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Frage und Antwort Gemeinnütziger Ratgeber für jedermann dedingmigell für »le veauiworluns von Anfragen: Der welraus größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da ein Abdruck aller Ant worten räumlich unmöglich ist. Deshalb muß jede Anfrage die genaue Adresse des Fragestellers enthalten. Anonyme Frage» werde» grundsätzlich nicht beautwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unseres Blattes ist, sowie als Portuerfay der vctrag von öd St»f. beizufügen. Für jede weitere Frage, auch desselben Fragestellers, sind gleichfalls so Rpf. mitzusenden. Anfragen, denen zu wenig Porto beigcfügt ist, werden zurückgelegt und erst beantwortet, wenn der volle Portoersatz erstattet wird. Im Brieslaslen werden nur rein landwirt schaftlich« und unmittelbar einschlägig« Kragen behandelt; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht den, Rahmen unseres Blattes an passen, kann Auskunft keinenfalls erteilt werden. Unsere Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Tie Lchristleitung heiße Nase. Was fehlt dem Tierchen, und wie kann ich ihm Helsen? G. P. inP. Antwort: Ihre Hündin leidet an Stoff wechselstörungen. Lassen Si« ihr ein paar Plasmarsin-Einspritzungen machen, und geben Sie ihr mehr BewegungI Eine chemische Unter suchung des Harns durch den Tierarzt ist gleich falls erwünscht, um ein« genauere Diagnose stellen zu können. Det. Frage: Kunstdüngung für Garten. Ich habe einen Garten von 200 qm. ISO qm be- stelle ich mit Kartoffeln, 50 qm mit Gemüse. Der Stalldung ist sehr knapp. Was für Kunst dünger kann ich dazu verwenden? Das Land ist mittlerer Sandboden und kalkarm. Wann soll der Dünger gestreut werden? G. S. in G- Antwort: Wenn Stallmist zu Kartoffeln knapp ist oder fehlt, so baut man sie mit gleichem Erfolg in Lupinen- oder Serradelle- Gründüngung an. Das läßt sich nun nicht mehr bewerkstelligen. Wenn Sie Nitrophoska ll kaufen können, dann streuen Sie vierzehn Tage vor dem Pflanzen auf die ISO qm 5 kg von dem Dünger. Ist Nitrophoska nicht zu er halten, dann nehmen Sie statt dessen 3 kg Leunasalpeter, 3 kg Thomasmehl und 3 kg 40prozentiges Kalisalz. Thomasmehl und Kali salz streut man vierzehn Tage vor dem Pflanzen aus und harkt es unter. Der Leuna- salpeter wird etwa zehn Tage nach dem Pflanzen gestreut und leicht eingeharkt. R. Frage: Tabakanbau. Seit dem Kriege baue ich Tabak für den eigenen Bedarf. Die abgenommenen guten Blätter werden unter Dach getrocknet, bleiben aber trotz längeren Schwitzens als Pfeifentabak zu stark. Sie haben eine sehr schöne Farbe und guten Ge ruch. Die bis zuletzt stehenbleibenden Stengel mit den oberen Blättern werden auch ge trocknet, auf der Maschine kleingeschnitien und in einem verschlossenen Kessel zum Schwitzen fest eingepackt. Diese Masse er- hitzt sich sehr stark und ist nach zwei bis drei Wochen zum Rauchen gut, hat aber nicht so schöne Farbe und guten Geruch wie die großen Blätter. Trotzdem ich diese Blätter auch in den Kessel mitverpackt habe, bleiben sie doch zu stark. Wie muß ich die Blätter behandeln, damit sie ganz mild und zu Pfeifentabak ver braucht werden können? K. S. in K. Antwort: Um einen guten selbst- gebauten Rauchtabak zu erzielen, ist sol- gendes zu beachten: Als Sorte ist eine lang- blätterige, rotblühende zu wählen, während die oelbblühende und rundblätterige, unter dem Namen Bauern- oder Veilchentabak bekannte Sötte mehr Nikotin enthält und auch «in schlechteres Aroma besitzt. Der Boden zum Tabak soll mehr leicht als schwer sein: am besten ist sandiger Lehm- oder humoser Sand boden. Als Düngung ist verrotteter -Stall dünger, möglichst Kuhdünger, iii mittlerer Gabe zu verwenden, der aber schon im Herbst unter gegraben werden muß, so daß er zur Pslanz- zeit krümelig zerfällt. Außerdem sind als Hauptkunstdünger im Februar bis März je Quadratmeter 30 bis 40 g schwefelsaures Kali zu geben. Gerade durch diesen Dünger wird die Qualität des Tabaks bedeutend verbessert und eine weiße Asche «rzqugt. Als weiterer Dünger kämen noch 15 bis 20 8 schwefelsaures Ammoniak und ebensoviel Superphosphat in Frage. Besitzen Sie Holzasche, so können Sie diese im Winter ebenfalls aufs Land bringen. Jauche, Latrine, Dung usw. ist gänzlich zu vermeiden. Die Ernte der Blätter hat erst dann zu geschehen, wenn sie gelb punktiyrt sind. Die oberen, unreifen Blätter haben nie Frage: Rinderbestand leidet an seuchen- hoftem Verkalben. Habe daher im April sämt- siche Kühe und deckfähigen Rinder zweimal impfen lassen. Vier Wochen nach der letzten Impfung sind die Stallungen mit Kalkmilch desinfiziert worden. Eine Erstlingsfärse, di« ßeimpst wurde, hat jetzt im Oktober «in ge- fundes Kalb gebracht. Eine andere Färse, die zwischen dem ersten und zweiten Impfen ge deckt wurde, hat vor einigen Tagen verkalbt. Das betreffende Tier ist bei den anderen Kühen im Stall untergebracht. Besteht für die anderen Kühe Ansteckungsgefahr? Können Kühe, die schon im siebenten Monat tragend, sind, falls si« von der Seuche befallen sind, noch mit Er- solg geimpft werden? Kann sich die Seuche über noch nicht gedeckte Rinder verbreiten? Wie lange wirkt eine Schutzimpfung gegen Ansteckungsgefahr? W. B. in W. Antwort: Bei der Bekämpfung des feuchenhaften Verkalbens kann Erfolg nur er wartet werden, wenn neben der Impfung, die mindestens während zioeier Trächtigkeits- pcrioden durchgefühtt werden muß, auch die hygienischen Maßnahmen genau beachtet werden. Für Einrichtung eines Abkalbestalles ist un bedingt Sorge zu tragen, in den alle Tiere zu verdringen sind, die abkalven oder verkalben wollen, da sonst bei jeder Geburt der ge meinsame Stal! mit Krankheitserregern erneut überschwemmt wird. In diesem Abkalbestall haben die Tiere so lange zu verbleiben, dis jeder Ausfluß der Scheide verschwunden ist. Die bereits begonnene Impfung ist in dm Weise fortzusetzen, daß alle Tiere nach dem Abkalben dzw. Verkalben vor dem Zulassen noch zweimal im Abstande von vierzehn Tagen mit lebenden Abortus-Bang-Kulturen zu impfen sind. Neue Tiere sind in den Bestand nicht einzustellen oder aber vor der Einstellung gleichfalls zu impfen. Die Impfung der im siebenten Trächtigkeitsmonat befindlichen Tier« oietet wenig Aussicht auf Erfolg, der Haupt wert ist vielmehr auf die Impfung im nicht tragenden Zustand oder in den ersten drei Trächtigkeitsmonaten zu legen. Für die Seuche sind alle Rinder im geschlechtsreifen Alter empfänglich. Der Schutz gegen Ansteckungs- gesahr hält im allgemeinen bei Verwendung lebender Kulturen sechs Monate vor. Für regelmäßige gründliche Reinigung und Des- infektion des Stalles und der Statlgorät- schaften ist Sorge zu tragen. R. Frage: Schweine fassen Stroh. Wir verhindert man diese Untugend? F. W. inN. Antwort: Das Etrohfressen der Schweine ist ein untrügliches Zeichen dafür, daß es den Tieren an Mineralsuvstanzen im Körper mangelt- Dieser Mangel kann nur dadurch ab- aestellt werden, daß eine reichliche Zufuhr von Mineralstoffen stattsindet. Wir empfehlen Ihnen, zunächst dem Futter je Tier und Mahl- zeit einen Teelöffel voll Futterkalk oüelr Schlämmkreide beizumischen. Hierbei ist auch darauf zu achten, daß das Futter nicht zu dünnbreiig ist. Sodann schütten Sie Erde, Koblenasche, zerkleinerte Zivgelsteine, Kohlcn- stückchen usw. in den Stall. Die Tiere werden von diesen Mineralstoffen dauernd geringe, Mengen aufnehmen und das Fressen von Stroh bald einstellen. vr. Dn. Frage: Hund hat Stoffwechselstörungen. Meiner kleinen siebenjährigen Hündin brechen beim Lausen hintereinander die Krallen ob, so daß die Pfoten bluten und die wohlgenährte Hündin schlecht laufen kann. Sie hat auch noch guten Appetit, aber großen Durst und eine das Aroma wie die unteren. Wenn Ihr jetziger Tabak trotz der Fermentierung zu stark ist und einen beißenden Geschmack be sitzt, läßt sich derselbe milder machen, wenn die getrockneten und schon geschnittenen Blätter in einen dünnen Beutel geschüttet werden und dieser mit dem Inhalt eineinhalb bis drei Minuten in kochendes Wasser getaucht wird. Die genaue Zeit ist mit einer kleinen Probe zu ermitteln. Darauf wird der Tabak auf einer warmen Herdplatte ausgeschüttet und getrocknet. Das gute Aroma geht bei dieser Gewaltkur natürlich verloren. Das Geheimnis des guten Tabaks liegt im Anbau und in der Sorte. R. Frage: Schattenmottllenbaum soll um- gepslanzt werden. Kann ein Schatteninorellen- baum, der neun Jahre an einem Platz steht und immer gut getragen hat, umgepflanzt werden? Auf welche Weise könnte das ge schehen, ohne daß befürchtet werden muß, daß der Baum cingcht? Mir wurde gesagt, daß Schattcnmorellcu nicht empfindlich sind. Auch zwei fünfjährige Apfelbäumchen, die noch nie getragen haben (Landsberger Renette und Pippinger), sollen umgepflanzt werden. Würde sich das Umpflanzen der Schattenmorelle und Apfelbäume lohnen? W. N. in E- Antwort: Das Umpflanzen der Apfel bäumchen können Sie ohne weiteres vornehmen, während mit dem gewiß schon etwas starken Kirschbaum vorsichtiger verfahren werden muß. Am besten ist es, dies« Arbeit im zeitigen Frühjahr vorzunehmen. Es ist hierbei zu be achten, daß die feinen Faserwurzeln möglichst unverletzt in das neue Pflanzloch gelangen. Am besten ist es, wenn an den Wurzeln noch ein kleiner Erdballen verbleibt, die Gewähr des freudigen Weiterwachsens ist hier um so sicherer. Die verletzten dicken Wurzeln sind mit einem scharfen Messer glattzuschneiden. R. Frage: Apfel, Sott« Ontario, hat in den letzten beiden Jahren Fleck«. Was sind das für Flecke, und was ist dagegen zu tun? W. B. in B. Antwort: Die Flecke auf dem „Ontario" sind nicht durch eine Pilzkrankheit bewirkt, sondern physikalischer Natur. Man nennt diese Erscheinung Stippenkrankheit. Die eigent lichen Ursachen sind noch wenig bekannt. Man kann die Flcckenbildung aber «in wenig ver hindern, wenn man die lagernden Früchte durch Einhüllen in Seidenpapier vor. stärkerer Wasscrabgabe schützt. Ebenso ist es nötig, di« Temperatur im Lagerraum niedrigzuhaltcn. Sodann ist zu beachten, baß eine reichliche Stickstoffdüngurm die Stippenbildung begünstigt. Trotz solcher Maßnahmen wird es sich aber nicht ganz verhüten lassen, daß eine Reihe von Früchten, besonders bei längerer Lagerung, Flecke bekommt. Wenn die Aepfel nicht früh genug, also ehe sie stippig werden, verbraucht werden können, bleibt nur ein Umveredcln mit einer Sorte übrig, die in dortiger Gegend bisher gesunde Früchte brachte. Schsd. Frage: Traubenwein ist beim Umfüllen unklar. Wi« kann ich das abändern? B. m B. Antwort: Der Wein hatte nur die Stärke von einem Haustrunk (6 Vol.-Proz.) und war noch etwas gärig. Da er sich nicht lange hält, muß er nach der Klärung bald auf Flaschen kommen. Aus 10 Liter berechnet, werden zunächst 3 g Tannin, in wenig Wasser heiß gelöst, gut vermischt zugesetzt. Daun werden 4 g beste weiße Gelatine, in gleicher Weise ge löst, unter langsamem Umriihren hinzugegeben. Die entstehenden grauweißen Flocken setzen sich allmählich zu Boden und reißen die Trübung mit sich. Prof. vr. Ks. Alle Zusendungen an die Pchriftleittmg, auch Anfragen, sind zu richten an den Bering I. Sie «mann, Sicudnmm (Bez. Ffo.)