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- Erscheinungsdatum
- 1934-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193402059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19340205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19340205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-02
- Tag 1934-02-05
-
Monat
1934-02
-
Jahr
1934
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zur EinlommenHeuererllörung Die Steuerpflichtigen haben in der Zeit vom 1. bis 15. Februar 1934 ihre Einkommensteuererklärung für die im Kalenderjahr 1933 endenden Steuerabschnitte abzugeben. Eine Verlängerung der Frist für die Abgabe der Einkom mensteuererklärung kann nur in ganz besonderen Ausnahme fällen gewährt werden. Bei der Veranlagung des Einkommens 1933 kommen zum ersten Male die Steuervergünstigungen zur Berücksichti gung, die im Rahme» des Kampfes um die Verminderung der Arbeitslosigkeit gewährt werden. Es sei hier aus das Gesetz über Steuerfreiheit für Ersatzbeschaffungen vom 1. Juni 1933, auf die Steuerermäßigung gemäß g 1 des Ge setzes über Steuererleichterungen vom 15. Juli 1933, auf den Runderlaß, betreffend Aufwendungen zu Zwecken des zivilen Luftschutzes, vom 10. Oktober 1933 usw. hingewiesen. — Auch die Fragen der Behandlung der Reichszuschüsse für Instandsetzungen und Ergänzungen an Gebäuden, der Zins vergütungsscheine. der Steuergutscheine usw. spielen bei der Veranlagung der Einkommensteuer und Körperschaftsteuer für 1933 eine große Rolle. Das Neichsfinanzministerium hat soeben amtliche „Richt linien zur Veranlagung der Einkommensteuer und der Kör perschaftssteuer für 1933" hcrausgcbracht. In diesen Richt linien sind Zweifelsfrage», die bei der Veranlagung für 1933 auflauchen, in leicht verständlicher spräche beantwor tet. Es ist deshalb den Steuerpflichtige» zu empfehle», ihre Steuererklärungen nicht abzugeben, ohne die „Richtlinien für die Veranlagung der Einkommensteuer und der Körper schaftsteuer für 1933" gründlich durchgelese» zu haben. Diese Veranlagungsrichtlinien sind zum Stückpreis von 70 Rpf. (mit Anlagen) und zum Stückpreis von 40 Rpf. (ohne An lagen) im Buchhandel erhältlich. Lesemettbewerb! Wir setzen im folgenden den Abdruck der im Deut schen Zournalistenwettbewerb „Mit Hitl er in die Macht" preisgekrönten Arbeiten fort. Den Vorsitz des Preisgerichts hatte bekanntlich Reichsminister Dr. Goeb bels. Der Abdruck erfolgt in beliebiger Reihenfolge ohne Kennzeichnung der erfolgten Prämiierung. Die Reihen folge der Prämiierung (mit dem 1.. 2., 3., 4., 5. Preis) ist nur dem Preisgericht bekannt. Die deutschen Zeitungsleser sollen nun selbst darüber urteilen, welche der Arbeiten mit dem 1., 2., 3., 4., 5. Preis aus gezeichnet worden ist. Für die richtige Lösung ist von Dr. Dietrich ein Preis von 1000 NM ausgesetzt worden. Gehen mehrere richtige Lösungen ein, so wird der Preis in fünf Preise zu je 2ÜU RM geteilt. Gehen mehr als fünf richtige Lösungen ein, so werden die fünf mit einem Preis von 2ÜÜ RM bedachten Lösungen unter Ausschluß des Rechts weges durch das Preisgericht durch Los bestimmt. Die Einsendungen sind bis zum 15. Februar 1834 zu richten an den Neichsverband der Deutschen Presse, Berlin W. 10, Tiergartenstraße 10. Jeder Einsendung muh die letzte Vezugsquittung einer Zeitung, in der die Arbeiten veröffentlicht wurden, beigefügt werden. Einsendungen ohne ordnungogcmähe letzte Bezugsquittung werden nicht berücksichtigt, * » Arve» B Die WMOe Mester NSK. Es war zu Anfang meiner Laufbahn, nachdem ich den Geruch der Druckfarbe und das Rollen der großen Maschinen in mich ausgenommen hatte. Zwei Tage wan derte ich durch alle Stuben der Redaktion, um endlich am dritten im Vermischten Teil und Unterm Strich bei Herrn Achim Zuckerleim zu landen. Ich stand vor seiner gezückten Füllfeder wie Winkel ried vor den Speeren der Hahnenschwänze, während er mit spitzen Fingern meinen ersten Artikel entgegennahm. Er war mit Feuer geschrieben, glaubt mir, denn ich war mit großen Vorsätzen zu Zuckerleim gekommen. Ich wollte be weisen, daß Schriftleiter Volkstribunen sind und als Ban nerträger der öffentlichen Meinung eine Sendung haben. „Sie sind mein Mann", mußte er — so glaubte ich — gleich sagen. „Auf Sie haben wir schon immer gewartet". „Natürlich", war alles, was Zuckerleim herausbrachte. „Ein Anfänger". Dann warf er die Arbeit in den Papierkorb und emp fahl mir, zunächst seine Korrekturen zu lesen. Ich wurde zwar blaß wie weißer Käse, aber das änderte nichts an der Tatsache, daß Ich zunächst ein toter Mann blieb und meinen Ehrgeiz und meine Sendung unter Zuckerleim-Artikeln be graben mußte. Eines Tages lief ich dem Direktor über den Weg. „Wo sind Sie denn jetzt? fragte er beiläufig. „Bei Herrn Zuckerleim", gab ich höflich zurück. „Sehr gut für Sie", meinte er kurz. „Bei der schluch zenden Schwester. Das ist gerade die rechte Schule. Diese Leute können wir brauchen . Erst viel später begriff ich, was er damit meinte. In dessen blieb ich viele Monate cm Herrn Zuckerleim angehängt. Sein Wesen glich einer gleißenden, flache» Scheibe. Er war mehr als ein tüchtiger Schriftleiter oder ein gewürfelter Re porter. Er war ein Dichter eigener Art. Wenn er Hinterm Tintenglas hockte, wuchs er über sich selbst hinaus. Dann drehte sich das Kaleidoskop seiner Einfälle und wurde zu vielen hundert kleinen und kleinsten Geistern, die um ihn herumsaßen und ihm lauschten.. Sie erzählten ihm tausend Geheimnisse, die er in seine Schilderungen einwob. Die zähe Masse der belanglosen Tagesereignisse, die er bearbeitete, wurde unter ihrem Einfluß zu einem glitzernden, schillernden Bauwerk, wcreno und seltsam wie eine >)aua>ounne «Seifen blase. Meist schrieb er neckische Dingerchen, die ihn zu nichts verpflichteten. Nur mitunter sprach tiefe Schwermut aus seinen Abhandlungen. „Die Börse war schlecht", erwiderte er mir einmal, als ich ihn nach dem Grund fragte. „Aber Sie merken das nicht. Sie haben keine Fingerspitzen. Sie werden es zu nichts bringen." Deshalb blieb ich im Schlepptau des Herrn Zuckerleim- Endlich bot er mir eine Gelegenheit. Es war ein Bericht über ei n Dauertanz in der Honolulu-Bar l" Tage lang sah ich dort stumm zu. Am neunten brachte ich meinem Zuk- kerleim einen Bericht, der unbedingt zur Schließung des Lokals führen mußte. Ich hatte mal ordentlich voin Leder gezogen, wie man so sagt. Es war mir sehr ernst damit. „Sind Sie denn total übergsschnappt?" fragte mich Zuckerleim, und seine Augen kamen bedenklich aus den Höhlen. „Die Honolulu-Bar ist unser bester Auftraggeber im Anzeigenteil." Tags darauf erschien ein Zuckerleim-Tanzbericht. Da ich befangen war, mußte ich es ablehnen, darüber zu urteilen. Ich bezweifle aber nicht, daß ihm der Verein lahmer Streich- holzhändlcr noch nachträglich ein Diplom widmen wird. So tüchtig war Zuckerleim. Er zeigte sich überhaupt als ein Meister der Berwand- lung. Ich schleppte ihm Berichte herbei über Parlamcnts- sitznngen, die wie Schlafpulver wirkten. Ich stöberte in den Gerichtssälen herum und entwarf mit der Sicherheit eines Photog'mhen Ebarakterskhzzen abgrundtiefen Untermen- schentums x,ch schilderte ihm, wo ich nur konnte, alle die Lockungen und Lockerungen unseres vielgestaltigen Lebens. Zuckerleim hörte mich aufmerksam an. Dann begann er zu schreiben. Meine Parlamentsschilderungen lasen sich aus seiner Feder spannender als ein Boxmatsch über sünf'.chn Runden mit knockout und Tiefschlag. Unübertroffen g.radezu waren seine Abhandlungen, wenn er die Geheimgänge see lischer Verirrung und Verwilderung erforschte. Der nüch ternste Tatbestand glich einem Kriminalroman im letzten Ka pitel. Die Gestalten der Bösewichter wuchsen unter seiner Feder zu stiller Größe und ihre Taten zu einer Anklage gegen alle, die diese Armen schuldig werden ließen Seiner Verteidigung war kein Staatsanwalt gewachsen. Als er seinen 50. Geburtstag feierte, wagte ich einen Vorstoß. „Es ist zwecklos", meinte er. „Sie werden niemals erste Garnitur werden. Ein Zeitungsschreiber Ihrer Art ist ein Mensch, der seinen Beruf verfehlt hat. Sie wollen nur im mer Schlachten schlagen. Aber unsere Zeit verlangt die De- mut. „Dann wurde seine Stimme weich und vertraulich „Sie ist hart, diese Zeit", fuhr er fort. „Man muß sich an passen können, einfühle» u»d mit ihr gehen. Sie wollen sie formen. Aber Sie werden zerbrechen." „Oder siegen", gab ich zurück und war damit für Zucker leim endgültig erledigt. Als die Sturmfahnen der braunen Bataillone über alle Straßen wehten, wurde aus Zuckerleims demutsvollem Jam mern ein Schrei schmerzlicher Entrüstung. Damals erst er kannte ich, weshalb man ihn die schluchzende Schwester ge nannt hatte. „Ich verstehe die Welt nicht mehr", bemerkte er bitter. Dann verließ er die Stube und räumte mir seinen Platz ein. Er ging freiwilliger als ich gedacht hatte. Gesehen habe ich ihn seitdem nicht wieder. Eines Tages erfuhr ich, daß er nun doch wieder einen Beruf entdeckt habe. Er sei jetzt Hilfsbremser am Rollwagen einer durch Europa ziehenden Zirkustruppe. Lawineukatastrophe in den Apeninnen Paris. Aus Rom werden gewaltige Lawinen-Niedcrgängc in den Apeninnen gemeldet, wobei mehrere Ortschaften schwer gelitten haben. Bisher wurden 8 Tote und 10 Verletzte gezählt. Unruhen in Paris Paris. Bei Kundgebungen rechtsstehender Verbände wurden gestern abend 75, Personen verhaftet. Für Dienstag werden von iinks und rechts große Kundgebungen erwartet. Zwei Divisionen mit Tanks sollen zum Einsatz bereit stehen. General von Korn gestorben Berlin. General der Artillerie von Horn, bis vor kurzem Präsident des Kyffhäuscrbundes, ist am Sonntag abend nach kur zer Krankheit an den Folgen einer Operation gestorben. Seitliches und SWsches Dippoldiswalde. In dem mit den Bildern des Reichspräsi denten und Reichskanzlers, den Fahnen des neuen und alten Reiches, des Kyffhäuserabzeichens und der Vereinsfahne ge schmückten Saale der Reichskronc hielt gestern Abend der Kriegerverein Dippoldiswalde seine Iahres- Hauptversammlung ab. Von Gewerbe-Oberlehrer Krö nert gespielt, erklang zu Beginn der Badenweiler Marsch, dann begrüßte der Vcreinsführer, Obersekretär Winkler, die große Zahl der Erschienenen — gegen 180 Namen wies die Anwesenheitsliste auf — insbesondere den Bezirksführer Heil, Amtshauptmunn Freiherrn von Miltitz, die Mitglieder der KS.-Ableilung und der Frauengruppe. Er hielt Rückschau aut das ereignisreiche Jahr 1933, das Jahr des Umschwungs, das das deutsche Volk wieder einig werden ließ. Einig zu bleiben habe cs am 12. November einmütig zum Ausdruck gebracht; ein jeder wolle seine ganze Kraft in den Dienst des Volkes stellen. Zukunftsfroh könne man ins neue Jahr treten. ES folgte nun die Bekanntgabe einer Reihe von Anordnungen des Bundesführers, so, daß der Säch sische Militär-Vercinsbund im Deutschen Ncichskriegerbund Kyff häuser aufgcgangen ist, daß zum Bezirkssührer Inspektor Heil berufen wurde, der ihn als Vereinsfllhrer berufen habe. Wenn er das Amt angenommen habe, habe crs getan in der Erwartung, daß die früher gezeigte Lauheit unter den Mitgliedern vorbei ist, daß alle am Aufbau Mithilfen, ihre Ansichten und Beschwerden an die richtige Stelle trügen. Zum Lustschutz- und Fllrsoracwart habe er Kameraden Buraardt berufen. Für das Winterhilssmcrk leiste der Verein einen Monatsbeilrag von 10 M. Die Fraucn- gruppc solle nach den neuen Anordnungen positive Arbeit auf dem Gebiet sozialer Fürsorge und Wohlfahrt leisten. Kenntnis gege ben wurde vom Wechsel in derBundessührung und der Anlegung einer genauen Mitglieder-Stammrolle, die einzusehen jedes Mit glied verpflichtet sei, weiter von Erlassen über daS Tragen einheit licher Kleidung, das Tragen der Hakenkreuzbinde, über daS KS.- Schicßen, Ausstellung neuer Satzungen und Unsitten beim Flaggen hissen. Anschließend erstattete der Vereinsführer den Jahres ¬ bericht. Auch in diesem gab er »ach Mitteilung, daß er zu sei nem Stellvertreter Kameraden Ruhsam, zum Schriftführer Kame raden Scheibe und zum Kassierer Kameraden Fischer berufen habe, nochmals einen Blick aus die Wandlung im Reiche und dann einen solchen auf den Neuaufbau des Kyffhäuserbundes. Für die Bundesmitglicdcr als alte Soldaten habe cs von jeher nichts anderes gegeben als die Anerkennung des Führerprinzips. « Die alle Kameradschaft müsse im Herzen, nicht nur auf den Lip- - pen getragen werden. Der Berichter gedachte dann der heimgc- l gangcnen Kameraden Preußler, Ehrenmitglied Hempel, Wittig und Dittrich, Langenau, der im Kriege gefallenen Kameraden und der 400 SA.-Kameraden. Wahrend die Anwesenden sich vom Platze und de» Arm zum deutschen Gruße erhoben halten, er klang gedämpft das Lied vom guten Kameraden. Zu Beginn des Jahres zählte der Verein 10 Ehren-, 24 außerordentliche, 280 or dentliche und 10 steuerfreie Mitglieder, 34 Kameradenfraue» der Fraucngruppe und 36 Mitglieder der KS.-Abkeilung. Vier tra ten aus, zwei wurden ausgeschlossen, 14 Kameraden wurden aus genommen. Versammlungen fanden stall: zwei Jahreshauptver sammlungen, eine außerordentliche Hauptversammlung, neunFiih- rcrbcsprcchungen, ein Lichkbildervorkrag, ein Preisschießen der KS.-Abteiiung, ein Sommerfesl. Zum 60 jährigen BundeSjubi- laum in Dresden waren 40 Kameraden gefahren. Der Bericht gedachte weiter der Mitarbeit der Fraucngruppe und der KS.- Abtcilung, welch letztere mehr Unterstützung sindcn müsse. Die goldene Ehrennadel erschoß sich Kamerad W. Marlin, die goldene Denkmünze die Kameraden W. Marlin und Alfred Weber, Ab- teilungSmeislcr wurde Kamerad Klemm. Herzlich gedankt wurde dem Abteilungsführcr, Kamerad Marlin, dessen Wirke» die guten Schießleistungen zu danken sind. Nach einem Blick auf den Wech sel in der Fllhrerstclle des Landesverbandes gedachte Kamerad Winkler seines Vorgängers, Kamerad Werner, der am 1. 10. nach Magdeburg versetzt wurde, und des Stiftungsfestes am 17. 12. verbunden mit einer Weihnachtsfeier und Bescherung an acht Kameraden und drei Kameradensrauen. Zwei Kameraden wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt, Ehrenmitglied Heil erhielt den Bun- . üesdank, so daß jetzt drei Vereinsangehörige (Kameraden Jäckel, Braune, Heil) diese hohe Bundesauszeichnung besitzen. Auch im Stillen wirkte der Verein, mit Unterstützungen, Steuerfreiheit für l Erwerbslose, Unterstützung des äugendnotwerks und der Hiller- « jugend usw. Auch an Veranstaltungen von Brudervereinen hat sich der Verein beteiligt. Mit einem Ausblick und der Bitte uni tatkräftige Mitarbeit schloß der Bericht. Kurz war der Kassen bericht. Die Gesamteinnahmen betrugen 5226,19 M„ die Aus gaben 2630,19 M„ so daß ein Bestand von 2596 M. verblieb. Die Rechnung war von Kameraden Burgardt und an Stelle des erkrankten Kameraden Elias vom Vereinsführer geprüft worden. Ersterer berichtete von einwandfreier Führung und beantragte Richtigsprechung und Entlastung. DaS geschah. Nunmehr erstat tete Kamerad Marlin kurzen Bericht über die KS.-Abteilung. Ei» Sportschießen erbrachte die Mittel zur Beschaffung einer automatischen Scheibe, die sich gut bewährt hat und deren Besitz sich belebend auf das ganze Schießen auswirktc. Die Abteilung beteiligte sich beim Pokalschicßcn in Ruppendorf und Bezirks- schießcn in Pretzschendorf mit bestem Erfolge. 13 000 Patronen wurden verschossen. Kamerad Klemm errang sich neben dem Ab- teilungsmeistcrtikel auch einen Wanderpreis. Nachdem dann Ver- cinsführer Winkler um starke Beteiligung bei allen Veranstal tungen gebeten halte, da er nur dann an der Spitze des Vereins bleiben könne, überreichte er Kameraden Heil das vom Bunde ge- s stiftete Vorstandsmitglieds-Ehrenzeichen für 20 jährige Mitglied- ' schäft als Schriftführer und Vorsitzender im Bezirksvorstände. ! Kamerad Heil dankte für die ihm an diesen: Abend als einzige» übermittelte Auszeichnung und bat, Winklers Mahnung zu reger Beteiligung recht zu beachten. Neues Leben werde in den Krie- qervcreinen einsehen, die Lauheit sei gebrochen, wo jetzt Reichs kanzler Hitler das Vaterland aufwärts führt, und die, die einst den bunten Rock getragen, wieder in de» Dienst deS Vaterlandes stellt. Der Fronkgeist, der immer die Kameraden beseelt, wird sich im Aufbau wieder betätigen. Die Generationen des großen Krieges und der nationalen Erhebung müßten zusammengeschweißt werden zu einem unlösbaren Bunde und verbunden bleiben, da mit daS neue Reich erhalten bleibt und kein 9. November wieder- kchrl. Verbittert legten die allen Soldaten die Wassen aus der Hand, cs werde keinem schwer fallen, wieder cinzutreten fürs ge liebte Vaterland. Nach einer kurzen Pause sprach dann Kame rad Pg. Pfarrer Müller über „Den Sinn der »at.-soz. Revolu tion" Revolutionen entständen entweder aus Unvernunft oder einer großen logischen, tiefgearündekc» Vernunft. Die Revolu tion 1918 sei eine Revolution der Unvernunft gewesen, hervorge gangen aus Urgründen der Salanic, ohne Idee, ein Produkt min derwertigen Denkens. Anders die von 1933; sie hak einen voll kommen neuen Begriff der Wiilensbildung in sich, eine höhere Kraft seelischer und geistiger Art, gegründet auf dem Träger ihres Ideengutes, auf Hitler. Dem Versagen der Heimat 1918 folgten Jahre willenloser Apathie weiter Kreise, Jahre der Feindschaft zwischen Bürgertum und Proletariat, während Hitler aufruft zu ganzem Lebenseinsatz, zu vollster Hingabe ans Vaterland. War der Ton auch rauh und hart, er war notwendig, wenn der marri- slisch Gebundene getroffen werden sollte. Der Bürger wollte im- politiscb sein, er wurde gleichgültig, währenddessen machte eine Kaste Menschen mit verdorbenem Charakter Politik und ließ uns zu der vielgcäußerten Meinung kommen, Politik verdirbt de» Charakter. "Demgegenüber müssen mir lernen, Staatspolitik zu treiben, »m die sich jeder kümmern muß und erkennen, daß Hitler seine Gegner mit der reinen Wahrhaftigkeit seiner Idee bekämpft bat. So lehrt uns der Nalionalsoziali-mu^, dab >"r Charakter die Politik verdorben bat. Heute ist die klare Wil- lcnsbildung überall durckgesübrk, und so wird auch die P.i! ':k hcrausgchrben. Unpolitische Menschen kann es im neuen Staate, im Totalstaate, nicht mehr geben. So liegt der 1. Sinn der nal.- soz. Revolution in der neuen Bedeutung des Wortes „Politik" und daraus wächst der andere Sinn, die Volksgemeinschaft, die sich heraushebt in den Worten Staatsbürger und Arbeiter der Stirn und der Faust. Der tiefste Sinn der nat.-soz. Revolution aber liegt darin, daß daS Jahr 1789 (französische Revolution) ab gelöst wurde von 1933. Es muß verschwinden im Dritten Reich« der Bürger im alten Sinne, er muß Staatsbürger, der rote Ge nosse muß Volksgenosse werden, der Prolet muh endgültig begra ben sein. Der Sinn der Revolution liegt weiter in strahlenför migem Sichauswirkcn der neuerfaßten Ideen- und Willenswelk. Der neue deutsche Mensch muh radikal-revolutionär gegen sich selbst sein, bis ins geringste einstehen für all sein Tun und Han deln, er muß sich aber auch einordnen, unkerordnen, das Work Führer muß zum Siege gebracht werden. Alles Persönliche müs-, fen wir hintan stellen und müssen opfern lernen. Unser Denken muß vom Ich zum großen Ganzen hingelenkt werden. Damit werden dann Demokratie, Kapitalismus, Kommunismus und Se mitismus, was uns 1789 bescherte, überwunden sein. Der solda tische Geist, der im Kriegerverein gepflegt und bewahrt wurde, und das frische und mutige Zur-Tal-Schreikcn, das freudige Han deln der braunen Kolonnen muß zu einer Einheit werden, dann werden aus Bürgern rechte Staatsbürger. Die Staakssorm steht außerhalb der Diskussion, heule geht es nur um den Inhalt des Staates. ES gibt kein Stehcnblciben, es muß vorwärts gehen immer im Dienste deS Volkes fürs Volk, wie es unS Hitler lehrt. — Lebhafter Beifall wurde Pfarrer Müller als Dank für seine tiefgründige, herzhafte und anfeuerndc Rede dargebracht, und der Dank, wurde weiter bezeugt durch Worte des Vereinsführers und Erheben der Versammelten von den Plätzen. Der Vereinsführcr machte dann noch Mitteilung, daß Ende März/Anfang April 27 Skurmfahncn der Bezirksvereine hier geweiht werden und bat dafür um vollzählige Beteiligung. Mit einem dreifachen Sieg- Heil auf Reichspräsident und Reichskanzler und dem Gesang des Deutschland- und Horst-Wessel-LiedeS wurde die Versammlung ge schlossen. Im Kameradenkreise blieb man noch einige Zeit bei sammen. Dabei wurde eine Tellersammluna für das Wintcrhilfs- wcrk veranstaltet, die einen ansehnlichen Betrag ergab.
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