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Monate des Jahres vergleicht; so erhöhte sich die Zahl der Eheschließungen von 570 im Dezember 1932 auf 947 im Dezember 1933. Auch in der Zahl der Geburten ist erstmalig wieder eine geringe Zunahme festzustellen, nämlich auf 575 im Dezember, im Jahre 1933 insgesamt 6069 gegen 5980 im Vorjahre. Trotzdem konnte durch das Ueberwiegen der Sterbefälle ein Geburtenüberschuß nicht verzeichnet werden. Bischofswerda. Betrug mit „Altdeutschen". Lei zwei hiesigen Fleischermeistern wurden telephonisch alt deutsche Würstchen bestellt mit der Weisung, diese in die Wohnung eines Arztes zu schicken und dem Boten für 5!) RM Wechselgeld mitzugebem Im ersten Fall schöpfte die Bolin des einen Fleischermeisters Verdacht und händigte dem im Hausflur des Arztes wartenden Betrüger weder Wurst noch Geld aus. Dagegen gelang es dem Täter im zweiten Fall, dem Lehrling des anderen Fleischermeisters das Geld abzunehmen. Der Betrüger, ein schon mehrfach vorbestrafter, 40 Jahre alter Reisender, Ehrhard Hentschel aus Dresden, konnte festgenommen werden, als er den Eil zug nach Dresden besteigen wollte. Weißen. Besuch des Ministerpräsidenten. Am 5. Februar wird Ministerpräsident von Killinger der Stadt einen Besuch abstatten. Aus diesem Anlaß findet im Rathaus eine Festsitzung statt, bei der dem Gast der Ehren bürgerbrief der tausendjährigen Stadt überreicht werden wird. Strehla. Feuertod eines Greises. Der 82jäh- rige Gutsauszügler Ernst Schreiber in Sahlassan kam, vermutlich in einem Anfall von Schwäche, mit seinen Klei dern dem brennenden Ofen zu nahe; die Kleidung sing Feuer. Der Greis wurde mit schweren Brandverletzungen ins Krankenhaus gebracht, wo er bald darauf gestorben ist. Borna. Erri chtung eines T h i n g p l a tz e s. Am Hang der Bergbrauerei in den Löscheranlagen soll als „Stätte der Volksgemeinschaft" ein Thingplatz errichtet wer den. Etwa 60 bis 80 Erwerbslose werden auf ein halbes Jahr Beschäftigung finden, da für das Vorhaben 14 215 Tagewerke in Aussicht genommen sind- Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 45 000 RM, von denen das Reich 30 000 RM zuschießt; die restlichen 15 000 RM werden aus den Ueberschüssen der Stadtbank gedeckt. Colditz. Ein gutes Hasenjahr. Das verflossene Jagdjahr, das mit dem 15. Januar zu Ende ging, ist als gutes Hasenjahr anzusprechen. Bei achtzehn Treibjagden, die in den Revieren des Amtsgerichtsbezirks durchgeführt worden sind, wurden insgesamt rund 900 Hasen erlegt. Chemnitz. Der Staat kaust Bilder. Volksbil dungsminister Dr. Hartnacke hatte vor einiger Zeit die Weihnachtsausstellung der Fachgruppe der bildenden Künst ler in der Kunsthütte besichtigt. Der Sächsische Staat kaufte jetzt Werke von Helmut Bernhardt, Johannes Drescher, Max Krause-Kiederling, Carl Langer, Anna Maria Müller, Ernst Olbrich und Bruno Ziegler. Dr. Hartnacke sprach außerdem dem Bildhauer Mund Anerkennung für seine Leistungen aus. Crimmitschau. Schornsteine rauchen wieder. Die seit Jahren stilliegende Tuchfabrik der früheren Firma F. W. Weigel wurde von der Firma Emil Morgenstern erworben die in dem Fabrikgebäude ihre Wattefabrik ein richten will. Die teilweise sehr veralteten Maschinen der Tuchfabrik, soweit sie nicht nutzbar gemacht werden können, werden auf Abbruch verkauft; die Dampfmaschine z. B. stammt aus dem Jahre 1870. Zwickau. Ins Getriebe geraten. In Hart mannsdorf geriet der in einer Getreidemühle beschäftigte landwirtschaftliche Gehilfe Kurt Lenk, als er einen Treib riemen auf das Treibrad leaen wollte, in das Getriebe Er wurde an der Jacke erfaß! und mehrmals umhergeschleudert. Der Verunglückte konnte erst nach Abstellung des gesamten Betriebswerkes aus seiner verzweifelten Lage befreit wer den. Er wurde mit schweren äußeren und inneren Ver letzungen in das Krankenstist eingeliefert. Aührertagung des SS Äbschnittes II Sämtliche SS-Führer des SS-Abschnittes II kamen in Dresden zu einer Führerbesprechung zusammen, auf der SS-Brigadeführer Heißmeyer, der Führer des SS- Oberabschnitts Elbe, die letzten politischen Ereignisse behan delte und die daraus erwachsenden Aufgaben für das „Schwarze Korps" bekanntgab. SS-Oberführer Döring behandelte wichtige organisatorische Fragen, insbesondere die Vorbereitungen zum Frühjahrsaufmarsch der SA und SS in Berlin. Rassenkunde und Rassenpflege Wie die Sächsischen Ministerien für Volksbildung und Wirtschaft im Sächsischen Verwaltungsblatt bekanntgeben, findet im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden vom 10. bis 12. Februar dieses Jahres ein Einfllhrungslehr- gang in Rassenkunde und Rassenpflege für Lehrer aller Schulgattungen statt. Besonders erwartet wird diesmal die Teilnahme von Lehrern und Lehrerinnen an beruflichen Schulen (Berufsschulen, Gewerbeschulen, Textil-, Handels-, Bau- und anderen Fachschulen). Die ASW fährt ins Weiße Einstellung in die Landespolizei Junge unverheiratete Leute, die Lust und Liebe für den Polizeibeamtenberuf haben, können sich um Einstellung in die Landespolizei bewerben. Gefordert wird: Unbescholten heit, Zugehörigkeit zu einem Wehrverband (HI, SA, SS, St und dergl.), sächsische Staatsangehörigkeit (Nichtsachsen müssen ihren Wohnsitz in Sachsen haben), vollendetes 18. bis vollendetes 20. Lebensjahr, Größe ohne Fußbekleidung möglichst 1,70 Meter, mindestens jedoch 1,68 Meter, körper liche und geistige Eignung für den Polizeibeamtenberuf. Gesuche mit ausführlichem Lebenslauf können jederzeit an die Landespolizeischule Meißen gerichtet werden. handelseriaubnis wegen PreisWeuderel entzogen Die Preisüberwachungsstelle der Industrie- und Han delskammer Chemnitz setzt sich Mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln für die Gesundung der Preisverhältnisse ein; sie ist einer Unzahl von Preisschleuderfällen nachgegan gen und hat jetzt erstmalig zu der einschneidenden Maß nahme der Entziehung der Handelserlaubnis gegriffen. Auf Grund mehrerer Gutachten der Kammer ist durch Entscheidung der Kreishauptmannschaft Chemnitz einem Strumpfhändler die Ausübung seines Gewerbes untersagt worden, weil die Verkaufspreise weit unter den üblichen Forderungen lagen. Diese Tatsache konnte nur damit erklärt werden, daß entweder die Lohnfabrikanten oder die Lieferanten der Rohware in den Preisen in unver antwortlicher Weise gedrückt und auch für die Veredelung völlig unauskömmliche Preise gezahlt worden waren. Aus dem Tatsachenmaterial geht, wie die Kreishauptmannschast ausführt, „mit überzeugender Deutlichkeit hervor, daß der Betreffende die Notlage der Hersteller und des Handels in eigennütziger Weise unzulässig ausnützt und den notwen digen Gemeinschaftsgeist, die Einordnung in seinen Stand, vermissen läßt, um sich selbst auf Kosten der Allgemeinheit von Herstellung und Handel eigennützige Vorteile zu ver schaffen. Ein solches Gebaren verträgt sich nicht mit dem obersten und verpflichtenden Grundlay. Satz Gemeinnutz vor Eigennutz zu gehen habe, und rechtfertig somit die Annahme, daß er die für seinen Handelsbetrieb erforderliche Zuverlässigkeit nicht besitzt". Aus Fabrikantenkreisen mehren sich in diesem Winter die Klagen, daß seitens gewisser Waren- und Kaufhäuser unter Anwendung eines moralischen Druckes wieder versucht wird, von ihren Lieferanten Unterpreisangebote für ihre Inventurverkäufe zu erlangen. Abgesehen davon, daß das Feilhalten von Waren, die eigens zu diesem Zweck hergestellt und aufgekauft worden sind, verboten ist, verstoßen solche „Geschäftsmethoden" gegen jede kaufmän nische Ehre und Anstand. Die Industrie- und Handelskam mer Dresden bittet daher, ihr Fälle dieser Art zu unter breiten, damit ihnen unverzüglich nachgegangen werden kann. 31. Januar. Sonnenaufgang 7.45 Sonnenuntergang 16.4b Monduntergang 8.06 Mondaufgang 17.44 1797: Der Komponist Franz Schubert in Wien geb. (gest. 1828). — 1850: Preußen erhält eine Verfassung. — 1854: Der Historiker Ludwig von Pastor in Aachen geb. (gest. 1928). — 1866: Der Dichter Friedrich Rückert in Neuses bei Koburg gest. (geb 1788). — 1933: Der englische Schrift steller John Galsworthy in London gest. (geb 1867). Namenstag: prot.: Vigilius; Kath.: Petrus Nolascus. MMM-NrszrsüM Mittwoch, 31. Januar Leipzi g—D resden 12,00 Ländliche Stimmungen; 13,23 Ruhmes-Märsche der alten Armee; 14,15 Nordische Saaenreihe: Saga vom Hord; 14,35 Rufe in die Zeit; 14,50 Schallplattenmusik; 16,00 Musika lische Dorfgeschichten; 17,30 Nordische Reihe: Karl der Franke; 17,50 Kleine Musik; 18,10 HI grüßt den Führer; 10,00 Ballett musik; 20,00 Kurzbericht; 20,10 Dorf im Winter; 21,4 OJagdlieder 22,00 Nachrichten; 22,25 Hörbericht vom Entscheidungsspiel im Eishockey; 22,45 Nachtmusik. Berlin — Stettin — Magdeburg. 8.15: Körperpflege. — 9.00: Schulfunk. Führertum und Führerauslese. — 15.15: Polowetzer Tänze aus „Fürst Igor" von Borodin (Schallplatten). — 15.45: Sport-Jugendstunde. Unsere Jungen erwandern ihre Heimat. -- 16.00: Aus Hamburg: Nieder deutsche Landschaft. — 17.15: Aus Hamburg: Ein Pferd, ein Bauer und zwei Jungens. Ein Bauernspiel von Heinrich Behnken. — 18.00: Oie Schrammeln spielen. — 18.25: Echo der Woche. — 18.50: Losung. — 19.00: Stunde der Nation. Aus Hamburg: Ballettmusiken. — 20.00: Nachrichtendienst. — 20.10—24.00: Musi kalische Landkarte. Eine Wanderung durch norddeutsche Städte und Flecken. Königswu st er Hausen. 9.00: Schulsunk: Führertum und Führerauslese. — 9.40: Kin dergymnastik. — 10.10: Bormittagskonzert. — 11.00: Zeitfunk. — 11.30: Haushalt für Anfänger. — 11.50: Zeitfunk. — 12.20: Hör bericht von der „Grünen Woche". — 12.30: Fortsetzung des Mit tagskonzertes. — 14.45: Kinderliedersingen. — 15.10: Jugendfunk: Bei den Deutschen in Siebenbürgen. — 15.45: Alte deutsche Bauern- schwänke. — 16.00: Aus Frankfurt: Nachmittagskonzert. — 17.00: Tanztee. — 18.05: Beim Dorsbarbier. — 18.20: Jugendfunk: Reichs jugendpfarrer Zahn und Stabsführer Nabersberg sprechen über die Eingliederung der evangel. Iugendverbände in die HI. — 18.40: Viertelstunde Funktechnik (Ob.-Ing. Nairz). — 19.00: Ber liner Programm. — 20.10: Gedenken an Hans Maikowski. — 21.30: Lieder aus der Bewegung. — 22.25: Eine Uebertragung vom Eishockey-Entscheidungsspiel in Schierke. — 23.00—24.00: Aus Frankfurt: Italienische Musik. (40. Fortsetzung.) Der Bruder antwortete mit einem Scherzwort, aber Molnars Blick blieb ernst. „Ich dachte einmal in der Heimaterde zu ruhen — aber wenn es nicht sein soll, wird auch die Ragenthiner Erde einen Platz für mich haben", sagte er mit welt abgewandtem Gesicht. Ein letzter, fester Händedruck — die Türen schlugen zu. Donnernd raste der Fernzug in das dunstverhangene Land hinaus. Auf Ragenthin herrschte indessen lebhaftes Treiben. Man hatte vor einigen Wochen die Einladungen zu der alljährlich auf der Ragenthiner Flur stattfindendcn Treib jagd ergehen lassen. Die Ereignisse der letzten Zeit hatten ven Gedanken daran in den Hintergrund gedrängt, erst sie allmählich eingehenden Anmeldungen der geladenen Teilnehmer erinnerten wieder daran. Klaus und seinem Vater war es nun ganz und gar nicht nach Geselligkeit zumute. Sie erwogen eine Zeit lang ernstlich den Plan, die Jagd wieder abzusagen. Aber es hätte wohl Aufsehen erregt, und so entschlossen sie sich nach reiflicher Ueberlegung, diesen Plan wieder fallenzu lassen. So hatte sich denn eine zahlreiche, fröhliche Gesellschaft in dem als gastfrei bekannten Hause Ragenthin ein gefunden. Die Jagd, die reiche Beute gebracht hatte, war vorüber. Man saß in der geräumigen Halle bei dem üblichen Jagdgelage beisammen. Unter den Gästen herrschte eine fröhliche, ausgelassene Stimmung, die durch manchen guten und geistvollen Trinkspruch in Fluß ge halten wurde. Der Abend war schon weit vorgerückt, als ein junger Arzt, ven Klaus von seiner Studienzeit her kannte, sich erhob und in weinseliger Stimmung an sein Glas schlug, um eine Rede von Stapel zu lassen. Die Gespräche verstummten augenblicklich. Erwartungs volle Stille herrschte in der Runde. „Wir haben heute abend manch gutes Wort gehört", begann der junge Arzt. „Das beste aber muß leider un ausgesprochen bleiben: der Trinkspruch auf die Frau des Hauses! Klaus von Ragenthin — ich erwarte, alle er warten, daß, wenn wir uns im nächsten Jahre wieder zusammenfinden, eine schöne junge Frau in diesen gast lichen Räumen das Zepter schwingt!" Dann hob er sein Glas. „Ich trinke auf das zukünftige Glück des Hauses Ragenthin!" Laute, zustimmende Rufe aus der Tafelrunde folgten seinem kurzen Trinkspruch. Man erhob sich geräuschvoll. Gläser funkelten im Licht des mächtigen Lüsters und wurden bis auf den Grund geleert. Nur Lutz Rauscher und sein Vater, di5 Klaus und Manfred von Ragenthin unmittelbar gegenübersaßen, be merkten, wie Klaus plötzlich erblaßte und Manfred von Ragenthins Lippen sich zusammenpreßten. Sie waren die einzigen unter den Gästen, die von den Ereignissen auf Ragenthin Kenntnis hatten. Klaus zwang sich mit aller Gewalt zu einem Lächeln, aber ihm war, als schwebte er plötzlich mitten in einer dunklen, brausenden Wolke. Wie im Traum hob er sein Glas und bot den Gästen Bescheid. Man ließ sich wieder nieder. Klaus mußte sich noch etliche scherzhafte Zurufe gefallen lassen, dann nahm die Unterhaltung ihren Fortgang. Klaus hörte die Gespräche wie ein fernes, dumpfes Rauschen um sich her branden. Die Fröhlichkeit der Tafel runde hatte ihn eine Zeitlang voll seinen trüben Gedanken abgelenkt, aber jetzt war alles in ihm wieder aufgewühlt, stärker als je zuvor. Gerade die allgemeine Fröhlichkeit und Ausgelassenheit um ihn her ließ es ihn jetzt doppelt schwer empfinden, wie leer, wie trostlos leer das Haus durch Juttas Fortgang geworden war. Jutta! Alle Versuche, ihren Aufenthaltsort ausfindig zu machen oder festzustellen, ob ihr ein Unglück zugestoßen, waren bisher erfolglos gewesen. Hans Molnar war, als er Manfred von Ragenthins aufklärenden Brief erhalten hatte, in tiefer Bestürzung auf Ragenthin erschienen. Er hatte die Vermutung geäußert, daß Jutta vielleicht nach Ungarn zum Großvater gefahren sei. Man hatte aber davon abgesehen, bei dem alten Molnar anzufragen. Traf die Vermutung zu, so würde schon eine Nachricht von ihm kommen. Trog diese Hoff nung, so würde eine Anfrage den alten Mann, der sehr an Jutta hing, zweifellos erschrecken und beunruhigen. Und das wollte man vermeiden, solange es ging. Der alte Molnar traf, von der langen und für ihn beschwerlichen Reise sichtlich ermattet, mit dem Nachtzuge ! auf der kleinen Bahnstation ein. Er ließ das wenige Gepäck auf dem Bahnhof und machte sich trotz seiner i Schwäche sofort auf den Weg nach dem Schlosse. Wicder- holt blieb er unterwegs mit zitternden Knien und dumpf hämmernden Pulsen stehen, aber eine quälende, geradezu i fieberhafte Unruhe trieb ihn immer wieder vorwärts. Als er endlich die dunkle Kastanienallee erreichte und das Schloß vor sich liegen hatte, sah er, daß die Halle hell erleuchtet war. Aus den hohen, offenstehenden Fenstern klang lebhaftes Stimmengewirr im Nachtwind gedämpft zu ihm herüber. Er war an der Straßenkreuzung unwillkürlich stehen geblieben. Mit einem Seufzer der Erleichterung sah er nach dem Schlosse hinüber. Auf Ragenthin ging es fröh lich zu — also maßte ja alles in Ordnung sein! Seine Sorge war also unbegründet gewesen! Er fühlte, wie ihm das Blut plötzlich zum Herzen zurückströmte. Ein jähes, heftiges Schwindelgefühl über kam ihn. Taumelnd ließ er sich auf einen Meilenstein nieder, der an der Wegkreuzung stand. Um ihn her schwankte alles. Er hatte Mühe, sich aufrecht za halten. Da kam vom Schlosse her ein breiter Lichtkegel die Allee entlang gehuscht. Einige der Gäste, die einen weiten Heimweg hatten, waren aufgebrochen und hatten die Rück fahrt angetreten. Molnar erhob sich mühsam und trat einen Schritt in den Weg zurück, der-die Allee kreuzte. In diesem Augenblick machte das herankommende Auto eine scharfe Kurve, um in den Kreuzweg einzubiegen. Ueberrascht und von der plötzlich über ihn hinstürzenden Lichtflut geblendet, trat Molnar ein paar unsichere Schritte nach vorn. Da fühlte er sich plötzlich von einem rasenden Wirbel erfaßt. Er wurde ein paarmal herumgeschleudert, dann blieb er regungslos auf der Straße liegen. Die Insassen des Wagens hatten mit überraschender Plötzlichkeit vor sich in dem Hellen, scharfen Lichtkegel der Scheinwerfer eine seltsam flatternde Männergestalt auf- iauchen sehen, die ins Gigantische, Riesenhafte zu wachsen schien und fast im gleichen Moment wieder verschwunden war. Der Ruck, den der Wagen erhalten hatte, sagte ihnen, vaß ein Unglück geschehen war. Der Führer bremste sofort. Einige Meter noch glitt der Wagen hin, dann stand er. Die Insassen sprangen! heraus. Auf der linken Seite der Straße fanden sie die! regungslose, gekrümmte Gestalt eines Mannes. (Forlsetzvng folgt!)