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können, wenn von ihnen nach ihrer Amtsführung oder ihrem außerdienstlichen Verhalten eine gedeihliche Fortführung des Amtes nicht zu erwarten ist. Die Bestätigung der berufs mäßigen Bürgermeister und Gemeinderatsmitglieder kann innerhalb eines Jahres nach der Verpflichtung zurückgenom- men werden. Bei den ehrenamtlichen Gemeinderatsmitglie- i dern ist die Rücknahme während der gesamten Amtsdauer zulässig. j Bisher konnte über bestimmte Gemsindeangelegenheiten f ein B ü r g e r s ch a ft s e n t s che i d und bei der Verschmel zung von Gemeinden eine Gemeindebürgerabsti m- mung herbeigesührt werden. Da diese Bestimmungen mit dem Führergrundsatz in Widerspruch stehen, sind sie g e- > strichen worden. In seiner grundsätzlichen Ablehnung verantwortlicher Führung beschränkte der marxistisch-liberale Staat die Staatsaufsicht über die Selbstverwaltungskörper darauf, daß sie das Reichs- und Landesrecht beachteten und ihre Aufgaben nicht schuldhaft vernachlässigten. Ortsgesetzen durfte die Aufsichtsbehörde nur aus diesen Gründen die Ge- nehmigung versagen. Diese Einschränkungen hindern eine ; einheitliche Staatsführung, sie stellen das Wohl des Volks- ! ganzen hinter die Interessen der einzelnen Gemeinden zu- , rück. Es gehl im neuen Slaa! nicht an, die Aufsichtsbehörde s erst eingreifen zu lassen, wenn sie ein Verschulden des Selbst- : verwallungskörpsrs sestgestellt hat. Die Beschränkungen der Staatsaufsicht sind deshalb beseitigt worden. Damit soll aber ! nicht gesagt sein, daß die Aufsichtsbehörden in jede Sclbst- verwaltungsangelegenheit hineinregieren sollen. - Die Äenderunacn des Landesfinanzausgleichsgesetzes j betreffen nur die Verwaltung des Lastcuausgleichsstockes; s mit ihnen wird eine Vereinfachung der Verwaltung erstrebt, i Das Gesetz tritt, wie jetzt alle von der Negierung bc- i schlossenen Gesetze, wenn sic nichts anderes bestimmen, am Tage nach der Verkündung in Kraft. j MimMWm mmSrts Das Sächsische Mrlschaftsministerium bringt stillgelegke s Betriebe wieder in Gang ; Was erreicht werden kann, .wenn alle in Frage kom- wenden Faktoren von Handel, Industrie und Wirtschaft — - Arbeitgeber wie Arbeitnehmer —, alle zuständigen Dienst- j stellen der staatlichen und gemeindlichen Behörden und nicht s zuletzt auch der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter- ' Partei in dem rastlosen Bemühen, der großen Wirtschafts- s not unserer Zeit zu steuern, verständnisvoll und mit Energie Zusammenwirken und zusammenarbeiten, beweisen zwei Bei spiele aus der jüngeren Vergangenheit im sächsischen Erz gebirge. Hier geriet im Juli 1931 die alteingeführte Holzwa- renfabrik Georg Adler in Wälthersdorf bei Annaberg in Konkurs und wurde im November desselben Jahres stillgelegt. In diesem Betrieb waren bei regulärer Beschäftigungsweise 250 bis 300 Arbeiter tätig gewesen, die damit auf der Straße lagen und der öffentlichen Fürsorge anheimfielen. Das Stilliegen des Werkes wirkte sich natür- ; lich sehr bald katastrophal für die Gemeinde aus, deren Bür germeister deshalb alle Hebel in Bewegung setzte, das Werk wieder in Gang zu bringen. Unter dem alten Regime ein vergebliches Unterfangen. Erst dem persönlichen Eingreifen des sächsischen Wirtschaftsministers Lenk ist es gelungen, hier Wandel zu schaffen. Er besichtigte selbst das Werk und überzeugte sich dabei von der Richtigkeit eines Sachverstän digengutachtens über die Möglichkeit einer wirtschaftlich erfolgreichen Wiederingangsetzung des Adlerwerkes. Er führte daraufhin die zuständigen Stellen des Wirtschafts ministeriums in Dresden, der Amtshauptmannschaft Anna berg, der Industrie- und Handelskammer Chemnitz, der Ge meinde Wälthersdorf, der beteiligten Banken und der Kreis leitung Obererzgebirge der NSDAP zu erfolgreichen Ver handlungen zusammen, die schließlich durch Gründung einer neuen Auffana-Gesellfchaft m. b. H. und Einstellung eines erfahrenen und erprobten neuen Betriebsleiters tatsächlich das Werk wieder in Betrieb brachten, wodurch die Einwoh nerschaft von Wälthersdorf mit neuem Lebensmut erfüllt worden ist. Aehnlich liegt der Fall bei der"'« tallwaren- r fabrik Gebr. Baldauf in M a - ! e n b e r g, dir ! Ende September 1933 in Konkurs geriet, wodurch die Be- I legschaft von 150 Mann Anfang Oktober brotlos wurde- ! Auch hier gelang es auf den tatkrä'^gen Anstoß des Kreis- j wirtschaftsrefere'nten der NSDAP, Kreis Obererzgebirge, > hin unter der cnergievollcn Führung des Winschaftsmini- sters Lenk und dem Zusammenwirken der obengenannten Stellen, zu denen sich hier noch die Kreishauvtmannschaft Chemnitz gesellte, das zusammengebrochene Werk als Gebr. Baldauf G. m b. H., Marienberg, wieder neu zu errichten, so daß Ende Dezember bereits vierzig 'Arbeitslose in ihm tätig jein konnten und die Betriebsleitung mit großer Zu versicht baldige weitere Einstellungen von Arbeitern in Aussicht stellen kann. Der persönlichen Initiative des Wirtfchastsmmisters Lenk ist cs dabei vor allein auch zu danken, daß den beiden wiedererstandcnen Betrieben die nötigen Betriebsmittel zu geführt werden konnten, so daß mit Sicherheit in beiden Fällen mit einem Dauererfolg zu rechnen iß. Ministerpräsident von Dillinger besichtigte die Zeisz- Ikon-Werke Ministerpräsident und Obergruppenführer von Killin- i aer besuchte in Begleitung von Gruppenführer Hayn und ! zahlreicher Referenten der SA., des Luftschutzes usw. die Zeiß-Jkon-Werke A.-G. in Dresden, um sich über die neue sten optischen und projektionstechnischen Fabrikate und die Einzelheiten des Betriebes, insbesondere die Ausfuhrtätigkeit des Unternehmens, zu unterrichten. Viele neue photogra phische Geräte wurden vorgeführt, wobei unter anderem das Jagd-Schießkino, die Zeitlupenaufnahmen auf der neue sten Apparatur von Zeiß Ikon und ein Tonfilm: „Ouver türe zu Wilhelm Teil" unter der Stabführung von Prof. Max von Schillings lebhaftes Interesse und volle Anerken nung fanden. Volkswirtschaft Berliner Effektenbörse. Infolge regerer Beteiligung des Publikums verlief das Ge schäft an der Berliner Effektenbörse vom Sonnabend lebhafter As an den Vortagen. Das Hauptinteresse galt wieder dem Rsn- ienmarkt. Am Aktienmarkt war die Erbobma allaemein. >' Im internationalen Devisenoorkehr waren die Schwankungen oon Pfund und Dollar geringer. Das Pfund stellte sich gegen Dollar aus etwa 5,00. Die Berliner amtlichen Notierungen für Pfund und Dollar veränderten sich nur wenig mit 13,125 (13,I1> bezw. 2,62 s2,63). 31. Fortsetzung.) Es war spät geworden, als sie Seite an Seite die Treppe zum Obergeschoß Hinaufstiegen. Noch eine letzte Umarmung, ein langer, inniger Kuß, dann huschte Jutta lautlos davon. Klaus sah ihr nach, bis sich die Tür ihres Zimmers hinter ihr schloß. Dann wandte er sich mit einem liefen Atemzug um und suchte gleichfalls sein Zimmer auf. Fahl kroch das Licht des grauenden Morgens aus den Wolken und füllte Juttas Schlafzimmer mit einem trüben Zwielicht, das alle Gegenstände in eine weite, dunstige Ferne zu rücken schien. Vom nahen Dorfe her sickerte das Schlagen der Turmuhr gedämpft durch die nebelhafte Morgenfrühe. Mit dünnem, heiserem Ton fiel die alte Uhr auf dem Schloßturm ein. Jutta fuhr aus dem Halbschlaf auf. Sie war sofort ganz wach, schaltete das Licht ein und stellte fest, daß es fünf Uhr war. Mit einem Satze war sie aus dem Bett. Sie wusch sich und kleidete sich an, dann löschte sic das Licht wieder und trat an das Fenster. Noch immer wogte draußen das graue Frühdämmern, aber ein blaßroter Schein über dem dunklen Walde kündete das Nahen der Sonne an. Wie dunkle, gespenstische Schatten ragten unten im Park die Bäume aus dem lang sam weichenden Dunstschleiern auf. Jutta lauschte in den Morgen hinaus. Tiefe Stille herrschte ringsum. Vereinzelt nur klang ein erster Laut gedämpft vom Gutshof herüber. Jutta hatte eine unruhige Nacht hinter sich. Erst war es ein tiefes, unfaßbares Glücksgcfühl gewesen, das sie nicht hatte einschlafen lassen. Dann hatten schwere, be- : ängstigende Träume sie immer wieder aus dem kurzen, 1 unruhigen Schlummer gerissen. Einmal hatte sic im > Traum den gestrigen Vorgang in der Grotte wieder erlebt, hatte Lottes unheimliches Hohnlachcn wieder mit so schmerzhafter Deutlichkeit gehört, daß ihr nach ihrem > plötzlichen Erwachen noch ein Schauder über den Körper > gegangen war. Lange hatte sie danach mit klopfendem Herzen wachgclegcn und in das Dunkel des Zimmers i gestarrt. Aber jetzt wich all das Schwere, das sie im Traum I gequält hatte, mit den fliehenden Schatten da draußen. Die Nacht war vorüber — die Sonne kam! . i Es war ihr wie ein Symbol. Die Sonne, die leuch tende, unsäglich beglückende Sonne war. in ihr Leben getreten! Jetzt hörte Jutta von der anderen Seite des Schlosses leise Stimmen durch die Morgcnstillc flattern. Ein Surren, das sich schnell entfernte, klang herüber. Klaus fuhr ab. Jutta bog sich weit aus dem Fenster. Wieder klang das Surren des Motors herauf, und jetzt sah Jutta rechts drüben durch eine Lücke zwischen den Wirtschaftsgebäuden den dunkelgrünen Wagen vorübergleiten. Klaus! Juttas Augen waren dunkel vor Glück und Sehnsucht, als sie wieder vom Fenster zurücktrat. Sie ging hinunter. Sie mußte heraus aus dem Zimmer, hinaus ins Freie! Unten auf dem halbdunklen Gang traf sie den alten Diener, der offenbar überrascht war, sie schon so früh aus zu sehen. Nach einem freundlichen Morgengruß verließ sie das Schloß und ging hinüber nach der Kastanienallee, in deren alten, hohen Bäumen die ersten Strahlen der Sonne spielten. Als- sie zurückkam, stand Manfred von Nagenthin auf der Freitreppe und sah prüfend zum Himmel auf. Auch er war sichtlich überrascht, daß sie schon einen Morgen spaziergang gemacht hatte. „Na, na!" staunte er. „Was hat uns denn schon so früh aus den Federn getrieben?" Jutta wich seiner Frage mit einem Scherzwort aus. Man sah ihr nicht an, daß sie eine unruhige Nacht hinter sich hatte. Strahlend frisch und mit leuchtenden Augen stand sie vor ihm. Manfred von Nagenthin sah wieder zum Himmel auf. „Die Sonne will mir heute gar nicht recht gefallen. Es sieht ganz so aus, als ob wir ein Unwetter bekämen. Nun, cs wird wohl zu ertragen sein. Ganz ohne Unwetter geht es nun einmal im Leben nicht ab." „Um so Heller scheint dann wieder die Sonne", er widerte Jutta, und hatte selber ein leuchtendes Stück Sonne in den Augen. Als sie gemeinsam das Schloß betraten, begegneten sie Lotte, die eben die Treppe hcrabkam. Auch sie war, ganz gegen ihre Gewohnheit, zeitig aufgcstandcn. „Heute scheint es bei uns ja lauter Frühaufsteher zu geben", bemerkte Manfred von Nagenthin gutgelaunt. „Vielleicht liegt etwas in der Luft, was das Nagcn- thiner Volk aus den Nestern treibt", erwiderte Lotte mit einem undurchsichtigen Lächeln. Sic hatte tiefe Schatten unter den Augen, die von einer schlaflosen Nacht zeugten. Jutta wunderte sich nicht darüber, und Manfred von Nagenthin schien es nicht zu bemerken; wenigstens äußerte er sich nicht darüber. Als Lotte nach dem Kaffeetrinken mit ihrer Mutter Amtlicher Ero'gmarkt für Getreide und Futtermittel zu Berlin. In den Preisen für Brotgetreide traten am Berliner Ge- ireidegroßmarkt vom Sonnabend keine Veränderungen ein. Oie llmsatztätigkeit war gering, und das Angebot übertraf die Nach- iraoe. 23. Januar. Sonnenaufgang 7.56 Sonnenuntergang 16.29 Monduntergang 1.59 Mondaufgang 10.30 1840: Der Physiker Ernst Abbe in Eisenach geb. (gest. 1905). — 1883: Der französische Zeichner und Maler Gustave Dorö in Paris gest. (geb. 1833). — 1922: Der Musikdirigent Arthur Nikisch in Leipzig gest. (geb. 1855). Namenstag: Prol. und kath. Lmerentiana. Rundfunk-Mogramm Dienstag, 23. Januar Leipzi g—D resden 9,0V Stunde der Haussrau: Mütterlichkeit; 12,00 Mittags konzert; 13,25 Schallplattenkonzert; 14,15 Deutsche Reihe; 14,35 Rufe in die Zeit; 14,40 Vom Rhein und Wein; 15,15 Neue Bü cher für die Jugend; 16,00 Nachmittagskonzert; 17,50 Kleine Cellomusik; 13,10 Albrecht Dürer; 18,30 Schallplattenkonzert; 19,00 „Dauerwelle Rokoko"; ein heiteres musikalisches Funkspicl 20,00 Vcrteidigungswehr für Deutschland; 20,00 „Die Iobsiade", ein Spiel von Walter Eilbricht; 21.00 Ludwig van Beethoven: Siebente Sinfonie; 21.40 Heitere Literatur; 22,00 Nachrichten und Zeit; 22,45 Ludwig van Beethoven: Kammermusik; 23,10 Unterhaltung--- und Tanzmusik. L e r l i n — S t e t t i n — M a g d e b u r g. 9.30: Hausfrau hör' zui — 9.45: Waschschlljsci und Badc- oanne. — 15.20: Aus Tonfilmen lSchallplattens. — 15.35: Wie nächst ein Stammbaum? — 16.00: Aus Königsberg: Für kleine md große Kinder. — 17.30: Aus Hamburg: Johann Strauß- iwnzert. — 18.00: Die neuen Fiedellieder (Theodor Storms. — l8.25: Aus dem Buch „Sturm 33, Hans Maikowski". — 18.45: Die Funk-Stunde teilt mit ... — 18.50: Was bringt die „Grüne Woche"? — 19.00: Orchesterkonzert. — 20.00: „Verteidigungswshr iür Deutschland". — 20.10: Mozart auf der Reise nach Prag. Hörspiel nach Eduard Mörikes Erzählung. — 21.00: Stunde der Ration. Aus Leipzig: Beethoven VIl. Symphonie. — 21.40: Un- :erhaltungsmusik. — 22.30: Fortsetzung der Unterhaltungsmusik. — 23.00: Aus Hamburg: Beethoven. Streichquartett Es-Dur Werk 127. — 23.35—0.15: Aus Hamburg: Beethoven-Konzert. Königswu st er Hausen. 10.10: Schulfunk: Der große König. Ein Lebensbild Friedrichs res Großen. — 10.50: Fröhlicher Kindergarten. — 11.30: „Wer ft schlauer, Bürger oder Bauer?" — 11.45: Zeitfunk. — 15.00: Die Frau der deutschen Renaissance. — 15.45: Gemütliche Verse. Johann Heinrich Voß: „Der 70. Geburtstag". — 16.00: Aus Breslau: Orchesterkonzert. — 17.00: Jugendstunde: Werkstunde. — 17.25: Lieder der Romantik und Heitere Wiener Arien und Lic- )er aus zwei Jahrhunderten. — 18.05: Fronleichnam 1916 . . . 120 Tote". — 18.25: Politische Zeitungsschau des Drahtlosen Dien stes. — 19.00: Aus Köln: Operettenkonzert. — 20.00: Berliner Programm. — 20.10: „Most aus Franken". — 21.00: Berliner Programm. 21.40: Lutherdramen. 22.25: Von den letzten Aufnah men des Segelslugsport-Spielfilms „Rivalen der Lust". — 23.00 dis 24.00: Aus Stuttgart: Beethoven: Kammermusik. allein war, begann sic mit harten Lippen ganz un vermittelt: „Daß du's also weißt: heute platzt die Bombe! Laß dir aber nichts anmerlen. Ich muß sehen, daß ich mit unserer vielgeliebten Jutta Molnar einmal unter vier Augen sprechen kann." Frau Negierungsrat Cornelius erschrak sichtlich. „Was denn? Du willst...?" „Jawohl, ich will! Ich will nnd mutz. Es ist nämlich allerhöchste Zeit. Sonst dürfen wir heute abend, wenn Klaus nach Hause kommt, zur Verlobung gratulieren. Und das ist ja wohl nicht unsere Absicht." Lotte berichtete der aufs höchste betroffenen Frau Re gierungsrat, was sie am vergangenen Abend erlauscht hatte. „Du siehst selber, datz keine Zeit mehr zu verlieren ist", schloß sie mit blassen Lippen. Frau Negierungsrat Cornelius sah einen Augenblick stumm und mit heftig wogender Brust vor sich hin. Sie schien ernste Befürchtungen zu hegen. „Demnach scheint Onkel tatsächlich selber ganz ahnungs los zu sein, denn sonst hätte er Klaus doch sicher längst reinen Wein eingeschenkt", sagte sie schließlich mit ge rötetem Gesicht. „Na, ich weiß nicht — wenn das nur gut abgeht!" Lotte erhob sich. „Das laß nur meine Sorge sein. Ich werde der Sache schon den nötigen Schwung geben. Ich weiß ja glücklicher weise, wie man diese kleine Jutta Molnar anzufassen Hai. In diesem Punkte macht sie uns bestimmt keine Schwierig keiten, darauf kannst du dich verlassen. Wie ich sie kenne, wird sie still und spurlos verschwinden, und Klaus und der Onkel werden sich vergebens den Kopf zerbrechen, warum sie das Weite gesucht hat. Die. Sache ist für uns also ganz gefahrlos." : Lotte versuchte im Laufe des Vormittags wiederholt, Jutta allein zu sprechen, aber es bot sich keine Gelegen heit dazu. Jutta bemerkte sehr wohl, daß Lotte sie förmlicl» umschlich, und wich ihr absichtlich aus. Sie hatte keine Lust, sich den Tag verderben zu 'lassen. Gleich nach dem Mittagessen zog sic sich auf ihr Zimmer zurück. Eine drückende, für die Jahreszeit ganz un gewöhnliche Schwüle lag bleiern in der Lnft. Man fühlte in allen Gliedern, datz ein Unwetter im Anzug war. Jutta lag in ihrem wundervoll kühlen Zimmer auf dem Ruhebett. Mit geschlossenen Augen gab sie sich ihren Gedanken hin. Eine tiefe, wohlige Müdigkeit überkam sie nach der unruhigen Nacht. Halb im Einschlafen war cs ihr, als hörte sie von der Tür her ein Klopfen, aber sie reagierte nicht darauf. Wenige Augenblicke später war sie fest eingeschlafen. Sie hörte nicht, datz es ein zweites Mal stärker klopfte. (Fortsetzung folg«) ,