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- Erscheinungsdatum
- 1934-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193402036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19340203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19340203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-02
- Tag 1934-02-03
-
Monat
1934-02
-
Jahr
1934
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aus arbeitenden Schichten nicht soviel von einer guten und kräftigen Mahlzeit hielt wie von einer Parfümflasche, einem Pelz und anderen „Notwendigkeiten", in der überdies ganz allgemein Quantität die Qualität ersetzte, mehrere wahllose Einkäufe einen ordentlichen. Daß Qualität Sparsamkeit ist, und daß gerade unbemittelte Kreise diese Sparsamkeit am nötigsten haben, beweist die hauswirtschaftliche Praxis von selbst. An Hunderten von Rechenexempeln läßt sich der wirtschaftliche Vorteil des Qualitätskaufes errechnen. Bei ven kleinen Einkäufen wird er seder, auch der zu höchster Sparsamkeit gezwungenen Frau möglich sein, weil er sich sofort in der Praxis, wenigstens in den meisten Fallen, als sparsamer erweisen wird. Um aber Qualität auch bei grö ßeren Anschaffungen kaufen zu können, ist für den wenig oerdienenden Menschen das Sparkonto notwendig: und so wird in großen Volksschichten der Qualitätsgedanke sich erst dann durchsetzen können, wenn genügend Arbeit und aus reichender Arbeitslohn zu Ersparnismvglichkeit geführt haben. Scrtlichcs und MWes — 3n Leipzig, 6«uS Voteclanö, wurde eben die Fachschulung der Rcichsfachschäfl Tanzlehrer im Nak.-soz. Lehrerbund beendet, bei der den Tanzlehrern die neuen deutschen Gesellschaftstänze übermittelt wurden. Es handelte sich dabei um die Tänze, die für die Wintcrsaiso» 1034 von der Reichsleituna der NSLB., wie von der Reichspropagandalciluna der NSDAP, als deutsche Tänze anerkannt sind und nun schnellste Verbreitung im deutschen Volke finden müssen. Bei der Tagung wies der Rcichsfachsck-sis- lciter Pommer, Leipzig, darauf hin, daß nach den Vespr.-Hungen mit der Reichsleitung des NSLB. alle Tanzlehrer unbedingt die ser amtlichen Organisation angehören müssen, sofern sie Lehrer und Erzieher und gewillt sind, an ihrem Teile am Ausbau des deutschen Kultur- und SittenlebcnS mitzuwirkcn. Die deutschen Tanzlehrer müssen Lehrer und Erzieher sein, die deutsche Jugend darf künftig nur noch solchen Tanzlehrern anvertraut werden, die im Nat.-soz. Lehrerbund und dadurch in der deutschen Erzieher- sront fest verankert sind. Nach einer Vorführung des gesamten deutschen Tanzprogrammes, wodurch ein Ucbcrblich über die gel tende Tanzart gewonnen wurde, wurden die Tanzlehrer in leicht- verständlicher Weise in Aufbau und Lehrmethode der Gesell schaftstänze einaeführt. Sladtrat Hauptmann als Leiter der kul turpolitischen Abteilung führte aus, daß man an den gezeigten neuen Gesellschaftstänzen Freude und Wohlgefallen finden muß, da sie dem Wesen und der Art des deutschen Volkes entsprechen. Glashütte. Trotzdem eine große Anzahl Angehörige der Deutschen Arbeitsfront, soweit sie zu Luftschutz-, Haus- und Block warten ernannt worden sind, am Donnerstagabend nicht an der großen Kundgebung der Arbeitsfront teilnehmen konnten, hakte der Saal des Fremdenhofes „Stadl Dresden" doch eine überaus starke Besucherzahl aufzuweisen. Die Geisinger NSBO.-Kapelle leitete die Kundgebung mit mehreren Musikstücken ein, worauf dann der Einmarsch der Fahnen erfolgte. Als Sprecher konnte NSBO.-Obmann Wurm den stellv. Bezirksleiler der DAF„ Hel mut Peitsch vorstcllen, welcher dann ausführlich die Gesellschafts ordnung jenes überwundenen Zeitalters, die das Ich in den Vor dergrund gestellt habe, in ihren Folgeerscheinungen behandelte und auf ihren Ursprung hin untersuchte, sowie auf die falschen Voraussetzungen, auf welche jene aufgebaul war. Sie habe zwangsläufig zur Nichtachtung des anderen Volksgenossen führen müssen. Mit Inlcrcsse wurden in, folgenden die Ausführungen ausgenommen, die der Nedner über die Schaffung einer neuen aus den, Geiste des Nationalsozialismus geborenen, auf den Le bensgesehen der Völker basierenden Gesellschaftsordnung machte. Das Gleichheitsprinzip lehnte er ab und setzte dafür Führcrtum und Gefolgschaft, dabei besonders hervorhcbcnd, daß Führerkum mit materiellen Dingen nichts zu lun hätte. 3m weiteren beschäf tigte er sich mit dem Gesetz zum Schutze der nationalen Arbeit. Auch dieses Gesetz entspräche den Lcbcnsgcsctzen unseres Volkes. Dann rechnete er mit den Schädlingen der Gemeinschaft ab und gab ob dieser Gefahr seiner Genugluung darüber Ausdruck, daß die vom Gesetz vorgesehenen Treuhänder mit einer Machtfülle ausgestattet wären, die jeden Widerstand breche. Mit dem Hin weis auf das bisher Erreichte und nach Würdigung der Persön lichkeit des Führers, ermahnte er die Zuhörer, in guten und bö sen Tagen zusammenzuslehen, dies auch in der kleinsten Gemein schaft (Betrieb) zu beweisen und den Willen des Führers in die Tat umzusehen. Den ernsten Willen, diesem Geist zum Durch bruch zu verhelfen, gaben alle Anwesenden nach den Dankeswor- ten des Leiters mit dem freudigen Einslimmen in das Deutsch land- und Horst-Wcsscl-Lied und in dem üblichen Heilruf auf Füh rer und Volk kund. Mit dem von der Kapelle gespielten Baden weiler Marsch klang die Kundgebung aus. Frauenstein. Am Freitag hielt die Kreisbauernschaft Dippoldiswalde erstmalig eine Versammlung In Frauenstein ab. Der Besuch war gut, der Saal überfüllt. Kurz nach 3 Uhr wurde die Versammlung durch Kreisbauernführer Heber eröffnet, und erteilte dieser nacy einer kurzen Begrüßungsansprache Dr. Pinder von der Landesbauernschast Sachsen das Wort zu seinem Vor trag über „Das Reichserbhofgesetz". Zuerst sprach der Vortra gende über die Gründe, welche Veranlassung gegeben haben, ein solches Gesetz in die Wege zu leiten. Es sei früher der Grund und Boden Handelsware gewesen und habe bas freie Verfügungs recht über Grund und Boden gezeigt, daß cs für den Bauernstand große Gefahren mit sich bringe, und habe ferner die Nachkriegs zeit den Beweis geliefert, daß im Interesse des Bauernstandes es nicht so weiter gehen könne, und man ja auch bei jeder Gelegen heit gewahr werden konnte, daß die in der Regierung sitzenden beteiligten und verantwortlichen Kreise nicht das Wohl der Land wirtschaft im Auge hatten, und hier weiter das mobile Großkapi tal für den Bauernstand eine Gefahr bedeulelc, indem der Bauer ja nicht -mehr der eigentliche Besitzer war, sondern zum Groß kapital in Abhängigkeit geraten, lcbigllch für die Zinsen, der auf dem Grundstück lastenden Schulben zu arbeiten halte und seines Lebens nicht froh wurde und anstelle eines freien ein in Knecht schaft und vom Großkapital abhängig gewordenes Bauerntum entstanden war. Eine Erlösung und Befreiung des Bauernkumes konnte aber erst in die Wege geleitet werden in dem Augenblick, als wir eine nationalsozialistische Regierung bekamen. Daß cs dieser Regierung mit der Wiedererrichtung und der Befreiung des Bauernstandes, worüber an und für sich kein Zweifel bestand, ernst gewesen ist, beweisen die Maßnahmen, welche bic Reichs- regierung im Interesse des Bauernstandes bereits getroffen hak. Das Reichserbhofgesch hak nur eins zum Ziele, das Wohl des Bauernstandes. Erst spätere Generationen werden dankerfüllt aus den Schöpfer des Reichserbhofgesehes, auf Neichsbaucrnführcr Darre, zurückbllcken. Hier ist etwas Großes geschaffen, was in seiner Tragweite Heuke noch garnicht erkannt wird: denn das Ziel des Reichserbhofgesehes ist: Scßhafkmachung der Bauern. Slehk der Hof fest, steht bcr Bauer fest und damit das gesamte deutsche Volk. Nach dem Vortrag setzte eine rege Aussprache ein. Slabs- leitcr Krause berichtete dann kurz über den demnächst siattfinden- den Sächsischen Landesbauernkag in Dresden und auf die -amik verbundene große Bauernkundgebung und machte das Erscheinen allen Bauern zur Pflicht. Weiter wurde hingewiesen auf den dort der Landwlrkschaftlichen Schule für die Landjugend. Heute, wo die Relchsreglerung den Bauernstand zum ersten Stand im Reiche erhoben hat, muß auch dafür gesorgt werden, daß der zu künftige Iungbauer, ob als Anerbe oder Siedler, auch theoretisch für seinen Beruf in geeigneter Weise vorgebildet wird. Dazu seien die Landwirtschaftlichen Schulen da. Die Hauptsache sei neben der praktischen auch eine gute theoretische Ausbildung, de ren Wert für den Iungbauern nicht hoch genug zu veranschlagen sei. Der Leiter der Hauptabteilung III, Zönnchen Reichstädt, hielt noch ein kurzes Referat über die Einrichtung der Eiersam- melstellen im Bezirk Dippoldiswalde. Nachdem auch hier noch eine kurze Aussorache slalkgcfunden und diesbezügliche Fragen beantwortet werben konnten, schloß Pg. Kreisbauernführer He ber, nachdem das Deutschlandlied gesungen war, mit einem drei fachen Sieg-Heil auf unseren obersten Führer Adolf Hitler, Reichsbauernführer Darre und Landesbauernführer Körner die eindrucksvolle Versammlung. Schneebeng. Die bereits um zwei Jahre verschobene Feier des 450 jährigen Stadtjubiläums soll nunmehr in der Zeit vom 14. bis 16. Juli d. I. stattfinden und mit einem Heimatfeste verbunden werden. An der Spitze des gebildeten Hauptausschusses für das Heimatfest steht stellvertretender Bürgermeister Stadtrat Dr. Gerlach. , Lichkenstein-C. Wie der Bürgermeister von Lichtenstein- i Callnberg in der letzten Ratssitzung bekanntgab, hat sich der Staat bereitgefunden, die spitzwinklige gefährliche Kurve an der Staatsstraße Zwickau—Chemnitz am Ausgang der Stadt in Richtung nach Dresden durch eine großzügige anderweite Straßenführung zu beseitigen. Auch der Bau einer neuen Rand siedlung werde so bald wie möglich begonnen werden. Bischofswerda. Ein Beleidigungsprozeß mit politischem Hintergrund wurde vor dem Amtsgericht Bischofswerda ver handelt Angeklagt war der Mühlenbesitzer Mar Koßler aus Schmölln wegen verleumderischer Behauptungen politischen Inhalt--' acoc., den krüheren deutschnationalen Landtagsabge- ordneien Lcblcr Grellmann aus Tröbigau. Er hatte behauptet, Lehrer Grellmann habe Stabschef Röhm und Reichskanzler Hitler in der schwersten Form verächtlich gemacht. 2n dcr ' Verhandlung, bei der die Oefsentlichkcit ausgeschlossen wa>-. i erwiesen sich die Darstellungen des Angeklagten als uöüP I haltlos. Das Gericht kam zu dem Entschluß, daß bei der Schwere der Beleidigung eine Geldstrafe nicht ausreiche und > verurteilte Koßler zu zwei Wochen Gefängnis. Sebnitz. Das Amtsgericht verurteilte einen Sebnitzer Dcn- - tislen wegen vollendeten Betruges in drei Fällen und ver suchten Betrugs in einem Falle mit zwei Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte verschiedentlich Betrügereien zum Nachteil ' der Versicherungsanstalt der Gcwerbekammer verübt und mehr Zahnarbeiten in Rechnung gestellt und sich bezahlen lassen, als er in Wirklichkeit ausgesührt hatte. Auf eine Bewährungs frist konnte das Gericht nicht zukommen, da der Verurteilte bereits dreimal mit Freiheitsstrafen vorbestraft war. Vier Sebnitzer Einwohner, die der Begünstigung beschuldigt worden waren, mußten mangels Beweises sreigesprochen werden. Ziktau. Der z. Z. erwerbslose Schlichtgehilfe Walter Renner - in Oberseifersdorf hatte im letzten Kriegsjahr einen Schenkel- - schuß durch ein französisches Maschinengewehr erhalten und ging seither lahm. Vor einigen Tagen bildete sich an der Ein- schußstelle ein Geschwür, nnd das französische Geschoß trat nach mehr als 15 Jahren aus der Wunde mit dem stumpfen Ende heraus. Die Kugel, die solange in der Muskulatur des Oberschenkels gesteckt hatte, konnte nun leicht entfernt werden. Weiße Woche Anfang Juni Lie Industrie- und Handelskammer sowie die Gewerbe kammer Dresden teilen nach Aussprache mit den zuständigen Verbänden des Einzelhandels mit, daß die Weiße Wache in der Zeit vom 2. Juni, mittags 12 Uhr, bis zum 9. Juni einschließlich veranstaltet wird. Alle Ankündigungen, die sich auf die Weiße Woche beziehen, dürfen frühestens am Mitt woch, 30. Mai, erscheinen. Die Weiße Woche soll in erster Linie der Förderung des Qualitütsgedankens dienen. Es wird erwartet, daß sich die Einzelyandelsfirmen, die die Weiße Woche veranstalten, an den oben erwähnten Zeit punkt halten und außer dieser Veranstaltung im Jahre t934 keine Sonderveranstaltungen, wie „Weiße Waren", ankün digen und durchführen. Letzte Nachrichten UALLevkrmäAedrwA äes vatiovLl- soriLliLtiLckeQ DrkrerdukäeL in Leriw Berlin, 3. Februar. „Gegen die Wühlmäuse dcr Reaktion — Für nationalsozialistische Erziehungs- und Kulturarbeit" lautete das Thema einer Massenkundgebung, zu der der Gau Groß-Ber lin des nationalsozialistischen Lehrerbundes für Freitag abend nach den Tennishallen aufgerufen hatte. Mit mehreren tausend Erziehern waren auch die Leiter der Berliner Hochschulen erschie nen. Es sprachen Ministerialrat Sturmbannführer Dr. Haupt, der Leiter der Fachschaft I (Hochschule) des NS.-Lehrerbundcs und der Aeichsleiter des Bundes, der bayrische Kultusminister Schemm. Kultusminister Schemm nannte als zwei getarnte Gegner ge gen Staat und Bewegung diejenigen, die mit der heuchlerischen Maske der Religion und der Konfession Gegenarbeit zu leisten versuchten und weiter diejenigen, die mit dem Begriff oer zünf tigen Wissenschaft und mit dcr Begründung dieser fachlichen Dinge merkwürdige und gefährliche Ansichten verträten. Dazu sei heroorzuheben, daß der Nationalsozialismus diese Facharbeit nicht etwa ablehne, sondern sie im Gegenteil durchaus bejahe,- aller dings sei das nur dann der Fall, wenn eben diese Fach- und Wissenjchaftsarbeik im Dienste des Volksganzen stehe. Die erste ren lehnten zum Beispiel den weltanschaulichen Inhalt unserer Bewegung als Heidentum ab. Wir Nationalsozialisten, jo er klärte Schemm, die wir stolz darauf sind, das deutsche Volk un ter dem Begriff der Rasse zu einer völkischen Gemeinschaft zu- sammengeschweist zu haben, verbitten es uns, daß man die Welt anschauung unserer Väter als Heidentum bezeichnet. Weiter erklärte Minister Schemm, daß der nationalsoziali stische Lehrcrbund jede verfrühte, unorganisch gewachsene Neu organisierung des Erziehungslebens ablchne, solange nicht die Form mit nationalsozialistischem Geist ausgcgossen sei: denn nicht die Form und das Formale seien entscheidend, sondern der gei stige Inhalt, die seelische Grundlage. Schließlich gab der Minister der Versammlung Kenntnis von dem Inhalt einer Aussprache, die er als Leiter des NS.-Lchrer- bundes am Freitag mit dem Reichsiugendführer Baldur von Schirach gehabt hat. Die Aussprache habe die völlige Ueberein- limmung'dcr beiden für die Erziehung der Jugend wichtigsten Or ganisationen hinsichtlich der zeitweiligen Aufgaben ergeben. We- entlicher Inhalt der Vereinbarung ist, daß die im NS.-Lehrer- >und geeinte Lehrerschaft die Erziehung der Jugend in der Schule vorzunehmen und die HI. die Heranwachsenden außerhalb der Schule zu betreuen habe. Beide Organisationen arbeiten Hand in Hand und ergänzen sich in ihrer Erziehungsarbeit zu dem ge meinsamen Ziel der Erziehung der Jugend zum Nationalsozialis mus. Mit ergreisendcn Worten nahm Minister Schemm dann die Weihe mehrerer Fahnen des NS.-Lehrerbundes vor, die mit einer Blukfahne, der Skurmfahne dcr Skandarke 7, berührt wurde. Das Horst-Messcl-LIed beschloß die Kundgebung. '' Vor einer internationLlsn Aktion OssterreieLs §s§en veutLokIanä Wien, 2. Februar. Nach einer halbamtlichen Mitteilung wird ein außerordentlicher Ministerrat bereits in allernächster Zeit zusammentreten, um den endgültigen Beschluß über die internationale Aktion Oesterreichs gegen Deutschland zu fassen. Man erwartet, daß die Sitzung noch vor der Abreise des Bundeskanzlers Dollfuß nach Budapest am 7. Februar stattfinden wird. Die allgemein als unmittelbar bevorstehende angesehene Anrufung des Völkerbundes durch die Negierung wird von dcr Presse bereits als eine feststehende Tatsache hin gestellt. Dis öLtLrrsiokiLekö Note iu V^isu vsr- öüerMokt. Wien, 2. Februar. Die österreichische Regierung ver öffentlichte am Freitag abend ihrerseits die Notiz, die sie am 17. v. M. durch ihren Berliner Gesandten der Reichsregierung hatte übermitteln lassen. DuüäeskLQZlsr DMuss smMvAi äie Vs- ZZAnätsQ Vraukrsieks unä ItLÜSVL Wien, 2. Februar. Bundeskanzler Dollfuß empfing in den späten Abendstunden des Freitag einzeln die Gesandten. Englands, Frankreichs und Italiens. Ueber diese Unterredungen wird keine amtliche Mitteilung veröffentlicht, jedoch verlautet, daß die durch die Ablehnung der deutschen Antwort im gestrigen Ministcrrat geschaffene neue Lage erörtert worden sei. Es wird erwartet, daß der angekündigte außerordentliche Minister rat, in dem der endgültige Beschluß gefaßt werden soll, be reits am Sonnabend oder Montag zusammentreten wird. Neus in OestsrrsioL Entziehung der Gewerbeberechtigung wegen Betätigung für die NSDAP. , Wien, 2. Februar. Die amtliche Nachrichtenstelle ver öffentlicht wieder eine zusammenfassende Meldung über die nationalsozialistischen Kundgebungen am Donnerstag. In Oll- richskirchen und St. Pölten explodierten in den Abendstunden ! des Donnerstags zwei Papierböller. Deswegen wurden einige Nationalsozialisten ins Konzentrationslager gebracht. Auf dem Hauptbahnhof in Graz wurde der Fahrdienstleiter dabei be- trosfen, wie er dreißig Papierböller fortschaffen wollte. Er wurde verhaftet und mit sechs Monaten Arrest bestraft. Nach Verbüßung der Strafe wird er dem Gericht übergeben werden. In Innsbruck wurde am Donnerstag nachmittag ein Papierböller zur Explosion gebracht, wodurch mehrere Fenster scheiben zertrümmert wurden. Zum Schadenersatz werden Nationalsozialisten herangezogen werden. Ein Nationalsozialist wurde ins Konzentrationslager gebracht. Zn Leonfelden in Oberösterretch wurden am 30. Januar 16 Papierböller zur Explosion gebracht. Eine große Zahl bekannter Nationalsozia listen kam daraufhin ins Lonzemraüonslager. Wegen Förderung der oerbolenen Vctäügung für die NSDAP, wurden mehrere Gewerbetreibenden in Meyerhofen, in Schwaz und in Wien de G-werbebrrechügung entzogen. Die Heimnekr Wien, 2. Februar. Die vo- den Hennnnhrcn gestellte Forderung aus Aujlölung der chrinllcbioz Gen Par n und der sozialdemokratischen Partei bat in < Ile» Paneckre ien große Erregung hervorgernsen. Die chn'llich-oäale P^r ci soll, wie verlautet, jich energisch allen Anslölungsverüich> n widersetzen. Ebenso sollen die ckristbcbwzinlen Gen >nfick»Nw d^ran ae Pläne ablehnen. In den stiu-ndeu Helmwehrkrellen fall man jedoch uneingeschränkt an der Forderung der Auflösung der bisherigen politischen Parteien festhalten. Die sozialdemokrati sche Partei Tirols veröffentlichte am Freitag einen scharfen, gegen die Heimwehr gerichteten Ausruf, in dem im Hinblick auf die von der Heimwehr geforderte Auslösung verlangt wird, daß die Republik Oesterreich de versassungsmäßig ge währleisteten Grund- und Freiheitsrechtc dem Volke unange tastet lasse. Die Auslösung der sozialdemokratischen Partei wäre gegen Gesetz, Recht und Vernunft. Die Partei verlange daher, daß nicht durch die Auflösung der Partei Zustände herauf- beschworen werden, die niemand verantworten könne. Der Aufruf wendet sich sodann an die Parteigenossen mit der Bitte, trotz der großen Erregung die Ruhe zu bewahren. Der Landesführer der Heimwehren, Fürst Starhemberg, beaWch^t, sich am Sonntag nach Innsbruck zu begeben. dsiw LoLiLläemokrLtiLeLsL M'- LeLutMvä. Wien, 2. Februar. Bei der fortgesetzten Suche nach Waffen des sozialdemokratischen Schutzbundes in Schwechat wurden in einem Neubau zwei vollständige Maschinengewehre, eine Kiste Handgranaten, fünf Jnfanteriegewchre und eine große Menge Munition vorgefunden. In niederösterreichischen Ortschaften wurden bei ehemaligen Mitgliedern des sozial demokratischen Schutzbundes insgesamt zwei Maschinengewehre, zehn Gewehre, vier Kisten Handgranaten, viel Munition und große Mengen Sprengmittel und Sprengkörper beschlagnahmt. Mehrere Personen wurden verhaftet. — In St. Georgen in Steiermark wurden bei Mitgliedern des steirischen Heimat-
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