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Laudwirtschaftsmiuister, sondern Staatsminister ohne Portefeuille Der ehemalige Haushaltsminister L a - mourcux ist wieder mit dem Haushaltsministerium be- traitt worden und hat den Posten angenommen. Tardieu er klärte ans 'Befragen, daß er Doumergue rückhaltlos unter- stütze und jeden Posten annehme, den dieser ihm anbicte. NMmpM unterzeichnet Der feierliche Akt in Athen. Athen, 10. Februar. Re Unterzeichnung des Balkanpaktes hat mit großem Gepränge in der Akademie in Anwesenheit des griechischen Blinislerpräsidenten und der übrigen Mitglieder des Ka binetts, des Diplomatischen Korps und zahlreicher führender Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens stattgesundcn. Die Außenminister der vertragschließenden Mächte voll zogen die Unterzeichnung mit kostbaren Federhaltern, die ihnen von der griechischen Regierung zur Erinnerung über reicht wurden. Zur Zeit der Unterzeichnung spielten vor der Akademie Militärkapellen die Nationalhymnen der vier Staaten. Die Glocken sämtlicher Kirchen Athens und der Nachbarschaft läuteten. In den Zufahrtsstraßen zur Aka demie hatte eine überaus zahlreiche Menschenmenge Auf stellung genommen, die den vier Außenministern lebhafte Ovationen darbrachte. Militär in Paradeuniform bildete Spalier. Abends war die Akropolis in Lichtfluten getaucht. Der Pakt ist sofort nach der Unterzeichnung veröffentlicht worden. Nach der Ratifikation der vertragschließenden Re gierungen wird er zwecks Eintragung in das Register im Sekretariat des Völkerbundes niedergelegt weichen. Die Vereinbarung In dem Pakt wird u. a. erklärt: Der König von Ru mänien, der Präsident der griechischen Republik, der Präsi dent der türkischen Republik, der König von Südslawien haben beschlossen, einen Pakt der Balkan-Entente abzuschlic- ßen. Sie sind zu diesem Zweck über folgende Bestimmun gen übereingekommen: Rumänien, Griechenland, die Türkei und Südslawien garantieren sich gegenseitig die Sicherheit ihrer Balkangren zen. Die vertragschließenden Parteien verpflichten sich, sich über die Maßnahmen zu verständigen, die im Hinblick auf Möglichkeiten zu ergreifen wären, die ihre Interessen, wie sie durch das vorliegende Abkommen bestimmt sind, betreffen würben. Sie verpflichten sich, keinerlei politische Aktion ge genüber jedem anderen Balkanstaat, der das vorliegende Ab kommen nicht unterzeichnet hat, ohne vorherige gegenseitige Miteilung zu unternehmen und keinerlei politische Verpflich tungen gegenüber jedem anderen Balkanstaak ohne Zustim mung der anderen vertragschließenden Parteien einzugehcn. Bon gestern bis heute Dank des Kanzlers an die deutschen Aerzte. Als weitere Spende für die Opfer der Arbeit wurde dem Führer von der deutschen Aerzteschaft ein Betrag von 156 000 RM überreicht. Für die dadurch zum Ausdruck ge brachte Verbundenheit mit den notleidenden Volksgenossen hat der Kanzler der Aerzteschaft zum Dank sein Bild in silbernem Rahmen übersandt. Keine unnötige Inanspruchnahme der Zentralbehörden. In den Reichs- und preußischen Ministerien und im beson deren auch in der Reichskanzlei und beim Herrn Reichs kanzler persönlich gehen täglich zahlreiche Eingaben und An träge ein, über die Nachgeordnete Stellen, besonders die Ortsbehörden (Polizei-, Gemeindebehörden, Finanzämter, Gerichte usw.) zu entscheiden haben und die daher dorthin abgegeben werden müssen. Hieraus erwächst nicht nur den stark belasteten Zentralbehörden des Reichs und Preußens eine unnötige und vermeidbare Arbeit, es tritt vielmehr auch stets eine erhebliche Verzögerung in der Bearbeitung der An gelegenheiten ein. Im Interesse einer reibungslosen Ab wicklung des Geschäftsverkehrs bei den Behörden wird daher erneut darum gebeten, alle derartigen Eingaben und An träge stets an die unmittelbar zuständige örtliche Behörde, nicht aber an die Ministerien zu richten. Welche Behörde im Einzelfall zuständig ist. erfährt man im Zweifel bei der nächstgelegenen Polizei- und Gemeindebehörde. oberbürgermeister Fiehler Gruppenführer der SS. Der Vorsitzende des Deutschen Gemeindetages, Oberbür germeister Karl Fiehler-München, ist vom Führer zum Ehrenführer im Range eines Gruppenführers der SS. er nannt worden. Mit dieser Ernennung wird ein alter Kämp fer geehrt, der seit 1920 der NSDAP, angehört und beson ders in der letzten Zeit dem Führer und der Bewegung I als der maßgebende deutsche Kommunalpolitiker große Dienste geleistet hat. Goldsendungen für Amerika. Aus New Dort wird gemeldet: Der Dampfer „Bre men" hat 10 Millionen Dollar in Gold mitgebracht. Die „Berengaria" wird mit 24 Millionen Dollar Gold erwartet. Dies sind die ersten Goldsendungen aus Europa, seitdem der Präsident den Dollar entwertet hat. Die Dainvfer „Deutsch land" und „Paris" werden in der nächsten Woche 40 Mil lionen bzw. 8 Millionen Dollar mitbringen. Der Dampfer „Washington" brachte 5 400 000 Dollar in Goldbarren, die die Bank von Frankreich an die Bundes Reserve Bank von New Bork überweist. Meiner Weltspiegel Bundeskanzler Dr. Dollfuß ist aus Budapest kommend wieder in Wien eingetrossen. Dr. Dollfuß fuhr auf der ungarischen Cisen- bahnstrecke im Salonwagen, den er in Györ verließ: von dort setzte er die Fahrt »ach Wien im Kraftwagen fort. Bei Crgänzmigswahlcn zum englischen Unterhaus in Cam bridge wurde der Kandidat der Konservativen mit 14 896 Stimmen wie' gewählt. Der Kandidat der Labour-Party erhielt 12176, der der Liberalen 2023 Stimmen. General O'Duffy wurde in der ersten Jahresversammlung der Bereinigten Jrlandpartel unter großer Begeisterung zum Präsi denten wiedergewählt. Alle Delegierten grüßten ihn mit dem fa schistischen Gruß. Doumergue nach seiner Beauftragung. Unser Bild zeigt den 71jährigen Gaston Doumergue (links) beim Verlassen des Elysöes nach seiner Beauftragung mit der Neubildung der französischen Regierung. Kraftwagen vom D-Zug erfaßt. Nachts überfuhr ein Personenkraftwagen die Schranke an der Koblenzer Straße in Düsseldorf-Garath. Der Kraftwagen wurde von dem D- Zug 60 erfaßt, 100 Meter mitgeschleift und zertrümmert. Während der Besitzer des Wagens unverletzt davonkam, wurde sein Mitfahrer, ein Kaufmann aus Bergheim an der Erft, auf der Stelle getötet. Der Schnellzug konnte nach Grobleuer in einer Klosteranstalt Mindelheim, 10. Februar. In der Mädchenabteilung St. Marla der heil- und Pflegeanstalt Ursberg brach ein Brand aus, der rasch um sich griff. Der Mittelbau mit der Kapelle fiel dem Feuer zum Opfer. Sämtliche Kinder konn ten gerettet werden. Die im Kloster selbst aus Schwestern gebildete Feuerwehr trat dabei zum ersten Male in Aktion. Der Brand wurde dann im Verein mit der SA. und dem Arbeitsdienst von Thannhausen mit fünf Motorspritzen be kämpft. Ls handelt sich um Brandstiftung. Lin 31 Iahre altes schwer verkrüppeltes tschechisches Mädchen, das jedoch geistig normal ist, hat das Feuer gelegt. Es hat die Tal bereits gestanden. Ueber ihre Motive ist noch nichts be kannt. Menschenkinder - Eottessinder (Zum 100. Todestage Schleiermachers am 12. Februar, dem 130. Todestage Immanuel Kants.) Bekanntlich bevorzugt unser getreuer Vater Hinden burg als Stätte stiller Andacht die Berliner Dreifaltigkeits kirche in der Mauerstraße. Wer ihm. dem getreuen Eck hart der Deutschen, einmal persönlich oder in Gedanken in dieses Gotteshaus gefolgt ist, wird bald die Vorliebe des würdigen Mannes verstehen. Denn hier an dieser Stätte finden wir eine Dreiheit gedanklich geeint. Drei in eine Einheit einmündenüe Geisteskräfte und Ideen mächte sind es, die wir mit dem Eintritt des reckenhaften Greises und Helden in das Domportal versinnbildlicht se hen, vor dessen Schwelle das rührend schlichte Bildmal Schleiermachers uns begrüßt. Jene drei Kräfte heißen: Sitte, Wille und Tat! Ihre Einheit aber heißt: Pflicht! Zusammen bilden sie Grundstein, Eckpfeiler und Dach des im Reiche geeinten deutschen Volkes! Als vor 130 Jahren Immanuel Kant, der Erzieher Deutschlands, starb, begrub man innerhalb der Mauern Königsbergs, seiner Vaterstadt, die er kaum je über eine Tagesreise weit verlassen hatte, den Mann, der allein ge nügen würde, um durch sein Werk, seine Lehre und sein Leben alle Verleumdungen eines „barbarischen" Deutsch lands zu widerlegen! Denn es wird jeder Gelehrte der Welt, ja schon jeder Gebildete aller Nationen zugeben, daß außer Jesus Christus niemand die menschliche Sittlichkeit so stark zum Verantwortungsbewusstsein erweckt hat wie der Philosoph von Königsberg, Immanuel Kant! Und kein Mensch auch Hot so schlichte Ewigkeitsworte gesprochen außer dem Mariensohne wie jener deutsche Handwerker sohn, der uns diese Bekenntnisse und Mahnungen hinter ließ: „Unser Zeitalter ist das Zeitalter der Kritik, der sich alles unterwerfen muß!" und: „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir!", sowie schließlich seinen „katego rischen Imperativ", der allgemein und dauernd verbindlich ist: „Handle stets so, daß die Leitregel deines Willens zu gleich der Grundsatz und die Richtlinie einer allgemeinen Gesetzgebung werden kann!" Kant weiß, daß man Gottes Dasein und Allwirken weder sinnlich erkennen noch ver nunftgemäß beweisen kann. Er findet und ersaßt Gott, indem er den Forderungen des Gewissens nachgeht, — also kurzum in der Pflichterfüllung! Kant ist der Hohepriester der Sittlichkeit, der Pflicht und des Pflichtwillensl Er ist der preußischste Philosoph! Wie Preußen, ja das Reich aus der Wurzel der Ostpro vinz erwuchs, so erwuchs auch die allgemeingültige Idee der Pflicht hier im Osten — im Gehirn des schlichten Man nes — und unterwarf sich die Denker aller Völker. Hindenburg aber ist es vergönnt gewesen, diese heilige Ostmark zu befreien: ihm ist es zugleich vergönnt, bis in unsere Tage hinein der Nation den Pflichtgedankcn in aller Bescheidenheit, aber in überwältigender Schlichtheit oor- zulcben! — Pflicht! Wille! Tal! Aus altem Pastorcngeschlecht, selbst Sohn eines Feldpredigcrs in Breslau, kommt Frie drich Ernst Daniel Schleiermacher in den Tagen des poli tischen Zusammenbruches der Napolconszeit nach Berlin. Er wirft ieine zündenden Worte in Vie sehnenden Herzen seiner Landsleute! Von Ser Kanzel der Lreisaltigkeitskirche, von dem Katheder der jungen Universität wirkt er für die nationale Erneuerung Preußen-Deutschlands. Fromm, tiefgeistig, klarblickend stellt er einen lebenswahren ..Ideal realismus" in den Mittelpunkt seiner Sittenlehre, seiner Philosophie, seiner Gotteskündung! Betätigung for dert er von den deutschen Christen: von allem gehört ihm dazu opferwillige Vaterlandsliebei Herzeinig ist er sich mit den stolzen Kampfgeistern seiner Nation, mit Stein, Hum boldt, Gneisenau, Fichte! Um so grimmiger stellen ihm die Franzosen nach. Sie wittern seiner Worte Wucht, die sie nicht verstehen; sie empfinden Grauen vor der Klarheit Schleicrmacherscher Geschichtstreue; sie fürchten die sittliche Wirkung seiner Gottcslehre und seiner völkischen Forde rungen. Und als dann sein und der andern Gedankengut zur Tat erblüht mar, da versammelte Schleiermacher seine Gemeinde in der Dreifaltigkeitskirchel Er preist in herzer- hebender, herzbewegender Predigt die deutschen Mütter, die solche Söhne gebaren, wie sie sich hier vom Altäre hinweg ins Feld begeben, um für Deutschlands Freiheit zu kämpfen! Er — der Philosoph der Tat — weiß, daß alle Deutschen ihren Gott, „den Gott, der Eisen wachsen l i e ß", draußen finden werden, wo das Saatfeld der Freiheit her anreift! Schleiermacher, der Schwager Arndts, weist seiner Nation diesen Weg — den er als wehrhafter Landsturm mann auch selbst betritt — den Weg des Willens, der Pflicht und der Tat! Wir können es nun wohl recht ver stehen, daß der alte, treue Hindenburg am liebsten unter der Kanzel sitzt, wo Schleiermacher, als Volkserzieher ein unmittelbarer Nachfolger Kants, predigte und nach glück lich bestandenem Feldzuge wohl jeden Sonntag zum Him mel aufwärts gewiesen hat, damit die Christengemeinde sich innerlich sammele und zurechtfände in solchem Sinne, wie auch wiederum der bieder-starke Ernst Moritz Arndt singt: „Wem soll der erste Dank erschallen? D"m Gott, Ler groß und wunderbar aus langer Schande Nacht uns allen in Flammen aufgegangen mar! Der unsrer Feinde Trotz zerblitzet, der unsre Kraft uns schön" erneut und auf den Sternen waltend sitzet von Ewigkeit zu Cwigieit!" Gerichtssaal hehschrifkenfchmuggel aus der Tschechoslowake, Wegen Schmuggels kommunistischer Handzettel aus der Tschechoslowakei wurde vom Sondergerichl für das Land Sachsen der Arbeiter Walter Donath aus Zittau zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis verurteilt, wegen des gleichen Pergehens der Heizer Max Krohn aus Oberlungwitz zu acht Jahren Zuchthaus unter Aberkennung der "bürgerlichen Ehrenrechte aus zehn Iahre sowie der Metallarbeiter Kaaden aus Natzschung (Tschechoslowakei) zu drei Jahren Zuchthaus. — Der Bankangestellte Drutzschmann, der Page de Petre- ment, der Kanzleilehrling Höhne und der Bäckergehilfe Söhnel aus Dresden hatten als angebliche SA-Männer in Klotzsche eine Haussuchung vorgenommen in der Absicht, sich aus diese Weise Geld zu verschaffen. Drutzschmann und Pe- trement erhielten je zwei Iahre, Höhne ein Jahr drei Mo nate und Söhnlein ein Jahr neun Monate Zuchthaus. Mörder des tzitlerjungen Bloeüer WgerWet Die vom Hanseatischen Sondergerichl gegen Arthur Reistag wegen Mordes ausgesprochene Todesstrafe ist im Hofe des Untersuchungsgefängnisses in Hamburg durch Handbeil vollstreckt worden. Der Reichsstatthaller hat von seinem Gnadenrecht keinen Gebrauch gemacht, da die Er mordung des hltlerjungen Bloecker eigenstes Werk des Kommunisten Retslag ist. Bei den im gleichen Mordfall zum Tode verurteilten Karl Fischer, Willi Hellbig und Karl Dettmer hat der Reichsstatthalter von seinem Gnadenrecht Gebrauch gemacht und die Todesstrafe in lebenslängliche Zuchthaus strafen umgewandelt, weil diese drei Verurteilten als ver führte Opfer der gewissenlose Hetze der kommunistischen Partei anzusehen sind. Todesurteil gegen zwei Raubmörder bestätigt Das Reichsgericht verwarf die von den beiden Melkern Kurt und Fritz Exler gegen das Urteil des Schwurgerichts Greifswald vom 17. November 1933 eingelegte Revision. Damit sind die Brüder wegen gemeinschaftlichen Mordes in zwei Fällen in Tateinheit mit schwerem Raub rechts kräftig jeder zweimal zum Tode unter Aberkennung der bür gerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt. Die Ange klagten hatten in der Nacht zum 4. Oktober vorigen Jahres in Kenz an der Ostsee ihre Nachbarsleute, den 82jährigeu Kolonialwarenhündler Ehrlich und dessen 42jährige Tochter Marie, ermordet und dann den Laden und die Wohnung ausgeraubt. Urteil im Detmolder Bestechungsprozeg In dem großen Bestechungsprozeß gegen den am Don nerstagmorgen durch Selbstmord aus dem Leben geschie- !denen ehemaligen Direktor Nolte des Elektrizitätswerks Lemao >md seine Mitangeklagten wegen Bestechung wurde das Urteil der Großen Strafkammer verkündet. Der An geklagte Iff, Direktor der Zweigniederlassung Hannover der Kohle-Aktiengesellschaft Magdeburg, wurde wegen aktiver Bestechung zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt, ein Ange klagter erhielt 1000 Mark Geldstrafe bzw. 4 Monate Ge fängnis, 3 weitere Angeklagten 300 Mark Geldstrafe buv. 2 Monate Gefängnis. Sächsische Nachrichten Dresden. Statistik der Verkehrs Unfälle. Im Bereich des Polizeipräsidiums Dresden ereigneten stch im vergangenen Jahr 4355 Verkehrsunfälle gegen 4700 im Jahre 1932. Dabei wurden 50 Personen sofort getötet oder tödlich verletzt gegen 40 im Jahre 1932. Verletzt wurd-m bei den Verkehrsunsällen 2788 gegen 2964 im Jahre 1932. Die Zahl der Verkehrsunfälle hat sich aeaenüber 1932 um