in die Tiefe. Die Zahl der Toten wird mit 20 angegeben. Gccstemündener Fifchdampfer gesunken. Der Fischdamp fer „Wotan" aus Geestemünde sank nachts plötzlich bei Rcyk- janäs, wo er bei gutem Wetter fischte. Der' Fischdampser „Essen" aus Cuxhaven, der sich in Ler Nähe des Unglücks- ortcs befand, rettete die Besatzung. Spanischer Militärflieger abgestürzk. Wie aus Te- tuan gemeldet wird, stürzte in Spanisch-Marokko ein Militär flieger bei einem Erkundungsflug über dem Gebirge ab. Er war sofort tot. Der germanische Goldsund bei Cottbus Vor den Toren der Stadt Cottbus stieß ein Arbeiter durch Zufall beim Graben auf einen großen Schatzfund aus germanischer Vorzeit. Der Fund besteht aus fünf Arm ringen von massivem Gold im Gesamtgewicht von 856 Gramm. Das Prachtstück des Cottbuser Goldschatzes ist ein gewundener Ring vom Typus der sogenannten Schlangen kopfarmringe, deren Heimat im südlichen Schweden zu su chen ist. Das Alter des Goldschatzes beträgt rund 1600 Jahre. Er gehört in.das vierte Jahrhundert nach Christi Geburt. Zu dieser Zeit war die östliche und südliche Mark Brandenburg von dem ostgermanischen Volksstamm der Burgunder» bewohnt, die schon in vorchristlicher Zeit aus ihrer Heimat, der Insel Bornholm (Burgundarholm) aus gewandert waren, zeitweise im Weichselmündungsgebiet ge siedelt hatten und vom 2. bis zum Ende des 4. Jahrhun derts n. Ehr. in Ostpommern, der Neumark, der Lausitz und Teilen von Schlesien ansässig waren. Dem Zuge der Völkerwanderungszeit folgend, zogen die Burgunden um 400 in die Gegend des unteren Main und oberen Rhein, wo sie später das aus dem Nibelungenlied bekannte Bur gunderreich gründeten. Der Goldschatz wurde gleich nach seiner Auffindung durch den staatlichen Vertrauensmann für kulturgeschichtliche Bodenaltertümer in der Provinz Brandenburg, Professor Dr. Unverzagt, und seinen Assisten ten, den märkischen Prähistoriker Dr. Karl H. Marschal leck, sichergestellt. Er wurde vom staatlichen Museum für Vor- und Frühgeschichte zu Berlin erworben, wo er im Goldsaal seine Aufstellung findet. Selbstmord eines Sowjet-Diplomaten London, 28. Februar. Nach einer Meldung aus Zstan- bul wurde der zweite Sekretär der Sowjetbotschast in An kara, Mitschin, im Badezimmer des Sowjetkonsulals in Istanbul tot aufgesunden. Es soll sich um Selbstmord han deln. Mitschin hatte Weisung erhalten, nach Moskau zu- rückzukehren, und hatte bereits auf dem Dampfer „Tschit scherin" eine Kabine nach Odessa gemietet. Es wird be hauptet, daß er, zwar offiziell aus Ler Diplomalenlisle ste hend, tatsächlich ein Agent der OGPU. gewesen sei. 875 Jahre Burg Stargard An der Bahn Berlin—Neustrelitz—Stralsund, wenige Kilometer vor Len Toren Neubrandenburgs, liegt das kleine mecklenburgische Städtchen Burg Stargard, das in diesem Fahre seinen 675. Geburtstag feiern kann. 1259 erhob Mark- zraf Otto von Brandenburg, dem ein Jahr zuvor das Land zugefallcn war, die seiner Burg benachbarte Siedlung zur Stadt. Ihren Namen „Burg" Stargard erhielt sic jedoch erst ,or wenigen Jahren auf Betreiben von Reichsbahn und Peichspost; denn oft wurde sie. die früher nur schlicht „Star- zard" hieß, mit ihrer ostpommerschen Namensschwester ver- nechselt. Das inmitten meilenweiter Laub- und NaLclwäl- )er gelegene Städtchen, das Markgraf Otto zu seiner Re sidenz wachte, ist heute noch reich an Schönheiten und ver steckten Reizen. Die Ruine mit dem trutzigen, weit ins Land grüßenden Bergfried, die breite Ringmauer und die an Sie Randhohen geschmiegten Häuser mit ihren terrassenför migen Gärten machen es zu einem lohnenden Ziel für Wan- Versailles! Der Chemnitzer Maler Arthur Wirth schuf ein wirkungsvoller Gemälde, das die Auswirkungen des Versailles Diktat- symbolisiert. ,erer, oie mit oem Pymoapparat oder dem Skizzenbuch ver borgene Schönheiten abseits der großen Straßen suchen. „v erster Dust des Märzen.. Geibel singt's jubelnd in einem seiner Lieder: „O erster Duft des Märzen", und wir jubeln es mit. Dabei ist der März durchaus nicht ein io lenzcsfroher Monat, als wir leicht glauben möchten. Wenn aber Märzensonne scheint, meint sie es auch gut, und wir sind jedem sonnigen Tage dankbar und genießen ihn, wie ein langentbehrtes Glück. Ein schöner März ist wirklich wie eine Kostprobe des kom menden Frühlings. Die ersten Regungen der erwachenden Natur künden kommende Schönheit, und mit der Ruhe des Landmannes ist es dahin, denn: „Der März, kriegt den Pflug beim Sterz." So sehen wir den Ackersmann hinter den dampfenden Gäu len einherschreiten, die Scholle bricht auf, und aus der Erde dringt uns wahrlich ein wundersamer würziger Duft ent gegen, so daß schon eines Dichters Herz frohlocken mag: „O erster Duft des Märzen!" Alles im März ist nur ein Ahnen. In weißen Nebeln kocht die morgenfrische Erde, ehe die Sonne Gewalt gewinnt, und gefährlich kann dem ersten zarten Märzengrün ein harter Wintertag werden, wenn es sich allzu vorwitzig heroorwagte. Und wenn dieser erste Frühlingsmonat nach Les Landmannes Wunsch gedei hen soll, darf er nicht naß sein: „Ein feuchter März, ist Les Bauern Schmerz", aber: „Ein Lot Mürzenstaub ist einen Dukaten wert!" So beginnen schon mit dem ersten Erwachen der Schotte die Sorgen um Saat und Ernte, und wer in der Stadt wohnt, sollte bei seinen Wetterwünschen nicht des Bauern vergessen, der unser tägliches Brot baut, und was dem Stadtmenschen für sein Wohlbefinden schlechtes Wetter sein mag, ist oft tausendfacher Segen für das Land. Bei den alten Römern war der März-Martius dem Kriegsgott Mars geweiht, indes wir Deutschen ihm den lieb lichen Namen Lenz und Frühlingsmonat gegeben haben, denn aller Volksbrauch, der im März geübt wird, ist Früh lingsbrauch, vom Beginn der Ackerarbeit an bis zum Tod austragen, unÄ wenn der deutsche Lenz ein kriegerisches Ant litz trägt, so mag es nur im Sinne des Dichters Anastasius Grün sein: Lenz, der fröhliche Rebell! Sonnenstrahlen seine Schwerter, grüne Halme seine Speer'! O wie ragen und wie blitzen Speer und Schwerter rinas- sumherl^ Vor 100 Jahren Erfindung des Drahtseils. Anfang oes Jahres 1834 erdachte der Oberbergrat Wilhelm Julius August Albert die Herstellung des Drahtseiles, da- zum ersten Maie am 23. Juli 1837 im Schacht der Grubc „Karoline" bei Clausthal zur Erzbeförderung verwand! wurde. „AW Land Mas Ächt..." Die schwerste Geißel unserer Zeit ist die Arbeitslose leit, die schwerste Ausgabe also >hre Beseitigung. Das Winierhilfswcrk, damit niemand hungert oder friert, sattle und kann nur eine Zwischenstufe fein, sie wird überflüssig in dem Augenblick, wo der letzte Arbeitslose wieder einen Arbeitsplatz gefunden hat. Dieses Ziel ist aber nur zu erreichen, wenn die Erwerbslosen selbst daran Mitarbeiten, j Es ist aber wiederholt die Beobachtung gemacht worden, daß gerade die jüngsten Erwerbslosen der Meinung sind, man könne sich nicht nur einen Berus und auch wohl den Arbeitsplatz aussuchen, sondern ruhig abwarten, bis sich dieser Wunschtraum erfüllt. Das war ja gerade der Un segen unserer Arbeitslosen-Bcrsichernng, daß sie eine ge wisse Arbeitsscheu unterstützte und unseren jugendlichen Är- bcitslosen den Drang nach Arbeit hemmte. „Meine Unter stützung muß ich ja doch bekommen" — so hieß es lange Zeit. Bis dann die Zeiten immer kritischer wurden und die Zahl der Erwerbslosen ins Ungemessene stieg. Aber auch in dieser Zeit glaubten noch viele, sie könnten in Ruhe auf eine ihnen zusagende Arbeit warten. Wenn ihnen nahegelegt wurde, Arbeit auf dem Lande anzunehmen, wo oft Arbeitskräfte fehlen, dann hieß es oft: „Aufs Land mag ich nicht, der Aufenthalt sagt mir nicht zu". Inzwischen wird man auch in diesen Kreisen erkannt haben, daß die neue Zeit eine solche Einstellung nicht mehr zuläßt, da sie den Bestrebungen zur Niederzmingung der Arbeitslosigkeit entgegenstcht. Mit Genugtuung darf auch festgestellt wer den, daß die überwiegende Mehrzahl dieser Erwerbslosen auch selbst von solchen Auffassungen abgekommen ist und gern nach jeder sich bietenden Arbeitsgelegenheit greift. Der Andrang, der z. B. zu dem freiwilligen Arbeitsdienst herrscht, ist dafür ein treffender Beweis. Und es ist gut. wenn sich allgemein eine Umstellung in der Bewertung der Arbeit geltend macht. Bei der großen Strukturwand lung unserer Volkswirtschaft und Volksschichtung und der vorliegenden Ueberfüllung so vieler Berufe, wird die Aus sicht, in einem bestimmten Beruf und auf einer bestimm ten Arbeitsstelle wieder unterzukommen, auch weiterhin sehr beschränkt sein. Deshalb ist es gerade für den jüngeren Erwerbslosen heute von größtem Vorteil, wenn er an passungsfähig bleibt. Die Einstellung: „Aufs Land gehe ich nicht" ist nicht mehr zulässig, auch dann nicht, wenn sie nur als Variation gedacht ist in dem'Sinne: Ich nehme nur Arbeit in meinem Berufe an. Das erste deutsche Eisenbahn-Frachtgut Im Restaurant zum Krokodil in Nürnberg hängt an der Wand eine nachgeLruckte Urkunde. Sie erzählt die Geschichte des ersten deutschen Frachtgutes: Am 11. Juli 1836 erhielt die Nürnberger Brauerei Lederer von der er sten deutschen Eisenbahn, der „Ludwigsbahn" zwischen Nürnberg und Fürth, die Erlaubnis, zwei Fäßchen Bier an den Wirt „zur Eisenbahn" nach Fürth zu senden. Die Vergütung dafür betrug 6 Kreuzer, und der Brauerei wurde die Bedingung gestellt, daß der Wirt die zwei Fäß chen sofort nach Ankunft des Zuges in Empfang nehmen und abholen müsse. In der Verfügung hieß es, daß der Direktorialkommissär Dr. Löhner Sorge dafür tragen solle, „daß dieser kleine Anfang der Güterbeförderung in gehö riger Ordnung vor sich gehe, um solchen vielleicht später ins Große ausdehnen zu können". Ein Bild veranschaulicht den denkwürdigen Transport. Auf einem winzigen Wa gen hinter der Lokomotive liegen in einem Holzgestell die beiden Fäßchen. Auf der Straße, an der entlang die Bahn ihren Weg nimmt, stehen die Leute und betrachten neugie rig die Beförderung des ersten deutschen Frachtgutes. Ern blutiges Drama in Dresden-Zohannstadt Dresden, 28. 2. Am Dienstag nachmittag wurde die Mord- kommission des Kriminalamts nach einem Grundstück auf der Wallolstraßc 3 gerufen. Dort hatte die 32 Jahre alle geschiedene Laborantin Erdmann eine Wohnung inne, die sie mit dem 31 Zahre alten Psvchographologcn Arthur Killguß keilte. 3n letzter Zeit hielt sich Frau Erdmann in Meißen, auf. Wegen verschie dener Streitigkeiten wollte sic sich von Killguß trennen und am Dienstag ihre Sachen aus der gemeinschaftlichen Wohnung holen. Zu ihrem Schutz hatte sie sich einen Bekannten aus Meißen mit- gebrachk. ES kam zu einer heftigen Auseinandersetzung mit Kill guß, der der Frau die Kehle durchzuschneiden versuchte. Als der Bekannte der Frau zu Hilfe kam, wandte sich Killguß gegen ihn und brachte ihm mehrere erhebliche Slichverletzuügcn in Arm, Brust und Rücken bei. ES gelang der Frau und ihrem Beglei ter, aus Ler Wohnung zu flüchten. Während der Auseinander setzung hatte das vierjährige Söhnchen Herbert des Killguß die Wohnung betreten. Als die Polizei eintraf, fand sie das Kind mit durchschnittener Halsschlagader in einem Ncbenraum tot aus. Killguß selbst hatte sich ebenfalls schwere Stichvcrletzungcn bcigc- bracht und außerdem den Gashahn aufgedreht. Die verletzten Personen wurden dem Krankenhaus zugcführk, von wo Frau Erd mann nach Anlegung von Rotverbänden wieder entlassen werden kannte. Bei ihrem Begleiter scheint Lebensgefahr zu bestehen. Killguß liegt in nichtvcrnehmungSfähigem Zustand darnieder. Sächsisches Born. Kürzlich starb in Schönau der SA.-Mann Bauer Artur Eidner. 3n der Slerbenacht drangen Einbrecher in das vereinsamte Haus und machten verschiedene Beuke. Bon den ruchlosen Tätern hat man noch keine Spur. Mutzschen, vn Mutzschen, Böhlitz, Gnslcwitz, Göttwitz, Köll- michen, Prösitz, Roda, Serka, Wagelwitz und Wetteritz sind zu sammen MO Bauernbelricbc mit I!l2U Hektar Fläche als Erbhöfe vorgejchlagen. Diese Höse befinden sich zum größten Teil schon mehrere Generationen hindurch in gleichem Familienbesitz. Grimma. Die Lcnidkrankcnkasjc Grimma-Land hat ihre Bei träge abermals herabgesetzt und zwar mit Wirkung vom I. März äb auf 4>/2 o/o des Grundlohucs. Damit ist die Land- krankenkasse wieder bis auf den Beitragssatz zurückgegangen, der vor dem November lyl8 erhoben wurde. Die gesetzlichen Leistungen für die Mitglieder und auch die Mehrleistun gen für die Angehörigen der Mitglieder werden in voller Höhe beibehaltrn. MM