Volltext Seite (XML)
wacher behandelt worden ist. Obwohl es sich um die Er- schießung eines Reichswehrsoldaten durch beamtete öster reichische Grenzorgane auf deutschem Gebiet handelte, und obwohl die gemeinsame Untersuchung die Alleinschuld der österreichischen Organe ergab, hat die deutsche Regierung alles getan, was eine schnelle Beilegung dieses ernsten Zwi schenfalles ermöglichte. Trotzdem hat die österreichische Re gierung es bisher unterlassen, die zugesicherte gerichtliche Sühne herbeizuführen. Die deutsche Regierung muß darauf bestehen, daß ihr jetzt endlich die damals in Aussicht gestellte Mitteilung über die Bestrafung der Täter zugeht. Die Reichsregierung widerlegt dann in eingehenden Ausführungen die Wiener Einzelbeschwerden. Zusammenfassend kann die deutsche Regierung nur ihr Bedauern zum Ausdruck bringen, daß die österreichische Re gierung es für angezeigt gehalten hat, schwerwiegende Bor würfe zu erheben, obwohl sie deren Unrichtigkeit aus den ihr von der deutschen Regierung bereits bei früherer Gelegenheit gemachten Mitteilungen ohne weiteres hätte ersehen kön nen. Das Vorgehen der österreichischen Regierung hat die deutsche Regierung um so mehr befremdet, als die österreichi sche Regierung, ohne das Ergebnis der deutschen Untersu chung abzuwarken, gleichzeitig mit ihrem Schritte in Ber lin andere Regierungen mit der Angelegenheit besaßt hak. Wenn die österreichische Regierung darüber hinaus er klärt, sie müsse ernstlich in Erwägung ziehen, sich an den Völkerbund zu wenden, so muß ihr die Verantwortung für einen solchen Schritt überlassen bleiben. Die deutsche Re- glerung ist jedenfalls nicht der Ansicht, daß das vorliegende Problem, das seine Wurzeln letzten Endes in einem rein innerpolitischen Konflikt in Oesterreich hat, der internatio nalen Behandlung zugänglich wäre, und aus diesem Wege gelöst werden könnte. Die der Antwort beigefügten Anlagen erhärten nocb iw »'nielnen die deutsclM Darlegungen. Der Führer oor den Gauleitern Die Gauleitertagung in Berlin am Freitag fand ihren Höhepunkt und Abschluß mit der Rede des Führers vor den Reichsleitern, Gnu- und Amtsleitern der politischen Leitung der PO- < In eingehenden Ausführungen mies der Führer zu nächst auf die Größe und Bedeutung der Aufgabe hin, den nun mehr eroberten Staat nicht nur mit der nationalsozia listischen Weltanschauung völlig zu durchdringen, sondern auch den gesamten Staatsapparat im Geist der siegreichen Bewegung zu einem geschlossenen lebensvollen Organismus auszubauen. Als stabiles Gerüst einer solchen Staatsorgani sation brauche die Führung eine Garde von zuver lässigen politischen Funktionären, eine Ver waltungsapparatur, die die Führung in die Lage versetze, das nationalsozialistische Gedankengut auf allen Gebieten auch praktisch zu verwirklichen. Nur mit einem solchen schlagfertigen Instrument, das weltanschaulich durchknetet und von tr e u est e m P f l i ch t b e w u ß t s e i n durchdrun gen sei, könne die Befehlstätiakeit der Führung nach unten voll zur Wirkung kommen. Wenn wir den nationalsozia listischen Staat, einen derart geschlossenen Apparat, geschaf- fen hätten, dann liege darin eine ganz außerordentliche Lei- stunä für die Zukunft unseres Volkes. Die Form, in der die Verschmelzung von Weltanschauung und Staat durchgeführt werde, sei die Partei. In der großen, vom ganzen Volk getragenen Gemeinschaft des Na tionalsozialismus müsse die Partei ein auserlesener Orden des Führertu ms sein, der den nationalsozia listischen Staat für alle Zukunft zu garantieren bestimmt sei. Was der Staat vom Volk verlange, das werde dieser Orden einer verschworenen Führergemeinschaft in bedingungsloser Unterordnung unter seine eigenen Gesetze in komprimier tester Form bei sich selber verwirklichen. Nachdem diese neue Führerorganisation des deutschen Volkes durch eine einmalige schöpferische Leistung errichtet sei, gewährleiste sie nunmehr in sich die durch nichts zu unter brechende Folge der höchsten Führerpersönlich- keit. Wer in kommenden Zeiten als Führer vor die Be wegung gestellt werde, werde immer die Partei als ein bei spiellos geschlossenes, in blindem Gehorsam der Idee dienen des Instrument und in ihr bereits den sicheren Garanten für die weitere Zukunft finden. In seinen von wahrhafter Größe getragenen Ausfüh rungen unterstrich der Führer weiter die starken kraftspen denden Wirkungen der Geschlossenheit, Autorität und Diszi plin, in der die gesamten Führer der Bewegung wie Kreuz- - ritter hinter jeden Entschluß der Partei treten. Das Be stehen dieser unerschütterlichen Einheit der Führergemein- schast der Partei und die Kraft, die sie ausströme, sei uner setzlich für die zukünftige Existenz der gesamten Nation. Der Führer gav seiner festen Ueverzeugung Ausdruck, daß das deutsche Volk allem widerstehen könne und werde, wenn die Bewegung diese ihre Eigenschaften ganz auf den Staat übertrage. Zn der Harmonie zwischen Partei und Staat liege somit letzten Endes die Kraft, die es dem Staat ermögliche, alle Probleme zu meistern. Die akkumulierle »razr oes rwcrswluens, Wieste am 12. November der Welt sichtbar gemacht worden ist, sei dafür ein einzigartiger Be weis. Der Führer schloß mit der Mahnung, stets dieses großen Gesichtspunktes eingedenk zu sein. Wer in ihrem Sinne handle, der trete ein für die Unsterblichkeit der Be wegung und damit unseres Volkes. Monarchistische verbände aMeM Ersuchen des Reichsministers an die Länder. Auf Grund einer Anregung des preußischen Minister präsidenten hak sich der Reichsminister des Innern veranlaßt gesehen, die Landesregierungen zu ersuchen, alle monarchisti schen Verbände sofort aufzulösen und zu verbieten. Die Maßnahme hätte sich erübrigt, wenn sich die Ver bände der gebotenen Zurückhaltung befleißigt und auf die Pflege rein geschichtlicher Erinnerungen beschränkt hätten. Der nationalsozialistische Staat wird die historischen Ver dienste großer deutscher Fürsten und preußischer Könige stets anerkennen. Er kann es aber nicht dulden, daß sich dunkle Elemente In die monarchistische Bewegung einschlei chen und den Versuch machen, sie zu einer Opposition gegen den nationalsozialistischen Staat auszubauen. Schon solche Versuche verstoßen gegen Sinn und Geist des Gesetzes gegen i di« Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933, das die Nationalsozialistisch« Deutsche Arbeiter-Partei als einzige in j Deutschland bestehende Partei anerkannt hat. ' Leldbischof 1). Schlegel. ' Am 1. April tritt nuf eigenen Antrag der evangelische Feld- s lüschos der Wehrmacht, l). Schlegel, in den Ruhestand. i ZMW droht! Ablehnende österreichische Stellungnahme zur Antwortnote. Wien, 3. Februar. Das Wiener Kabinett hat in einer mehrstündigen Sitzung den Inhalt der dem österreichischen Gesandten in Berlin übermittelten Antwortnote der Reichsregierung zu dem öster reichischen Schritt vom 17. Januar dieses Jahres geprüft, lieber die Beratungen des Kabinetts, das unter dem Vor sitz von Dr. Dollfuß tagte, wurde folgende amtliche Verlaut barung der österreichischen Regierung veröffentlicht, welche so recht beweist, weichen undeutschen Kurs Dollfuß steuert: „Die Antwort der deutschen Reichsregierung auf den österreichischen Schritt in Berlin vom 17. Januar dieses Jahres ist in den späten Abendstunden in Wien angelangt und wurde dem zu dieser Stunde noch tagenden Minister rat zur Kenntnis gebracht. Der Ministcrrat mußte aus der ! Antwort der deutschen Reichsregierung mit Bedauern ent nehmen, daß auch dieser Versuch der österreichischen Bun desregierung. den Konflikt unmittelbar zwischen den bei- , den deutschen Staaten zu bereinigen, bei der deutschen ' Reichsregierung kein Verständnis gefunden hat. Die Ant- f wortnote der deutschen Reichsregierung trägt den von der : österreichischen Bundesregierung erhobenen Beschwerden in z keiner Weife Rechnung und begnügt sich damit, die einzel- : nen Beschwerdepunkte einfach in Abrede zu stellen. Aus diesem Grunde hat der Miniskerrat die deutsche i Antwortnote einhellig für unbefriedigend gefunden. Zn > dem zuversichtlichen Vertrauen auf das gute Recht und in j einmütiger Entschlossenheit wird die Bundesregierung unter Führung des Bundeskanzlers Dollfuß nunmehr den Weg weilergehen, der ihr durch die Verhältnisse aufgezwungen ist." „Stralexpedttionen" der Heimwehr Die Führer der Heimwehren Tirols haben beim Lan deshauptmann Dr. Stumpf die Forderung erhoben, dem Landeshauptmann einen von den Parteien unabhängigen Landesausschuß zur Seite zu stellen, der aus Vertretern der Heimwehr, der Osimärkischen Sturmschar und des Bauern bundes zusammengesetzt werden soll. Die heimwebrsühreu verlangten ferner rücksichtslose „Säuberung" aller Aemter von allen des „Nationalsozialismus verdächtigen Elemen ten". Alle „staatsfeindlichen Verbände" sollen aufgelöst und die Nationalsozialisten zur Bezahlung aller irgendwie ent standenen Schäden verpflichtet werden. Ls hat den An schein, als ob diese Forderungen von der Regierung erfüllt werden. Stralrug gegen Tirol Am Freitagnachmittag rückten aus allen Bezirken Wiens mehrere tausend Heimatschützler zur Verstärkung der bereits früher aufqebotencn Schutzkorpsbrigade aus. Flotlenskandal in Estland. Gegen den Chef des estnischen Generalstabes und Vize- minister der Wehrmacht, General Toerwand, werden im Zusammenhang mit dem Verkauf der beiden oben abgebil deten estnischen Kriegsschiffe an Peru schwere Anschuldigun gen erhoben. Bei dem Verkauf sind große Zwischengewinne durch die Vermittler gemacht morden. i Gegen Mittag wurden von den Heimwehrabteilungen zwe« neue Kasernen in der inneren Staot bezogen. Nach Grazer Meldungen ist auch dort eine Verstärkung j der aufgebotenen Wehroerbände erfolgt. Es besteht daher der Eindruck, daß die in Tirol von den Heimwehren cinge- ' leitete Strafexpedition jetzt mit großer Beschleunigung a u ch t auf die anderen Bundesländer ausgedehnt wird. Das Vorgehen der Tiroler Heimwehren gegen die Na- ! tionalsozialisten gewinnt immer mehr den Charakter auch eines innenpolitischen Vorgehens, da die Tiroler Heimweh- j rcn jetzt über die Forderung auf rücksichtslose Bekämpfung des Nationalsozialismus hinaus auch die Selbstauslösung der Christlich-sozialen Partei, den Rücktritt sämtlicher Christlich sozialen von den öffentlichen Stellen und sofortige Auflösung der Sozialdemokratischen Partei gefordert haben. Wie der Oesterreichische Pressedienst auf Grund von ' Augenzeugen über den Einzug der Tiroler Heimwehr in ' Innsbruck meldet, sind in ganz Innsbruck nur etwa 500 , Heimwehrleute in geradezu j ä m m e r l i ch e r K o st ü m i e- j r n n g gezählt worden, während die amtlichen Berichte von einem' Heimwchraufgebot in Stärke von 8000 Mann spre chen. Als die einzelnen Heimwehrabteilungen in die Stadt cinzogen, grüßten vom Innsbrucker Stadtturm zwei riesige Hakenkrcuzfahncn, während ganze Salven von Kanonen- schlägcn die Stadt erdröhnen ließen. Die Heimwehrleute I wußten sich nicht anders zu helfen, als wahllos die üblichen Massenverhaftungen vorzunehmen: insgesamt wurden über - 160 Personen festgenommen. i Las deutsche Radium „Deutsches" Radium ist allerdings insofern nicht ganz ! richtig, als das Mesothorium aus dem Monazitsand gewon- s aen wird, den man leider nicht in Deutschland, sondern in s Indien und Südamerika findet. Deutsche Leistung ist jedoch i ,as Verfahren der Verarbeitung, bei dem alle Nebenpro- s Sukte so weitgehend ausaewertet werden können, daß das - Mesothorium sich ungefähr um dl billiger stellt, als das l Radium. Immerhin kostet diejenige Menge Mesothor, die ? in Strahlungswirkung einem Gramm Radium entspricht, s »och noch 140 000 RM. Um ein Präparat zu erhalten, das , M Behandlung eines Krebskranken > „^rEcht, benötigt man 50 000 Kg. Monazitsand. Das C .rungsversahren ilt sehr kunstvoll und sehr langwierig. Es dauert im ganzen ungefähr Jahr und erfordert an 100 Teilkristallisationen, s Tonnen von Chemikalien werden dazu verwendet, bis man ' Sas reine radioaktive Präparat bekommt. s Das Mesothorium wurde .>907 von dem bekannten deutschen Chemiker Pros. Otto Hahn, dem Direktor des Kai- jer-Wilhelm-Jnstituts für Chemie, als Element entdeckt. Hahn fand, daß der neue Stoss radioaktiv ist, und zwar sendet er neben iogenannlen Beta-Strahlen eine ganz Horie , Gamma-Strahlung aus, die sogar Schwermetalle durch- s dringt. Eine Bieitafel von 1 Zentimeter Dicke verringert die Mesothoriumstrahlung nur um die Hälfte. Das Mesolho- ' rimn zerfällt nun unaufhaltsam und bildet dabei neue ra dioaktive Substanzen. so das Radiothor und das Thor-X. Daß das Mesothor dem Radium völlig gleichwertig ist, hat die medizinische Forschung einwandfrei nachgewiesen, s Es lassen sich sogar die Nebenprodukte, besonders das j Thor-X in ganz besonders bequemer Weise zu Heilzwecken, ' oor allem zur Krebsbehandlung verwenden. Thor-X kann § man in dünnen Stäbchen Herstellen, die sich der Arzt un- ' mittelbar vor der Verwendung in der benötigten Form und Länge zurechtschneiden kann. Die radioaktiven Stäbchen werden dann einfach in das Krebsgeschwulst hineingespickt und bleiben dort liegen. Nach einigen Wochen, wenn sie ihre Strahlenmission erfüllt haben, verlieren sie ihre Akti- j vität und werden zu neutralen Substanzen, die, ohne den Patienten zu stören, einheilen oder auch als Fremdkörper ! abgestoßen werden. Ein großer Vorteil der Thor-X-Stäb- i chen ist der, daß die Patienten nicht im Krankenhaus zu s liegen brauchen, ja, daß sie unter Umständen sogar ihrem Beruf weiter nachgehen können. Es ist vorgekommen, daß solche Patienten sich erst nach Monaten wieder dem behan delnden Arzt vorgestellt haben und daß ihr Krebs dann ge schwunden war. Auch das Mesothor selbst wird in ähnlicher Weise 'm - Form von Hohlnadeln oder in kleine Kapillarröhren ge füllt in Krebsgeschwülste eingeführt. Es wird aber auch in kleinen Röhren oder Kugeln auf die kranke Stelle aufge legt. Auch zur Behandlung von Hautkrankheiten eignet sich das Mesothor hervorragend. Es wird zu diesem Zweck meist in plattenförmigen dünngefilterten Präparaten auf , die betreffende Stelle gelegt. Das Thor-X kann man sogar zu einer Salbe verarbeiten oder in Alkohol lösen und dann einfach auf der Haut verreiben. Es dringt dabei in alle Poren ein und hat sich besonders gegen Schuppenflechte und ähnliche Krankheiten bewährt. Lie richtige Sparsamkeit 86 Prozent aller Einkäufe werden von Frauen getätigt. Die Nachfrage der Käuferinnen also bestimmt in ausschlag- s gebender Weise die Produktion. Die Volksgemeinschaft er- > wartet aus sozialen und wirtschaftlichen Gründen, daß die deutsche Käuferin Qualitätskäuferin sei. Viele und überzeu- , gende Gründe führen zu dieser Forderung; Qualitätsarbeit ! verlangt, selbst im Maschinenbetrieb, ein höheres Maß > menschlicher Mitarbeit; sie wertet im Preise einer Ware > die Arbeit entsprechend höher; sie führt nicht nur zur Mehr- j einstellung menschlicher Arbeitskraft, sie vermittelt mit der An- > erkennung solider Arbeit auch größer« Arbeitssicherheit, be- ! friedigende Verbundenheit des Arbeiters mit seinem Werk, größere Freude des Käufers an seinem Erwerb — eine end lose Kette materieller und ideeller Vorteile, die von größ tem Einfluß sind auf die Gesundung unseres sozialen un wirtschaftlichen Lebens. Kann aber die deutsche Frau unter den heutigen Wirtschaftsverhältnissen Qualität kaufen? Für die wirtschaftlich sorgenfreie Käuferin bedarf es keiner wei teren Begründung für die Forderung des Qualitätskaufes, als daß er soziale und volkswirtschaftliche Pflicht ist. Aber die anderen, die Käuferinnen aus bedrängten Wirtschafts- Verhältnissen? Gerade sie müßten den Qualitätstaus als persönlichen Vorteil werten lernen! Für den schwer arbei tenden und sorgenden Menschen ist das Beste gerade gut ge nug. Diese Erkenntnis hat nichts zu tun mit den Irrtümern der jüngstvergangenen, oberflächlichen Zeit, die das Gute verwechselte mit dem Luxuriösen, in der manch eine Fran