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MW WM Wt M MW MM. Vor Jahrzehnte» verließen junge Lcule, die eine technische oder archäologische Schulung an technischer Hochschule oder Uni- vcrsilak hinter sich halten, ihr Vaterland, uni im Ausland an Aus grabungen sich zu beteiligen. Namentlich das Zmcislromlund, Assnr und Babylon, zogen diese jungen Forscher an. Gab cS doch dort die Möglichkeit, sich zu entfallen, sich auszubildcn, gut zu verdie nen und zu sparen,- die Ronwnlik der Reise nach dem Orient, die Fericnurlaubsfahrt nach dem nahen Persien oder nach Indien war allein schon verlockend genug. Die deutsche Oricntgcsellschasl »nter- stWc mit ihren reichen Mittel» die jungen, latcudurstigcn Aus gräber nach Kräslc». Mir hallen über diesem Streben nach ausländischer Spaicn- forschung fast die Heimat vergessen. Heute zwingt die Not der Zeil zur Entzollung der Kräfte im Vaterland. Mie vieles ist in der Heimat noch unerforscht, ungeklärt; wie viel wertvolle Reste aller Kulturen liegen noch im Hcimatbodcn vergraben, bedeckt von spateren Erdschichten. Die dculschc Jugend gräbt nun in der dculfchcn Erde. ES ist keine Cchat-gräberci," kein Raubbau, der da getrieben wird mit hei- j ligem Eiser. Die Schätze, die der Spatcn ans Tageslicht nach ost i mehr als tausendjährigem Schlummer bringt, sind freilich osl nur - unscheinbar, nur dem geübten Auge erkennbar. ES sind ost nur Brocken von Lehm, der im Brande erhärtet ifl, Schlacken, Scher- § den, verkohlte Holzresie; manchmal weifen auch nur Löcher mit j dunkler Erde gefüllt aus vorgeschichtliche Holzfäulen oder -Stander ! hin, die zu einem Ha ost kleinster Art, gehörten. j Der j:.:» Mmgcäber durchwühl! nicht den heiligen Mutter- ! bcdcn, bulck-ü-i,. ihn nicht systemlos, sondern durchforsch! ihn ivis- scnschasllich. Er durchzieht ihn zunächst in einem Retz von Such- ; grüben, lernt seine Gehilfen, die meist aus freiwilligen- To il--- ! dienst bestehen, gar bald an; bildet sic aus zu ausmcin. m... Hel- j fern der Wissenschaft. Der Ausgrabungslrupp, der unter solcher wissenschaftlichen Leitung steht, weiß sehr schnell, worum cs sich handelt. Zeder einzelne ist geistig bei den Spatenstichen durch Jahrhunderte, durch Jahrtausende beteiligt. Vorsichtig dringt der Spaten, die Hache in den Erdboden; behutsam wird ein Fund mit kleinem Grabzcug, ja mit dem Lössel, dem Messer herouspräpa- - ricrt. Den» man weiß, daß ein derber Hieb und Stich Werlvolles für immer zerstören Kaun. Wieviel kostbare Bodenallcr-lümer hat ' nicht der Pflug Les Landmanncs, wenn er unaufmerksam den Bo- > den durchachcrte, zerstört; tausende von Urnen, die Werke einer - verschwundenen Handwerkskunst waren, sind so in Trümmer gc- gangen. Es bedurfte Ler ganzen Kunsl, Geduld und Findigkeit des Heimatforschers, um aus zahllosen Scherben die meist pracht voll geformte Urne wieder zusammcnzusetzcn und zu kitten; cs bc- dursle jahrzehntelanger Aufklärung, um Leu Landmann vom Wert seiner Bodenschätze für Geschichte und Wissenschaft zu überzeugen. Vergangenheit von Land und Vclk wird wieder lebendig, wenn cs der Gräber rcrsicht, volkstümlich seine Funde zu erklä ren. Es ist eine große Ausgabe, die vorgeschichtliche Forschung volkstümlich zu machen. Das Bergen der Funde in Museen, fern vom Fundort, kommt dieser Forderung nicht entgegen, so sicher und schön geordnet sie dort auch liegen mögen. Fundverschleppung außer Land war früher, wo man diese heimischen Bodenschätze, die Geschichte reden, noch wenig beachtete und schätzte, natürlich noch schlimmer. Heute wird man versuchen, im Rahmen der wissen schaftlichen Erfordernisse die Grabungsergebnisse an Ort und Stelle oder in der Nachbarschast auszustelicn. Die Orlsmuscen bergen heule schon beachtenswerte Reste alter Kulturen. Flußrcgulicrunacn verursachen bisweilen Rolgrabungen. So mußte unweit von Landsberg an der Warthe, in Zankoch, die alte Schanze abgetragen werden, um die Elromenge zu verbreitern. Schnell waren die Museen zur Stelle, um die Grabung planmäßig durchzusührcu. Nicht weniger als elf übereinander gelagerte Schichten wurden aufgcdeckt,'so daß mau von einem „pommerschcn Trcja" zu sprechen berechtigt war. An den Funden einer einzigen Grabung kann meist die Ent wicklung eines Slückcs dculschen Bodens durch Jahrhunderte hin durch anschaulich gemacht werden; dort im Warlhc-Nctz-Minkcl sind die Ergebnisse für die Geschichte des dculschen Ostens beson ders wertvoll. Auch im schönen Sachscnland wird sich die deutsche Frühge schichte durch systematische Grabungen in alten „Heidcnschanzen" weiter klären. Liegt doch vor den Toren unserer wichtigsten Städte cs sci hier nur an die Lausitzer Städte Kamenz, Bautzen, Löbau. Zittau usw. erinnert, die eben die Jahr!«uscndfcicr begin gen - fast stets eine alte Schanze, in der man bisher nur ein we nig hcrnmgeslocherl hat, die aber geradezu zu einer eingehenden und tiefgreifenden Spaicnsorschung hcrauSfordern. Waren die al len oft mächtigen Erdrückte die Vorbedingung für die dcnlsche Skädtcgr. ndunc oder Siedlung? Meist schützen diese Schanzen den Ftnßubergäng und waren sehr geschickt an einem vorspringen den Hang, einem Talsporn angelegt. Wir sind wohl ein armes Volk gcwordcn. Aber reich ist noch Ler Hcin a!! -. Grabt ihn um, aber nur wisscnschastlich ein- wands- . c, nncrmcßjiche Schätze, Bausteine für die Geschick . .,ck . e. finden! Es ist Neuland der Vorgeschichte, zugleich en.e .mc-noke Aufgabe für den Arbeitsdienst. Schon Ler gricchischc Hymnen- und Prcislicdcrdichlcr Pindar mahnt: „In der Heimat schärfe!" Mir freuen uns, daß die Regierung die jungen Forkckcr nach Kräften unterstützt, sie durch Besuche anspornl. Wir su .u um., daß Gesellschaften, die Technische Hochschule, die Nolgemcinfchist der deutschen Wissenschaft, der Sächsische Heimatschuß (dem jeder Heimatfreund bcikrclcn sollte) usw. Mittel spenden aus ihren lei der jetzt stark beschnittenen Forschmigskasscn. Die Loschüßcr Schanze führt dem Großstädter ihre Geheimnisse lehrreich vor Augen, die im Schoße der Erde jahrtausendelang schlummerten. Mögen andere Grabungen bald folgen, wie sic in oorbildlichcr Weise dic Leitung des Archivs urgcschichklichcr Funde auch Sach sen tDresden-A. l, Zwinger), das in jedem Falle zu benachrichtigen ist, seit langem durchführt. Die Zeit muß vorbei sein, wo man i» der sächsischen Heimat nichts für die älteste deutsche Volksgeschichke übrig halte. Die Vorgeschichlssorschung wie die Sicherung der Bodenfunde kann lglcich der Dcnkmalpslcge geschichtlicher Bauwerke) auf de» Platz Anspruch erheben, der ihr wcgen ihrer hohen nationalen Bedeu tung zukomml. ersten S-trahien der Morgenröte, aber noch nicht die volle Sonne; Dämmerung, aber nach nicht Heller Tag. Aber die Dämmerung führt zum Licht und bringt die Sonne, und dann wird alles klar und hell. Uns Hilst keine Moral predigt; wo sic mit Ernst ausgenommen wird, überführt sie den Menschen seines Unwertes und bringt ihn zur Verzweif lung. Helfen kann uns allein die Heilspredigt, die uns zuruft: Sünder, Gott will dich haben! Und diese Heils predigt bietet allein Jesu Kreuz, das die Sünde richtet, aber auch die Sünde vergibt, das ein Denkmal ist für Gottes Gerechtigkeit, aber auch von Gottes Gnade! Um dies Kreuz lagern Schatten, aber von diesem Kreuz strahlt auch Licht; cs zeigt uns, was wir sind, und wie Gott ist. Nur unter diesem Kreuze wird der Glaube und der neue Mensch ge boren. Nur unter diesem Kreuze kommt der Mensch zum Frieden, der Jünger Jesu zur Vollendung. Hier wird alles Suchen zum Finden, alle Sehnsucht kommt hier allein zur Entfaltung: Siehe, das ist Gottes Lamm! Hier ist alles, was wir brauchen: Erdentrost, Arbeitskraft, Lebensmut, Klaubensfreudigkeit, Sterbenshalt, Himmelshoffnung, alles in einem. Epiphanienglan.z — geoffenbarte Herrlichkeit! M Wji« WWW MMMMss W Me senirteilt L andsbe r g (Marthe). Das Schwurgericht verurlcilke den Jahre alten Landarbeiter Spöhr und seine 21 jährige Ehefrau wegen Kindesmordcs zum Tode. Spöhr hatte sein 5 Monate altes Kind in einer Schonung getötet, während die Ehefrau das Grab ausschaufelte. Das Kind war ihnen, da sie nach Berlin ziehen wollten, im Wege. 7V MWuiM, einige IN MWe Pari s. Der starke polizeiliche Ordnungsdienst, der wcgen der Kundgebungen vor dem Parlament eingesetzt war, konnte um Mitternacht zurückgezogen werden. Wieder holt drangen die Massen gegen das Kammergebäude und auch gegen das Arbeiksminiskerium vor. Es kam teilweise zu regelrechten Straszenschlachten. Nicht weniger als 700 Verhaftungen wurden vorgenommen und einige 100 Demon stranten und Polizisten mehr oder weniger verletzt. - >< MccE k»e KiMvErSrMm- ALsvLsi RKAigkeRKN 1W Ovü-Niark-Gewinn. In der Preußisch-Süddeutschen Klasscnlotterie fiel ein Gewinn von 100 000 Mark auf die Losnummer 233 !)I0. In der ersten Abteilung werden Bicr- tellose dieser Nummer in Berlin gespielt, in der zweiten Ab teilung sind die glücklichen Gewinner Spieler von Achtel losen in Mecklenburg-Schwerin. Auf die Nummer 158 055 wurde ein 50 OOO-Mark-Geminn gezogen Das Los wird in der einen Hälfte in Achteln m Berlin, zur anderen Hälfte ebenfalls in Achteln in Braunschweig gespielt. Mord und Selbstmord. Die 45jährige verwitwete Be sitzerin einer Gastwirtschaft in Langenau bei lllm und der 25 Jahre alte Sohn des Fabrikanten Ostcriag sind tot auf gefunden worden. Wie die Untersuchung ergab, hat Oster tag die Wirtin im Schlaf erstochen und sich dann erschossen. Zwischen beiden hatte ein Verhältnis bestanden. Das Glück von Cavaillon. Bei der 4. Ziehung der Ende vorigen Jahres neu eingeführten Staatslotterie hat wieder um ein Südfranzose den Hauptgewinn von 5 Millionen Francs gezogen. Bei der ersten Ziehung Hal ein Friseur in Tarascon, bei der zweiten ein kleiner Kohlenhändler in Avignon, bei der dritten ein Müller in Mittelsrankreich und bei der vierten nunmehr ein Bäckermeister in Cavaillon den Haupttreffer gezogen. Außerdem sind in Cavaillon zwei Lose mit einem Gewinn von einer Million bzw. von 500 000 Francs herausgekommen. Brandstiftung in Lisenbahnwerkslätken in Havanna. In den Werkstätten und Lagerräumen der Eisenbahn in Ha vanna brach an vier verschiedenen Stellen Feuer aus, von dem man annimmt, daß es vorsätzlich angelegt worden ist. Eine große Menge rollenden Materials wurde vernichtet. Der Bevölkerung bemächtigte sich große Aufregung, weil die Gefahr bestand, daß die großen Benzinlagertanks vom 'Feuer ergriffen würden. Nur dadurch, daß der Wind 'umsprang, wurde eine Katastrophe verhütet. Halles Lhrcnbürgerbries für den Führer. Die Urkunde ist in Emaille ausgeführt. mr teMn wG rn Oemwunx und Mr-re dL z MMlMM der NM Wie löeSmüen zum Sonmag „Des anderen Tages stand abermal Iohannes und zween seiner Jünger. Und als er sah, Icfum wandeln, sprach er: Siehe, das ist Gottes Lamm. Und dic zween Jünger hörten ihn reden und folgten Jesu nach." — Von sich weist der Täufer hin auf den, dessen Wegbereiter er sein möchte. Ob die Jünger in unserem Text unter der Predigt des Johannes schon den vollen Einblick in Jesu Kreuz, eine ganze, tief innerliche Erfahrung von dem Lamm Gottes gewonnen hatten? Sicherlich nicht. Und doch heißt es: sie folgten ihm nach! In diesen- vier Worten liegt der Keim ihrer späteren Glaubensfrucht. Wären sie nicht mit ihm gewandelt, sie wären niemals zum Glauben ge kommen. Wäre er ihnen nicht ihr Herr und Meister ge wesen, — nimmer wäre er ihnen Gottes Lamm geworden. Wir kennen ja den Spruch: so jemand will Gottes Willen tun, der wird inne werden, ob meine Lehre von Gott fei, oder ob ich von mir selber rede. Also erst tun. dann innewerden, nicht umgekehrt. Erst mit ihm wandeln, dann an ihm glauben. Erst mein Herr, dem ich diene, dann mein Heiland, der mich rettet! Man könnte über unser Evan gelium das eine kurze Wort fetzen: Sonnenaufgang. Lie Dresdner Brief Was alles gemaust wird. Dres,dcn, 10.1. Es klingt ordentlich humoristisch, das echte Dresdner Wort „mausen" und läßt Gedanken an drollige Spitzbubenstreiche aufkommen, wie sie etwa die lustigen Brüder Zundelheiner und Zunüelfrieder im „Schatz kästlein des rheinischen Hausfreundes" bicdermeierlichen Angedenkens vor 100 Jahren verübt haben. Aber das liegt nun so in der sächsischen Ausdrucksweise verankert, daß Un taten mit einem freundlich verstehenden Mäntelchen verhüllt werden, damit man den p. t. Spitzbuben nicht etwa wehe lut. So ist auch das Wort „mausen" aufzufassen, während der strenge Richter ganz einfach von Diebstahl spricht und ent sprechend sein- Urteil fällt. DaS dürfte denn auch kürzlich so bei dem Dresdner Ge richt aufgefaht worden sein, als ein Autobesiher den Verlust einer Aktentasche meldete, die irgendein Langfinger als Beute aus dem wartenden Vehikel geholt hatte. 600 Mark Bargeld und für 31 000 Mark Goldpfandbriefe enthielt die bescheidene Tasche, aber der Dieb mochte wohl einsehen, daß ihm diese Papiere nicht viel nutzen könnten oder gar zur Entdeckung führen, denn der Besitzer fand die Tasche samt Inhalt hübsch säuberlich vor seiner Wohnungstür und nur der Barbekrag fehlte. Nur gut, daß nicht unlerdeß ein anderer Langfinger in der Nähe war. Nun, unsere findige Polizei, die gewohnt ist, auch die härteste Nuß zu knacken, wird auch hier dem Täter auf die Spur kommen. Verwunderlich ist es nur immer wieder, wie vertrauensselig, um nicht zu sagen gedankenlos die Menschen mit ihrem Besitz umgehen und den Herren Dieben ordent lich verführerisch den Weg zu neuen Schandtaten weisen. , Hat da Frau Meier am Kleiderhaken ihren Sonnkag- Nachmittag-Ausgche-Mantcl hängen lassen, den Mantel mit dem kostbaren Kaninchenkragen, der fürstlich elegant ihr verschrumpeltes Gesicht umschmeichelt. Aber da muß sie schnell einmal hinauf zur Frau Schulze, Frau Pietsch tritt herzu und es entspinnt sich ein wundervolles Klatschlerzett, i Da kommt ein ganz harmlos aussehcnder Jüngling dic ' Treppe herauf. Ja, wer soll es auch dem Menschen an dcr . Nasenspitze ansehen, ob er an Kleptomanie leidet? An der l Sächsisches Chemnitz, linier schweren Vergifkungserscheinungen ist ein 51 Jahre alter Arbeiter aus Hilbersdorf nach seiner Ein lieferung ins Krankenhaus gestorben. Er hatte ein Schlaf mittel, das ihm vom Arzt verordnet worden war, in weil größeren Mengen zu sich genommen und dadurch Selbstmord verübt. Annaberg. In Sorgau wurden auf Anordnung des Be- zirksarzkes zwei Schulklassen bis auf weiteres geschlossen, da zahlreiche Schulkinder an Keuchhusten leiden. Plauen. Im Kassenraum der Girozentrale fand der 12- jährigc Martin M. einen Geldneiag von >000 Maik. Er gab den Betrog sogleich an Nein na 1 sie - -a aber ab. Bald daraus meldete sich di- Vcrluslträgerin, ei >- F an von aus wärts, eie een Geldbetrag abg Naben, in en> - - Netz unler- gebrach'. n d Mn duinns v.n! n-- o - De „ b V en Knaben wurde m- --elobnung an-gezahlt. o » - -- - ——— offenen Flurtür stutzt er, — ein Griff, der Mantel hängt über dem Arm des Jünglings, der schnell das HauS verläßt. Der Verlust mag schmerzlich sein, je nach den Verhält nissen des Bestohlenen. Finden da neulich einige Schul kinder nichts ahnend eine Kasette in einem Grundstück dcr Geisingstraße, die allerlei wertvolle Juwelen enthielt. Wäre es Schokolade gewesen, so konnte der Fund den Kindern verhängnisvoll werden, aber was fängt man wohl mit Ju welen an? ES stellte sich heraus, daß die Wertgegenstände von einem Diebstahl im Hause eines Arztes in Gruna ber- rührten. Man ging der Sache nach und fand denn auch die zweite Kasette mit wertvollem Inhalt, die der Dieb jeden falls auf der Flucht weggcworfcn haben mochte. Denn nicht jeder Einbruch eines „schweren Jungen" geht glücklich aus und auch hier kann man der Polizei getrost das Weitere überlassen. Die Zeit dcr Näuberromantik führte uns — siehe Schillers Räuber — einstmals sogar tief hinein in die Wildnis der böhmischen Wälder. Unsre vielbegangenc Sächsische Schweiz hat aber auch Schlupfwinkel genug für lichtscheues Gesindel, das freilich in unseren Tagen nicht mehr den Hauch geheim nisvoller Romantik trägt. Schon früher einmal hatte ein Langfinger ein richtiges Diebeslager in einer Höhle am Lilienstein verborgen. Jetzt ist die Polizei einer ebensolchen Niederlage in einem Waldgrundstück bei Königstein auf die Spur gekommen. Die vorhandenen Anzeichen wiesen nach dcr harmlosen Vorstadt Löbtau, wo in letzter Zeit allerlei Einbrüche verübt worden waren. Es ist gelungen, die Täter zu fassen, eS sind zwei Brüder, die es auf das Eigentum andrer abgesehen hatten und wahllos alles stahlen, was ihnen nur stchlenswert erschien, Schreibmaschinen, Radio apparate, Fahrräder, elektrische Gegenstände, nun halt, was nur immer zu veräußern möglich war. Es mag als ein einträgliches Geschäft erscheinen, andre Menschen um ihr Eigentum zu erleichtern und damit einen Handel zu beginnen. Wie weit ein solcher Langsinger frei lich kommt? Meistens nur bis nach dem Münchner Platz und oft noch weiter auf abschüssigem Weg. Die Bestohlenen aber müssen ihre Unvorsichtigkeit teuer genug büßen. Drum, liebe Dresdner und Dresdnerinnen, hütet euch vor den Langfingern, was am besten durch Aufmerksamkeit und peinliche Vorsicht geschieht. R. B.