Volltext Seite (XML)
eitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolöiswalöe, Schmie-eberg u. U. Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amkshauplmannschafl, des Sladlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde i Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite - Milllmekerzelle 6 Rpfg.; im Tertteil di« 93 - Millimeter breite Millimeterzelle 18 Rpfg. - Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. D.-A. I. 1335 Hauptschriftleiter: Felk Zehne, Dippoldiswalde; Stellvertreier: Werner Kuntzsch, Altenberg; verantwortlich für den gesamten Tertteil: Felir Zehne, Dippoldiswalde; verantwortlicher Anzeigenleiter: Felir Zehne, Dippoldiswalde; Druck u. Verlag: Carl Zehne, Dippoldiswalde Nr. 35 Sonnabend, am 10. Februar 1934 100. Jahrgang Sertlithes und MMs Mppoldlswaldc. Der erste Urlauberzug des Bezirkes Sachsen der Deutschen Arbeitsfront wird am 17. d. M. abends Dresden verlassen. Auch aus dem Kreise Dippoldiswalde der Deutschen Arbeitsfront werden mehrere Volksgenossen mitfahren und sich den lOOO Kameraden, die hauptsächlich aus den großen Industriestädten Sachsens kommen, anschließen. Die in Frage ommenden Betriebe haben sich durchweg bereit erklärt, den Arbeitern bezahlten Urlaub zu gewähren, auch wenn er über die Dauer des gesetzlichen Urlaubes hinausging. Das Ziel der Urlaubsfahrt ist der Bayrische Wald. Unterkunft und Ver pflegung während des zehntägigen Aufenthaltes wird in Fremdenheimen und Gasthöfen, in Waldmühlen, Furth, Zwiesel usw., einem ausgesprochenen Wintersportgebiete, gewährt. Die Rückkehr erfolgt am I. März. — Wie die Krei-abteilung der Deutschen Arbeitsfront mit teilt, sind die Bcstellblocks für die Beschaffung des Festanzugs der Deutschen Arbeitsfront nunmehr allen Ortsgruppen der DAF. und allen Betrieben zugegangen. Wo trotzdem noch Bestellscheine fehlen sollten, wolle man sich bitte sofort an den nächsten Ortswart der DAF. oder direkt an die Kreisabtei lung Dippoldiswalde der DAF., Markt 45, (Fernruf 450) wenden. Da Wert darauf gelegt wird, möglichst schon in der ersten Woche eine große Anzahl Bestellungen zu erhalten und damit einen guten Anfang für dieses großzügige Werk der Arbeiteitsbeschasfung zu machen, wird auch von allen Be- triebsführern und Unternehmern erwartet, daß sie sich per sönlich und führend für die große Aktion einsetzen. Als all gemein bekannt darf wohl angenommen werden, daß der Fest zug der DAF. nicht nur von Arbeitern und Angestellten, sondern von allen in der Deutschen Arbeitsfront erfaßten, schaffenden Menschen getragen werden soll. — Solange endgültige Richtlinien über die Rechtsstellen der Deutschen Arbeitsfront noch nicht erlassen worden sind, sind für die einzelnen Kreise der Deutschen Arbeitsfront vor läufige Rechtsberatungsstellen eingerichtet worden. Der Kreis Dippoldiswalde erhält eine Zweigstelle der Rechtsberatungs stelle Dresden, so daß sich Arbeiter und Angestellte an die Kreisabteilung Dippoldiswalde der DAF. zu wenden haben, während der für Unternehmer (Arbeitgeber) des Kreises Dippoldiswalde zuständige Rechtsberater der Geschäfts führer Speck, Dresden-A., Neumarkt 9, ist. Dippoldiswalde. Deutsche Volkshochschule: Montag, den 12. Februar 1934, 20 Uhr, Zimmer 13, Kantor Bernau über „Geschichte und Wesen des deutschen Lieders Donners- tag, den 15. Februar, 20 Uhr, Lehrer Hähnel über „Stern kunde". Freitag, den 16. Februar, 20 Uhr, Geometer Hofmann „Schachabend". WppoGtMoald«. In den Ar-Ni-Lichtspielen wird in dieser Spielsolge der ausgezeichnete und mit äußerstem Ge schick inszenierte Erich-Pommer-Film der Ufa, „Quick", gezeigt. Die Handlung ist einfach und wirkt in der Hauptsache durch die hervorragende Darstellung. In lückenloser Folge rollt das Geschehen, angenehme Spannung hervorrusend, ab. Man fühlt mit der kleinen, reizenden geschiedenen Frau, die Lilian Harwey entzückend verkörpert. Man fühlt mit dem Clown Quick, den Hans Albers in seiner Doppelrolle mit jugendlicher Frische in Szene stellt. Man ist ganz bei der Sache, die nicht nur sehr gut unterhält, sondern — auch nachdenklich stimmt. Selbstverständlich sind auch die anderen Rollen tadellos be setzt; genannt sei nur die des Managers, die in Paul Hör bigers Händen liegt. — 2m Beiprogramm führt ein sehr lehrreicher Film den Beschauer nach dem „Reich der Mitte", nach China, und zeigt den größten buddhistischen Tempel und ein buddhistisches Kloster, das 300 Mönche beherbergt, mit seiner jahrtausendealten Kunst. — Ein netter Winterhilfsfilm mit Heinz Ruhmann mahnt alle zur Mithilfe an, großen Werke zur Linderung der Not. — Ganz besonders interessant ist auch wieder die Wochenschau. Sie bringt Bilder von dem furchtbaren Grubenunglück im benachbarten Osscgg, von der Winterhilssaktion in Berlin mit einer Ansprache des Staats- rates Gürlitzer, von Ski Trainingsprüngen zur Olympiade in Garmisch-Partenkirchen, von der dortigen neuen Sprungschanze, von der ungewöhnlichen Kältewelle in USA. usw. usw. A unserer Mitteilung in Rmnmer 29 vom 3. Februar, bekr. bie Strafverhandlung gegen den Bauer Richard Kunath in dem Landgericht Freiberg, bittet uns der Verteidiger, Herr Rechtsanwalt Dr. Krassin« in Dippoldiswalde, um die Auf nahme folgender Berichtigung: Es ist nicht richtig, bah die Schaffung der Reichsjustiz Ein Erlaß a» die Landesjuslizverwaltungen. > Berlin, 10. Februar. Der Reichsminister der Justiz, Dr. Gürtner, hat an die Landesjuslizverwaltungen folgenden Erlaß gerichtet: Mit den yoheitsrechlen dec Länder ist auch die Justiz- Hoheit auf das Reich übergegangen. Seit dem 30. Januar d. I. gibt es nur noch eine Justiz im Deutschen Reich, hier- ! mit stehen wir auch im Rechtsleben der Ration an einer > wende non geschichtlicher Bedeutung; für die Landesjustiz- verwallungen hat der letzte Abschnitt ihrer jahrhunderte langen Entwicklung und Arbeit begonnen. Blicken wir zurück auf ihr Wirken, so erkennen wir die Größe dessen, was sie für das Vaterland geleistet haben; wohl hat es auch an unerfüllten Wnüschen nicht gefehlt und darin hat sich naturgemäß die Zeit mit Lichtern und Schatten gespiegelt, aber alle Unvollkommenheiten werden überstrahlt von dem Ruhm, in selbstloser und treuer Hin gebung, beseelt von Gerechtigkeitsliebe, Hüter und Wahrer des Rechtes gewesen zu sein. Wenn die deutsche Justiz — von trüben Zeiten abgesehen — das Vertrauen genoß, unbestech lich und mit Gerechtigkeitssinn zu walten, wenn die deutsche Justiz auch im Auslande in hohem Ansehen und in dem ehrenden Rufe unerschütterlicher Zuverlässigkeit stand, io ist dies überwiegend das Verdienst der Rechtspflege in oen Ländern. Dies in der jetzign Stunde vor aller Welt anzuerkennen, ist der Reichsregierung eine ehrenvolle Vklickit. Freisprechung des Herrn Kunath mangels Beweises ersolglc. Viel mehr ist er auf die Anklage der Brandstiftung deshalb srejge- sprochen worden, weil keinerlei Tatsachen vorliegen, welche den Verdacht der Brandstiftung rechtfertigen können, und hinsichtlich der Anklage des Betrugs zum Schaben der Versicherungs-Gesell schaft ist im Gegenteil vom Gericht ausdrücklich seslgcflellt worden, daß Herr Kunath sich bei Ermittlung des Schadens nach bester, Kräften bemüht hat, in Zusammenarbeit mit den Versicherungs- beamtcn den tatsächlich entstandenen Schaden einigermaßen richtig sestzustellen. Ls hat sich auch kein Anhaltspunkt ergeben, daß Herr Kunath in irgend einer Weise den Schaben zu hoch angegeben hätte. Dippoldiswalde. Die Oberpostsekretäre Pietzsch und Jakob sind zu Postinspektoren und Obertelgr. - Sekretär Carl zum Telegraphen-Inspektor ernannt worden. Ralionalfeslspiele für die deutsche Jugeno. Der Deutsche Schillerbund veranstaltet auch in diesem Jahre in Weimar Nationalfestspiele für die deutsche Jugend. In vier Wochen reihen, vom 11. bis 15. Juni, 18. bis 22. Juni, 25. bis 29. Juni und 2. bis 6. Juli sind Montags Begrüßungsabende mit Vorträgen von Dichtungen Goethes, Schillers und Kleists vorgesehen, Dienstags Aufführungen des „Prinz von Hom burg" von Kleist im Deutschen National-Theater, Mittwochs „Kabale und Liebe" von Schiller, Donnerstags „Die Meister singer von Nürnberg" von Wagner und Freitags „Wilhelm Tell" von Schiller, gleichfalls im National-Theater. In den Vorstellungen iverden nicht nur die besten Kräfte des Wei marer Natwnal-Theaters sondern auch hervorragende Gäste beschäftigt sein. In Anbetracht der hohen nationalpolitiscken und kulturellen Bedeutung dieser Festspielwochen hat der preußische Kultusminister die Schulen empfehlend auf diese Veranstaltungen hingewiesen. 30 Millionen Abzeichen zum 1. Mai. Eine Delegation der Pforzheimer Wirtschaft war im Auftrage des Handels kammerpräsidenten bei Berliner maßgebenden Stellen vor stellig geworden mit dem Wunsche, Pforzheim als Not standsgebiet zu erklären. Von zuständigen Stellen wurde der Delegation zugesichert, daß man von Regierungsseite den Sinn für Familienschmuck im deutschen Volke wecken und damit den Interessen gerade auch der Pforzheimer Wirtschaft dienen werde. Weiter ergab sich, daß anläßlich des 1. Mai ein Abzeichen in einer Auflage von 30 Millionen Stück bergestellt werden wird. Ein wesentlicher Teil dieses großen Auftrages konnte gleichfalls für Pforzheim gesichert werden. Kreischa. Unter den 7 Arbeitskameraden, die am Sonn abend l 7. Februar, nach dem Bayrischen Wald fahren, befindet > sich auch Bruno Cchittelkop von hier, welcher über ein halbes Jahrhundert bei der Firma Baumeister Weisbach beschäftigt ist. Falkenhain. Wie bereits in den Vorwintern trafen auch am vorigen Sonntag eine große Anzahl Mitglieder vom D. H.V., Ortsgruppe Dresden, wieder im hiesigen Geißlerschen Gasthof ein, um nach eingenommenem Mittagsmahl eine Cchlittenparlie über Altenberg- Müglitztal zu unternehmen und damit die herrlichen Winterreize unseres schönen Ost erzgebirge in Augenschein zu nehmen. Die Tradition, die sich in den Lcmdesjustizverwallungen und in der Rechtspflege der Länder verkörpert, findet mit dem Uebergang der Justiz auf das Reich keineswegs ein Ende; sie wird in dem gemeinsamen Ganzen fortgesetzt wer den, wenn auch im Interesse einer einheitlichen Justiz auf diese oder jene liebgewordene Eigenart wird verzichtet wer den müssen. Damit, daß mit dem Inkrafttreten des Gesetzes vom 30. Januar d. I. das Reich Träger der Jusiizhoheit geworden ist, ist eine einheitliche Reichsiufiiz noch nicht geschaffen. Ihr das Haus zu bauen, in dem sie Hinfort heimisch sein soll, ist Aufgabe der nächsten Zeit. Für diese Aufgabe ist das Reichsjustizministerium ge rüstet. Bei seiner Arbeit wird es sich auf die reichen Erfah rungen der Landesjustizverwaltungen stützen. Die Schwierig keiten. die die Vereinheitlichung der Justizverwaltung bietet, dürfen nicht unterschätzt werden; leitender Gesichtspunkt wird und muß bleiben, die Justiz vor jeder Erschütterung zu be wahren. Erst wenn das Reichsjustizministerium das einheit liche Justizverwaltungsrecht geschaffen und, soweit notwen dig, eine weitere Vereinheitlichung des materiellen Rechts vorgenommen haben wird, kann das neue Haus bezogen werden. Bis dahin führen die Landesjustizverwaltungen die Geschäfte als Auftragsverwaltungen nach dem Gesetz vom 30. Januar d. I. und den Durchführungsvorschriften weiter. Das Ziel bleibt das alte: dem deutschen Volke «in deut sches Recht und eine volksnahe Rechtsprechung! Glashütte. Wenn die NSKOV. von einer Feierstunde ge sprochen hatte, die sie am Donnerstag der Einwohnerschaft unter Mitwirkung des Freiheitssängers Sepp Summer auch bereitet hat, so war das nicht zu viel gesagt; natürlich nur für den, der mit Inbrunst und lleberzeugungstreue das natio nalsozialistische Gedankengut in sich verarbeitet und weiterträgt und voll aufgeht in jener Weltanschauung und der daraus folgenden Lebensbejahung, -gestaltung und Gemeinschaftskultur. Daß es immer noch einer intensiven Arbeit bedarf, den deut schen Volksgenossen hierfür wachzurütteln, bewies die, wenn auch nicht gerade geringe Zuhörerschaft am Donnerstagabend im „Elas", so doch die Nichtanwesenheit der Verteter so mancher früheren sozialen oder Eesellschaftsschicht. Der Beifall und die Bitte der Besucher um Zugaben, bewiesen die vollkommene Zufriedenheit aller Anwesenden und damit den Erfolg des Abends. vllNglttvlK. 2n einem Anfall von geistiger Umnachtung legte am Dienstag die Ehefrau John ihr 6 Wochen altes Kind in die mit Wasser gefüllte Badewanne, verschloß die Wohnung j und versuchte ihrem Leben in den Lungkwitzer Anlagen ein Ende zu bereiten. Sie konnte dies aber nicht ausführen. Die Un glückliche war bereits im Vorjahre wegen ähnlichen Selbst mordversuchen in einer Nervenheilanstalt. Das Kind ist er trunken. Der schwergeprüften Familie wird allgemein herzliche Teilnahme entgegengebracht. Die Erörterungen der hiesigen Gendarmerie und der Kriminalabteilung Freiberg haben er geben, daß die Frau nicht zurechnungsfähig war. Zittau. Landesbischof Coch hat den bisher in Seifhenners dorf und teilweise auch in Seifersdorf tätigen Pfarrer Lic. Vetter vertretungsweise mit der Verwaltung der Superindentur des gesamten Kirchenbezirks Stadt und Land beauftragt. Der bis herige Inhaber dieses Postens, Oberkirchenrat Schulze, Zittau, tritt demnächst in den Ruhestand. Das Ergebnis der Kommunisten - Revolte. Paris. Die kommunistische Revolte, als was die Un- nihen am Freitag abend anzusprechen sind, ist niedergeschlagen. Die Polizei hat 32 Verletzte zu beklagen, darunter 5 schwer. ! Wie die Blätter melden, beträgt die Zahl der Opfer 2 Tote und 115 Verletzte. 800 Personen wurden verhaftet. I > Wetter für morgen: Abslauende Winde; in Niederungen Nachtfrost; am Tage mild und ziemlich heiter. 3m Gebirge meist leichter Frost, auf den^ Höhen Temperatur-Anstieg.