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1t eiheritz-Jeitung Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippolöiswalöe, Schmieöeberg u. U. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— RM. - mit Zukragen: einzelne Nr. 10 Rpfg. - :: Gemeinde-Derbands-Girokonto Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 123 48 Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amkshauplmannschafk, des Skadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter breite Millimeterzeile 6 Rpfg.: im Tertteil di« 83 Millimeter breite Millimeterzelle 18 Rpfg. Anzeigenschluß 10 Uhr norm. D.-A. Xll. 1335 Hauptschriftleiter: FeNr Jehne, Dippoldiswalde; Stellvertreter: Werner Kuntzsch, Altenberg; verantwortlich für den gesamten Tertteil: Felir Jehne, Dippoldiswalde; verantwortlicher Anzeigenleiter: Felir Zehne, Dippoldiswalde; Druck ».Verlag: Carl Jehne, Dippoldiswalde Freitag, am 26. Januar 1934 100. Jahrgang Nr. 22 Scrtilltzes und SWslhes Dippoldiswalde. Von der städtischen Polizei wurde ein tschechoslowakiicher Staatsangehöriger, der sich ohne Patz hier aushielt, festgenommen und dem Amtsgericht zugeführt. Dippoldiswalde. Die Ortsgruppe Dippoldiswalde der Deutschen Bau-Gemeinschaft Leipzig (DBG.) hielt am 24. Januar in Dippoldiswalde, „Freiberger Hof" ihre Hauptversammlung ab. Von der Hauptverwaltung war der Landesgeschäftsführer Schuchardt—Leipzig erschienen. Aus dem vom Obmann Lehrer Anders—Dippoldiswalde erstatteten Jahresbericht ging u. a. hervor, datz die Ortsgruppe Ende des Jahres 65 Mitglieder zählte, und datz ihr seit Bestehen 17 Darlehen zugcteilt wurden von insgesanit rund 100 000 NM., davon allein 3 Darlehen im November und Dezember 1033. Ein Höhepunkt im Berichtsjahr war die glänzend verlaufene DBA.-Ausstellung „Dein Heim" in Dippoldiswalde. Ueber das umfangreiche Kassenwerk berichtete der erste Kassierer, Landmcsjer Neichel—Dippoldiswalde. Auf Grund der inzwischen erfolgten Rechnungsprüfung wurde ihm Ent lastung erteilt. Die Besetzung der Ortsgruppenämter erfolgte gemätz den Richtlinien der DBG. nicht durch Wahl, sondern durch Berufung. Mit Ausnahme der Rechnungsprüfer, die ihr Amt jährlich wechseln, wurden vom Obmann, der von der DBG. selbst ernannt ist, sämtliche anderen Aemter mit den bisherigen Verwaltern wieder besetzt. Besonderes Interesse fanden im Lause der Versammlung die Ausführungen, die der Landesgeschäftsführer über die Förderung des Bausparens durch die nationale Negierung machte. Die Vertrauenskrise, die infolge ungeeigneter Matznabmcn der früheren Regierung im Bausparwesen ausgebrochcn mar, sei erstens durch die gründlich durchgesührte Säuberung behoben worden und zweitens dadurch, datz der preußische Minister Kerrl sich selbst an die Spitze der Bausparbewegung stellte. Bezüglich der DBG. wurde mit besonderer Freude die Tatsache beglicht, daß der sächsische Staat unter seiner nationalsozialistischen Regierung für den zur Förderung des Baumarktes gewährten Millionenkredit die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen hat. Nach Besprechung des Arbeitsplanes sür 1034 wurde die gutbesuchte Versammlung, zu der auch einige am Bausparen interessierte Gäste anwesend waren, mit dem DBG.-Bundeslied geschlossen. Dippoldiswalde. 3m „Roten Hirsch", seinem Uebungslokat, hielt am gestrigen Donnerstag abend der Männergesang verein „Elbgausänger" seine Jahreshauptversamm lung ab. Bereinssührer Fritz Mieth gedachte nach Begrüßung der Sänger (auch einiger passiver) mit ehrenden Worten des in Langenau verstorbenen ehemaligen Mitgliedes Karl Dittrich, zu dessen Ehrung sich die Anwesenden von den Plätzen erhoben, und beglückwünscht im Anschluß einige Geburtstagskinder, darunter Herbergsvater Hering, betonte aber auch gleichzeitig, daß es die letzte Versammlung sei, die er leite. Darauf erhielt das Wort Sangesbruder Kohlmann zur Erstattung des 3ahresberichts. Der Schriftführer ging aus von der nationalen Erhebung, die auch auf das Vereinsleben übergegriffen habe. Er nannte im Zusammen hang damit alle Veranstaltungen, an denen sich der Verein aktiv beteiligte und erwähnte weiter, daß 21 Mitglieder im Verlaufe des Jahres ausgenommen wurden, darunter 17 aktive Sänger. Diese seien zum größten Teil Mitglieder des ehemaligen Gesang vereins „Lieüerkranz" gewesen. Der Mitgliederbestand betrug am Jahresschlüsse 122. Hoffnungsfroh in die Zukunft schauend schloß der umfangreiche öahresberichk, dessen Verfasser vom Vercins- führer herzlich gedankt und durch einen Sängerspruch geehrt wurde. Auch wurde dem langjährigen Schriftführer ein Stamm glas mit Widmund überreicht. Sangesbruder Zetzsche berichtete über den Singestundenbesuctn 52 Sinaestunden wurden im Durch schnitt von 37 Sängern besucht. Bestbesucher waren: Hentsch, Noack iun., Helbig, 3äckel, Börner, Zetzsche. Sie wurden teilweise ebenfalls durch Geschenke erfreut. Anschließend erstatteten noch die Schatzmeister Sangesbruder Schäfer über die Hauptkasse und Sangesbruder Zetzsche über die Vergnügungskasse ihre Berichte. Beide konnten mit einem Ueberschuß ihren Abschluß tätigen. Auch ihnen wurde gedankt durch Wort und Lied. Wahlen: Ber- einsführer Mieth legte nach 25 jähriger Tätigkeit sein Amt nieder und ernannte zu seinem Nachfolger den bisherigen stellvertreten den Vereinsführer Max Weißhampel. Selbiger übernahm das Amt unter ehrenden Worten für den scheidenden langjährigen Vereinsvorsihenden. Er gedachte dessen hoher Verdienste und überreichte ihm im Namen der Sängerschar eine Ehrenurkunde unter Glas und Rahmen unter Ernennung zum Ehrenvorsitzenden. Sangesbruder Mieth dankte bewegt und gelobte weitere Treue dem Verein und dem deutschen Lied. Zu seinen Mitarbeitern er nannte der neue Vereinsführer die Sangesbrüder: Herklotz als stellvertretenden Vereinsfahrer, Schönfelder als 1. Schriftführer (der bisherige Schriftführer Kohlmann wollte nach 20 jähriger Tätigkeit ebenfalls von seinem Amte entbunden sein), Mahn jun. als 2. Schriftführer, Schäfer als 1. Kassierer, Nendel ass 2. Kassierer, Heil jun. und HanS 3äckel als Vertreter der aktiven, Unsere Stellung zum Ausland Aeußernngen des Reichsministers Dr. Goebbels Reichsminister Dr. Goebbels äußerte sich einem zur Zeit nach Berlin entsandten Sonderberichterstatter des „Krakauer Illustrierten Kurier" gegenüber auf dessen ver schiedene Fragen u. a. über die nationalsozialistische Bewe gung in Oesterreich:' Der Nationalsozialismus in Oesterreich durchlebt seine Geburtsmehen, d. h. er befindet sich in einer Periode der Auseinandersetzung mit Widerständen, die auch das deutsche Volk hat überwinden müssen, damit der nationalsoziali stische Gedanke zur Entfaltung kam- Darüber, daß allein dieser Gedanke auch dem österreichischen Volksempsinden entspricht, kann angesichts der Gemeinsamkeit der Abstam mung und auch der geistigen und seelischen Einstellung des deutschen und des österreichischen Volkes kein Zweifel be stehen. Es ist deshalb ein Irrtum, zum Teil aber auch bös williges Mißverstehen, wenn die begreifliche Teilnahme, mit der das deutsche Volk die Symptome eines Entwicklungs ganges verfolgt, den es selbst bereits durchschritten hat, als eine bewußte und gewollte Einwirkung auf diesen Entwick lungsgang hingestellt wird. Da wir uns über den Ausgang dieses Prozesses keine Sorgen zu machen brauchen, wäre eine solche Einwirkung nicht nur überflüssig, sondern sie läge auch nicht im Interesse des österreichischen Volkes. Ls ist eine besondere Eigenart des Nationalsozialismus, daß er seine kraft an den ihm entgegengesetzten widerständen steigert, um diese schließlich endgültig zu überwinden. Auf die Frage nach einer Verständigung zwischen P o- len und Deutschland antwortete der Minister: Eine Verständigung zwischen Deutschland und Polen ist der Wunsch des Reichskanzlers Adolf Hitler, dem er nicht Brandmeier und Nietzold als Vertreter der passiven Sängerschaft. Fahnenträger bleibt Sangesbruder Heymann. Seine Begleiter sind Wehner und Eberlein. Nach einer kurzen Pause und Üeber- nahme der Leitung durch den neuen Vereinsführer wurde Stellung zur Abhaltung eines Frühjahrsvcrgnügens genommen. Dieses soll am 3. März in der „Reichskrone" stattfindcn in Ge stalt eines bunten Abends, betitelt: „Ein Abend im Filmatelier". Die Sangcsbrüder Herklotz und Sieber übernahmen die Ausge staltung. Nachdem Bereinssührer Weißhampel noch darauf hinge wiesen hatte, daß eine der nächsten Singestunden zu einem Mieth- Ehrenabend ausgestaltek werde, zu der der Bundesführer Röfler erscheinen werde, schloß er die Jahreshauptversammlung mit drei fachem Sieg-Heil auf Volk und Vaterland und der Bitte, daß ihm bei seiner Amtsführung alle Sänger treu zur Seite stehen sollten. Eine Fidclitas bei einem vom Herbergsvater gestifteten Freitrunk schloß sich an. Reichszuschüsse für Instandsetzungen. Der Reichsarbeits minister hat angeordnet, daß ein Reichszuschuß bei Anträ gen, die nach dem 31. Januar 1934 gestellt werden, nicht gewährt wirb, sofern mit den Arbeiten vor Erteilung des Vorbescheides begonnen ist. Anträge aus Zulassung von Ausnahmen sind zwecklos. Kupons Kipsdorf. Das Ministerium des Innern hat mit Verordnung vom 20. d. M. seine Zustimmung dazu erteilt, daß die Gemeinde Kipsdorf, die von jeher ein ausgesprochener Fremdenverkehrsort ist, künftig den Ortsnamen „Kurort Kipsdorf" führt. Glashütte. Aufgeboten wurde der Apotheker Walter Franz Bernhard Steinhoff—Glashütte mit Irmgard Dorotha Arndt- Glashütte, ohne Beruf. Glashütte. Der Bäckermeister Hermann Schneider hat sich in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag in seiner Woh nung gasvergiftet. Der allzeit rührige Mann, welcher in der Adolf-Hitler-Straße viele Jahre eine Bäckerei unterhielt, lebte seit einiger Zeit in Ruhestand, weil Krankheit ihm die Be rufsausübung versagte. Dies wird ihm vor allen zu diesem Schritt bewogen haben. Seit ungefähr 2 Jahren betreibt sein Schwiegersohn die Bäckerei. s Kamenz. In diesen Tagen weilte Pater Georg, der frühere sächsische Kronprinz, im Kloster St. Marlenstern. In einer Versammlung des Eesellenverein Marienstern sprach Pater Georg über seine Erlebnisse am westlichen Kriegsschauplatz. lieukladl Unsere 600jährige Stadt hat wohl die Durch führung des nationalsozialistischen Gedankens, der Einwohner schaft Kraft durch Freude zu verschaffen, recht gut gelöst, j Es ist möglich gewesen, eine Lautsprecheranlage zu erwerben, i die allen modernen Anforderungen entspricht. Künftighin soll unter anderem, soweit es die Witterung zuläßt, vom Rathaus aus ein Mtttagskonzert die Einwohner erfreuen. Besonders sind es schneidige Märsche, die gerne gehört werden. Mittels nur in seinen Reden sondern auch in zwei Aussprachen mit dem Berliner polnischen Gesandten besonderen Ausdruck verliehen hat. Die auf dieser Grundlage eingeleiteten diplo matischen Besprechungen haben die Aufgabe, die Ursachen bisheriger Mißverständnisse zu beseitigen und mit einer At mosphäre des Vertrauens auch die Basis für ein gutes nach barliches Verhältnis zu schaffen. Ein gemeinsamer Wille zur Erreichung dieses Zieles muß trotz der Kompliziertheit der Probleme, die die Interessen beider Völker berühren, zu einem guten Ergebnis führen. Die Frage, ob eine Kriegsgefahr in Europa bestände, antwortete der Minister Dr. Goebbels wie folgt: Es ist eine tiefbedauerliche Erscheinung, daß die Ent scheidung der Schicksalsfrage eines Volkes, der Frage über Krieg und Frieden in den meisten Ländern in der Macht von bestimmten Schichten oder Persönlichkeiten ruht, die den Krieg aus eigener Erfahrung überhaupt nicht oder nur teilweise kennen. Aus dieser Tatsache ergibt sich, daß die Perspektive eines Krieges nicht nur mit einiger Leichtigkeit erwogen wird, wie sie nur die aufbringen können, die ihn praktisch nicht durchgemacht haben, sondern daß dieser Per spektive in unverantwortlicher Weise auch in der Weltmei nung ein so breiter Spielraum eingsräumt worden ist. Wenn der Gedanke des Reichskanzlers, daß in allen Ländern vor allem den ehemaligen Kriegsteilnehmern ein vorzugsweises Mitbestimmungsrecht an der Entscheidung über Krieg und Frieden einzuräumen ist, verwirklicht wer den würde, so würde hierin die sicherste Garantie gegen jeden Krieg zu erblicken sein. Ich sähe dann keinerlei Ge fahr mehr, daß ein Krieg aufs neue Europa erschütterte. Uebertragung durch das Mikrophon wird den Einwohnern das Neueste der örtlichen Parteileitung, gut vernehmbar, be kanntgegeben. Meißen. Bei Klosterhäuser kam am Mittwochnachmittag ein Personenkcaftwagcn auf vereister Straße ins Schleudern, überrannte einen Baum und stürzte sich überschlagend in den Straßengraben. Von den beiden Insassen, zwei Reisevertretern, hat einer eine schwere Schädelverletzung erlitten, während der andere mit dem Schrecken davonkam. Der in den Graben ge stürzte schwer beschädigte Kraftwagen mußte abgeschleppt werden. Bautzen. Wie sich erst jetzt herausstellt, wurde der Motor- radunfall, bei dem der Lehrer Ehr. Zieschang aus Klir auf der Straße zwischen Königswartha und Neudorf sein Leben ein büßte, durch einen Hund verursacht. Der Hund war ins Vorder rad des Motorrades gelaufen und hatte so den Sturz herbei geführt. Lbepsbacll. Ein früherer kommunistischer Stadtverordneter Halle, wie gemeldet, Teile sLines Eßlöffels verschluckt, um sich seiner Verhaftung zu entziehen. Die Lösfeiteile sind inzwischen im Bezirkskrankenhaus ohne Operation auf natürlichem Wege abgegangen. Nach seiner Wiederherstellung wurde der Häftling dem Hohnsteiner Lager zugeführt. öibenskoclt. Am Mittwoch nachmittag ereignete sich bei der Holzschleiserei von Unger ein schweres Rodelunglück. Vier Jungen fuhren auf einem Bobschlitten und stießen in voller Fahrt mit einem Lieferkraftwagen zusammen. Der 15- jährige Schüler Haus Richter und der hinter ihm sitzende gleich altrige Heinz Unger erlitten Arm- und Beinbrüche. Sie mußten dem Krankenhaus in Aue zugesührt werden. Penig- Ein Peniger Arbeiter wollte sich bei einem Tanz vergnügen eine Zigarre anbrennen. Dabei mußte er die Wahr nehmung machen, daß sich in der Zigarre eine scharfe Pa trone Kaliber 6.35 bifand. Die Gendarmerie ist mit der Auf klärung des Falles beschäftigt. bimbacll Ein 36 Jahre alter Kartonagenarbeitee, der sich seit dem Jahre 1032 in zehn Fällen an seiner eigenen unehelichen I I jährigen Tochter unsittlich vergangen hatte, wurde dem Amtsgerichtsgefängnis zugesührt. Er hatte sich auch an den noch schulpflichtigen Mädchen einer Frau vergangen, mit der er ein Liebesverhältnis unterhielt. Wetter für morgen: Nur zeitweilig 'leicht bewölkt mit auffrischenden südliche» Winden. 3n tieferen Lagen Abnahme der Nachtfröste, in der Höhe leichter Temperatur-Rückgang. Sonst noch keine Aendcrung, insbesondere keine Niederschläge.