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- Erscheinungsdatum
- 1934-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193402103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19340210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19340210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-02
- Tag 1934-02-10
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Monat
1934-02
-
Jahr
1934
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Böhmischer Urwald Den Begriff des Urwaldes pflegen wir unwillkürlich mit dem der Tropen zu verbinden. Jener Waldzustand, in dem das freie Walten der Natur durch kein Eingreifen des Menschen gestört und beschränkt wird, steht zu sehr im Gegensatz zu der zivilisierten Regelung der Natur durch Menschenhand, wie sie in jahrhundertelanger Arbeit dem Urwald in Mittel- und Westeuropa abgekämpft worden ist. Und doch gibt es noch Reste jenes ursprünglichen Zu standes in Europa, nicht nur in den bevölkerungsarmen Teilen Polens und Rußlands, wo noch große Gebiete von ihnen bedeckt sind, sondern sogar noch in Deutschland, wenn auch in sehr geringem Maße, und als prächtigen mittel europäischen Urwaldrest in Böhmen. Tief im Böhmer Wald, im Revier Schattawa, südlich vom 1362 Meter ho hen Kubany gelegen, erstreckt er sich über ein Gebiet von 46 Hektar in einer mittleren Höhe von ca. 100V Meter. Im Baumbestand überwiegt die Fichte, daun folgen Tanne, Buche, Ulme und Ahorn. Fichten und Tannen erreichen 47 bis 57 Meter Höhe und diese Riesen messen im Stock durchmesser 120 bis 190 Zentimeter. Braust der Sturm durch den Urwald und reißt er einen solchen Giganten nieder, dann schlägt er breite Bahn durch die üppig wu chernde Natur und mächtig klafft die Erde an seiner Wur zel auseinander. Bald aber keimt neues Leben über ihm empor. So groß auch der Wiudschaden ist, gefährlicher sind die Insekten. Mehrere Male herrschte die Borken käferplage und verursachte großes Sterben im Walde. Hier findet auch das Hochwild Schutz und es hat sich des halb in großen Scharen hingezogcn. Seit dem Jahre 1858 steht dieser Urwald unter Naturschutz, einer der wenigen Reste, in denen unsere Zivilisation inmitten ihres Herr schaftsbereichs der großartigen Romantik des freien Natur- schaffens Raum gelassen hat. Die Treuhänder Wern den Lohn Das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit be stimmt, daß am 30. April 1934 die laufenden Tarifverträge und Mindestentgelt-Festsetzungen der Fachausschüsse für Hausarbeit außer Kraft treten, soweit nicht der Treuhänder der Arbeit oder der Reichsarbeitsminister ihre Weiterdauer als Tarifordnung anordnen. Einige Treuhänder haben in den letzten Tagen kundwerden lassen, wie sie sich die Lö sung dieser Aufgaben denken. So beabsichtigt der Treuhän der für Ostpreußen, Schreiber, die bestehenden Ta rife als Mindestlohnordnungen jeweils für den gesamten Berufszweig verbindlich zu machen. Aus führlich hat auch der Bezirksleiter der Deutschen Arbeits front in Bayern, Kurt Frey, dargelegt, daß die Treuhän der wahrscheinlich ihre Tarifordnungen im wesentlichen an die bisher gültigen Tarifverträge anlehnen werden. Dem nach entfällt, wie „Jndie" hervorhebt, jedwede Befürchtung, der einzelne Unternehmer könne nunmehr, sofern er bös willig sei, die wirtsck-aftlich Schwächeren übervorteilen. Sächsisches Schmiedeberg. Die Ortsgruppe dcr NSBO. hielt am Donircrslvg abeird im Saale von Marschners Gasthof eine stark besuchte Versammlung ab, für die Pg. Himmermann—Waldheim zu einem Vortrag über die deutsch« Arbeitsfront und jtaS neue Ge setz der Arbeit gewonnen wordeu war. Eingeleiteti wurde der Abend durch mrrflkalische Vorträge -er Spiclmannsschar, woraus OG.- Führer Köhler die Anwesenden herzlich willkommen hieß. Dann sprach Referent Zimmermann in geschickter, oft satirischer Weise. "Ausgehend von den großen Ereignrssen, die das Jahr 1S33 seit dem 30. öanuar, der Machtergreifung Adolf Hitlers, gebracht hat und die für die deutsche Geschuhte von hoher Bedeutung geworben sind, sprach Redner bann von der Eroberung der Gewerkschaften. Das große Mißtrauen, das die Arbeiterschaft anfangs noch hegte, wan delte sich bald in allgemeines Vertrauen zur Sache, wie überhaupt zum Führer. Es durste zwar nicht mehr gestreikt, aber auch nicht mehr ausgesperrt werden. Der Vortragende gab dabei ein dra stisches Bild von der ehemaligen Lohnpolitik. Ern besonderes Kapi tel bildete hierauf die Inflationszeit. Alles tanzte um das goldene Kalb, bis auf einmal dieser Tanz zu Ende, mancher zum Bettler ge worden war. Das war die Zeit des Sozialismus und der Humani- tat. Nur der Jude hatte dabei profiliert. Er hätte es noch ganz gut länger ausgehallcn, wenn nicht Adolf Hitler gekommen wäre. Was für «ine Winterhilfe brachte die Kanzlerzcit Brünings? — Die Leute starben an Hunger und Kälte. Da kam Hitler. Ein anderer Sozialismus setzte nun ein und mit Freuden könne man feststellen, wie doch das deutsche Volk sozialistisch war. Wer jetzt noch sage, Hiller habe noch nichts getan, der sage es mit bösem Ge wissen. War das Jahr 1933 das des Sieges, so solle 1934 das des Kampfes werden, damit Lohn und Kaufkraft gehoben würden. Denn Hebung Ler Kaufkraft durch Senkung der Lasten sowie der Preise für die Bedarfsartikel, bas sei die rechte, vernünftige Lohnpolitik. Solange uns das Ausland noch nicht haben mag, müßte der natio nalsozialistische Staat sich selber helfen. Redner schnitt auch die viel umstritten« Frage des Fcslefeicrns und der Verwendung des vielen Geldes an. Es müsse zugegeben werden, die Feste brächten etwas ! «in, und nicht am schlechtesten kämen die Klein-Gewerbetreibenden ' dabei weg. Am nächsten t.Mai werde der schöne blaue Fcslanzug z erscheinen. D«r trage auch zur Ankurbelung -er Wirtschaft mit bei. Daß hohe Mittel erforderlich feien, um alte Gesetze zur Arbeits front durchführen zu können, müsse jeder cinfehen. Ein Sprichwort sag«; „Wer nicht säen wist, der dürfe auch nicht ernten". Das Gesetz der nationalen Arbeitsfront werde ein Alters-VersorgungS-Gcsctz schaffen^ ähnlich dem PensionSgcfeh der Beamten. Wenn man sehe, wie heute noch vicle Alte und Verbrauchte gezwungen sind, zur Arbeitsstätte zu wandern, so müsse eben ein Ausgleich herbeigcführt werden. Die Alten 'zrrr Ruhe, die Jugend dafür an die Arbeits plätze. Am dieses Arbcitsgesctz schaffen zu können, müßten auch Träger desselben da sein. Dies bedinge einen gesunden und kräs- lig«n Nachwuchs. Lehrte der Marxismus: „Sperrt dem Kapitalis mus di« Arbeitskräfte durch Kinderlosigkeit", so wolle der Natio nalsozialismus Wandel schaffen, indem «r denjenigen, die die Mittel hab«n, zumutct, die Kinder der weniger Bemittelten mit erzieh«» zu helfen. Durch das Gesetz zur Verhütung eines erb kranken Nachwuchses sollten künftighin die ungeheuren Summen sür die VrrfogungShäuscr gespart werden. D«r Nationalismus wolle Lebensbejahung statt der Verneinung wie der Marxismus. Leben und Mensch sein, heiße Kämpfen. Dem Betriebsräteg«s«tz dürfe niemand eine Träne nachweinen. Es war auf Klassenkampf aufgebaut. An sein« Stelle werd« künftig der Vertrauensmann treten, als Bindeglied zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. So wie wir uns in freier Entschließend unter die Führung Adolf git- lers gestellt hätten, weil er eben uns ein FLHrcrtebcn vorgelebt, so würden wir auch im Arbeitsprozeß das Führerprinzip einführe,,. Nur der dürfe Führer sein, -er «twaS kann. An Stelle des rasen ¬ den Tempos müsse ein vernünftigeres Arbeitstempo treten. Nicht -er Mammon solle -er Hauptgrund sür die Arbeit sein. Für die Existenzfrage werde schon di« Arbeitsfront sorgen. Streit und Ver druß in den Betrieben zu vermeiden, dem Arbeitskolleg«» behilflich zu sein, das bring« Arbeitsfreudigkeit. Endlich aber werde der Tag kommen^, an -cm für jeden ein Heller Morgen anbrichk. Mik einen» dreimaligen Sieg-Heil auf den Reichspräsidenten und den Bolks- i Kanzler schloß Redner seinen mit viel Beifall ausgenommen«,» Vor trag. Den Dank der Anwesenden brachte OG.-Führer Köhler zum , Ausdruck. Ruppendorf. Der Landwirtschaftliche Verein Bccrwalde und Umgegend hielt nach zweimonatlicher Pause am Mittwoch ' nachmittag eine sehr gulbcfuchte Versammlung im Gasthof zu > Bccrwalde ab. Vercinsführer Woldemar Näcke nahm nach hcrz- I sicher Begrüßung der Mitglieder und Gäste Erhard Berthold und Erich Lieber, beide von Beerwalde, als neue Mitglieder in den . Verein auf. Landwirtschaslsrat Dr. Dolz«, Leiter der landwirl- schaslsichcn Schule in Tharandt, widmet einer Anzahl auSzuzeich- i ucndcr, treuer Dienstboten auflraggcmäß Worte ehrender Äner- t Kennung und herzlichen Dankes und überreicht ihnen die AuSzcich- ! nungcn, die ihnen auf Veranlassung des Vereins von der LandeS- , bauernschast Hauptabteilung II ausgestellt worden sind. Margarete f Kreische, l1 Jahre im Dienste bei dem Bauer Hermann Lieber in k Bcerwalde, erhält eine silbern« Brosche nebst BcsitzzeugniS, Hilde- ! gard Kittner für 6jährige treue Dienste bei derselben Herrschaft, j Charlotte Friedrich bei Bauer Hellmut Dietrich, Dora Palitzsch bei Bürgermeister Richter in Boerwaldc, Erna Erler bei Bauer Oswin Neubert in Ruppendorf, Melker Franz Tkotz bei Bauer Oswin Heber, Ruppendorf, sämtlich 5 Jahre im Dienste bei den genannten Baucnr stehend, erhalten künstlerisch gearbeitete Ancrkcnnungs- zeugnisse. Der Vercinsführer schlicht sich mit herzlichem Danke den Ausführungen des Vorredners au und spricht seine Ancr- Kennung besonders den Dienstherrschaften aus, die durch ihre richtige Einstellung zu Len Dienstboten erst die Grundlagen zu dem schönen Dienstverhältnis geschaffen haben. Als Punkt 2 beant wortet Landwirtschaslsrat Dr. Walze iw einem Vortrags die ihm ge stellte Frag«: „Wie beschaffe ich mir für 1934 genügend Grün- futtcr?" Ausgehend von dcm Satze: Di« Vichwirtschast muß das Hauptinteresse des Banen, in Anspruch nehmen - führt der Vor tragende «ine Menge Notbehelfe an und erklärt deren Nachlcilc. Er empfiehlt den Anbau von Gemenge, das aber zu vcrschicLcncn Zeiten gesät werden soll. Nach dcm Abernten sollen andre Pflan zen angcbaut werden, die «in gutes Grünfutler geben. Empfohlen wird boo Anbau von Mais. Zwischensulterbau ist iw unsrer Gegend nur möglich, wenn Korn und Wintergerste bis End« Juli eingeerntct wcrden können. Als Unterfrucht im Frühjahre wird Klee emp fohlen, von» Anbau von Sommerroggen als Futtermittel ratet der Borlragende ab. Empfohlen wird der Anbau von weißem Senf. Auf Inkarnatklee ist kein sicherer Verlaß. Marktsianrmkohl ver holzt leicht, er muß jung gefüttert und spätestens Ende Juli ge schnitten werden. Als Wintersilo ist er nicht zu empfehlen. Diese Hochinterestanten, auf praktischer Erfahrung beruhenden Darbietun gen fesselten bis zum Schluß. Dem Vortragenden wurde mit Worten und durch Erheben von den Plätzen gedankt. In der regen anschließenden Aussprach« empfiehlt Dr. Dolze Zwei Maissort«n: Den Ps«rd«zahnmais und den Badenschen Mais für dieses Not jahr. Das Feld soll man in Furchen keilen und den Mais mit der Hand säen. Die Furchen werden mit dem Haken oder dem Rechen zugesahren. Kolbenmais wird am besten mit der Pflanzen-Loch- maschin« gesät. Punkt 3. Landwirtschaftliche Tages- und Bercins- sragen. Der Vcreinsführ«r weift «nergisch darauf hin, daß der Lohntarif strikte cinzuhalten ist und Lohnzahlungen unter oder über Tarif bestraft werden. Samm«lslellen für di« Lierversorgung find errichtet bei Emil Böhme, Ruppendorf, für Ruppendorf und Pauls- Kain, und bei Bruno Friebel, Bccrwalde, für Bcerwalde. Zur Fahrt zu der Bauernversammlung nach Dresden am 15. Februar will man gemeinsam «iw Anto benutzen. Di« Einladungen durch den BcreinSboten werden wie im vergangenen Jahre erledigt. Ab haltung von Vereinsvcrgnügen unterliegt der Genehmigung der Landesbauernschaft HanpbAbt. II. Für Abhaltung eines Vereins- vcrgnügens ist keine Stimmung vorhanden. Gewarnt wird noch davot, -aß zuviel Hausschlachtungcn selbstgezogener Tiere vorge- nommrn werden, da das leicht als gewerbliches Schlachten ausg«l«gt werden kann. Mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den obersten Führer Adolf Hitler schließt der Vercinsführer die Versamnftung. ^oknsbaek. Seine Hauptversammlung hielt der MEV. „Sängerlust" in Verbindung mit seinem Uebungsabend am Donnerstag abend ab, zu welchem auch die benachbarten Falkenhaincr Sänger erwartet wurden, die aber in letzter Minute noch absagten. Nereinsführer Arno Vater erstattete einen kurz gehaltenen Jahresbericht, aus dcm u. a. hervor ging, daß drei liebe, alte Sangesbrüder durch den Tod aus schieden. Ihrer gedachte man nochmals in ehrenden Worten und durch Erheben von den Plätzen. Der Verein beteiligte sich am Gruppenkonzcrt, am Gruppentreffen in Falkenhain, als auch geschlossen als einziger Bruderverein am 50 jährigen Jubiläum des MEV. Falkenhain und durch Abordnung beim 50 jährigen Jubiläum des MGV. Dittersdorf. Dem lang jährigen Kassierer und ältesten aktiven Mitglied O. Nickel wurde das vom vormaligen Elbgausängcrbund gestiftete Ehren zeichen in Gold durch die Eruppenleitung zur Eruppenhaupt- vcrsammlung überreicht. Singestunden wurden 43 abgehalten, wovon die Sangesbrüder O. Nickel und Aker. Erhard je 40 und O. Reichel 39 besuchten. Während der Durchschnitt im vorhergehenden Jahr 16,1 Prozent betrug, war er diesmal nur 13,3 Prozent. Der vom Kassierer Nickel vorgetragene Kassenbericht ergab eine nicht allzu rosige Finanzlage. Des halb wurde auch die Abhaltung eines Stiftungsfestes abge lehnt. Dem Berichterstatter wurde auf Antrag der Kassen prüfer Entlastung erteilt. Als Vereinssührer wurde der bis herige, der Sangcsbruder Arno Vater, wiedergewählt, der wiederum A. Erhard als seinen Stellvertreter, O. Nickel als Kassierer, G. Kummer als dessen Stellvertreter, P. Boden als Schriftführer, O. Nickel als dessen Stellvertreter, Osw. Krum- polt als Archivar und P. Walter als dessen Stellvertreter (neu), P. Erhard als Beisitzer der passiven Mitglieder, ferner H. Er hard und M. Günthermann als Rechnungsprüfer berief. Auch der Licdermeister Kantor Voigtländer erklärte sich wiederum bereit, die Leitung der Singestundcn zu übernehmen. Ihm wie dem Vereinsführer und den übrigen mit Aemtern be trauten Sangesbrüdern wurde herzlichst gedankt, die Beschluß fassung wegen Abhaltung eines Konzertes vertagt. Glas hütkc. In wclch hohem Maß« -1« Aufklärungsvcr- anstoltungen sowie die Werbearbeit der hiesigen und änswärtigcn Wegbereiter des Gefamlverbands der Arbeitsopfer von Erfolg ge wesen sind, beweist jedesmal die große Zahl ter anwesenden, neu hinzugeworbcnen Mitglieder der hiesigen Zahlstelle während einer Versammlung. So auch am Freitag nachmittag im „Bergfchlöß- chcn", wo Unlcrbezirksobmann Wesely—Dippoldiswalde einen Rückblick auf die gesamte politische "Lage seit 1918 unter besonderer Berücksichtigung der Arbeitsopfcr und Arbeftsinvaliden-Bewegung hielt. In reichlich anterthnlbstüntigem Referat schilderte er den Leidensweg des deutschen Volkes im allgemeinen und den des Rentners !m besonderen. Jedes Jahr des verstossenen Andcrthatb- Iahrzehnls wurde den Zuhörern im Geist« greifbar nahegerückt. Aber auch den „Ausblick" sah das Thema vor. Von Ler unermüd lichen Aufklärungsarbeit der Nationalsozialisten und der Macht übernahme durch Adolf Hiller ausgehend, behandelte er weiter all die gewattigcn Taten seit dcm 30. Januar 1933 und besprach, was sür den Rentner jeglicher Art von Bedeutung ist. Dabei streifte i Wesely di« 12 Ehrenpunkte, die später verlesen wurden, die Be stellung des ehem. Z.d.A. als Treuhänder für die gesame Arbeits- ! opferbewegung, die Beilragssenkung und Sterbegeld« Höhung, hob > besonders das Gesetz zur Erhaltung der Invaliden- und Knapp- schaftsoersicherung, das Winte-rhilsSwerk und bi« Organisierung des Feierabends in Anlehnung an das Gemeinschaskswerk der Arbeits front „Kraft durch Freude" hervor. Indem er so den Unterschied zwischen früher und jetzt allen vor Augen geführt halt«, schloß er > seine Ausführungen mit einigen beringen Sätzen aus Schillers Teil. Von besonderer Wichtigkeit waren dann noch die Zahlen, die die Entwicklung des Bezirks Dippoldiswalde—Freiberg deutlich aus- drückten. Die Zahlstellen sind von Anfang des Jahres 1933 im I Unterbezirk Dippoldiswalde von 13 auf 18, die Milgliederzahlen ! der ^-Klasse von 101 auf 450, der 8-Klasse von 586 auf 9W, der S-Klasse von 58 auf 60 gestiegen, im Unterbezirk Freiberg, beide ' jetzt verschmolzen, in noch höherem Maße. Altenberg. Infolge eines Masserrechtsjlreits zwischen der ' Zwitterslock-A.-G. als Besitzerin des Zinnbergwerks in Allenberg und den im Müglitztal gelegenen Papierfabriken wurde das Zinn bergwerk bckannllich vor einigen Jahren flillgelcgl. Der Rechts streit wurde schließlich, wie seinerzeit milgcleilt, von Zwitlerslock gewonnen, dieser aber die Verpflichtung aufcrlcgt, die früher sehr verschmutzten Abwässer des Bergwerks zu klären. Im Verein mit dcm Aufbercitungsinflitut Ler Freiberger Bergakademie wurde diese schwierige Aufgabe gelöst, so daß — wie die „Deutsch« Berg- wcrks-Zeilung" erfährt — noch im Februar der eigentliche Berg werks- und Hüttenbctricb wieder eröffnet wcrdcn kann. Zunächst fallen 20, später 50 und mehr Bergleute eingesetzt werden. Man hofft, das Werk wirtschaftlich gestalten zu können. Aus einer Tonne Gestein werden bis zu 70 Kilogramm Zinnerz mit etwa 78 Prozent Zinn gewonnen, die Ausbeute wird u. U. so groß sein. Laß durch sie Deutschland nahezu unabhängig von der ausländischen Zinneinfuhr wcrdcn kann. Dresden. Aus einem Kraftwagen, den ein Reisender kurze Zeit auf dem Parkplatz auf der Christian-Straße stehen ließ, entwendeten Autosledderer einen Vulkanfiberküffer und einen Karton mit insgesamt 40 Einzelschuhen. — Was fangen die Diebe mit den einzelnen Schuhen an? Dresden. Am Donnerstag nochmiitag wurde in Coswig eine 59 Jahre alte LehrerSwitwe, die offenbar aus Sorge um ihre» Hund die notwendige Vorsicht außer Acht gelaßen hatte, auf -er Wilhelmstraß« beim lleberschreiten der Fahrbahn von einem Ben zintankwagen erfaßt und überfahren. Der Tod trat auf -er Stelle bin. Meißen. Das Ehepaar Ernst und Marie Münch geb. Müller konnte am Donnerstag das selten« Fest der Diamantenen Hochzeit begehen. Die Ehegatten erfreuen sich noch bemerkens werter Gesundheit. Frau Münch war 40 Jahre lang als Hebamme tätig. Sebnitr- Reiche Beute machten Diebe in einer Gastwirt schaft im nahen Lichtenhain. Sie stahlen 1150 Zigaretten, Likör, einen Schinken, 16 Gutscheine des Winterhilfswerks mit dem Stempel der Ortsgruppe Lichtenhain sowie ein Sparkassenbuch uud ein Scheckbuch. Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden. Leipzig. Ein Schlosser un- ein Maler sind festgenommen word«n, nachdem sie sich durch größer« Gefdausgahen verdächtig gemacht halten. Man konnte chnen gegen 20 Einbrüche Nachweisen, einen davon in «ine Zweigstelle des Konsumvereins, bei welch«r Gcl«g«nheit mehr als 700 Reichsmark bar«s Geld aus einem Kaffenschrank gestohlen wurden. An einem der Diebstähle hat sich auch di« Ehefrau des verhafteten Schlossers beteiligt; sie hat bei dieser Betätigung Männerklcidung getragen. Letzte Nachrichten Ususr LtrLtsLvLLrörMZ vov luxsmeur Brüssel, 9. Februar. Der Mitarbeiter von Prof«ssor Pic card, Ingenieur Cosyns, -cr mit Piccard bereits eincn Stralo- sphärenslug unternommen hat, bereitet sür das skommen-e Frühjahr «inen neuen Flug in die Stratosphäre vor. Der Bau der Gondel ist nahezu serligge stellt. 2lULM!QSQriö58L IQ lESQ. Löw«n, 9. Februar. Zwischen Mitgliedern der faschistischen nationalen Legion und Sozialisten kam es hier zu mehreren Zu- sommenstößcn, bei denen vier Personen verletzt wurden. Der Polizei gelang «s, die Ruhe wieder herzu stellen. Dis ÜLrukev in ?LN3 Eine zweite Kirche in Brand gesteckt Paris, 10. Februar. Um Mitternacht scheinen die kommunistischen Unruhen um den Platz der Republik und den Ostbahnhof stark abznflauen. Es ist der Polizei überall gelungen, der Ansammlungen und der Ausstandsversuche Herr zu werden. Nur an der Porte Saint Martin, wo die Kommu nisten ihr Hauptquartier aufgeschlngen zu haben scheinen, mar es unmöglich, ein Lokal auszuheben, aus dem sie fortwährend mit Waffen und Lebensmitteln nersorqt wurden. Die bereits gemeldeten Zusammenstöße am Ostbahnhof sind ziemlich ernst gewesen. Dreimal mußte die Polizei gegen sich immer wieder bildende Gruppen von 50 bis 100 Mann anrücken, die von der Schußwaffe Gebrauch machten. Auf beiden Seiten werden zahlreiche Verletzte gemeldet. Die Nachricht, daß ein Polizist durch einen Kopfschuß getötet worden sei, bestätigt sich nicht. Doch sind zwei Polizeibeamke mit sehr schweren Bauchverletzungen ins Krankenhaus eingeliesert worden. Um 23 Uhr verlegten die Manifestanten ihr Tätigkeitsfeld mehr auf die Außenboulevards. Das Rathaus deS 11. Pariser Bezirks wurde von ihnen umzingelt und die Fensterscheiben «ungeschlagen, doch konnte daS Gebäude durch heranrückende Polizei schnell beseht werden. An die Saint Ambroise-Kirche wurde von den Kommunisten Feuer gelegt, doch konnte der Brand bald gelöscht werden. Polizeistreifen durchziehen die Stadtviertel, um Gruppcnbildungen zu verhindern. Alle irgendwie verdächtigen Personen werden angehalten und aus Waffen untersucht. Die Bilanz des Abends läßt sich noch nicht ziehen. Die Zahl der Verhafteten soll sehr groß sein und die der Ver letzten nicht weniger beträchtlich. Der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung ist bei Innenminister Sarraut vorstellig geworden mit der Forde rung, die Negierung möge den früheren Polizeipräfeklcn Chiappe und den aus Solidarität mit ihm zurückgetrekencn Präfekten deü Seine-Departements Neynard wieder ein-
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