Volltext Seite (XML)
Zer Kamm NN Arbeit Wirtschaflsminisler Lenk im Löbauer Bezirk Wirtschaftsminister Lenk .dem Sachsen in seinem Kamps gegen die Arbeitslosigkeit im Jahre 1933 einen großen Teil der erzielten Erfolge verdankt und der den Kampf für das Jahr 1934 bereits mit aller Energie und echt nationalsozia listischer Zähigkeit vorbereitet, stattete der Grenzindustrie des Löbauer Bezirkes einen Besuch ab, um an Ort und Stelle die Möglichkeiten festzustellen, die zur Behebung der noch bestehenden Notstände dienen können. Die erste Station der von Minister Lenk in Begleitung des Geheimen Ministerialrates Florey vom Sächsischen Wirtschaftsministerium, des Präsidenten Michalke und Vize präsidenten Näder von der Dresdner Industrie- und Han delskammer, des Präsidenten Lippmann von der Zittauer Handelskammer, des Oberregierungsrats Rosig und des Kreisleiters Reiter unternommenen Reise bildete der Jn- dustrieort Oppa ch, dessen verantwortliche Männer melden konnten, daß infolge der in Angriff genommenen Notstands- arbeiten und sonstigen Maßnahmen in der Gemeinde aner kannte männliche Arbeitslose nicht mehr vorhanden seien. In Neusalz a-S premberg nahm der Minister ebenfalls einen eingehenden Bericht entgegen. Als nächster Ort wurde Niederfriedersdorf besucht, das außer ordentlich schwer unter dem Zusammenbruch des Wagner LMora s-Konzerns leidet, weil ein Großteil der erwerbs tätigen Bevölkerung in dem im benachbarten Ebersbach gele genen Teilmerk des Konzerns (früher Wünsches Erben) Arbeit und Brot gefunden hatte. Die Erklärung des Mini sters, daß Vorbereitungen getroffen seien, bereits in kur ze r Z e i t N e u e i n st e l l u n g e n bei der genannten Firma vorzunehmen und daß die Belegschaft in spätestens drei bis vier Monaten wieder etwa 1000 bis 1200 Personen umfassen würde, wurde von den Arbeitslosen mit lebhaftem Beifall entgegengenommen. In Ebersbach besichtigte der Minister eingehend die Fabrikanlagen von früher Wün sches Erben. Diese Fabrik ist gewissermaßen das Schicksal von Ebersbach und der umliegenden Gemeinden, denn beim Zusammenbruch des Wagner L Moras-Konzerns wurden an einem Tag etwa 1'"3 Arbeiter brotlos. In Ebersbach gingen daraufhin die ^.umereinnahmen um die Hälfte zu rück, wofür noch 65 Prozent für die Wohlfahrtspflege bean sprucht wurden. Es mußte von vornherein klar sein, daß eine Lösung der Arbeitslosenfrage für Ebersbach und Um gebung ohne die Wiederinbetriebsetzung der einzigen großen Fabrik des Ortes unmöglich sei. Deshalb hatte auch Mini ster Lenk dieser Frage von vornherein seine besondere Auf merksamkeit zugewandt. Trotz aller Schwierigkeiten sach licher und persönlicher Art blieb seinen energischen und zielbewußten Bemühungen der Erfolg auch nicht versagt. Der Betrieb, der zur Zeit etwa 200 Arbeiter beschäftigt, wird noch vor Beginn des Sommers einem erheblichen Teil seiner früheren Belegschaft wieder Arbeit und Brot geben können. Auch in Ebersbach war ein großer Teil der früheren Beleg schaft des Werkes auf dem Fabrikhof angetretcn. Auch hier erregte die Mitteilung des Ministers über die geplanten Neueinstellungen große Freude und Begeisterung. In Neugersdorf empfing der Minister Vertreter der verschiedensten Industriezweige, um sich über die Mög lichkeiten einer weiteren Förderung der Grenzindustrie des Und jetzt, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, kam dieser seltsame Einschreibebrief, erinnerte er sich an seine Bräutigamspflichten. »Ein hirnverbrannter Blödsinn ist das!" sagte Leonore vor sich hin. „Aber, Lore! Du weißt doch, daß ich diese entsetzlichen Ausdrücke nicht hören kann!" „Ja, Gina, ich weiß es. Aber was soll man anders zu dieser Geschichte sagen? Ist das nicht der größte d4on- sen8? Ein Baby im Steckkissen wird einem dummen Jungen anverlobt, nur weil der Bengel den kleinen Schrei hals entzückend gefunden hat. Und zwei erwachsene Men schen sollen sich an diesen Unsinn halten! Ich bin überzeugt davon, daß der Graf Altenberg die ganze Geschichte bitter bedeut, und' daß er nur aus An- Mndigkeit diesen'Brief geschrieben hat. Als Ehrenmann glaubt er, von seinem Wort nicht zurücktretcn zu können, zumal er weiß, daß die Verlobungsgeschichte in unseren Preisen nicht ganz unbekannt, geblieben ist. Ich meiner- ; setts halte das Ganze für einen kompletten Uusi'nn, mit dem ich lieber nichts zu tun haben möchte." „Um Gottes willen, Lore! Was sprichst du da für Sachen! Willst du diese deine Meinung vielleicht dem Altenberger mitteilen?" „Warum nicht? Warum soll ich ihm nicht sagen, daß man ein Mädchen von heule nicht zu einer Ehe zwingen kann?" „Aber, Lore ...I" „Aber, Lore! Das ist alles, was du sagen kannst, Gina! Im Grunde genommen mußt du mir natürlich recht geben. Papa und der alte Altenberg wußten sicher nicht, was sie mit dieser Verlobungsgeschichte angefangen haben. Man soll einen Mann heiraten, den man gar nicht kennt, von vem man nicht wissen kann, ob er zu einem paßt oder nicht. Wenn ich ans Heiraten vachle, habe ich mir immer vorgestcllt, daß ich ven Mann, vcn ich mir ans suche, sehr lieb haben muß. Ich stelle mir eine Ehe ohne Liebe entsetzlich vor. Wie soll ich es also über mich bringen, einem wild fremden Menschen anzugehören. Ich weiß nicht, ob mir sein Charakter zusagt, seine Lcbensbedingungen; ich weiß nicht einmal, ob ich es über mich bringen kann, ihm einen Kuß zu geben, von anderen Dingen ganz zu schweigen. — Sage selbst, ist das alles nicht vollkommen unmöglich?" „Ja, Lore! Eigentlich hast du .echt. Du und der Alten Bezirkes Lovau zu besprechen. In der Besprechung kam klar - zum Ausdruck, welche Befruchtung die sächsische Industrie durch die bisherigen großen Arbeitsbeschaffungsmahnahmen (Festanzug der DAF) erfuhr bezw. noch zu erwarten hat. Die Stimmung war daher auch allseits zuversichtlich und vertrauensvoll. Im Anschluß an die Besprechung besichtigte der Minister noch eine Leinenweberei in Oberoderwitz und eine Zigarettenfabrik in Obercunnersdorf, wo bei sich gerade in dem letzteren Falle sehr wichtige Anregun gen (Zweckmäßigkeit des geplanten Kartells, Uebergang zur Handpackung usw.) ergaben. Abends fand in Neugersdorf eine große öffentliche Kundgebung statt, bei der Minister Lenk u. a. ausführte: Nationalsozialistische Wirtschaftspoli tik lasse sich in kein Schema einpressen. Solange noch Pro duktionsmittel ungenutzt seien, dürfe nicht an anderer Stelle in zwei oder drei Schichten gearbeitet werden, und wo Men schen ebenso billig arbeiteten wie Maschinen, müsse man die Maschinen stillegen. Andererseits walle aber der Natio nalsozialismus in keiner Weise rückschrittlich sein und die deutsche und sächsische Wirtschaft werde sich immer dem anpassen müssen, was an anderer Stelle geschehe. Solange das deutsche Volk noch in Not sei, gebe es keine Rechte son dern nur Pflichten. Er selbst werde nicht eher rasten, bis in diesem Jahr mindestens 200 000 Arbeitnehmer in Sachsen in die Wirtschaft eingegliederl seien. j Die Deutschlandschau des Reichsverbandes Deutscher Kaninchenzüchter eröffnet Bürgermeister Dr. Löser eröffnete am Sonnabend in der Technischen Messe in Leipzig die Deutschlandschau des Neichsverbandes der Deutschen Kaninchenzüchter. Diese i Schau ist durch 2560 Züchter mit 6500 Tieren beschickt wor- j den und die größte Schau dieser Art, die man je in Deutsch- ! land gesehen hat. Der stellvertretende Präsident des Reichsverbandes der > Deutschen Kaninchenzüchter, Krumbiegel, wies darauf hin, ' daß auch die vielgestaltigen Organisationsformen der Kanin- , chenzüchter nun endlich im Dritten Reich zur völligen Einig- j keit geführt hätten. Welche Bedeutung der Kaninchenzucht : in Deutschland beizumessen ist geht daraus hervor, daß jährlich aus deutschen Züchtcrhänden allein fünfzehn Millio- ! ne» Kaninchenfelle zur Veredelung gebracht würden und daß - diese Zahl bei weitem den tatsächlichen Bedarf noch nicht f decke, daß aber auch der Fleischwerl der alljährlich in : Deutschland verzehrten Kaninchen 50 bis 60 Millionen RM > betrage. Oberregierungsrat Dr. Grundmann überbrachte die , Grüße des sächsischen Wirtschaftsministers Lenk und betonte, ! daß die Sächsische Regierung den volkswirtschaftlichen Wert t der Kaninchenzucht schon lange erkannt und nach dieser ! Erkenntnis gehandelt habe. Sachsen halte ja auch im Ver- f hältnis zur landwirtschaftlich bebauten Fläche fünfmal so j viel Kaninchen wie andere Länder; man zähle 167 444 ! Kaninchenhalter, die 1 400 000 Tiere betreuen. — Der Prä- r j sident der vereinigten Reichsverbände für Geflügelwirtschaft f und Kleintierzucht, Karl Vetter, erklärte, daß von nun I ! an ein Verbot der Kaninchenhaltung in Schrebergärten nicht ! mehr erlassen werde; er warnte aber auch davor, die ! Kaninchenzucht etwa in Kaninchenfarmen betreiben zu wol- ! ' len, denn diese Art der Wirtschaftsgestaltung der Züchtung j sei niemals wirtschaftlich. berger, ihr müßtet euch zuvor natürlich gründlich kennen- terncn. Du sollst nicht mit offenen Augen vielleicht in sein Unglück hineinrennen. Aber ich denke, auch der Alten berger wird mit einer Prüfungszeit zufrieden sein." Wie du dir das vorstellst, Gina! Prüfungszeil! Man beschnuppert sich gegenseitig, immer in dem Gedanken, an einander gebunden zu sein. Keiner wird sich dann so ! geben, wie er wirklich ist. Immer wird man gehemmt sein. Nein, Gina, so will ich meinen zukünftigen Mann nicht kennenlernen. Dabei kann nichts herauskommen. Nie wird er mir auf diese Weise sein wahres Gesicht zeigen. Ganz anders will ich ihn prüfen." „Wie denn, um Gottes willen?! Wie willst du es an stellen, ihn anders kenncnzulerncn?" „Ich muß ihm auf irgendeine Weise nahekommen, ohne daß er weiß, wer ich bin. .Drum prüfe, wer sich ewig bindet!' heißt es bei Schiller. .Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang!' Ich will meinen Mann liebhaben, grenzenlos lieb. Sonst will ich nicht heiraten. Und er — er soll mich auch lieben, um meiner selbst willen, mich ebenso lieben wie ich ihn. Von ganz allein soll diese Liebe kommen. Graf Altenberg sicht in mir die ihm von jeher zu- gedachte Braut. Ein notwendiges Uebel, gewissermaßen; eine Tatsache, mit der man einfach rechnen muß. Aus Pflichtbewußtsein wird er mich heiraten. Sicher wird er mich achten, vielleicht wird er mir auch ein wenig Liebe heucheln ... Aber das genügt mir nicht, das ist mit mir nicht zu machen. Auf irgendeine Weise muß es anders gehen. Ich will wissen, wie er wirklich ist; muß seinen Charakter kennen lernen, muß sehen, ob wir zueinander passen. Ich muß auch herausbekommen, ob ich sein Geschmack bin, ob ich ihm gefalle. Ich muß auch fühlen, wie ich auf ihn wirke. Ich muß meine Macht über ihn erproben. Kannst du mich verstehen, Gina?" „Ja, Lore! Verstehen kann ich dich schon. Nur — ich weiß nicht, auf welche Weise du das erreichen willst. Wie willst du dich Gras Rudolf nähern, ohne daß er erfährt, wer du bist?" „Genau weiß ich es noch nicht, Gina. Aber es kribbelt mir schon in den Fingerspitzen vor Unternehmungslust... Und warte nur..." „Lore, Lore! Jetzt bist du wieder auf dem Wege, Dummheiten zu machen. Du darfst nie vergessen, wer du bist...!" „Hab' keine Angst, Gina! Ich werde mir schon nichts vergeben. Ich zerbreche mir meinen Kopf! Aber... Halt! Jetzt weiß ich, was ich mache. Ich fahre nach Altenberg — unerkannt natürlich!" „Lore! Bist du toll?" „Ach wo, Gina! Ganz normal bin ich. Paß nur mal auf! Du schreibst dem Altenberger einen lieben und netten Brief und teilst ihm mit, daß du mir die Urlaubsfreude durck nichts stören.möchtest. Er möge sich mit der Ant- Aulo fährt in Arbeitsdjenstkolonne Auf der Straße zwischen Radeberg und der Heidemühle bei Dresden ereignete sich ein Unfall, der glücklicherweise ohne schwere Folgen ablief. Infolge der Glätte der Straße kamen zwei Autos in Schleudern und stießen zusammen. Eines von ihnen fuhr in einen vorbeimarschierenden Trupp Arbeitsdienstwilliger hinein. Eine Anzahl der jungen Leute wurde zu Boden gerissen; neun erlitten Verletzungen durch Hautabschürfungen und leichte Prellungen. Drei Verletzte mußten sich zur Anlegung von Verbänden ins Radeberger Krankenhaus begeben. 6. Februar. Sonnenaufgang 7.35 Sonnenuntergang 16.54 Mondaufgang 0.05 Monduntergang 9.17 1846: Der oberbayrische Maler Karl Haider in München >eb. (gest. 1912). — 1922: Kardinal Ratti wird Papst (Pius XI.). Namenstag: prot. und kalh. Dorothea. NunNms-Hrsgramm Dienstag, 6. Februar Leipzi g—D resden SM Die Mutter musiziert mit ihren Kindern; 1H30 Winks ,ur die Landwirtschaft; 12,00 Mittagskonzert; 13,25 Schallplat tenkonzert; 14,15 Deutsche jenseits der Grenzen; 14,40 Italie nische Klaviermusik; 15,10 Was müßt Ihr von Volk und Nasse missen? 16,00 Nesperkonzert; 17,30 Deutsche Eeistnatur; 17^50 Zue Erholung für Anspruchsvolle! 18,10 Große Soldaten: Lu- tienLsrfs; 18,30 Jürn Kerstens Brautfahrt; 19,00 „Ich träumt in seinem Schatten"; Szenen und deutsche Volkslieder; 20,00 Avrüstungsvortrag; 20,20 Arbeiter, hört zu! Wenn die Fabrik sirene heult; 22,00 Nachrichten; 22,25 Tanzmusik. Berlin — Stettin — Magdeburg. 9.30: Haussrau. hör' zu! — 15.35: Jugendstunde. Freizeit! Ein Hörbericht aus einem Jugendheim. — 16.00: Rus der Arbeit. Konzert. — 18.30: Die Funk-Stunde teilt mit . . . — 18.35: Warum steht die Leichtathletik im Mittelpunkt der Olympischen Spiele? — 18.45: Gesetzgebung - im Monat Januar. — Anschlie ßend: Losung. — 19.00: Stunde der Nation. Vom Deutschland sender: Ich träumt' in seinem Schatten. Szenen um deutsche Volkslieder. — 20.00: Nachrichtendienst. — 20.10: Ein Jahr Kamps uin Deutschlands Gleichberechtigung. — 20.20: Aus Kö nigsberg: Bernstein — Majolika. Ein Hörbericht von Ostpreußens Bodenschätzen. — 21.15: Aus Königsberg: Rcichswehrmusikabend. — 22.20: Aus Königsberg: Neue italienische Meister. — 23.00 bis 24.00: Aus Königsberg: Unterhaltungsmusik. Königswusterhausen. 10.10: Schulfunk: Wieland, der Schmied. — 10.50: Fröhlicher Kindergarten. — 11.30: Volk und Arbeit. — 11.45: Zeitsunk. — 15.15: Für die Frau: Mode im kritischen Licht. — 15.45: Ar beiter erzählen ... — 16.00: Aus München: Vesperkonzert. — 17.00: Jugendsunk: Werkstunde: Wir bauen uns ein Boot zum Frühjahr. — 17.25: Ein Philosoph erreicht die Jugend. — 17.40: „Das sind Sachen!" — 18.30: Politische Zeitungsschau des Draht losen Dienstes. — 19.00: Berliner Progr. — 20.10: Berliner Progr. — 20.20: „Hier irren die Komponisten." — 21.00: Sinfonie der Arbeit. — 21.40: Handwerks- und Ständelieder. — 23.00—0.30: Aus Leipzig: Tanzmusik. Wort auf seinen Brief bis zum Herbst gedulden. Und dann werden wir abwarten, was sich bis dahin alles er eignet hat!" „Nein, nein, Lore! Das kann ich unter keinen Um ständen zugebcn. Ich erlaube nicht, daß du eine Torheit begehst. Ihr werdet euch hier kennenlernen l" „Ich muß dich darauf aufmerksam machen, Gina, daß ich demnächst vierundzwanzig Jahre alt bin und deshalb ein Recht dazu habe, mir mein Lebensglück selbst zu zimmern. Und ich denke nicht daran, mir meinen zu künftigen Mann einfach aufoktroyieren zu lassen. Willst du, daß der Altenberger hierher kommt, bitte! Eine Stunde darauf wird er wieder gehen, endgültig und für immer, mit einem regelrechten Korb von mir..." „Um Gottes willen, Lore! Das wäre entsetzlich! Das geht nicht!" „Nun gut! Dann lasse mich machen! Ich weiß schon, was ich tue!" „Und ich trage die Verantwortung für alles, was du anrichtest, wenn ich meine Zustimmung gebe. Was soll nur aus alledem werden?" „Mein Glück, Gina! Du willst doch auch nichts anderes — nicht wahr? Ich muß wissen, ob ich den Altenberger lieben kann, ob er mich gern hat, ob wir zueinander ballen. Sonst mache ich einfach nicht mit!" „Lore, Lore! Wenn Vater das wüßte!" „Würde mir auch nichts ausmachcn. Er selbst hat uns durch diese Verlobung so in die Tinte geritten!" „Versprich mir nur, Lore, dich zu nichts Hinreißen zu lassen, was du später bereuen müßtest. Denke immer daran, wer du bist, und was du uns schuldig bist!" „Du brauchst keine Angst zu haben, du Gute! Du darfst alles ruhig mir überlassen, mir und meinem Herzen. Das eine verspreche ich dir: ich werde nichts tun, was du nicht auch billigen würdest. Bist du nun beruhigt, Gina?" „Ich muß es ja wohl sein, Lore. Du tust ja doch, was du dir in den Kopf gesetzt hast!" Leonore lachte übermütig auf und umschlang die Schwester. Gab ihr einen Kuß und sagte: „Komm, Gina! Jetzt wollen wir aber essen. Ich habe einen furchtbaren Hunger. Um halb vier Uhr muß ich am Kanuhaus sein. Ich will ven Hanns nicht warten lassen." „Lore! Immer diese Herumpaddelei mit dem Basse- Witzer! Das will mir auch nicht übermäßig gefallen. Das schickt sich doch nicht recht!" „Du bist wirklich altmodisch, Gina. Es schickt sich nicht! Als ob es das heute noch gäbe Heute sind sie alle draußen, solange sie noch jung sind und Freude haben am Sport und an der Natur! Man denkt gar nicht an Dummheiten, das darfst du mir glauben. Es passiert wirklich nichts, was auch die strengste Gardedame nicht sehen dürfte. Aber schön ist es, wunderschön, und man ist restlos glücklich!* (Fortsetzung folgt!)