— 653 — bergbau grosze Tagesbrüche in verschiedenen Jahrhunderten betroffen, so 1684, 1686 und 1714. „Die Niederpöbler Kupferbinge ist zwar nicht ganz so groß, wie die bekannte und vielbesuchte Altenberger Binge, da für aber besonders schön, da sie nicht in der Nähe menschlicher Woh nungen liegt und deshalb nicht als Schutthalde benutzt wird . . Der südlich von der großen Kupferbinge oufragende Gerichtsberg bei Hennersdorf hieß früher der*Kupferberg, welcher Name noch heule den Leuten bekannt ist. Der zur Binge führende Waldweg wird Kup fergrubenweg genannt. Nicht weit davon lag unten beim Schwarzen Teiche der Schacht Neu Glück oder die weiße Frau. Das Stollenmundloch ist noch vor handen. Niederpöbel kommt erst gegen Mitte des 30 jährigen Krieges erst malig in den Kirchenbüchern vor. Damals hieß der Ort schlechtweg „die Pöbel". Bis dahin wurden seine Bewohner unter denen der Nachbar ortschaften mit aufgeführk. Natürlich hat der Ort schon lange vorher bestanden, aber nur als einzelne Häuser, die zu Schmiedeberg oder Naundorf gerechnet wurden. Die erste Blütezeit des Niederpöbler Bergbaus ist schon im 16. Jahrhundert zu suchen, wo hier die Schächte Hilfe Gottes und Segen Gottes reiche Ausbeute gaben. Die ersten bergbaukreibenden Gewerken waren die reichen Köbels auf Naundorf, dann die Bünaus als Besitzer der gleichen Herrschaft. 1713 florierte besonders „die Hoffnung zu Gott in der Niederpöbel am Brandberge auf Schmiedeberger Nevier". Von den auf ihr ge schürften Erzen wurde im genannten Jahre beim Schmiedeberger Kir chenbau eine wundervolle Silber- und Zwitterstufe s— Zinnerz) in den Grundstein mit eingemauert. Ilm 1730 ist die zweite und höchste Blütezeit zu verzeichnen. Da mals waren in Niederpöbel 11 Pochmühlen, 1 Zinnschmelze, 1 Berg schmiede und 1 Vitriolhütte in Betrieb. Die Haupkausbeute waren Kupfer und Zinn, daneben Eisen und etwas Silber. lieber den Rückgang des einst so blühenden Bergbaus von Nieder pöbel schreibt Schumann im 3ahre 1820: „Vor dem 30 jährigen Kriege war der Ort viel wichtiger als jetzt. Er ist zugleich mit dem Verfall seiner Bergwerke gesunken und enthält bloß ärmliche Gärtner- und Häuslernahrungen, eineMahl- und Schneidemühle und einige Bergtagegebäude, welche aber nur noch wenig benutzt werden, da der ehemals so blühende Bergbau auf Kupfer und Zinn gänzlich gesunken ist. 3eht gewinnt man noch etwas Eisenstein und liefert ihn an das nahe Hammerwerk Schmiedeberg, in dem auch einige Bewohner von Pöbcltal Be schäftigung finden . . ." Nachdem schon 1760 der gesamte Bergbau wegen Verschuldung eingestellt worden war, nahm man ihn 1832 wieder auf. 1834 begann man, den Tiefen Pöbeler Haupkstollen zu treiben. Am Westufer der Roten Weißeritz wurde unterhalb von Schmiedeberg eine Tagewäsche eingerichtet. Der 95 Lachter tiefe Stollen sollte den im 30 jährigen Kriege zum Erliegen gekommenen Niederpöbler Bergbau auf Silber,